03.06.2009, Mittwoch: Monument Valley - Canyon de Chelly
Wir bleiben vorerst im Indianerland.
Udo schafft es, früh vor Sonnenaufgang aufzustehen, ich begnüge mich mit einem Blick aus dem Alkovenfenster , und macht einen Rundgang auf dem Wildcat Trail.
Die Wohnmobile am Campground vom Wildcat Trail aus gesehen:
Und das neu erbaute Hotel, wie man es vom Valley aus sieht:
Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von den neu gewonnenen Freunden, unsere Wege trennen sich hier - die Kinder sind ziemlich traurig darüber. Den Morgen haben sie noch ausgiebig mit Spielen verbracht,
es wurden kleine "Indianerbetten" für die Puppen gebaut:
Wir schauen uns noch das neue Hotel an und statten dem Visitorcenter einen kurzen Besuch ab
Blick von der Terrasse:
Das Hotel, von der Terrasse aus gesehen:
die Architektur hätte hier ruhig etwas "uneinheitlicher" ausfallen dürfen :-/ So ein schnurgerader Betonkasten wirkt hier doch sehr fehl am Platz.
Bald sind wir unterwegs zum Canyon de Chelly. Erster Stopp: Campground. Wir sind sehr erfreut, diesen recht leer und vor allem immer noch kostenlos vorzufinden. Tagsüber wird er von einigen Indianerfamilien zum Picknick, aber auch zum Wasser holen genutzt. Wir nutzen die Gelegenheit erstmal zu einem Mittagsschlaf
Später am Nachmittag schauen wir am Visitor Center vorbei und tragen uns für eine Ranger Tour am nächsten Morgen ein - Treffpunkt um 7 Uhr Navajo-Zeit, nach unserer Zeitrechnung: 5 Uhr Utah-Zeit. Heute fahren wir aber erst noch auf den Scenic Drive, zunächst am North Rim bis Antelope House, und dann noch den ganzen South Rim. Besonders beeindruckt sind wir von den an die Felsen "geklebten" Ruinen und natürlich von Spider Rock!
Zurück am Campingplatz gibt es ein Grillfeuer,
die müden Mädchen werden estmal mit Hot Dogs "abgefüttert"
Für uns gibt es später Tortilla Wraps mit frisch gegrilltem Hähnchenfleisch. Und dafür, daß wir morgen so früh raus wollen, sitzen wir viel zu lange noch mit einem Whisky am Feuer...
04.06.2009, Donnerstag: Canyon de Chelly - Petrified Forest
Am Abend das Lagerfeuer war so schön, der Whisky herrlich mild, und es wurde so viel später als geplant.... Morgens wache ich auf, blicke auf die Uhr: Sch*sse, zehn vor Sieben!
Udo geweckt, in die Klamotten gesprungen, Kaffeewasser aufgesetzt. Mit schlafenden Kindern, stehend den Wasserkessel auf dem Herd festhaltend, fahren wir die paar 100 m zum Visitorcenter. Wir sind die letzten, schnell die Kinder anziehen und einen Kaffee im Stehen. Zum Glück haben wir die Rucksäcke mit dem Frühstückspicknick schon am Abend gepackt!
Mit einer kleinen, buntgemischten Truppe geht es vom Tunnel Overlook zu Fuß in den Canyon. Unser Führer heute ist Emerson, ein Navajo, der im Norden am Boden des Canyons aufgewachsen ist. Gespannt lauschen wir seinen Geschichten und Anekdoten, erfahren viel über die Geschichte und Kultur der Navajo, die Besiedlung des Canyon, und die Petroglyphs und Pictographs, die eigentlich Bestandteil der Tour sind.
Unsere Kinder verstehen natürlich kein Wort, dafür finden sie es toll, im nassen Sand des Flussbettes zu matschen und die frei herumlaufenden Pferde zu beobachten. Hinterher sind wir ziemlich stolz auf unsere Kleinen (und bekommen auch das eine oder andere Lob), daß sie diese Tour im Erwachsenentempo so gut durchgehalten haben!
Dieser Felsen heisst "Sleeping Duck" (oder "Tote Ente"?)
Erkennt ihr den Papageien?
Nach guten 2,5 Stunden sind wir wieder am Ausgangspunkt angelangt und natürlich gönnen wir uns jetzt ein richtiges, kerniges Früh-, äh, Spätstück und eine ausgiebige Pause. Wir beratschlagen - machen wir nun eine geführte Jeeptour, oder laufen wir zu den White House Ruins? Da die Morgentour schon so interessant war, beschließen wir, das Geld für die Jeeptour zu sparen und lieber noch zu Fuß zu den White House Ruin zu laufen.
Kommt ihr mit?
Kaum auf dem Hohlweg in den Canyon hinab, haben unsere Mädchen zwei Wanderer "adoptiert": Zwei Schweizer, die am Campground unsere direkten Site-Nachbarn sind, werden kurzerhand zur "Glücksomi" und zum "Ersatzopi" ernannt. Die Wanderung herab in den Canyon gestaltet sich dadurch besonders kurzweilig, wir müssen lachen, denn der Schweizer sprach uns gestern am CG noch auf Englisch an Noch mehr lachen müssen wir, als sie uns erzählen, daß sie sich auch erst seit gestern kennen und wohl einem kleinen "Kuppelversuch" des Campgroundhost zum "Opfer" gefallen sind. Sie lebt eigentlich seit 30 Jahren in Kanada, hat dort jetzt alle Zelte abgebrochen und tourt seit 2 Jahren mit einem herrlichen, 30 Jahren alten Tioga Reisemobil durch die Staaten. Mit dieser kurzweiligen Begleitung sind wir schnell am Talboden und bei den White House Ruins angelangt
Wir rasten im Schatten der Cottonwoods und sind froh, dann doch keine der "billigen" Touren gebucht zu haben:
Gemeinsam mit unseren neuen Reisebekannten treten wir auch den Rückweg an, die Gesellschaft ihrer neuen "Glücksoma" zieht auch Emma so den Berg hoch, daß es mir erspart bleibt, das müde Kind den Berg hoch zu tragen. Unten trafen wir noch ein weiteres Paar, das auch am Morgen bei der Tour dabei war, Kanadier, dank "early Retirement" ebenfalls seit 2 Jahren unterwegs mit einem Traum von Camperaufbau auf einem Ford 350er. Na, die staunen jedenfalls auch über unsere Wandermäuse
Auf dem Parkplatz trinken wir noch ein Bierchen zusammen, bevor wir uns von den liebgewonnenen Reisegefähren trennen. Macht's gut, und alles Gute weiterhin!
Wir müssen zurück zum Campground, hatten wir doch heute Morgen unsere Stühle, Tischdecke etc. draußen stehen gelassen. Alles ist noch da, wir dumpen und tanken noch Frischwasser, und machen uns auf den Weg Richtung Petrified Forest.
Unterwegs gönnen wir uns eine Pause am Hubbell Trading Post, ein Tipp von Willi aus dem Forum, und durchaus ein lohnenswerter Stopp. Die Kinder lieben die Präriehunde, die auf einer nahen Wiese zu beobachten sind.
Im weiteren Verlauf des Tages, wir fahren mittlerweile auf dem Highway, wird das Geklapper und Gepolter im Wohnmobil immer schlimmer, ich mag schon gar nicht mehr fahren. Auf den ersten Blick ist aber nichts erkennbar.
Wir erreichen den Petrified Forest gegen 18 Uhr, das reicht so gerade noch, um vor Parkschließung durchzufahren um auf der anderen Seite gratis beim Visitorcenter zu übernachten. Der Himmel ist bedeckt, das Wetter ungemütlich, die Sicht mies, und ich mag irgendwie gar nicht aussteigen - diese Badlands der Painted Desert reissen mich nicht vom Hocker, was soll daran toll sein? Da fand ich z.B. das Paria Movie Set wesentlich sehenswerter!
Udo macht dennoch ein paar Bilder am ersten Viewpoint
kommt wieder rein und sagt:
"Wir haben ein Problem - wir haben eine Reifenpanne!"
Wir diskutieren, fahren wir damit jetzt durch den Park, mit dem Risiko, auf halber Strecke liegen zu bleiben, und das in einem Park, wo man pünktlich ab 19 Uhr rausgeworfen wird? Zurück zum Nordeingang - und dann? Da ist ja auch kein Campground!
Ich setze mich durch, will damit nicht weiterfahren, also die paar Meilen zurück zum Nordeingang. Mir doch egal, daß es dort keinen Campground gibt, ich stell mich auch ins Halteverbot. Schließlich haben wir Kinder, und mit denen fahre ich SO nicht mehr weiter!
Mit Hilfe der Rangerin am Parkeingang telefonieren wir mit Cruise America und dem Reifendienst, wir dürfen auf dem "absolutely no overnight parking!" Parkplatz unmittelbar vor dem Parkeingang warten. Dort stehen wir kaum eine halbe Stunde, als der erste Ranger im Streifenwagen vorfährt.... nach längerem Gespräch willigt er ein, wir dürfen auf eigene Gefahr hin hier stehenbleiben, wenn der Reifenservice erst mitten in der Nacht kommt. Einen Campground in der Nähe kann er uns auch nicht nennen, und mitten in der Nacht noch einmal um den Nationalpark drumrumfahren, um auf der anderen Seite auf dem Parkplatz zu stehen, ist auch nicht unser Traum.
Wir machen also Abendessen, es gibt Kinderteller für alle: Kartoffelbrei, Würstchen und Ketchup
und irgendwie ist es sogar ganz gemütlich. Mittlerweile ist ein auch noch ein PKW auf dem Parkplatz eingetroffen, der ebenfalls einen "Platten" hat.
Ich bringe gerade die Kinder ins Bett, da erscheint der Mann vom Reifenservice. Erst wird der andere Wagen flott gemacht, dann geht es an unseren Reifen:
Die Kinder sind natürlich plötzlich überhaupt nicht mehr müde, springen im Schlafanzug draußen rum und "helfen", leuchten dem Mechaniker mit der Taschenlampe, und finden das einfach nur spannend.
Gerade ist der Reifen fertig, da kommt "unser" Ranger wieder. Prima, freut er sich, dann hat das ja noch geklappt, dann können Sie ja jetzt zum nächsten Campingplatz weiterfahren.
Hm, das hatten wir nun eigentlich nicht mehr vor. Aber sein freundliches, doch bestimmtes Auftreten lässt keinen Kompromiss erhoffen. Also die müden Kinder wieder in die Kindersitze gesetzt, ab auf den Highway. Ich lehne es ab, die nächste Ausfahrt einfach runterzufahren um mich dort, mitten in der Nacht, irgendwo an die Straße zu stellen. Als nach ein paar Meilen jedoch ein Schild mit "RV Camping" erscheint, fahren wir raus. Direkt neben dem Highway, ein kleiner RV Park. Ein paar Wohnmobile stehen dort, ein paar Class A Busse direkt am Eingang, es ist noch reichlich Platz. Nichts rührt sich, kein Licht, egal - wir stellen uns einfach auf eine freie Site und sind froh, daß wir ins Bett kommen. Bezahlen können wir auch morgen noch ..... mittlerweile ist es bald Mitternacht.
05.06.2009, Freitag: Petrified Forest - Fool Hollow Lake
Die Nacht war ruhig auf dem [url=http://www.passport-america.com/Main/cgDefault.asp?ID=552]"Root 66 RV Park[/url]", trotz der unmittelbaren Nähe zur Interstate. Wir waren der Autobahn näher als auf einem bundesdeutschen Durchschnittsautobahnrastplatz! Zu unserem Erstaunen laufen auf dem Platz ein gutes Dutzend Hühner frei herum, diese Landidylle passt irgendwie so gar nicht zum Rastplatzcharme des Platzes. Wir entdecken, daß wir gegenüber einem kleinen Motel stehen, ob dies noch in Betrieb ist, scheint zweifelhaft - ich hoffe, ehrlich gesagt, nicht.
Während ich ein wenig aufräume und spüle, geht Udo mit dem Mädels auf die Suche nach dem Campgroundhost. Bald darauf kehrt er zurück, mit ein bißchen Verhandeln ("es war ja nur 'ne halbe Nacht, und wir haben auch keinen Strom benutzt!") gingen wir als "Zelt" durch und haben 12 Dollar gezahlt. Dazu gab es eine Schachtel mit frischen Eier der eigenen Hühner gratis mit dazu. Das morgige Frühstück ist also auch schon gerettet!
Wir machen uns zurück auf die paar Meilen zum Nordeingang des Parks, leider ist es heute immer noch sehr bedeckt und gerade zu stürmisch.
Die Painted Desert zeigt sich auch heute nicht von ihrer besten Seite, mangels Sonne lassen die Badlands bei bedecktem Himmel ihre Leuchtkraft vermissen. Auch der vielgerühmten Blue Mesa kann ich nicht viel abgewinnen.
Aber das Petrified Wood! Das fasziniert uns - sieht es einerseits aus, als hätte erst gestern hier jemand Brennholz gehackt
während es dabei immer noch aussieht wie ein Baum!
Es ist noch immer sehr windig, und ziemlich "vom Winde verweht" sind wir bald auf dem Weg.
Natürlich legen wir vorher noch den obligatorischen Stopp im Gift Shop ein, wo wir eigentlich auch hätten übernachten wollen.
Die Strecke via Concho nach Show Low ist erstaunlich abwechslungsreich und bietet viel für's Auge. Mittlerweile ist auch die Sonne wieder rausgekommen, und unterwegs entsteht u.a. dieses nette Foto:
In Show Low legen wir einen Einkaufsstopp ein, wir brauchen mal wieder Frischware, frisches Obst, Milch und Brot. So kommen wir später als geplant, am frühen Nachmittag, am Fool Hollow Lake an. Und schon am Parkeingang begrüsst uns das Schild:
"RV Park full"
Mist. Mist. Mist. Aber nicht verzagen, Ranger fragen. Na gut, wenn's nur für eine Nacht ist, wir auch "dry Camping" betreiben können, dann gehen wir wohl auch als Zelt durch. Wir dürfen uns eine Site im Zeltloop aussuchen.
Äh, ja, aussuchen - es ist noch genau EINE Site frei, und die nehmen wir dann auch schnell. Puh, Glück gehabt! Die herrliche Umgebung tröstet darüber hinweg, daß heute leider keine Lagerfeuer erlaubt sind, der starke Wind erhöht die Waldbrandgefahr.
Nach einer kleinen Erkundungstour wird der Grill angeheizt, wir grillen gemütlich und die Kinder dürfen Marshmallows rösten. Gegessen wir leider mal wieder im Wohnmobil, denn draußen ist es viel zu windig, und mittlerweile auch zu kühl.
Am frühen Abend überrascht uns eine Rangerpatrouille - es klopft an der Wohnmobiltür, wir öffnen, und bekommen die freudige Nachricht: Kleine Feuer sind nun erlaubt, da der Wind sich gelegt hat.
Na, das lassen wir uns doch nicht zweimal sagen, es werden noch ein paar Scheite Holz auf die Grillreste gelegt, wir bringen die Kinder zu Bett und genießen den schönen Abend.
06.06.2009, Samstag: Fool Hollow Lake - Lost Dutchman
So gemütlich wie der Abend ausgeklangen ist, so gemütlich lassen wir den nächsten Tag angehen. Die Kinder spielen auf dem campgroundeigenen Spielplatz, wir packen langsam die Taschen ein und räumen im Wohnmobil auf. Die hervorragenden Duschräume des Campgrounds werden ausgiebig genutzt, kein Vergleich mit der "Katzenwäsche" in der Womo-Dusche! Später gehen wir noch am Seeufer spazieren, die Mädchen "angeln" dort (nur mit Stöcken, ohne Schnur - die Ausbeute war entsprechend gering).
Nach einem frühem Mittagsmahl geht's auf, zu unserem letzten Standort, dem Lost Dutchman CG bei Apache Junction. Unterwegs buchen wir noch schnell online einen Mietwagen für den letzten Tag, da wir ja keine Transfers mitgebucht haben.
Die Fahrtstrecke ist wieder sehr abwechslungsreich und sehenswert, besonders natürlich die - ebenfalls schon aus einem Fotorätsel bekannte - Serpentinenstrecke zum Salt River Canyon bei Seneca. In den Terrassen oberhalb des Wasserfalls sehen wir ein paar junge Männer beim Baden, das Wasser sieht aber auch herrlich einladend aus!
Unterwegs kontrollieren wir nun immer wieder mal die Reifen, denn auch der Innenreifen auf der anderen Hinterachse fängt langsam an, Auflösungserscheinungen zu zeigen - und nun haben wir ja nicht mal mehr ein Reserverad :eek: Stellenweise wölbt sich das Profil ganz leicht nach außen, ob das alles so gut ist?
Wir kommen jedoch ohne weitere Reifenpanne, aber dafür mal wieder ziemlich spät am Lost Dutchman Campground an, voller Vorfreude auf 2 Abende mit Lagerfeuer und Grill, denn endlich, endlich ist es warm, mild, sonnig.
Was für eine Enttäuschung, als wir am Eingang das Schild "No Fire, No Grills" lesen Dabei haben wir doch noch den halben Kofferraum voll mit Feuerholz. Waldbrandgefahr!
Wir suchen uns eine schöne Site mit Ausblick auf die Superstition Mountains, mit herrlichen Kakteen herum, wir haben fast "freie Auswahl" denn es ist fast nichts los.
Da es heute absolut windstill ist, trauen wir uns und machen ein nur ganz klitzekleines Grillfeuer im Smoky Joe, die ganze Zeit mit Deckel drauf, damit auch bloß keine Funken fliegen. Und während die Mädchen eine kreative Pause machen
und das Fleisch auf dem Grill vor sich hinbrutzelt, geht langsam die Sonne unter und taucht die Superstition Mountains in ein wundervolles Licht.
07.06.2009, Sonntag: Goldfield Ghost Town & Lost Dutchman
Gut ausgeruht geht es am nächsten Morgen, vor der großen Hitze, als erstes zur Goldfield Ghost Town.
Wir kommen vor der offiziellen Öffnungszeit an und haben so Gelegenheit, das Ambiete ohne Besuchermassen und "Halli-Galli" auf uns Wirken zu lassen. Die Kinder sind begeistert, finden hier sieht es aus wie in den Pippi Langstrumpf Filmen!
Wir besichtigen die alten Autos, mal in weniger gutem
und mal in etwas besserem Zustand
.
Diesen hier haben wir gleich zu unserem Drittwagen erkoren!
Die Mädchen entdecken die "historische Dampflok", die hier vom Bahnhof eine kleine Runde einmal um die wiedererrichtete Ghosttown dreht. Das wollen sie gerne machen! Also sind wir gleich bei der ersten Tour des Tages dabei, TUUT TUUT!
Nach der Eisenbahntour schlendern wir noch ein wenig durch's Dörfchen und entdecken allerhand nette Details:
Der "Käfig" vor diesem Gebäude
wurde besonders interessiert beäugt -
Mama, ist das ein Gefängnis? Ist das ein Menschenkäfig? Warum haben die die Menschen da eingesperrt?
Wir haben ihnen erzählt, da wären früher unartige Mädchen reingekommen - ein bißchen stimmt das ja auch, oder?
Nach der Besichtigungstour stärken wir uns mit einem Eis am Wohnmobil und machen uns auf zum Damenprogramm - SHOPPING!
Wir entern die Arizona Mills Mall und sind den Rest des Tages nicht mehr gesehen - außer, um zwischendurch mal ein paar der Tüten am Wohnmobil abzuladen!
Wir erstehen Unmengen von Crocs im Crocs Outlet und bei Ross, die Mädchen werden bei Oshkosh und Gymboree eingekleidet, während Mama und Papa nochmal bei GAP fündig werden. Alles in Allem nicht so super Schnäppchen dabei wie letztes Mal in Vegas, aber wir sind zufrieden!
Der Heimweg wird dann jedoch chaotisch. Eigentlich suchen wir nur nach einem Wireless Network, um die Mietwagenbuchung für morgen zu checken. Im Schneckentempo fahren wir über diverse Parkplätze in ungezählten kleinen Gewerbegebieten, durch Wohngebiete, aber irgendwie gibt es heute kein "unsecured Network". Und wenn wir mal eins finden, kommen wir nicht rein. Komisch. Schwer genervt halten wir bei McDonalds (auch hier kein Netzwerk) um wenigstens die Kinder schonmal zu verköstigen. Wir wollten eigentlich noch aus den Vorräten kochen!
Als wir dann endlich im Netz sind, die Hiobsbotschaft: Der gebuchte Mietwagen konnte nicht bestätigt werden, es folgen endlose Telefonate mit Sixt und AutoEurope, keiner kann uns so richtig helfen. Na klasse. Und packen müssen wir ja auch noch!
So wird unser letzter Abend einfach nur hektisch und chaotisch, dabei hatten wir uns auf den schönen Sonnenuntergang gefreut... Erst nach Mitternacht sind alle Taschen gepackt und die Grills verstaut und wir kommen in die Betten. Wie's morgen wohl gehen soll, ohne Mietwagen, ohne Transfer? Wir schlafen nicht wirklich gut!
Die letzte Womo-Nacht war nicht so richtig erholsam, so viel ist noch zu tun und immer noch die Ungewissheit mit dem Transfer, da wollen wir lieber etwas früher unterwegs sein. Denn notfalls bedeutet dies: Erst zum Hotel, dann zurück zu CA, dann mit dem Taxi wieder zum Hotel....!
Nach dem Frühstück werden also die Betten abgezogen, die Bettwaren eingepackt, die letzten Vorräte wie Nudeln, Reis, usw., aber auch die ganze Kiste Brennholz *heul* verschenken wir an ein freundliches, älteres Paar auf der Nachbarsite. Große Freude, denn die beginnen ihre Tour gerade und können die Sachen gut gebrauchen! Stolz erzählen sie uns von ihren deutschen Großeltern
Udo nimmt die Mädchen mit auf einen Spaziergang und zum ausgiebigen Duschen am Campground, während ich die Vier Wände zum letzten Mal ausgiebig fege, wische und putze. Alles blitzt, prima, dann kann's ja losgehen!
Sobald wir ein Netzwerk haben, halten wir an und versuchen, kurzfristig ein Auto mieten zu können. Wir entscheiden uns für Enterprise, denn die haben eine Station ganz in der Nähe von CA. Da fahren wir jetzt erstmal hin!
Dort angekommen, stellen wir fest, daß dies nicht das richtige Büro ist, wir müssen noch ein paar Blocks weiter. Es IST aber auch irgendwie der Wurm drin! Aber endlich, und es kann uns sogar geholfen werden. Ein weißer Toyota ist gerade reingekommen, der braucht nur noch eine Innenreinigung. Danke, wir haben Kinder, reinigen Sie den lieber danach Also geht's los zu CA, wir fahren im Pulk und grübeln, wie wir wohl das ganze Gepäck nebst 4 Personen in einem KLEINwagen unterbringen sollen *g*
Die Abgabe des Wohnmobils bei Cruise America geht schnell, fast zu schnell - keiner sieht sich unsere Mängel und Beschwerden an, aber wir erhalten eine finanzielle Entschädigung für die Reifenpanne (s. "Erfahrungen mit Cruise America", da habe ich da schon alles detailliert beschrieben!).
Los geht das Puzzle - Kindersitze einbauen, jedem Kind eine kleine Tasche in den Fußraum, nee, doch nicht, ein Kind im Kindersitz lieber nach vorne, den Fußraum auch komplett auffüllen. Der Riesengrillkarton (der kleine Grill ist auch drin verschwunden!) kommt dann auf die geteilt umgelegte Rücksitzbank, ich hinten in die Mitte, die Knie an den Ohren , die Füße auf Reisetaschen, bis in die letzte Lücke sind wir beladen aber oh Wunder, der Kofferraum und alle Türen gehen zu und die Achsen halten die Last auch aus (und was ist das eigentlich für ein komisches Geräusch da im Radkasten hinten links?).
So bepackt, fahren wir zu unserer letzten Station, dem Crowne Plaza am Airport. Da wir die Taschen noch etwas optimierter packen müssen, schleppen wir tatsächlich fast das komplette Gepäck ins Zimmer.
Aber erstmal eine Runde an den Pool! Der Nachmittag wird also gemütlich verplantscht, später unternehmen wir noch eine kurze Shoppingtour auf der Suche nach einem Ersatz für unser kaputtes Objektiv. Den letzten Laden besucht Udo dann allein, während ich die Mädchen ins Bett bringe. Abendessen gibt's im Hotelzimmer aus den letzten Vorräten, wir haben noch Unmengen Brot, Chips, Obst, Käse, machen einen Thunfischdip und lassen es uns gutgehen.
Ideal wäre jetzt ein Vorabend-Checkin, wir versuchen herauszufinden, ob das geht. Der Portier hat leider keine Ahnung, aber zumindest die Telefonnummer vom Flughafen. Einige Telefonate später erfahren wir: Kein Problem, natürlich kann man jetzt schon einchecken, 12 Stunden vorher ist das möglich. Prima, das spart uns morgen früh (Abflug um 7 Uhr!) doch einige Stress und schenkt uns eine bißchen mehr Schlaf.
Udo macht sich also allein auf den Weg zum Flughafen, und will auch gleich den Mietwagen abgeben und mit dem Shuttle zurückkommen.
Ich warte, und warte, und warte.... Irgendwann gegen 23 Uhr kommt ein stinksaurer, nassgeschwitzter Udo wieder zurück. Von wegen Vorabend-Checkin ist möglich! Am Schalter haben sie ihn ziemlich blöde stehengelassen, "Service" ist offensichtlich ein Fremdwort, sobald es um etwas geht, das im Protokoll so nicht vorgesehen ist. Also hat er das ganze Gepäck erst raus, dann wieder reingeschleppt, ist zurück zum Hotel gefahren, hat das Gepäck ins Lockerroom verfrachtet, seinen Frust bei mir abgeladen und ist dann wieder zurück zum Flughafen gefahren, den Mietwagen abgeben. Dazu haben wir uns entschieden, da das Mietwagenterminal weit ausserhalb liegt und die Fahrt mit dem Shuttle auch recht lange dauert. Da wollen wir lieber direkt mit dem Hotelshuttle fahren.
Erst gegen 1 Uhr kommt Udo zurück, denn trotzdem er extra noch den Fahrer vom Hotelshuttle instruiert hatte, war natürlich dann doch keiner da, um ihn mitzunehmen.
Um 3.30 Uhr ist die Nacht dann auch schon wieder beendet, was für ein blöder, blöder, blöder Abschluss für diese Tour
Ist das wirklich wahr? 3.30 Uhr und der Wecker klingelt *gääääähn*.
Schnell einen Kaffee gemacht, zusammengepackt, die vorbereiteten Snacks eingepackt und die restlichen Lebensmittel entsorgt, und die Kinder angezogen. Wir wollen um 4 Uhr das Shuttle nehmen, um 7 Uhr geht der Flieger!
Um 4.03 Uhr stehen wir unten vor der Hotellobby - das Shuttle ist schon weg :-/ Knapp verpasst, so ein Pech aber auch. Nun heisst es eine halbe Stunde warten (die hätte ich nun wahrlich lieber noch im Bett verbracht!). Das nächste Shuttle kommt bald, wir warten aber scheinbar endlos darauf, bis es endlich losgeht, während die Klimaanlage uns mit gefühlt 12 Grad kalter Luft aus allen Düsen anpustet. Schon nach ein paar Minuten im Bus habe ich Halsweh, das kann ja noch heiter werden.
Am Flughafen angekommen wuchten wir unsere drölfzig Gepäckstücke aus dem Kofferraum, sowas die Gepäckwagen suchen wir jedoch vergebens. Aber wir stehen direkt vor dem nwa/delta Schalter, also machen wir eine Eimer-, äh, Kofferkette und kommen irgendwann alle am Schalter an. Die stellen dort wohl gerade auf ausschließlich Self Check In um, mit 4 Personen mit Reisepässen und 7 Koffern plus 2 Kindersitzen ist das System aber irgendwie überfordert, uns wird also "persönlich" geholfen. Ein netter Mitarbeiter druckt unsere 9 Gepäckanhänger aus und verteilt sie recht umständlich auf unsere Taschen und Kindersitze. Etwas irritiert uns, daß die Taschen nicht gewogen und aufs Transportband gelegt werden -
Nee, das machen die hier ja auch anders! Wir müssen unsere 9 Gepäckteile also nochmal, nun mit Aufklebern versehen, zu einem anderen Schalter tragen, wo diese dann von Hand durch ein Röntgengerät geschoben werden und von dort dann weiterverarbeitet werden. Das sind zwar nur 30, 40 Meter, aber mit 7 Taschen, 2 Kindersitzen, 2 Rucksäcken und 2 totmüden Kindern fast unerreichbar!
Aber natürlich schaffen wir auch das, bald darauf passieren auch wir die Security (Schuhe aus, Laptop raus, Kamera inspiziert, ), treffen wir sogar auf einen besonders netten Beamten, der uns sogar die SIGG Flaschen für die Kinder mit an Bord nehmen lässt, natürlich nur nach vorheriger Überprüfung ("Ah, it's Lemonade - lucky girls!").
Ohne weitere Zwischenfälle geht es nach New York JFK, wo wir pünktlich landen. Nun gilt es, 5 Stunden Aufenthalt zu überbrücken. Dies gelingt durch zunächst ausgiebigen Besuch des Foodcourts (Pizza für uns, Burger für die Mädchen), danach wird ausgiebig herumgealbert
aus dem Fenster geschaut
und wir können sogar zusehen, wie unser Gepäck ins Flugzeug geladen wird:
(das orangefarbene ist Evas, das gestreifte dahinter Emmas Kindersitz!)
Wir Großen verbringen die Zeit in einer ruhigen Ecke eines unbenutzten Flugsteigs, und gönnen uns abwechselnd eine kleine Ruhepause auf dem Boden. Nur die Kinder lassen sich absolut keine Müdigkeit anmerken, doch kaum sind wir an Bord des Fliegers, sieht das ganz anders aus:
Eva schläft augenblicklich ein, wir haben noch nichtmal unsere Parkposition verlassen!
Und auch Emma folgt ihr bald ins Reich der Träume:
Wir hingegen sind irgendwie so müde, daß wir nicht in den Schlaf finden. Der Flug ist ruhig und angenehm und wir können relaxen, aber richtig längere Schlafphasen haben wir beide nicht.
Pünktlich landen wir am Dienstag morgen gegen 9 Uhr auf dem Frankfurter Flughafen. Emma schläft bis lange nach der Landung, ich trage das schlafende Kind durch den halben Flughafen, eh sie überhaupt langsam zu sich kommt. Hier ist sie gerade aufgewacht:
Wir nehmen unser Gepäck vollzählig und unbeschädigt entgegen und werden draußen bald von meiner Patentante begrüßt, die uns mit unserem Auto abholen kommt. Irgendwie schaffen wir es auch diesmal,
das alles:
sowie 2 Kinder und nun 3 Erwachsene in ein Auto zu quetschen (ein Hoch auf den Passat Variant!).
Nach einer ausgiebigen Frühstücks- und Erzählpause bei meiner Tante in Frankfurt fahren wir dann gegen Mittag nach Hause nach Neuss. Unterwegs überkommt uns die Müdigkeit, wir legen sicherheitshalber eine kurze Rastplatzschlafpause ein. Nach 25 Stunden Reise sind wir endlich daheim.....
So, das war's mit unserem Reisebericht 2009. Ich hoffe, er hat euch gefallen. Mir hat es Spaß gemacht, unsere Reise hier noch einmal Revue passieren zu lassen. Zu gern würde ich jetzt schon die nächste Tour planen.....!
Lieben Dank, das Ihr uns habt teil werden lassen an Eurer Tour !!!
Ich habe mir schon etliche Sachen im Hirn "abgespeichert", da wir evtl. ja im Jahr 2011 auch in der Ecke unterwegs sein könnten , BTW habt Ihr eine Karte Eurer Tour in digitaler Form?
Zu gern würde ich jetzt schon die nächste Tour planen.....!
Wir bleiben vorerst im Indianerland.
Udo schafft es, früh vor Sonnenaufgang aufzustehen, ich begnüge mich mit einem Blick aus dem Alkovenfenster , und macht einen Rundgang auf dem Wildcat Trail.
Die Wohnmobile am Campground vom Wildcat Trail aus gesehen:
Und das neu erbaute Hotel, wie man es vom Valley aus sieht:
Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von den neu gewonnenen Freunden, unsere Wege trennen sich hier - die Kinder sind ziemlich traurig darüber. Den Morgen haben sie noch ausgiebig mit Spielen verbracht,
es wurden kleine "Indianerbetten" für die Puppen gebaut:
Wir schauen uns noch das neue Hotel an und statten dem Visitorcenter einen kurzen Besuch ab
Blick von der Terrasse:
Das Hotel, von der Terrasse aus gesehen:
die Architektur hätte hier ruhig etwas "uneinheitlicher" ausfallen dürfen :-/ So ein schnurgerader Betonkasten wirkt hier doch sehr fehl am Platz.
Bald sind wir unterwegs zum Canyon de Chelly. Erster Stopp: Campground. Wir sind sehr erfreut, diesen recht leer und vor allem immer noch kostenlos vorzufinden. Tagsüber wird er von einigen Indianerfamilien zum Picknick, aber auch zum Wasser holen genutzt. Wir nutzen die Gelegenheit erstmal zu einem Mittagsschlaf
Später am Nachmittag schauen wir am Visitor Center vorbei und tragen uns für eine Ranger Tour am nächsten Morgen ein - Treffpunkt um 7 Uhr Navajo-Zeit, nach unserer Zeitrechnung: 5 Uhr Utah-Zeit. Heute fahren wir aber erst noch auf den Scenic Drive, zunächst am North Rim bis Antelope House, und dann noch den ganzen South Rim. Besonders beeindruckt sind wir von den an die Felsen "geklebten" Ruinen und natürlich von Spider Rock!
Zurück am Campingplatz gibt es ein Grillfeuer,
die müden Mädchen werden estmal mit Hot Dogs "abgefüttert"
Für uns gibt es später Tortilla Wraps mit frisch gegrilltem Hähnchenfleisch. Und dafür, daß wir morgen so früh raus wollen, sitzen wir viel zu lange noch mit einem Whisky am Feuer...
Hi Bettina,
der Canyon de Chelly ist immer wieder eine Augenweide ! die Kombination der roten Wände mit den grünen Bäumen entlang des Rivers - herrlich !
Jetzt bin ich malauf eure Unternehmung früh am Morgen gespannt !
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Am Abend das Lagerfeuer war so schön, der Whisky herrlich mild, und es wurde so viel später als geplant.... Morgens wache ich auf, blicke auf die Uhr: Sch*sse, zehn vor Sieben!
Udo geweckt, in die Klamotten gesprungen, Kaffeewasser aufgesetzt. Mit schlafenden Kindern, stehend den Wasserkessel auf dem Herd festhaltend, fahren wir die paar 100 m zum Visitorcenter. Wir sind die letzten, schnell die Kinder anziehen und einen Kaffee im Stehen. Zum Glück haben wir die Rucksäcke mit dem Frühstückspicknick schon am Abend gepackt!
Mit einer kleinen, buntgemischten Truppe geht es vom Tunnel Overlook zu Fuß in den Canyon. Unser Führer heute ist Emerson, ein Navajo, der im Norden am Boden des Canyons aufgewachsen ist. Gespannt lauschen wir seinen Geschichten und Anekdoten, erfahren viel über die Geschichte und Kultur der Navajo, die Besiedlung des Canyon, und die Petroglyphs und Pictographs, die eigentlich Bestandteil der Tour sind.
Unsere Kinder verstehen natürlich kein Wort, dafür finden sie es toll, im nassen Sand des Flussbettes zu matschen und die frei herumlaufenden Pferde zu beobachten. Hinterher sind wir ziemlich stolz auf unsere Kleinen (und bekommen auch das eine oder andere Lob), daß sie diese Tour im Erwachsenentempo so gut durchgehalten haben!
Dieser Felsen heisst "Sleeping Duck" (oder "Tote Ente"?)
Erkennt ihr den Papageien?
Nach guten 2,5 Stunden sind wir wieder am Ausgangspunkt angelangt und natürlich gönnen wir uns jetzt ein richtiges, kerniges Früh-, äh, Spätstück und eine ausgiebige Pause. Wir beratschlagen - machen wir nun eine geführte Jeeptour, oder laufen wir zu den White House Ruins? Da die Morgentour schon so interessant war, beschließen wir, das Geld für die Jeeptour zu sparen und lieber noch zu Fuß zu den White House Ruin zu laufen.
Kommt ihr mit?
Kaum auf dem Hohlweg in den Canyon hinab, haben unsere Mädchen zwei Wanderer "adoptiert": Zwei Schweizer, die am Campground unsere direkten Site-Nachbarn sind, werden kurzerhand zur "Glücksomi" und zum "Ersatzopi" ernannt. Die Wanderung herab in den Canyon gestaltet sich dadurch besonders kurzweilig, wir müssen lachen, denn der Schweizer sprach uns gestern am CG noch auf Englisch an Noch mehr lachen müssen wir, als sie uns erzählen, daß sie sich auch erst seit gestern kennen und wohl einem kleinen "Kuppelversuch" des Campgroundhost zum "Opfer" gefallen sind. Sie lebt eigentlich seit 30 Jahren in Kanada, hat dort jetzt alle Zelte abgebrochen und tourt seit 2 Jahren mit einem herrlichen, 30 Jahren alten Tioga Reisemobil durch die Staaten. Mit dieser kurzweiligen Begleitung sind wir schnell am Talboden und bei den White House Ruins angelangt
Wir rasten im Schatten der Cottonwoods und sind froh, dann doch keine der "billigen" Touren gebucht zu haben:
Gemeinsam mit unseren neuen Reisebekannten treten wir auch den Rückweg an, die Gesellschaft ihrer neuen "Glücksoma" zieht auch Emma so den Berg hoch, daß es mir erspart bleibt, das müde Kind den Berg hoch zu tragen. Unten trafen wir noch ein weiteres Paar, das auch am Morgen bei der Tour dabei war, Kanadier, dank "early Retirement" ebenfalls seit 2 Jahren unterwegs mit einem Traum von Camperaufbau auf einem Ford 350er. Na, die staunen jedenfalls auch über unsere Wandermäuse
Auf dem Parkplatz trinken wir noch ein Bierchen zusammen, bevor wir uns von den liebgewonnenen Reisegefähren trennen. Macht's gut, und alles Gute weiterhin!
Wir müssen zurück zum Campground, hatten wir doch heute Morgen unsere Stühle, Tischdecke etc. draußen stehen gelassen. Alles ist noch da, wir dumpen und tanken noch Frischwasser, und machen uns auf den Weg Richtung Petrified Forest.
Unterwegs gönnen wir uns eine Pause am Hubbell Trading Post, ein Tipp von Willi aus dem Forum, und durchaus ein lohnenswerter Stopp. Die Kinder lieben die Präriehunde, die auf einer nahen Wiese zu beobachten sind.
Im weiteren Verlauf des Tages, wir fahren mittlerweile auf dem Highway, wird das Geklapper und Gepolter im Wohnmobil immer schlimmer, ich mag schon gar nicht mehr fahren. Auf den ersten Blick ist aber nichts erkennbar.
Wir erreichen den Petrified Forest gegen 18 Uhr, das reicht so gerade noch, um vor Parkschließung durchzufahren um auf der anderen Seite gratis beim Visitorcenter zu übernachten. Der Himmel ist bedeckt, das Wetter ungemütlich, die Sicht mies, und ich mag irgendwie gar nicht aussteigen - diese Badlands der Painted Desert reissen mich nicht vom Hocker, was soll daran toll sein? Da fand ich z.B. das Paria Movie Set wesentlich sehenswerter!
Udo macht dennoch ein paar Bilder am ersten Viewpoint
kommt wieder rein und sagt:
"Wir haben ein Problem - wir haben eine Reifenpanne!"
Wir diskutieren, fahren wir damit jetzt durch den Park, mit dem Risiko, auf halber Strecke liegen zu bleiben, und das in einem Park, wo man pünktlich ab 19 Uhr rausgeworfen wird?
Zurück zum Nordeingang - und dann? Da ist ja auch kein Campground!
Ich setze mich durch, will damit nicht weiterfahren, also die paar Meilen zurück zum Nordeingang. Mir doch egal, daß es dort keinen Campground gibt, ich stell mich auch ins Halteverbot. Schließlich haben wir Kinder, und mit denen fahre ich SO nicht mehr weiter!
Mit Hilfe der Rangerin am Parkeingang telefonieren wir mit Cruise America und dem Reifendienst, wir dürfen auf dem "absolutely no overnight parking!" Parkplatz unmittelbar vor dem Parkeingang warten. Dort stehen wir kaum eine halbe Stunde, als der erste Ranger im Streifenwagen vorfährt.... nach längerem Gespräch willigt er ein, wir dürfen auf eigene Gefahr hin hier stehenbleiben, wenn der Reifenservice erst mitten in der Nacht kommt. Einen Campground in der Nähe kann er uns auch nicht nennen, und mitten in der Nacht noch einmal um den Nationalpark drumrumfahren, um auf der anderen Seite auf dem Parkplatz zu stehen, ist auch nicht unser Traum.
Wir machen also Abendessen, es gibt Kinderteller für alle: Kartoffelbrei, Würstchen und Ketchup
und irgendwie ist es sogar ganz gemütlich. Mittlerweile ist ein auch noch ein PKW auf dem Parkplatz eingetroffen, der ebenfalls einen "Platten" hat.
Ich bringe gerade die Kinder ins Bett, da erscheint der Mann vom Reifenservice. Erst wird der andere Wagen flott gemacht, dann geht es an unseren Reifen:
Die Kinder sind natürlich plötzlich überhaupt nicht mehr müde, springen im Schlafanzug draußen rum und "helfen", leuchten dem Mechaniker mit der Taschenlampe, und finden das einfach nur spannend.
Gerade ist der Reifen fertig, da kommt "unser" Ranger wieder. Prima, freut er sich, dann hat das ja noch geklappt, dann können Sie ja jetzt zum nächsten Campingplatz weiterfahren.
Hm, das hatten wir nun eigentlich nicht mehr vor. Aber sein freundliches, doch bestimmtes Auftreten lässt keinen Kompromiss erhoffen. Also die müden Kinder wieder in die Kindersitze gesetzt, ab auf den Highway. Ich lehne es ab, die nächste Ausfahrt einfach runterzufahren um mich dort, mitten in der Nacht, irgendwo an die Straße zu stellen. Als nach ein paar Meilen jedoch ein Schild mit "RV Camping" erscheint, fahren wir raus. Direkt neben dem Highway, ein kleiner RV Park. Ein paar Wohnmobile stehen dort, ein paar Class A Busse direkt am Eingang, es ist noch reichlich Platz. Nichts rührt sich, kein Licht, egal - wir stellen uns einfach auf eine freie Site und sind froh, daß wir ins Bett kommen. Bezahlen können wir auch morgen noch ..... mittlerweile ist es bald Mitternacht.
Die Nacht war ruhig auf dem [url=http://www.passport-america.com/Main/cgDefault.asp?ID=552]"Root 66 RV Park[/url]", trotz der unmittelbaren Nähe zur Interstate. Wir waren der Autobahn näher als auf einem bundesdeutschen Durchschnittsautobahnrastplatz! Zu unserem Erstaunen laufen auf dem Platz ein gutes Dutzend Hühner frei herum, diese Landidylle passt irgendwie so gar nicht zum Rastplatzcharme des Platzes. Wir entdecken, daß wir gegenüber einem kleinen Motel stehen, ob dies noch in Betrieb ist, scheint zweifelhaft - ich hoffe, ehrlich gesagt, nicht.
Während ich ein wenig aufräume und spüle, geht Udo mit dem Mädels auf die Suche nach dem Campgroundhost. Bald darauf kehrt er zurück, mit ein bißchen Verhandeln ("es war ja nur 'ne halbe Nacht, und wir haben auch keinen Strom benutzt!") gingen wir als "Zelt" durch und haben 12 Dollar gezahlt. Dazu gab es eine Schachtel mit frischen Eier der eigenen Hühner gratis mit dazu. Das morgige Frühstück ist also auch schon gerettet!
Wir machen uns zurück auf die paar Meilen zum Nordeingang des Parks, leider ist es heute immer noch sehr bedeckt und gerade zu stürmisch.
Die Painted Desert zeigt sich auch heute nicht von ihrer besten Seite, mangels Sonne lassen die Badlands bei bedecktem Himmel ihre Leuchtkraft vermissen. Auch der vielgerühmten Blue Mesa kann ich nicht viel abgewinnen.
Aber das Petrified Wood! Das fasziniert uns -
sieht es einerseits aus, als hätte erst gestern hier jemand Brennholz gehackt
während es dabei immer noch aussieht wie ein Baum!
Es ist noch immer sehr windig, und ziemlich "vom Winde verweht" sind wir bald auf dem Weg.
Natürlich legen wir vorher noch den obligatorischen Stopp im Gift Shop ein, wo wir eigentlich auch hätten übernachten wollen.
Die Strecke via Concho nach Show Low ist erstaunlich abwechslungsreich und bietet viel für's Auge. Mittlerweile ist auch die Sonne wieder rausgekommen, und unterwegs entsteht u.a. dieses nette Foto:
In Show Low legen wir einen Einkaufsstopp ein, wir brauchen mal wieder Frischware, frisches Obst, Milch und Brot. So kommen wir später als geplant, am frühen Nachmittag, am Fool Hollow Lake an. Und schon am Parkeingang begrüsst uns das Schild:
"RV Park full"
Mist. Mist. Mist.
Aber nicht verzagen, Ranger fragen. Na gut, wenn's nur für eine Nacht ist, wir auch "dry Camping" betreiben können, dann gehen wir wohl auch als Zelt durch. Wir dürfen uns eine Site im Zeltloop aussuchen.
Äh, ja, aussuchen -
es ist noch genau EINE Site frei, und die nehmen wir dann auch schnell. Puh, Glück gehabt! Die herrliche Umgebung tröstet darüber hinweg, daß heute leider keine Lagerfeuer erlaubt sind, der starke Wind erhöht die Waldbrandgefahr.
Nach einer kleinen Erkundungstour wird der Grill angeheizt, wir grillen gemütlich und die Kinder dürfen Marshmallows rösten. Gegessen wir leider mal wieder im Wohnmobil, denn draußen ist es viel zu windig, und mittlerweile auch zu kühl.
Am frühen Abend überrascht uns eine Rangerpatrouille -
es klopft an der Wohnmobiltür, wir öffnen, und bekommen die freudige Nachricht: Kleine Feuer sind nun erlaubt, da der Wind sich gelegt hat.
Na, das lassen wir uns doch nicht zweimal sagen, es werden noch ein paar Scheite Holz auf die Grillreste gelegt, wir bringen die Kinder zu Bett und genießen den schönen Abend.
So gemütlich wie der Abend ausgeklangen ist, so gemütlich lassen wir den nächsten Tag angehen.
Die Kinder spielen auf dem campgroundeigenen Spielplatz, wir packen langsam die Taschen ein und räumen im Wohnmobil auf.
Die hervorragenden Duschräume des Campgrounds werden ausgiebig genutzt, kein Vergleich mit der "Katzenwäsche" in der Womo-Dusche!
Später gehen wir noch am Seeufer spazieren, die Mädchen "angeln" dort (nur mit Stöcken, ohne Schnur - die Ausbeute war entsprechend gering).
Nach einem frühem Mittagsmahl geht's auf, zu unserem letzten Standort, dem Lost Dutchman CG bei Apache Junction. Unterwegs buchen wir noch schnell online einen Mietwagen für den letzten Tag, da wir ja keine Transfers mitgebucht haben.
Die Fahrtstrecke ist wieder sehr abwechslungsreich und sehenswert, besonders natürlich die - ebenfalls schon aus einem Fotorätsel bekannte - Serpentinenstrecke zum Salt River Canyon bei Seneca. In den Terrassen oberhalb des Wasserfalls sehen wir ein paar junge Männer beim Baden, das Wasser sieht aber auch herrlich einladend aus!
Unterwegs kontrollieren wir nun immer wieder mal die Reifen, denn auch der Innenreifen auf der anderen Hinterachse fängt langsam an, Auflösungserscheinungen zu zeigen - und nun haben wir ja nicht mal mehr ein Reserverad :eek: Stellenweise wölbt sich das Profil ganz leicht nach außen, ob das alles so gut ist?
Wir kommen jedoch ohne weitere Reifenpanne, aber dafür mal wieder ziemlich spät am Lost Dutchman Campground an, voller Vorfreude auf 2 Abende mit Lagerfeuer und Grill, denn endlich, endlich ist es warm, mild, sonnig.
Was für eine Enttäuschung, als wir am Eingang das Schild "No Fire, No Grills" lesen Dabei haben wir doch noch den halben Kofferraum voll mit Feuerholz. Waldbrandgefahr!
Wir suchen uns eine schöne Site mit Ausblick auf die Superstition Mountains, mit herrlichen Kakteen herum, wir haben fast "freie Auswahl" denn es ist fast nichts los.
Da es heute absolut windstill ist, trauen wir uns und machen ein nur ganz klitzekleines Grillfeuer im Smoky Joe, die ganze Zeit mit Deckel drauf, damit auch bloß keine Funken fliegen. Und während die Mädchen eine kreative Pause machen
und das Fleisch auf dem Grill vor sich hinbrutzelt, geht langsam die Sonne unter und taucht die Superstition Mountains in ein wundervolles Licht.
Gut ausgeruht geht es am nächsten Morgen, vor der großen Hitze, als erstes zur Goldfield Ghost Town.
Wir kommen vor der offiziellen Öffnungszeit an und haben so Gelegenheit, das Ambiete ohne Besuchermassen und "Halli-Galli" auf uns Wirken zu lassen. Die Kinder sind begeistert, finden hier sieht es aus wie in den Pippi Langstrumpf Filmen!
Wir besichtigen die alten Autos, mal in weniger gutem
und mal in etwas besserem Zustand
.
Diesen hier haben wir gleich zu unserem Drittwagen erkoren!
Die Mädchen entdecken die "historische Dampflok", die hier vom Bahnhof eine kleine Runde einmal um die wiedererrichtete Ghosttown dreht. Das wollen sie gerne machen! Also sind wir gleich bei der ersten Tour des Tages dabei, TUUT TUUT!
Nach der Eisenbahntour schlendern wir noch ein wenig durch's Dörfchen und entdecken allerhand nette Details:
Der "Käfig" vor diesem Gebäude
wurde besonders interessiert beäugt -
Mama, ist das ein Gefängnis? Ist das ein Menschenkäfig? Warum haben die die Menschen da eingesperrt?
Wir haben ihnen erzählt, da wären früher unartige Mädchen reingekommen - ein bißchen stimmt das ja auch, oder?
Nach der Besichtigungstour stärken wir uns mit einem Eis am Wohnmobil und machen uns auf zum Damenprogramm - SHOPPING!
Wir entern die Arizona Mills Mall und sind den Rest des Tages nicht mehr gesehen - außer, um zwischendurch mal ein paar der Tüten am Wohnmobil abzuladen!
Wir erstehen Unmengen von Crocs im Crocs Outlet und bei Ross, die Mädchen werden bei Oshkosh und Gymboree eingekleidet, während Mama und Papa nochmal bei GAP fündig werden. Alles in Allem nicht so super Schnäppchen dabei wie letztes Mal in Vegas, aber wir sind zufrieden!
Der Heimweg wird dann jedoch chaotisch. Eigentlich suchen wir nur nach einem Wireless Network, um die Mietwagenbuchung für morgen zu checken. Im Schneckentempo fahren wir über diverse Parkplätze in ungezählten kleinen Gewerbegebieten, durch Wohngebiete, aber irgendwie gibt es heute kein "unsecured Network". Und wenn wir mal eins finden, kommen wir nicht rein. Komisch. Schwer genervt halten wir bei McDonalds (auch hier kein Netzwerk) um wenigstens die Kinder schonmal zu verköstigen. Wir wollten eigentlich noch aus den Vorräten kochen!
Als wir dann endlich im Netz sind, die Hiobsbotschaft:
Der gebuchte Mietwagen konnte nicht bestätigt werden, es folgen endlose Telefonate mit Sixt und AutoEurope, keiner kann uns so richtig helfen. Na klasse. Und packen müssen wir ja auch noch!
So wird unser letzter Abend einfach nur hektisch und chaotisch, dabei hatten wir uns auf den schönen Sonnenuntergang gefreut... Erst nach Mitternacht sind alle Taschen gepackt und die Grills verstaut und wir kommen in die Betten. Wie's morgen wohl gehen soll, ohne Mietwagen, ohne Transfer? Wir schlafen nicht wirklich gut!
Die letzte Womo-Nacht war nicht so richtig erholsam, so viel ist noch zu tun und immer noch die Ungewissheit mit dem Transfer, da wollen wir lieber etwas früher unterwegs sein. Denn notfalls bedeutet dies: Erst zum Hotel, dann zurück zu CA, dann mit dem Taxi wieder zum Hotel....!
Nach dem Frühstück werden also die Betten abgezogen, die Bettwaren eingepackt, die letzten Vorräte wie Nudeln, Reis, usw., aber auch die ganze Kiste Brennholz *heul* verschenken wir an ein freundliches, älteres Paar auf der Nachbarsite. Große Freude, denn die beginnen ihre Tour gerade und können die Sachen gut gebrauchen! Stolz erzählen sie uns von ihren deutschen Großeltern
Udo nimmt die Mädchen mit auf einen Spaziergang und zum ausgiebigen Duschen am Campground, während ich die Vier Wände zum letzten Mal ausgiebig fege, wische und putze. Alles blitzt, prima, dann kann's ja losgehen!
Sobald wir ein Netzwerk haben, halten wir an und versuchen, kurzfristig ein Auto mieten zu können. Wir entscheiden uns für Enterprise, denn die haben eine Station ganz in der Nähe von CA. Da fahren wir jetzt erstmal hin!
Dort angekommen, stellen wir fest, daß dies nicht das richtige Büro ist, wir müssen noch ein paar Blocks weiter. Es IST aber auch irgendwie der Wurm drin! Aber endlich, und es kann uns sogar geholfen werden. Ein weißer Toyota ist gerade reingekommen, der braucht nur noch eine Innenreinigung. Danke, wir haben Kinder, reinigen Sie den lieber danach Also geht's los zu CA, wir fahren im Pulk und grübeln, wie wir wohl das ganze Gepäck nebst 4 Personen in einem KLEINwagen unterbringen sollen *g*
Die Abgabe des Wohnmobils bei Cruise America geht schnell, fast zu schnell - keiner sieht sich unsere Mängel und Beschwerden an, aber wir erhalten eine finanzielle Entschädigung für die Reifenpanne (s. "Erfahrungen mit Cruise America", da habe ich da schon alles detailliert beschrieben!).
Los geht das Puzzle -
Kindersitze einbauen, jedem Kind eine kleine Tasche in den Fußraum, nee, doch nicht, ein Kind im Kindersitz lieber nach vorne, den Fußraum auch komplett auffüllen. Der Riesengrillkarton (der kleine Grill ist auch drin verschwunden!) kommt dann auf die geteilt umgelegte Rücksitzbank, ich hinten in die Mitte, die Knie an den Ohren , die Füße auf Reisetaschen, bis in die letzte Lücke sind wir beladen aber oh Wunder, der Kofferraum und alle Türen gehen zu und die Achsen halten die Last auch aus (und was ist das eigentlich für ein komisches Geräusch da im Radkasten hinten links?).
So bepackt, fahren wir zu unserer letzten Station, dem Crowne Plaza am Airport. Da wir die Taschen noch etwas optimierter packen müssen, schleppen wir tatsächlich fast das komplette Gepäck ins Zimmer.
Aber erstmal eine Runde an den Pool! Der Nachmittag wird also gemütlich verplantscht, später unternehmen wir noch eine kurze Shoppingtour auf der Suche nach einem Ersatz für unser kaputtes Objektiv. Den letzten Laden besucht Udo dann allein, während ich die Mädchen ins Bett bringe. Abendessen gibt's im Hotelzimmer aus den letzten Vorräten, wir haben noch Unmengen Brot, Chips, Obst, Käse, machen einen Thunfischdip und lassen es uns gutgehen.
Ideal wäre jetzt ein Vorabend-Checkin, wir versuchen herauszufinden, ob das geht. Der Portier hat leider keine Ahnung, aber zumindest die Telefonnummer vom Flughafen. Einige Telefonate später erfahren wir: Kein Problem, natürlich kann man jetzt schon einchecken, 12 Stunden vorher ist das möglich. Prima, das spart uns morgen früh (Abflug um 7 Uhr!) doch einige Stress und schenkt uns eine bißchen mehr Schlaf.
Udo macht sich also allein auf den Weg zum Flughafen, und will auch gleich den Mietwagen abgeben und mit dem Shuttle zurückkommen.
Ich warte, und warte, und warte....
Irgendwann gegen 23 Uhr kommt ein stinksaurer, nassgeschwitzter Udo wieder zurück. Von wegen Vorabend-Checkin ist möglich! Am Schalter haben sie ihn ziemlich blöde stehengelassen, "Service" ist offensichtlich ein Fremdwort, sobald es um etwas geht, das im Protokoll so nicht vorgesehen ist. Also hat er das ganze Gepäck erst raus, dann wieder reingeschleppt, ist zurück zum Hotel gefahren, hat das Gepäck ins Lockerroom verfrachtet, seinen Frust bei mir abgeladen und ist dann wieder zurück zum Flughafen gefahren, den Mietwagen abgeben. Dazu haben wir uns entschieden, da das Mietwagenterminal weit ausserhalb liegt und die Fahrt mit dem Shuttle auch recht lange dauert. Da wollen wir lieber direkt mit dem Hotelshuttle fahren.
Erst gegen 1 Uhr kommt Udo zurück,
denn trotzdem er extra noch den Fahrer vom Hotelshuttle instruiert hatte, war natürlich dann doch keiner da, um ihn mitzunehmen.
Um 3.30 Uhr ist die Nacht dann auch schon wieder beendet,
was für ein blöder, blöder, blöder Abschluss für diese Tour
Ist das wirklich wahr? 3.30 Uhr und der Wecker klingelt *gääääähn*.
Schnell einen Kaffee gemacht, zusammengepackt, die vorbereiteten Snacks eingepackt und die restlichen Lebensmittel entsorgt, und die Kinder angezogen. Wir wollen um 4 Uhr das Shuttle nehmen, um 7 Uhr geht der Flieger!
Um 4.03 Uhr stehen wir unten vor der Hotellobby -
das Shuttle ist schon weg :-/ Knapp verpasst, so ein Pech aber auch. Nun heisst es eine halbe Stunde warten (die hätte ich nun wahrlich lieber noch im Bett verbracht!). Das nächste Shuttle kommt bald, wir warten aber scheinbar endlos darauf, bis es endlich losgeht, während die Klimaanlage uns mit gefühlt 12 Grad kalter Luft aus allen Düsen anpustet. Schon nach ein paar Minuten im Bus habe ich Halsweh, das kann ja noch heiter werden.
Am Flughafen angekommen wuchten wir unsere drölfzig Gepäckstücke aus dem Kofferraum, sowas die Gepäckwagen suchen wir jedoch vergebens. Aber wir stehen direkt vor dem nwa/delta Schalter, also machen wir eine Eimer-, äh, Kofferkette und kommen irgendwann alle am Schalter an. Die stellen dort wohl gerade auf ausschließlich Self Check In um, mit 4 Personen mit Reisepässen und 7 Koffern plus 2 Kindersitzen ist das System aber irgendwie überfordert, uns wird also "persönlich" geholfen. Ein netter Mitarbeiter druckt unsere 9 Gepäckanhänger aus und verteilt sie recht umständlich auf unsere Taschen und Kindersitze. Etwas irritiert uns, daß die Taschen nicht gewogen und aufs Transportband gelegt werden -
Nee, das machen die hier ja auch anders! Wir müssen unsere 9 Gepäckteile also nochmal, nun mit Aufklebern versehen, zu einem anderen Schalter tragen, wo diese dann von Hand durch ein Röntgengerät geschoben werden und von dort dann weiterverarbeitet werden. Das sind zwar nur 30, 40 Meter, aber mit 7 Taschen, 2 Kindersitzen, 2 Rucksäcken und 2 totmüden Kindern fast unerreichbar!
Aber natürlich schaffen wir auch das,
bald darauf passieren auch wir die Security (Schuhe aus, Laptop raus, Kamera inspiziert, ), treffen wir sogar auf einen besonders netten Beamten, der uns sogar die SIGG Flaschen für die Kinder mit an Bord nehmen lässt, natürlich nur nach vorheriger Überprüfung ("Ah, it's Lemonade - lucky girls!").
Ohne weitere Zwischenfälle geht es nach New York JFK, wo wir pünktlich landen. Nun gilt es, 5 Stunden Aufenthalt zu überbrücken. Dies gelingt durch zunächst ausgiebigen Besuch des Foodcourts (Pizza für uns, Burger für die Mädchen), danach wird ausgiebig herumgealbert
aus dem Fenster geschaut
und wir können sogar zusehen, wie unser Gepäck ins Flugzeug geladen wird:
(das orangefarbene ist Evas, das gestreifte dahinter Emmas Kindersitz!)
Wir Großen verbringen die Zeit in einer ruhigen Ecke eines unbenutzten Flugsteigs, und gönnen uns abwechselnd eine kleine Ruhepause auf dem Boden. Nur die Kinder lassen sich absolut keine Müdigkeit anmerken, doch kaum sind wir an Bord des Fliegers, sieht das ganz anders aus:
Eva schläft augenblicklich ein, wir haben noch nichtmal unsere Parkposition verlassen!
Und auch Emma folgt ihr bald ins Reich der Träume:
Wir hingegen sind irgendwie so müde, daß wir nicht in den Schlaf finden. Der Flug ist ruhig und angenehm und wir können relaxen, aber richtig längere Schlafphasen haben wir beide nicht.
Pünktlich landen wir am Dienstag morgen gegen 9 Uhr auf dem Frankfurter Flughafen. Emma schläft bis lange nach der Landung, ich trage das schlafende Kind durch den halben Flughafen, eh sie überhaupt langsam zu sich kommt. Hier ist sie gerade aufgewacht:
Wir nehmen unser Gepäck vollzählig und unbeschädigt entgegen und werden draußen bald von meiner Patentante begrüßt, die uns mit unserem Auto abholen kommt. Irgendwie schaffen wir es auch diesmal,
das alles:
sowie 2 Kinder und nun 3 Erwachsene in ein Auto zu quetschen (ein Hoch auf den Passat Variant!).
Nach einer ausgiebigen Frühstücks- und Erzählpause bei meiner Tante in Frankfurt fahren wir dann gegen Mittag nach Hause nach Neuss. Unterwegs überkommt uns die Müdigkeit, wir legen sicherheitshalber eine kurze Rastplatzschlafpause ein. Nach 25 Stunden Reise sind wir endlich daheim.....
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So, das war's mit unserem Reisebericht 2009.
Ich hoffe, er hat euch gefallen. Mir hat es Spaß gemacht, unsere Reise hier noch einmal Revue passieren zu lassen. Zu gern würde ich jetzt schon die nächste Tour planen.....!
Liebe Grüße,
Bettina und Udo mit Eva und Emma
Hi Ihr Vier!
Lieben Dank, das Ihr uns habt teil werden lassen an Eurer Tour !!!
Ich habe mir schon etliche Sachen im Hirn "abgespeichert", da wir evtl. ja im Jahr 2011 auch in der Ecke unterwegs sein könnten , BTW habt Ihr eine Karte Eurer Tour in digitaler Form?
...och, planen kann man doch immer, oder ...
Nochmals vielen Dank für den tollen Bericht!!!
Munter bleiben
Gruss
Kochi
Scout WoMo-Abenteuer.de
Hallo Kochi,
klar doch haben wir eine Karte der Tour in Google Maps.
Das ist auch gleich die Gelegenheit, hier das Einfügen von "versteckten" Links zu üben!
http://tinyurl.com/nn3sxt
Hm, klappt nicht versteckt, aber egal, Hauptsache der Link geht!
Ich würde die Route immer wieder so fahren!
Liebe Grüße,
Bettina