Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

"Cruise Arizona" - auf Hammertour mit 2 Kids, Mai/Juni 2009

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Bernhard
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Beigetreten: 21.08.2009 - 15:31
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es passt

Hi Paul

deine detektivische Arbeit hat sich gelohnt -- alles wird jetzt angezeigt!

Bernhard

Scout Womo-Abenteuer.de


Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)

mamart
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Beigetreten: 26.08.2009 - 08:15
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****Jubel*****Jetzt sind alle

****Jubel*****Smile

Jetzt sind alle Bilder da!!!!

Gruß

Manfred

Herzliche Grüße aus dem Rheingau Cool

Manfred

tinchen74
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Beigetreten: 25.08.2009 - 18:23
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Mietwagenbuchung

Hallo Karin,

wir haben alle Mietwagen unserer Reise über www.billiger-mietwagen.de gebucht -

auch den Hummer :-)

Ich kann die absolut 100%ig empfehlen. Wir mussten 2 Buchungen stornieren, das ging einfach, schnell und problem- und formlos. Daß die kurz-über-knapp Reservierung für den letzten Tag nicht geklappt hat, war einfach Pech - die hatten zwar versucht, uns per Mail und Telefon zu erreichen, aber kontinentübergreifend war das natürlich etwas schwierig.

Ich habe Mietwagen wirklich nirgendwo günstiger gefunden als hier!

 

LG;

Bettina

Karin
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Beigetreten: 21.08.2009 - 19:06
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Mietwagenkurzbuchung

Hi Bettina,

vielen Dank für den Tipp, ich kenne den Link, habe aber noch nie bei denen gebucht.

Gut, dass man dort für einen Tag buchen kann, das wusste ich noch nicht, ich habe so ein paar Ideen für später...

danke

Karin

tinchen74
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Beigetreten: 25.08.2009 - 18:23
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21.05.2009, Donnerstag: Lake Pleasant - Dead Horse Ranch

Wir erwachen, als der erste Hauch von Morgendämmerung den Himmel leicht erhellt. Zwei, drei Trucks fahren in Richtung Gravel, ansonsten war und ist es ruhig. Bald geht die Sonne auf, und wir schauen uns erstmal um, wo wir denn da so genau stehen.

Um uns herum Kakteen, soweit das Auge reicht, rote Hügel, und außer der Straße sonst nicht viel. Es war wirklich eine gute Entscheidung, die Nacht hier zu verbringen! Gelevelt hatten wir gestern nicht mehr, womit auch? Aber bei Licht finden wir direkt neben unserem Wohnmobil die ersten "Levelbretter" für den Rest der Tour.

Die Kinder spielen mit ihren Bällen und Springseilen auf der Straße, und wir räumen erstmal ganz in Ruhe die Taschen aus und die Schränke ein. Langsam wird es gemütlich in der "Kiste".

Aber was ist das? Da fallen doch tatsächlich ein paar Regentropfen? Na, mit denen haben wir hier ja so gar nicht gerechnet.

Nach ausgiebigem Frühstück, anständigem Einbau von Evas Kindersitz auf der Sitzbank mit Hilfe mitgebrachter Spanngurte, und Klar-Schiff-Machen überlegen wir, wo und wie wir denn nun weiterfahren wollen. Da wir den Mädchen gestern schon Baden im See versprochen haben, müssen wir das nun halten, und wir fahren die rd. 20 Meilen bis zum Lake Pleasant, auch wenn das eigentlich die falsche Richtung ist.

Am See verbringen wir einen gemütlichen Vormittag am Ufer, Baden und Plantschen, gegen 11 Uhr gibt es ein kräftiges Picknick mit Sandwiches und Obst. Es zieht sich immer mehr zu, auch wenn die Temperaturen immer noch angenehm warm sind. Wir überlegen, anstatt die 20 Meilen wieder zurück zu fahren, doch lieber die Interstate zu nehmen und Prescott links liegen zu lassen.

Auch das war eine gute Entscheidung, wie sich bald zeigt. Denn kaum unterwegs auf der Interstate bietet sich uns dieses Bild:

Links über den Hügeln, wo wir sonst eigentlich hergefahren sind, ist es rabenschwarz, Blitze zucken, und man kann sehen, wie dichter Regen fällt. Da hätten wir nicht viel von der Scenic Road gehabt, und Serpentinenfahren im Platzregen ist bestimmt auch kein Vergnügen.

Der Regen wird mal mehr, mal weniger, also fahren wir auf der Interstate ohne Stopps durch bis nach Cottonwood, wo wir den Dead Horse Ranch Campground als Übernachtung ausgesucht haben. Vorher noch ein Einkaufsstopp bei Walmart, irgendwie haben wir doch noch ein paar Sachen vergessen.

Im leichten Nieselregen entfachen wir das erste Grillfeuer, und nach der ersten "richtigen" Campermahlzeit und einem kleinen Rundgang über dem Campground fallen wir wieder sehr früh in unsere Betten....

tinchen74
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Beigetreten: 25.08.2009 - 18:23
Beiträge: 136
22.05.2009, Freitag: Dead Horse Ranch - Sedona, Pine Flat CG

Morgens hat der Regen aufgehört, und nach dem Frühstück machen wir einen ausgiebigen Spaziergang über den Campground und durch den Park. Es geht am "Fluss" (Bach) entlang, immer wieder überqueren die Kinder das Wasser auf Steinen und Ästen, sie genießen es richtig, endlich so richtig Auslauf in der Natur zu haben.

 

Leider ist alles noch ziemlich nass vom Regen in der Nacht, es tropft von den Bäumen, und die Sonne will auch noch nicht so richtig durchkommen. Dicke Lehmklumpen kleben uns an den Schuhsohlen. 

Später entdecken wir einen kleinen Spielplatz, von dem die Mädchen gar nciht mehr wegzubekommen sind, zumal sich etwas später auch noch ein paar amerikanische Kinder im passenden Alter zum Spielen finden.

 

Das sind wichtige Urlaubserlebnisse für die Kinder, also bleibe ich mit dem Mädchen da, während Udo zurück zum Wohnmobil läuft, alles startklar macht und uns dann später abholt.

Nach dem nötigen Dumpen und Wasser tanken machen wir uns auf den Weg Richtung Sedona.

Schon unterwegs zieht es sich wieder deutlich mehr zu, und kaum in Sedona angekommen, wir stehen mit dem Wohnmobil gerade auf dem Parkplatz vom Visitorcenter, kommt ein regelrechter Platzregen runter. Im Nu ist die Straße wie leergefegt, Udo war mit den Kindern gerade noch rechtzeitig aus dem Visitorcenter zurück ins Wohnmobil gekommen.

Die herrlichen Roten Steine sind von tiefhängenden, bedrohlich dunklen Wolken verborgen, die eigentliche Idee, fotografisch interessante Viewpoints abzuklappern und dort Laufen zu gehen, verwerfen wir also recht schnell und entscheiden uns für das Alternativprogramm "Outlet Center".

 

 

 
Während des Shoppings und der anschließenden Snackrunde bei "Taco Bell" klart es auf und die Sonne kommt raus, wir haben Hoffnung für den restlichen Nachmittag und fahren zurück Richtung Sedona, wollen am Bell Rock ein wenig Laufen gehen.

Tja, zu früh gefreut -
kaum angekommen, zieht der nächste Gewitterregen auf und so verbringen wir am Trailhead ein Stündchen im Wohnmobil, räumen auf, trinken Kaffee, essen Donuts und hoffen auf bessere Zeiten.

 
Hurra! Der Regen hat aufgehört, und trotzdem die Wege so aussehen

 
laufen wir los Richtung Bell Rock. Vorteil: Wir haben den sonst so überlaufenen Weg ganz für uns!

Total interessant zu sehen, wo sich das Wasser seine Wege bahnt, viele kleine Wasserfälle schießen den Felsen herab, in mehreren Washes plätschert das Wasser. Was für ein Kontrast, aus dem letzten Urlaub kannten wir nur roten Staub, nun haben wir roten Matsch, mit dem man aber auch allerhand anstellen kann:

 

 

 

Wir laufen bis zum Bell Rock

 

wo wir für die Großeltern eine Videobotschaft http://www.youtube.com/watch?v=w9R7YXAhx8I aufnehmen.

Kaum zurück am Parkplatz, zieht es sich bereits wieder zu und das nächste Gewitter kündigt sich an

.

Im Regen fahren wir ohne weitere Stopps zum Campground "Pine Flat" in der Nähe des Oak Creek Trailheads, wo wir für heute eine Site reserviert haben. Ein Glück, denn trotz des schlechten Wetters ist der Platz bis auf die letzte Site voll besetzt. Zwischen den hohen Pinien haben die Leute Planen aufgespannt, um ihre Zelte und Bänke vor dem Regen zu schützen, viele Feuer lodern (und qualmen!), die Menschen stehen bibbernd, mit dampfenden Tassen, um die Feuer herum. Es ist Memorial Day Wochenende, wo "ganz Amerika" unterwegs beim Camping ist - uns wird versichert, dieses Wetter sei "very unseasonal" und überhaupt viel zu kalt.

Es ist in der Tat so kalt, daß ich nach dem Einweisen des Wohnmobils in die Site froh bin, wieder in die warme Stube zu können. Statt gegrillter Würstchen und Campfire gibt es heute also Spaghetti mit Meatballs im Wohnmobil, was aber der guten Laune keinen Abbruch tut:

 

An diesem ungemütlichen Abend sind wir dann auch wieder sehr früh in den warmen Betten - sehr froh über die mitgebrachten Fleecedecken!

tinchen74
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Beigetreten: 25.08.2009 - 18:23
Beiträge: 136
23.05.2009, Samstag: Sedona, Pine Flat CG - Flagstaff

In der Nacht muss ich "mal raus", was ist das denn für ein "pling.... pling.....pling...."? Na klasse. Aus dem Dachfenster der Dusche tropft es. Es regnet rein! Schnell die Schmutzwäsche- und Schwimmtaschen beiseite geräumt, eine Salatschüssel untergestellt (Herr Weber soll ja keine nassen Füße bekommen!), und wieder ins warme Bett gekrochen.

Am Morgen ist es immer noch kalt und nass, aber immerhin hat der Regen aufgehört, es tropft nur noch von den Bäumen. Um noch nicht ganz 7 Uhr brennen bereits wieder die ersten Feuer (oder immer noch?) und durchgefrorene Camper versuchen, die klammen Glieder warm zu bekommen. Ich glaube, Camping am Memorial Day Wochenende haben sie sich auch alle anders vorgestellt.

Für heute steht eigentlich der Besuch des Slide Rock State Parks an, mit Badevergnügen im Fluss, für die Kinder sicher eine herrliche Gaudi. Den Blick auf's Thermometer (15° C) braucht es nicht, es ist klar, daß das heute nicht stattfinden wird. Also wird das Nachmittagsprogramm auf den Vormittag vorgezogen - eins der Highlights der Reise, auf das wir uns schon lange gefreut haben:

Die Wanderung durch die West Fork des Oak Creek Canyon.

 

Früh gegen 8 Uhr sind wir am Trailhead, bezahlen unsere Parkgebühr, und laufen schon bald, ein zünftiges Picknick im Gepäck, los. Noch ist es kühl, und wir sind froh über unserem Kapuzen-Sweats, die wir gestern bei GAP erstanden haben.

Der Weg führt die meiste Zeit neben dem Fluss entlang, mal diesseits, mal jenseits, häufig muss man den Fluss überqueren. Dies ist, dank gut platzierter "stepping stones" und einiger Äste auch bei dem durch den Regen höher als üblichen Wasserstand auch für die Kinder -mit ein wenig Hilfe - problemlos möglich. Für die Kinder ist es natürlich sowieso ein Riesenspaß!

 

Stellenweise erinnert uns der Fluss an die Virgin River Narrwos im Zion Nationalpark, nur daß es dort viel wärmer war - vor allem das Wasser!

Jetzt lasse ich aber die Bilder wirken, beschreiben kann man die Schönheit dieses Canyons sowieso nicht:

 

 

 

 

 
 

Mittendrin im Oak Creek seid ihr, wenn ihr euch das http://fieldofview.com/flickr/?page=photos/tinchen74/3648347022/ Panorama anschaut! Leider wirkt es im Betrachter etwas unscharf, daran arbeite ich noch!

Eine Seltenheit: Mal ein Bild mit uns allen Vier!

Die ganzen 3 Meilen bis zum Ende des ausgebauten Weges schaffen wir nicht ganz, Emma, die Kleine, ist müde, mag heute nicht laufen und bremst uns damit ziemlich aus. Wir machen also erstmal gemütlich ein ausführliches Picknick, und währenddessen lässt sich sogar die Sonne blicken. Bald darauf wird es schwül-warm, und auf dem Rückweg, teilweise mit Emma auf dem Rücken, geraten wir ganz schön ins Schwitzen.

Zurück am Wohnmobil gibt es natürlich erstmal ein Eis für alle und einen kleinen Mittagsschlaf, bevor wir uns auf den Weg nach Flagstaff machen.

Die Fahrt dorthin führt entlang des malerischen Oak Creek auf der 89A, zu gerne möchte ich mal in eins der teilweise auf Stelzen direkt über den Fluss gebauten Blockhäuser hineinschauen. Dort auf dem Bärenfell vor dem Kamin sitzen mit Blick auf den Fluss muss einfach herrlich sein!

Bald verlassen wir das Tal des Oak Creek und sind auch schon kurze Zeit später in Flagstaff.

Während Udo mit den Mädchen noch einige Besorgungen macht, bleibe ich mit Laptop und Internetzugang im Wohnmobil, checke die Campgrounds der Umgebung und halte Kontakt zur Aussenwelt. Da geht es schon wieder los:

Plötzlich fängt es an zu stürmen, es wird rabenschwarz, Blitze zucken, Donner grollt, und es schüttet wie aus Kübeln. Ich sitze ja im Trockenen, und die Familie dehnt den Einkauf ein wenig aus...

Später, wieder vereint, entscheiden wir uns gemeinsam für den unter herrlichen hohen Pinien gelegenen Campground "Fort Tuthill" in der Nähe des Airports. Die "Hostess" hält uns auf telefonische Nachfrage eine Site für den Abend frei, so haben wir vorher noch Gelegenheit zu einem Shoppingbummel in der Flagstaff Mall (nicht sehenswert).

Am frühen Abend sind wir am Campground, aber trotz der herrlichen Lage und der einladenden Feuerstelle ist es auch heute leider wieder zu nass, kalt und ungemütlich für ein Lager- oder Grillfeuer, so muss Stephen Weber - der inzwischen von der Dusche auf den Alkoven gezogen ist - noch einen weiteren Tag in seiner Pappkiste verbringen, während wir im Wohnmobil essen.

Und so sind wir auch heute mal wieder.... früh im Bett!

tinchen74
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Beigetreten: 25.08.2009 - 18:23
Beiträge: 136
24.05.2009, Sonntag: Flagstaff - Lees Ferry

Waren die letzten Tage, nicht zuletzt aufgrund des Wetter, noch recht geruhsam, folgt nun ein wirklich erlebnisreicher Tag!

Als wir morgens erwachen, kämpft sich die Sonne zwischen den Wolken und Bäumen hervor. Für ein Draußenfrühstück ist es bei 15 Grad natürlich noch viel zu kalt, aber die Kinder spielen zwischen den Bäumen Fangen und toben mit ihren Bällen herum. Die Luft ist herrlich frisch und klar, Vögel zwitschern, wunderbar. Heute haben wir Hochzeitstag, da haben wir uns ein bißchen Sonnenschein ja wohl verdient!

Ich nutze die Gelegenheit für eine Putzrunde im Wohnmobil, während Udo, der Optimist, bei der freundlichen CG-Hostess eine große Kiste Feuerholz einkauft.

Falls ihr auf eurer nächsten Tour nach Flagstaff kommt -
den Campground am "Fort Tuthill County Park" kann ich nur wärmstens empfehlen!

Den Vormittag vertrödeln wir mit einem Einkaufsbummel in Flagstaff, für 12 Uhr haben wir das SUV reserviert, das wir am Flughafen abholen müssen.

Das war ja im Vorfeld schon ein Chaos! Erst hat Hertz seine Station am Flughafen Page geschlossen, schlussendlich hatte Avis als einzig verbliebener "Straßen-"Anbieter kein passendes Fahrzeug mehr zur Verfügung. Die dann geplante One-Way-Miete ab Flagstaff nach Page scheiterte auch, so haben wir uns für 8 Tage SUV ab/bis Flagstaff entschieden.

Und das sollten wir nicht bereuen!

Gebucht hatten wir ein Midsize SUV, die kleinste verfügbare Klasse, Beispielwagen: Equinox. Gebucht über billiger-mietwagen.de, wurde die Miete über FTI mit Alamo als Vermieter vor Ort abgewickelt. Bezahlt haben wir für 8 Tage 230,- Euro incl. 1 Mio. Versicherung und einer Tankfüllung.

Auf eine größere Choiceline in Flagstaff hofften wir nicht. Also Papierkram erledigt und dann mal vorsichtig gefragt: "What model car are we getting?", inständig auf genügend Bodenfreiheit und echten 4x4 Antrieb hoffend....

Da schaut der Mitarbeiter kurz hoch:  "Oh, ehm - it's a Hummer, actually!"

EIN WAAAAS?

Lieber mal nicht nachfragen, der hat sich bestimmt vertan *g*. Raus auf den Parkplatz, es konnte kein Irrtum sein, da stand nur einer. ER:

Was für ein "Geschenk" zum Hochzeitstag!

Ein Männertraum in Metalliclack! Wenige Monate alt, 11000 Meilen gefahren.

Was heisst hier Männertraum? Auch ich freue mir ein Loch in den Bauch:

Auf geht's, ich darf als erste den Hummer fahren, nächster Stop:

 Sunset Crater National Monument. 

Wir starten die Rundtour am Bonito Lava Flow, ein Stück kann man hineingehen. Uns erstaunt der Kontrast zwischen feinem Vulkansand und riesigen Lavabrocken.

Auf dem Rückweg zum Wohnmobil stürzt Emma aus vollem Lauf und fällt mit der Hand genau auf ein spitzes, scharfes Lavastück. Ein richtiges Loch ist in ihrer Hand, es blutet, schnell zum Wohnmobil zurück und das Erste Hilfe Set rausgeholt. Gut verarztet mit Jodsalbe, einem Verband, auf den sie mächtig stolz ist, und Gummibärchen zum Trost sind wir bereit für den nächsten Viewpoint, den Lava Flow Trail (1 Meile).

Emma mag jetzt aber nicht mehr laufen, also kommt die Motte auf meinen Rücken

 

Schon wieder zieht es sich bedrohlich zu

und starker Wind und fernes Donnergrollen künden das nächste Gewitter an. Mit den ersten dicken Tropfen erreichen wir das Wohnmobil und, vorbei am Cinder Hills Overlook,

steuern schon bald das nächste Ziel an:

Wupatki National Monument

Wir halten uns nur kurz auf, machen einen kleinen Rundgang und schießen ein paar Fotos, denn schon wieder verdunkelt es sich und in der Ferne wartet schon das nächste Gewitter.

 

Ausserdem haben wir ja heute noch viel vor und auch noch gar nicht endgültig entschieden, wo wir heute übernachten werden.

Also los geht's, mit Vollgas (beim RV) bzw. gemütlichem Cruisen (mit dem Hummer) Richtung Norden auf der 89. Bei Cameron wollen wir bei der Navajo Information erfragen, ob eine Besichtigung des Coal Mine Canyon möglich ist. Aber heute ist Sonntag - Information geschlossen. Na gut, dann eben ohne offizielle Erlaubnis!

Bis Tuba City fahen wir mit beiden Autos, stellen dann das Wohnmobil am dortigen "Airport", einer asphaltierten Piste mit einem Maschendrahtzaun drumrum, ab und fahren das erste Mal nur mit dem Hummer. Der Abzweig zum Canyon ist leicht zu verfehlen, wenn man nicht genau weiss, worauf man achten muss. Kein Schild weist den Weg, dabei liegt er nur rd 0,5 Meile neben der Straße, das Stückchen dorthin ist normalerweise übrigens sogar Womo tauglich.

An der Abzweigung angekommen, bekommen wir aber erstmal einen Schreck: Tiefe Spurrillen in der matschigen Piste, und eine etwa 30-50 Meter lange Schlammpfütze unbekannter Tiefe Surprised

Wir schauen uns an, Udo grinst, wir haben ja einen Hummer -
also Augen zu und durch. Ganz langsam watet der Wagen durch die Pfütze, Schlamm spritzt bis an die Scheiben, aber der Wagen bahnt sich unbeirrt seinen Weg. Auf dem weiteren Weg gibt es noch ein paar weitere, kleinere Pfützen, die wir aber auf bereits vorgefahrenen Nebenpisten umschiffen können.

Und plötzlich, wie aus dem Nichts, tut sich der Boden auf und wir erblicken dies:

Es ist wunderschön, wie eine grau-weiss-rot-schwarze Miniausgabe des Bryceanyons, und an diesem windigen und nasskalten Abend haben wir das Plateau ganz für uns alleine. Udo klettert ein Stück in den Canyon hinein, ich gehe mit den Mädchen ein Stück am Rim entlang.

Das beste Licht zum Fotografieren haben wir leider nicht, aber was sind schon Fotos dagegen, diesen Anblick mit eigenen Augen zu sehen!

 

Am besten, ihr kommt mit ein Stückchen in den Canyon hinein und schaut euch ein bißchen um!

Wir können uns nicht satt sehen und bleiben bis zum Sonnenuntergang. Der Hummer, eben noch blitzblank, sieht jetzt übrigens so aus:

Die Reifen sind, wie auch unsere Stiefel, von einer zentimeterdicken Lehmschicht überzogen, Schlammspritzer bis zum Dach. Jetzt sieht er erst so richtig gefährlich aus, der Hummer!

Gerade noch bei Tageslicht erreichen wir die Straße und fahren zurück zum Wohnmobil. Die Kinder sind längst im Auto eingeschlafen, und wir sind froh über unsere Entscheidung, nicht mit dem Wohnmobil zum Canyon zu fahren um dort am Picknickplatz zu übernachten. Wir wären sowieso nicht hingekommen, und in dem Schlamm hätte man auch nicht wirklich gut stehen bleiben können. Also fahren wir in der Dunkelheit weiter bis Lees Ferry. Der Hummer hat übrigens im Rückspiegel ein integriertes Thermometer, und so kann ich erstaunt verfolgen, wie mit jeder Meile die Temperatur steigt: Haben wir am Canyon noch bitterlich gefroren, ist es bei Lees Ferry angenehm warm.

Wir sitzen noch lange draußen bei Kerzenschein, genießen endlich mal die milde Luft und lassen diesen wunderbaren Tag noch einmal Revue passieren.

tinchen74
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Beigetreten: 25.08.2009 - 18:23
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25.05.2009, Montag: Lees Ferry - Lone Rock CG

Als wir am Morgen erwachen, stellen wir fest, daß wir offensichtlich eine Groupsite erwischt haben zum Camping *ups!*. Egal, auch die Ranger finden es okay, daß wir dort stehen - schließlich hat er uns am Abend hier ja sogar eingewiesen!

Endlich, endlich ist es mal warm und schön genug, um draußen zu frühstücken, und das tun wir dann auch ausgiebig! Es gibt Kaffee mit Milchschaum, Müsli, Joghurt, frische Mango und Erdbeeren und natürlich allerlei Brot und Belag. Jetzt erst stellt sich das richtige Urlaubsgefühl ein, gestern Abend sprachen wir noch davon, jetzt endlich "angekommen" zu sein. Der Jetlag ist besiegt und wir haben ganz normale Schlafenszeiten :-)

Nach dem Frühstück kommt die Pflicht: Dumping und Frischwasser tanken. Bei der Gelegenheit treffen wir auf gleich 3 Wohnmobile aus Deutschland, alles Leute, die für ein halbes Jahr oder länger mit dem eigenen "Untersatz" unterwegs sind. Wenn wir mal groß sind, wollen wir das auch machen!

Heute Morgen wollen wir uns aber die Lonely Dell Ranch angucken. Wir waren zwar 2007 schonmal bei Lees Ferry, haben aber den Besuch abgebrochen und nicht hier übernachtet, weil Emma damals so krank war. Also haben wir einiges nachzuholen!

Übrigens führt heute sogar der Paria River Wasser, und noch nichtmal wenig:

Die Lonely Dell Ranch begeistert vor allem die Kinder, aber auch mich. Besonders natürlich das kleine Häuschen, das "Emmas House" heisst. Eva verlangt natürlich auch nach einem eigenen Haus - wir benennen also auch eins nach ihr!

Nach Besichtigung der Farm machen wir Bilder an den Balanced Rocks, die direkt an der Straße stehen.


Dabei macht Eva eine Entdeckung:

Wir einigen uns darauf, daß es sich "hoffentlich" nur um eine harmlose Gopher Snake handelt und nicht um das, was wir befürchten! Das Vieh muss echt groß gewesen sein und saß direkt auf einem schmalen Pfad. Ich kenne es zum Glück nur vom Foto - an dieser Stelle hat unser Objektiv dann übrigens endgültig den Geist aufgegeben, wie man sieht, scharf stellen war hier auch schon nicht mehr möglich :-(

So, geht ihr ein Stück mit uns wandern?
Wir wollen in den Cathedral Wash, der Einstieg für diese Wanderung ist ganz in der Nähe der Balanced Rocks. Also, Wanderschuhe geschnürt und los geht's!

Wir laufen im noch breiten Flussbett entlang, überwiegend sandig, aber lehmig-matschige Stellen zeugen davon, daß hier vor Kurzem noch Wasser geflossen sein muss - und nicht wenig!

Bald wird der Untergrund felsiger, die Canyonwände höher, und es warten die ersten Kletterstellen auf uns. Kletterstelle ist überhaupt DAS Lieblingswort unserer Kinder auf dieser Tour - ich glaube, sie lassen auch auf gerader Strecke keinen Stein aus, über den man klettern kann.

Eigentlich sind es nur ca. 2,5 Meilen Roundtrip und am Ende des Canyons lockt der Colorado River, aber der Blick zum Himmel verspricht nichts Gutes:

Wir alle kennen die Warnung betreffend Slot Canyons und Niederschläge, also machen wir uns zügig auf den Rückweg zum Auto. Die Mädchen und ich schaffen es auch noch gerade so, bei beginnendem Gewitterregen fast trocken anzukommen, Udo fotografiert zu viel und wird auf den letzten Metern regelrecht geduscht.

Wenn man sich vor Augen hält, mit welcher Gewalt hier die Wassermassen durch die Unterführung schießen, war diese schnelle Flucht die einzig richtige Entscheidung - auch, wenn der Schauer nach wenigen Minuten aufhörte und im Canyon kein Wasser ankam, man kann ja nie wissen, wie sehr es woanders regnet.

Im Wohnmobil gibt's dann ein Mittagspicknick und danach fahren wir nach Page.

Unterwegs natürlich ein "Must See":

Der Horseshoe Bend, den wir 2007 einfach so links liegen gelassen haben.

Nach dem Auf- und Abstieg über die Sanddüne, mit dem starken Wind kommt fast ein bißchen Syltfeeling auf.

und während Udo die Kinder festhält, traue ich mich, auf dem Bauch bis an den Rand zu robben:

"Mein" Foto mit der kleinen Kamera: 

Der Fotograf bei der Arbeit:

Udos Foto:

Was finden die Kinder hier toll? Na klar, den Sand!

Und was machen wir mit den Kindern, damit sie nicht die Klippen hinabwehen? Na klar, anbinden!

Das war wirklich ein lohnenswerter Ausflug! Wir belohnen uns am Wohnmobil mit einem Eis und fahren rein nach Page. Sofort fühlen wir uns wie zu Hause, haben wir doch auch im letzten Urlaub hier schon ein paar Tage verbracht. Wir tanken beide Autos voll, besorgen ein paar frische Sachen, bevor es "in die Wildnis" geht, und verbringen den Abend mit Plantschen, Sandburgen bauen und einfach nur Rumsitzen am Lone Rock Campground am Lake Powell.

Endlich darf auch Stephen Weber seine klamme, dunkle Kiste verlassen und zeigen, was in ihm steckt. Heute: Würstchen für die Kinder und Steaks für uns!

Ein schöner Tag neigt sich dem Ende zu.....

Kochi
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Beigetreten: 21.08.2009 - 11:52
Beiträge: 7270
Der Hu(a)mmer...

Hi Bettina oder besser gesagt "Hi Ihr vier"!

....ist ja ein Traum, das wäre auch was für Vatti!!

Ich quetsch mich dann noch mal ins Crusie, oder zur Zeit mal in den Hummer. Darf ich eigentlich auch mal fahren Cool ??

Darf ich fragen, wie das mit der Bezahlung am Lone Rock CG gelaufen ist?

Munter bleiben
Gruss
Kochi
Scout WoMo-Abenteuer.de