Hallo Paul, Du hast natürlich Recht! Bei Wind hätten wir anders vorgehen müssen. Wir wurden aber auch darauf hingewiesen, dass Anker werfen nicht erlaubt sei zum Schutz des Grundes und weil er sich verkeilen könne, sondern dass man an Land festmachen müsse (was überall erlaubt ist). Dann aber ausschließlich vorwärts, damit sich der Propeller nicht verheddert.
Das Einfachste war an diesem Nachmittag, mitten in einer großen Bucht Halt zu machen.
...HUT AB, Ihr lasst nichts aus! Ein klasse Tag! Nur weiter so..., köstlich...
@Fredy,
ich komme gar nicht mehr aus dem schmunzeln raus, da findet ein richtiges "Kopfkino" statt, wie Ihr damals mit dem Motorboot durch die Gegend gedüst seit, ein lauschiges Plätzchen suchend....
mir war das mit dem Mann und dem Meer auch schon aufgefallen -- ich habe das deinem Stolz zugeschrieben. Du hast mit deiner Unterscheidung "jung / alt als USA-Reisender absolut Recht. Ich war aber mit dem Link so beschäftigt , dass ich dir nicht gleich zustimmen konnte. )
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
ich komme gar nicht mehr aus dem schmunzeln raus, da findet ein richtiges "Kopfkino" statt, wie Ihr damals mit dem Motorboot durch die Gegend gedüst seit, ein lauschiges Plätzchen suchend....
....und der Rest ist Schweigen!
Hier hingegen möchte ich nicht ins Detail gehen
Ich kann aber bestätigen, dass die Miete eines Powerbootes schon auch eine tolle Sache ist. Wir waren mehrmals unterwegs. Zu viert an der Rainbow-Bridge - damals stand der Arch - es ist ja eigentlich keine Bridge - fast am Wasser - (das ist wirklich günstiger als wenn man den Ausflug bucht) und auch einmal mit dem damals 15 jährigen Sohn der dann auch mal steuern durfte, was natürlich ein Riesenspass für ihn war. Nur den Kauf der Kapitäns-Mütze haben wir verpasst!
@Uli
Nicht nur bei Antibiotika sind die US-Amerikaner äusserst rigoros, sondern selbst bei schmerstillenden Ohrentropfen braucht es eine Arztkonsultation. Vreni hatte mal vor dem Heimflug eine Ohrenentzündung was für den Flug nicht so ideal ist. Selbst mir als Fachmann gelang es nicht in der "Pharmacy" Ohrentropfen ohne Arztrezept zu kaufen. Als Alternative haben wir dann im Supermarkt ein Antihistamin besorgt, dessen abschwellende Wirkung den Zweck erfüllte. Andererseits muss man aber auch zugeben, dass es in den USA keine Contergan-Kinder gab.
Heute haben wir es sehr entspannt angehen lassen. Keine große Wanderung, kein spezielles Event war geplant - nur die Fahrt zum Grand Canyon. Dort sind wir dann gemütlich am Nachmittag angekommen und haben zuerst kurz das Backcountry Office aufgesucht: der Wetterbericht für den nächsten Tag sagte bedeckten Himmel voraus, der für den übernächsten Tag dann überwiegend Sonne und 100°F. Im Prinzip die falsche Reihenfolge, denn wir würden den Aufstieg vom Bottom zum Rim also in der Hitze machen. Trotzdem: bei sonnigem Wetter im Grand Canyon zu wandern ist natürlich viel schöner, da nehmen wir die Temperaturen doch gerne in Kauf!
Der Rest war Einchecken im Mather CG, Grillen ("Carbo-Loading"), Rucksäcke/ Zelte/ Isomatten usw. packen und den Wecker auf 4:00 Uhr früh stellen. Morgen wird es wahr werden ! Wir werden zur Phantom Ranch wandern und am nächsten Tag zurück zum Rim - das Abenteuer kann beginnen!
Zwei Dinge will ich noch erwähnen: Auf dem Parkplatz des Backcountry Office stellten wir uns direkt neben ein CA-Mietwomo. Beim Aussteigen standen die Vorderräder der Womos somit nebeneinander und wir haben das gesehen:
Vielleicht stellt das jetzt eine Art Rufschädigung dar? Trotzdem: alle 4 Reifen dieses Womos sahen aus wie die Slicks eines Formel 1-Rennwagens! Aus unserer Sicht ist es schlichtweg fahrlässig, ein Fahrzeug in diesem Zustand an Mieter abzugeben. ...wieder einmal waren wir darin bestätigt, den Mehrpreis für unser Roadbear-Womo (rechtes Bild, natürlich) gut investiert zu haben.
Im Mather CG hatten wir 2 Sites im Aspen Loop. Dieser liegt am nächsten zum Rim. Jedoch befinden sich die Sites 34 und 36 links der Loop-Schleife, und mit dem C30 ist es bei den sehr engen Wegen nicht möglich, umgekehrt in die Sites einzufahren. Daher hatten wir die Aufbautür rechts = auf der falschen Seite. Tisch und Feuerstelle befinden sich nämlich links. Das war uns egal, denn die nächste Nacht würden wir sowieso im Zelt schlafen. Trotzdem: wer mit einem großen Womo im Mather CG bucht, sollte (zumindest im Aspen Loop) besser eine Site rechts des Weges wählen.
das ist nach meiner Meinung keine Rufschädigung, sondern ein Beweis : wer mit solchen Reifen auf die Strecke geschickt wird, kann einem wirklich leid tun. Nur : was haben diese Leute bei der Übernahme überprüft ?
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
4:00 Uhr - das Aufstehen fällt uns leicht! ...Nein, stimmt nicht. Das Aufstehen fiel uns schon ein wenig schwer um diese Uhrzeit. Die Müdigkeit war aber schnell verflogen, denn es stellte sich bald eine gewisse Aufregung ein beim Gedanken an das heutige Programm ! Pünktlich um 5:00 Uhr waren wir an der Bushaltestelle und saßen auch gleich im ersten Shuttle zum South Kaibab Trailhead. Mit dem Aussteigen setzte feiner Nieselregen ein, der uns bis ca. Cedar Ridge begleiten sollte.
Noch schnell die Stirnlampen angeknipst. Start unseres Abstiegs in den Grand Canyon um 5:30 Uhr.
Die Lampen benötigten wir nur in den ersten 30 Minuten. Zunehmend wurde es heller, und es war trotz Regen (der war sehr fein, nicht weiter schlimm) ein tolles Erlebnis zu sehen, wie der Canyon allmählich aus der Dunkelheit auftaucht und seine riesige Dimension immer plastischer hervortritt !
Es war lusitg, wie unsere kids demonstrativ an diesem Punkt "OOH" und "AAH" riefen! Fast kann man es beim Betrachten des Fotos hören, nicht wahr?
Kurz nach dem OOH-AAH-Point erwachte die Sonne aus ihrem Nachtschlaf und tauchte den weiteren Weg in ein fantastisches Morgenlicht:
Wir kamen sehr gut voran. Bald konnten wir die Regenjacken ausziehen. Am Skeleton Point genehmigten wir uns eine Pause. Hier kamen uns das einzige Mal Mulis entgegen - ein Materialtransport ohne Touristen. Auch sonst war der Trail alles andere als bevölkert! Wir hatten ja erwartet, dass am Labor Day Weekend viel los sein würde. Vielleicht lag es ja an der frühen Uhrzeit? Umso mehr konnten wir diese Wanderung genießen! Unsere Kinder ließen wir voraus laufen, sie redeten und lachten permanent - gut so! Dann kommen schon keine Fragen "wie lange noch"...! Mit einigem Abstand folgten wir, genossen die Ruhe und die herrlichen Ausblicke und den schlagartigen Temperaturanstieg, der ab dem Tip Off deutlich zu spüren war.
Der erste Blick auf den Colorado. Bis hierher dürften die Spanier im 16. Jhdt. gekommen sein, als sie dem Fluß den Namen "Rio colorado" - farbiger Fluß - gaben. Dann sind sie damals wieder umgekehrt mit der Botschaft, dass ein kompletter Abstieg nicht möglich sei - nochmals Schonzeit für die dort unten lebenden Indianer... Erst im 19. Jahrhundert hat John Wesley Powell (der Einarmige) mit seinen Mannen den Grand Canyon kartographiert, per wochenlanger Bootsfahrt auf dem Colorado!
In dieser großartigen Landschaft ist man so klein und unscheinbar, dass Michaela ohne ihren hellen Strohhut gar nicht sichtbar wäre...
Es geht weiter und weiter abwärts. Mit dem Erreichen der Black Bridge wird uns klar: wir sind ganz unten angekommen!
Die letzten paar Meter bis zum Bright Angel Campground sind reine Nebensache. Unser GPS sagt uns, dass wir 11km und 1.460 Bergab-Höhenmeter zurückgelegt haben. Dafür haben wir 4,5 h gebraucht, einschließlich 30 min. Pause. Das war ja wesentlich einfacher als erwartet! Von unseren Wasservorräten hatten wir fast nichts benötigt. Trotzdem darf man sich nicht täuschen lassen: ein anderes Mal könnte dieselbe Strecke viel viel anstrengender sein - bei einem Abstieg zu späterer Uhrzeit in praller Sonne wäre ein Wasservorrat von 5L/Person definitiv nötig !
Zum Zeitpunkt unserer Ankunft (10 Uhr) am Bottom dachten wir kurz, dass wir eigentlich auch eine Tagestour mit sofortigem Aufstieg über den Bright Angel Trail hätten planen können. Am Ende des 2. Tages war uns aber sehr klar, dass wir es richtig gemacht haben. Nicht nur, weil wir bei einem Day Hike unseren Kindern eine Gewalttour zugemutet hätten mit bleibender traumatischer Erinnerung, sondern auch weil es ein sagenhaftes Erlebnis ist, den Sonnenuntergang im Inner Rim zu erleben, in der Phantom Ranch gemeinsam mit den anderen Wanderern zu essen und sich ohne jeden Zeitdruck in der grünen Oase dort unten aufzuhalten!
Genau das haben wir nun getan. Die Seele baumeln lassen, gelesen, im glasklaren Bright Angel Creek gebadet, die Cabins und Dorms der Phantom Ranch besichtigt und den Rangervortrag angehört.
Bright Angel Creek. Hinten ein erstes Gebäude der Phantom Ranch.
Die Temperatur stieg am Mittag auf 100°F - im Schatten der Bäume und im kühlen Wasser des Creeks aber problemlos auszuhalten!
Zur Phantom Ranch habe ich hier ausführlich berichtet.
In der Canteen sahen wir diese jungen Burschen, sehr spartanisch ausgestattet nur mit einer Wasserflasche, und vermummt in dicke Kleidung und schwarze Vollbärte - da brachte uns bereits der Anblick zum Schwitzen! Die Mormonen-Männer stürzten sich kurz auf die Postkarten und schon waren sie wieder weg. Respekt! In dieser Kleidung runter und rauf als Tagesmarsch ist wirklich eine Leistung! Trotzdem waren wir über unsere vergleichsweise freizügige Religion nicht traurig - im Gegenteil, sofort schmeckte das eiskalte Bier in kurzen Hosen noch besser. (Bier darf man übrigens nur in der Canteen trinken, draußen ist es verboten - "That´s the Law"!).
Nach einem sensationell guten Steak von mindestens 300 Gramm, spitzenmäßigen Ofenkartoffeln und frischem Salat (was für ein Unterschied im Vergleich zum "Western Cookout Dinner" im 1000Lakes in Torrey!!) beendeten wir diesen Tag auf unserer Group Site im Campground mit Karten spielen und nichtstun und beobachten, wie der Inner Rim in der Dunkelheit versinkt und die äußeren Felsen in der Abendsonne zu glühen anfangen. Jetzt gehören wir auch zu den "less than 1% of all Grand-Canyon-Visitors make it to the Phantom Ranch" !
Ich freue micht mit Euch, dass Ihr das erleben durftet. Ich kann Deine Gedanken
Nicht nur, weil wir bei einem Day Hike unseren Kindern eine Gewalttour zugemutet hätten mit bleibender traumatischer Erinnerung, sondern auch weil es ein sagenhaftes Erlebnis ist, den Sonnenuntergang im Inner Rim zu erleben, in der Phantom Ranch gemeinsam mit den anderen Wanderern zu essen und sich ohne jeden Zeitdruck in der grünen Oase dort unten aufzuhalten!
nur unterstreichen. Wir hatte ja schon mehrmals das Glück, dass wir Plätze in der Phantom-Ranch erwischten - die Cabins werden übrigens fast ausschliesslich den Muli-Touristen zur Verfügung gestellt und den Wanderern verbleiben die Dormitories. Auch Deine Meinung zum "Western Cookout Dinner" in Torrey teile ich voll und ganz. Einmal und nie wieder!
Du hattest einen Anteil an diesem Erlebnis, ich muss Dir noch nachträglich danken ! Ich hatte ja ursprünglich vor, am Tag 1 noch bis Indian Garden zu wandern und dort zu übernachten - dann wären am Tag 2 nur noch 900 Höhenmeter zu machen gewesen. Deine Empfehlung, auf jeden Fall ganz unten über Nacht zu bleiben, war aber goldrichtig! Es ist kein Vergleich. Der Indian Garden Campground liegt zwar schön, bin extra durchgelaufen und habe die Sites angeschaut. Es gibt aber sonst einfach NICHTS dort. Die ganze Atmosphäre in der Phantom Ranch, das tolle Essen und das sagenhaft nette Personal, und natürlich der Einbruch der Nacht im Inner Rim sind es mehr als wert, am Tag 2 den kompletten Aufstieg zu machen!
Mein Fazit und Empfehlung für jeden, der diese Tour machen will: Übernachten im Bright Angel CG (bzw. Phantom Ranch wer Glück hat) !!!
Hallo Paul,
Du hast natürlich Recht! Bei Wind hätten wir anders vorgehen müssen.
Wir wurden aber auch darauf hingewiesen, dass Anker werfen nicht erlaubt sei zum Schutz des Grundes und weil er sich verkeilen könne, sondern dass man an Land festmachen müsse (was überall erlaubt ist).
Dann aber ausschließlich vorwärts, damit sich der Propeller nicht verheddert.
Das Einfachste war an diesem Nachmittag, mitten in einer großen Bucht Halt zu machen.
Uli grüßt!
Liebe Grüße
Uli
Scout Womo-Abenteuer.de
Hi Uli!
...HUT AB, Ihr lasst nichts aus
! Ein klasse Tag! Nur weiter so..., köstlich
...
@Fredy,
ich komme gar nicht mehr aus dem schmunzeln raus, da findet ein richtiges "Kopfkino" statt, wie Ihr damals mit dem Motorboot durch die Gegend gedüst seit, ein lauschiges Plätzchen suchend....
....und der Rest ist Schweigen
!
Herrlich
...
Munter bleiben
Gruss
Kochi
Scout WoMo-Abenteuer.de
...ich kann es mir richtig vorstellen:
alle sind abgehauen und der "Mann auf dem Meer" kämpfte alleine gegen die Wetterfront!
Toller Tag, egal was es kostet, diesen Tag mit diesem gemeinsamen Erlebnis vergesst Ihr nie![Smile Smile](/sites/all/libraries/tinymce/jscripts/tiny_mce/plugins/emotions/img/smiley-smile.gif)
Herzliche Grüsse Gisela
Hallo Uli,
mir war das mit dem Mann und dem Meer auch schon aufgefallen -- ich habe das deinem Stolz zugeschrieben. Du hast mit deiner Unterscheidung "jung / alt als USA-Reisender absolut Recht. Ich war aber mit dem Link so beschäftigt , dass ich dir nicht gleich zustimmen konnte.
)
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Lieber Uli und Kochi
Ja, das Baden haben wir uns nicht nehmen lassen![Smile Smile](/sites/all/libraries/tinymce/jscripts/tiny_mce/plugins/emotions/img/smiley-smile.gif)
Hier hingegen möchte ich nicht ins Detail gehen![Wink Wink](/sites/all/libraries/tinymce/jscripts/tiny_mce/plugins/emotions/img/smiley-wink.gif)
Ich kann aber bestätigen, dass die Miete eines Powerbootes schon auch eine tolle Sache ist. Wir waren mehrmals unterwegs. Zu viert an der Rainbow-Bridge - damals stand der Arch - es ist ja eigentlich keine Bridge - fast am Wasser - (das ist wirklich günstiger als wenn man den Ausflug bucht) und auch einmal mit dem damals 15 jährigen Sohn der dann auch mal steuern durfte, was natürlich ein Riesenspass für ihn war. Nur den Kauf der Kapitäns-Mütze haben wir verpasst!
@Uli
Nicht nur bei Antibiotika sind die US-Amerikaner äusserst rigoros, sondern selbst bei schmerstillenden Ohrentropfen braucht es eine Arztkonsultation. Vreni hatte mal vor dem Heimflug eine Ohrenentzündung was für den Flug nicht so ideal ist. Selbst mir als Fachmann gelang es nicht in der "Pharmacy" Ohrentropfen ohne Arztrezept zu kaufen. Als Alternative haben wir dann im Supermarkt ein Antihistamin besorgt, dessen abschwellende Wirkung den Zweck erfüllte. Andererseits muss man aber auch zugeben, dass es in den USA keine Contergan-Kinder gab.
Herzliche Grüsse,
Fredy
Heute haben wir es sehr entspannt angehen lassen.
Keine große Wanderung, kein spezielles Event war geplant - nur die Fahrt zum Grand Canyon.
Dort sind wir dann gemütlich am Nachmittag angekommen und haben zuerst kurz das Backcountry Office aufgesucht: der Wetterbericht für den nächsten Tag sagte bedeckten Himmel voraus, der für den übernächsten Tag dann überwiegend Sonne und 100°F. Im Prinzip die falsche Reihenfolge, denn wir würden den Aufstieg vom Bottom zum Rim also in der Hitze machen.
Trotzdem: bei sonnigem Wetter im Grand Canyon zu wandern ist natürlich viel schöner, da nehmen wir die Temperaturen doch gerne in Kauf!
Der Rest war Einchecken im Mather CG, Grillen ("Carbo-Loading"), Rucksäcke/ Zelte/ Isomatten usw. packen und den Wecker auf 4:00 Uhr früh stellen.![Smile Smile](/sites/all/libraries/tinymce/jscripts/tiny_mce/plugins/emotions/img/smiley-smile.gif)
Morgen wird es wahr werden ! Wir werden zur Phantom Ranch wandern und am nächsten Tag zurück zum Rim - das Abenteuer kann beginnen!
Zwei Dinge will ich noch erwähnen:
Auf dem Parkplatz des Backcountry Office stellten wir uns direkt neben ein CA-Mietwomo. Beim Aussteigen standen die Vorderräder der Womos somit nebeneinander und wir haben das gesehen:
Vielleicht stellt das jetzt eine Art Rufschädigung dar? Trotzdem: alle 4 Reifen dieses Womos sahen aus wie die Slicks eines Formel 1-Rennwagens! Aus unserer Sicht ist es schlichtweg fahrlässig, ein Fahrzeug in diesem Zustand an Mieter abzugeben.
...wieder einmal waren wir darin bestätigt, den Mehrpreis für unser Roadbear-Womo (rechtes Bild, natürlich) gut investiert zu haben.
Im Mather CG hatten wir 2 Sites im Aspen Loop. Dieser liegt am nächsten zum Rim.
Jedoch befinden sich die Sites 34 und 36 links der Loop-Schleife, und mit dem C30 ist es bei den sehr engen Wegen nicht möglich, umgekehrt in die Sites einzufahren. Daher hatten wir die Aufbautür rechts = auf der falschen Seite. Tisch und Feuerstelle befinden sich nämlich links.
Das war uns egal, denn die nächste Nacht würden wir sowieso im Zelt schlafen.
Trotzdem: wer mit einem großen Womo im Mather CG bucht, sollte (zumindest im Aspen Loop) besser eine Site rechts des Weges wählen.
Gefahrene Meilen: 146 mls.
Liebe Grüße
Uli
Scout Womo-Abenteuer.de
Hallo Uli,
das ist nach meiner Meinung keine Rufschädigung, sondern ein Beweis : wer mit solchen Reifen auf die Strecke geschickt wird, kann einem wirklich leid tun. Nur : was haben diese Leute bei der Übernahme überprüft ?
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
4:00 Uhr - das Aufstehen fällt uns leicht!
. Die Müdigkeit war aber schnell verflogen, denn es stellte sich bald eine gewisse Aufregung ein beim Gedanken an das heutige Programm !
...Nein, stimmt nicht.
Das Aufstehen fiel uns schon ein wenig schwer um diese Uhrzeit
Pünktlich um 5:00 Uhr waren wir an der Bushaltestelle und saßen auch gleich im ersten Shuttle zum South Kaibab Trailhead.
Mit dem Aussteigen setzte feiner Nieselregen ein, der uns bis ca. Cedar Ridge begleiten sollte.
Noch schnell die Stirnlampen angeknipst. Start unseres Abstiegs in den Grand Canyon um 5:30 Uhr.
Die Lampen benötigten wir nur in den ersten 30 Minuten. Zunehmend wurde es heller, und es war trotz Regen (der war sehr fein, nicht weiter schlimm) ein tolles Erlebnis zu sehen, wie der Canyon allmählich aus der Dunkelheit auftaucht und seine riesige Dimension immer plastischer hervortritt !
Es war lusitg, wie unsere kids demonstrativ an diesem Punkt "OOH" und "AAH" riefen! Fast kann man es beim Betrachten des Fotos hören, nicht wahr?
Kurz nach dem OOH-AAH-Point erwachte die Sonne aus ihrem Nachtschlaf und tauchte den weiteren Weg in ein fantastisches Morgenlicht:
Wir kamen sehr gut voran. Bald konnten wir die Regenjacken ausziehen. Am Skeleton Point genehmigten wir uns eine Pause. Hier kamen uns das einzige Mal Mulis entgegen - ein Materialtransport ohne Touristen.
Auch sonst war der Trail alles andere als bevölkert! Wir hatten ja erwartet, dass am Labor Day Weekend viel los sein würde. Vielleicht lag es ja an der frühen Uhrzeit?
Umso mehr konnten wir diese Wanderung genießen! Unsere Kinder ließen wir voraus laufen, sie redeten und lachten permanent - gut so! Dann kommen schon keine Fragen "wie lange noch"...!
Mit einigem Abstand folgten wir, genossen die Ruhe und die herrlichen Ausblicke und den schlagartigen Temperaturanstieg, der ab dem Tip Off deutlich zu spüren war.
Der erste Blick auf den Colorado.
Bis hierher dürften die Spanier im 16. Jhdt. gekommen sein, als sie dem Fluß den Namen "Rio colorado" - farbiger Fluß - gaben. Dann sind sie damals wieder umgekehrt mit der Botschaft, dass ein kompletter Abstieg nicht möglich sei - nochmals Schonzeit für die dort unten lebenden Indianer...
Erst im 19. Jahrhundert hat John Wesley Powell (der Einarmige) mit seinen Mannen den Grand Canyon kartographiert, per wochenlanger Bootsfahrt auf dem Colorado!
In dieser großartigen Landschaft ist man so klein und unscheinbar, dass Michaela ohne ihren hellen Strohhut gar nicht sichtbar wäre...
Es geht weiter und weiter abwärts. Mit dem Erreichen der Black Bridge wird uns klar: wir sind ganz unten angekommen!
Die letzten paar Meter bis zum Bright Angel Campground sind reine Nebensache.
Unser GPS sagt uns, dass wir 11km und 1.460 Bergab-Höhenmeter zurückgelegt haben. Dafür haben wir 4,5 h gebraucht, einschließlich 30 min. Pause.
Das war ja wesentlich einfacher als erwartet! Von unseren Wasservorräten hatten wir fast nichts benötigt.
Trotzdem darf man sich nicht täuschen lassen: ein anderes Mal könnte dieselbe Strecke viel viel anstrengender sein - bei einem Abstieg zu späterer Uhrzeit in praller Sonne wäre ein Wasservorrat von 5L/Person definitiv nötig !
Zum Zeitpunkt unserer Ankunft (10 Uhr) am Bottom dachten wir kurz, dass wir eigentlich auch eine Tagestour mit sofortigem Aufstieg über den Bright Angel Trail hätten planen können.
Am Ende des 2. Tages war uns aber sehr klar, dass wir es richtig gemacht haben. Nicht nur, weil wir bei einem Day Hike unseren Kindern eine Gewalttour zugemutet hätten mit bleibender traumatischer Erinnerung, sondern auch weil es ein sagenhaftes Erlebnis ist, den Sonnenuntergang im Inner Rim zu erleben, in der Phantom Ranch gemeinsam mit den anderen Wanderern zu essen und sich ohne jeden Zeitdruck in der grünen Oase dort unten aufzuhalten!
Genau das haben wir nun getan.
Die Seele baumeln lassen, gelesen, im glasklaren Bright Angel Creek gebadet, die Cabins und Dorms der Phantom Ranch besichtigt und den Rangervortrag angehört.
Bright Angel Creek. Hinten ein erstes Gebäude der Phantom Ranch.
Die Temperatur stieg am Mittag auf 100°F - im Schatten der Bäume und im kühlen Wasser des Creeks aber problemlos auszuhalten!
Zur Phantom Ranch habe ich hier ausführlich berichtet.
In der Canteen sahen wir diese jungen Burschen, sehr spartanisch ausgestattet nur mit einer Wasserflasche, und vermummt in dicke Kleidung und schwarze Vollbärte - da brachte uns bereits der Anblick zum Schwitzen!
. (Bier darf man übrigens nur in der Canteen trinken, draußen ist es verboten - "That´s the Law"!).
Die Mormonen-Männer stürzten sich kurz auf die Postkarten und schon waren sie wieder weg.
Respekt! In dieser Kleidung runter und rauf als Tagesmarsch ist wirklich eine Leistung!
Trotzdem waren wir über unsere vergleichsweise freizügige Religion nicht traurig - im Gegenteil, sofort schmeckte das eiskalte Bier in kurzen Hosen noch besser
Nach einem sensationell guten Steak von mindestens 300 Gramm, spitzenmäßigen Ofenkartoffeln und frischem Salat (was für ein Unterschied im Vergleich zum "Western Cookout Dinner" im 1000Lakes in Torrey!!) beendeten wir diesen Tag auf unserer Group Site im Campground mit Karten spielen und nichtstun und beobachten, wie der Inner Rim in der Dunkelheit versinkt und die äußeren Felsen in der Abendsonne zu glühen anfangen.
!
Jetzt gehören wir auch zu den "less than 1% of all Grand-Canyon-Visitors make it to the Phantom Ranch"
Liebe Grüße
Uli
Scout Womo-Abenteuer.de
Hallo Uli
Ich freue micht mit Euch, dass Ihr das erleben durftet. Ich kann Deine Gedanken
nur unterstreichen. Wir hatte ja schon mehrmals das Glück, dass wir Plätze in der Phantom-Ranch erwischten - die Cabins werden übrigens fast ausschliesslich den Muli-Touristen zur Verfügung gestellt und den Wanderern verbleiben die Dormitories. Auch Deine Meinung zum "Western Cookout Dinner" in Torrey teile ich voll und ganz. Einmal und nie wieder!
Herzliche Grüsse,
Fredy
Hallo Fredy,
Du hattest einen Anteil an diesem Erlebnis, ich muss Dir noch nachträglich danken !
Ich hatte ja ursprünglich vor, am Tag 1 noch bis Indian Garden zu wandern und dort zu übernachten - dann wären am Tag 2 nur noch 900 Höhenmeter zu machen gewesen.
Deine Empfehlung, auf jeden Fall ganz unten über Nacht zu bleiben, war aber goldrichtig!
Es ist kein Vergleich.
Der Indian Garden Campground liegt zwar schön, bin extra durchgelaufen und habe die Sites angeschaut. Es gibt aber sonst einfach NICHTS dort. Die ganze Atmosphäre in der Phantom Ranch, das tolle Essen und das sagenhaft nette Personal, und natürlich der Einbruch der Nacht im Inner Rim sind es mehr als wert, am Tag 2 den kompletten Aufstieg zu machen!
Mein Fazit und Empfehlung für jeden, der diese Tour machen will: Übernachten im Bright Angel CG (bzw. Phantom Ranch wer Glück hat) !!!
Uli grüßt
Liebe Grüße
Uli
Scout Womo-Abenteuer.de