Die erste Nacht im Camper war nicht so gut wie erwartet, wir müssen uns erst noch an die neue Umgebung gewöhnen. Wir haben den Wecker auf 5:30 Uhr gestellt um früh zum Lake Louise zu fahren. Naiv denken wir, wir könnten es vielleicht noch zum Moraine Lake schaffen. Um 6:10 Uhr kaufen wir unseren Jahrespass für die Kanadischen Nationalparks und sind um kurz vor 7 am Parkplatz Lake Louise. Der Tag verspricht sonnig zu werden. Die Straße zum Moraine Lake war natürlich schon lange schon gesperrt. Später hören wir einen Mann fragen, ob man schon um 5 Uhr zum See hochfahren kann – das ist doch Wahnsinn! Wir finden noch gut einen Parkplatz und gehen zum See. Als wir um die Ecke biegen sind wir sprachlos: Dieser gigantische Blick war unerwartet obwohl schon so oft auf Bildern gesehen.
WOW! Ebenso WOW was dort los ist und wer dort los ist. Wir warten gut eine halbe Stunde bis endlich die Sonne auf den See scheint. Es ist kalt aber schön. Da wir noch gefrühstückt haben, kehren wir zum Camper zurück und stärken uns erst einmal. Da Uwes Hüfte ruhig ist, machen wir uns an den Aufstieg zum Lake Agnes. Es gibt die Warnungen nur in Gruppen von 4 Leuten zu gehen… Das wäre was, wenn es hier so leer wäre, dass man sich an die Warnung halten müsste. Leider meckert Uwes Hüfte bereits am Mirror Lake.
Aber wir gehen noch die 800 m vorbei an einem Wasserfall bis zum Agnes Teehaus und See. Es ist atemberaubend schön - und voll hier. Meine Güte wo kommen die Leute alle her, und das sollen echt wenige sein, erzählt ein Ortskundiger. Wir ruhen uns aus und rüsten uns für den Abstieg.
Ein weiterer Weg scheidet wegen der Schmerzen aus. Es sind nur 3,4 km, aber viel für einen schmerzenden Bewegungsapparat. Im Camper kann sich Uwe erst mal hinlegen und kurz ausruhen. Das wird uns leider den ganzen Urlaub begleiten und unser Programm bestimmen.
Langsam hungrig machen wir uns auf den Weg nach Banff zu unserem Campingplatz. Beim Einchecken auf dem Village II werden wir begrüßt mit den Worten, es wäre gerade ein aggressiver Schwarzbär in unserem Loop gesichtet worden und wir sollten entsprechend vorsichtig sein. Ja genau, das brauchen wir jetzt – beim Grillen immer über die Schulter gucken ob wir pelzigen, hungrigen Besuch haben. Wir merken, wir sind halt doch Städter. Dann erschallt noch die Stimmer einer Rangerin über den Platz „Don‘t block the bear. DON‘T BLOCK THE BEAR“. Und somit ist entschieden: Wir essen Hot Dogs im Camper. Danach fahren wir mit dem kostenlosen shuttle nach Banff (weniger Bewegung…), stöbern durch die Outdoor-Läden. Es ist voll wie am verkaufsoffenen Sonntag in der Innenstadt… Nach einem Absacker im Banff Brauhaus, kaufen wir uns Thailändisches Essen zum mitnehmen. Der Rückweg kostet 2 CAN$ pro Person und bald sitzen wir wieder gemütlich im WoMo. Es beginnt zu regnen (also kein Verlust dass wir keinen Feuerring haben) und wir lassen den Abend ruhig ausklingen.