Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 23 Fazit

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Frepa
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Tag 23 Fazit

Diese Reise war für mich ein Traum bzw.: Hier ging ein Traum für mich in Erfüllung. 

Die Reise mit dem Wohnmobil fand ich total toll. Man war flexibel und doch immer auf den Campingplätzen inmitten der Natur. Eigentlich wollte ich viel mehr auch selber fahren, habe aber auf der ganzen Strecke dann doch nur 2 Stunden hinterm Steuer gesehen. Mein Freund hatte großen Respekt vor dem Wohnmobil, Angst etwas kaputt zu machen, weswegen er lieber selbst gefahren ist. Problematisch war anfangs das Dumpingproblem - wo ist nur der Knopf? Die Einweisung war einfach nicht vorhanden gewesen - Apollo war überfordert. Aber dank des Forums kamen wir auf die Lösung und dann war das alles kein Problem mehr. 

Die Strecke war, meiner Meinung nach, ohne Probleme mit dem Wohnmobil zu bewältigen. Wir kamen überall dorthin, wo wir auch hin wollten, hatten vllt auf dem Lone Rock zu viel Respekt vor den Wegen, wobei es aber auch tags zuvor sehr stark geregnet hatte und das Unwetter quasi mit uns mit gezogen ist. Auch bei den Alabama Hills ist mein Freund lieber langsam und vorsichtig, statt mit etwas erhöhter Geschwindigkeit über die Schotterpiste gefahren. Das war eine Rütteltour ohne Ende. Abgesehen von diesen zwei Standorten war es aber wirklich absolut toll und einfach mit dem Wohnmobil. Vor allem auch die Tatsache, dass man seine Gegenstände immer bei sich hat und eigentlich auch immer auf die Toilette kann, wenn Bedarf besteht fand ich super toll. Einfach mal irgendwo stehen bleiben, Essen zubereiten, aufs Klo gehen, ein Nickerchen machen wie auch immer - das war kein Problem! Mein Freund selbst fand es wohl ok, aber nicht sooo toll mit dem Wohnmobil zu reisen. Er fand das dumpen und die Vor- und Nachbereitungen wohl recht anstrengend. Er würde beim nächsten Mal wohl lieber einen Mietwagen mieten und in Motels/Hotels übernachten. Schauen wir mal. ;-) 

Die Strecke fand ich sehr gut und sehr abwechslungsreich. Beim nächsten Mal würden wir aber doch auch sagen: Weniger ist mehr. Wir haben sehr viele Eindrücke gehabt, waren am Ende dann doch glaub ich eher übersättigt, so dass wir uns an anderen Highlights nicht mehr so sehr erfreuen konnten wie man es eigentlich sollte. Man hat einfach zu viel gesehen. Auch war es wohl etwas zu viel in kurzer Zeit - ich würde nun eine Woche dran hängen oder halt weniger Sehenswürdigkeiten planen. Mir persönlich war es auf dieser Reise einfach wichtig, so viel wie möglich zu sehen, da ich nicht weiß, wann wir wieder in den USA sein werden. Diesen Wunsch habe ich mir sicherlich erfüllt.

Vom Hören her bin ich in Amerika sehr gut zurecht gekommen. Natürlich nicht im direkten Dialog mit den Einheimischen, was etwas schade war. Aber das Englisch verstehe ich einfach nicht gut, sodass mein Freund dann immer mit ihnen kommunizieren musste. Hier trete ich dann die Defensivstrategie an, ich versuche möglichst nicht in Kontakt mit den Einheimischen zu kommen, um mich vor Peinlichkeiten zu schützen. Leider ist das so, auch wenn ich immer wieder versuche diese Strategie auszublenden. Auffällig war, dass wirklich sehr sehr viel in den TVs untertitelt wird - so kam ich automatisch mit dem Inhalt zurecht und konnte dem folgen - WENN mal der Fernseh lief! ;-) 

Mein persönliches Highlight auf dieser Reise... pffuuuuuuh, da gibt es mehrere.

Ich LIEBE San Francisco. Eine wundertolle Stadt! Beim nächsten Mal möchte ich dort länger verweilen und noch mehr die Stadt abseits der Tourismuspunkte erkunden. Von den Nationalparks her haben mich der Bryce Canyon und der Lower Antelope Canyon am meisten beeindruckt. Im Bryce Canyon würde ich gerne mal eine richtig lange Wandertour machen, wo auch (hoffentlich)  nicht so viele Touristen herum laufen. Diese Steinformationen und die unterschiedlich roten Farben waren einfach ein Traum! Wo sieht man das schon? Bisher habe ich es jedenfalls nur dort gesehen. :) Ins Antelope Canyon würde ich gerne noch einmal gehen - diesmal weniger knipsen und mehr staunen - in der Hoffnung, wieder eine Führung nur für uns zwei zu bekommen! :D 

Wo ich nicht mehr hin gehen würde ist der Valley of Fire. Es war einfach unsäglich heiß - whrsl waren wir zum falschen Zeitpunkt dort. Und vielleicht hatten wir zu dem Zeitpunkt einfach auch schon genug rote Steine gesehen - aber die Kombination Hitze und rote Steine haben uns ziemlich abgeschreckt. Es war eher eine Tortur, als dass wir beeindruckt waren. Beim nächsten Mal würden wir den VoF umschiffen. Los Angeles würde ich beim nächsten Mal auch umschiffen - oder wirklich eine Woche hier bleiben, wie einige hier meinen. Für die 3 Tage war es einfach nicht lohnenswert - unserer Meinung nach. Von vielem waren wir recht enttäuscht oder auch nicht beeindruckt. 

Überrascht war ich von Las Vegas. Hier wollte ich bei der Planung so kurz wie möglich bleiben, als wir dann aber da waren, hätten wir am liebsten noch ein paar Tage dran gehängt. Ja - es ist alles Show und Glitzer - aber genau das hat uns irgendwie sehr beeindruckt. Diese Dimensionen haben wir noch nie erlebt, ich hätte gerne jedes einzelne Hotelkomplex genauer erkundet, mich ein wenig mehr treiben lassen, mehr shoppen, mehr spielen, mehr feiern, mehr Show (beim nächsten Mal muss ich mit meinem Freund dann im Voraus schon was aussuchen, damit das nicht so endet wie in dieser Reise). Wir fanden das einfach toll. Bis in die Nacht hinein "feiern" bzw. spielen und trinken, morgens ausschlafen, die Buffetts - viel und lecker für wenig Geld. Einfach klasse! Heiraten würde ich da aber nicht, die Hochzeitslocations waren etwas ab vom Schuss und haben uns nicht so sehr beeindruckt. ;-) 

Mehr Zeit nehmen würde ich mir vor allem auf der Küstenstrecke. Noch kürzere Strecken und noch mehr Verweildauer kann ich nur wärmstens empfehlen. Wir waren ja schon mit 3 Übernachtungen an der Küste - aber das war zu kurz - unserer Meinung nach. Und hier wäre ein Auto doch schon besser als ein Wohnmobil. Denn damit kann man spontaner mal irgendwo stehen bleiben, ohne die Sorge zu haben, dass man alles im Womo zusammenschüttelt. ;-) Andererseits fährt man hier wirklich keine große Geschwindigkeit und die Strecke war zwar kurvig, aber gut zu fahren. 

Vom Shoppen her fanden wir es in den Desert Hills Premium Outlet in Cabazone einfach spitze. Wir waren hier vier Stunden und wären am liebsten noch weitere vier Stunden geblieben. Beim nächsten Mal wird hier bewusst ein ganzer Shoppingtag eingeplant. Bei den ganzen anderen Outlets die wir auf der Strecke besucht haben, fanden wir es nicht so toll wie dort und haben dort nicht viel eingekauft. In Las Vegas müssen wir dann mal das andere Outlet Center besuchen. Und wenn wir wieder in den USA sind muss ich mich ganz eindeutig mit noch mehr Oberteilen von Lucky Brand eindecken - ich LIEBE ihre Oberteile. Leider hab ich nur 4 Oberteile gekauft, viel zu wenig! ;-)

An dieser Stelle noch einmal ein dickes Dankeschön für eure Kritiken, Eindrücke, Tipps, Reiseberichte und vor allem für die Existenz dieses tollen Forums hier. Nur dank euch haben wir so eine tolle Reise mit ganz vielen Eindrücken machen können! Danke danke danke! 

Nächstes Jahr wollten wir in den Flitterwochen (im September) eventuell dann auch wieder in die USA reisen. Aber das steht noch in den Sternen! ;-) 

Es ist nicht genug zu wissen, man muss es auch anwenden;
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Matze
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Beigetreten: 13.05.2014 - 18:58
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RE: Reisebericht: Tag 23 Fazit

Hallo Dana,

recht herzlichen Dank das Du dir die Mühe gemacht hast einen Reisebericht zu schreiben und wir somit ein wenig bei ihrer tollen Reise dabei sein könnten.  Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das nicht "mal eben" geschrieben ist.

Toll das Du noch ein Fazit geschrieben hast.  Für einige Neulinge ist es bestimmt interessant wie ihr mit dem Womo klargekommen seid. Letztendlich hat ihr es ja hingekriegt und gut das dein Freund immer schön vorsichtig auf unbefestigten Wegen gefahren ist.  Interessant ist, dass dein Freund es nicht sooo toll fand.  Ich habe hier im Forum eher den Eindruck gewonnen, dass diese Gedanken mehr vom weiblichen Partner kommen.

Das euch das VoF erschlagen hat kann ich nachvollziehen. Wir waren im Oktober dort unterwegs und bei noch mehr Hitze hätte ich auch alle Viere von mir gestreckt.

Auch für mich war der Lower Antilope Canyon ein super Highlight.  Wir waren in der Gruppe nur 6 und der nette Guide hat sich 2 Std. Zeit genommen.  Was die Natur dort geschaffen hat ist einmalig und ich würde auch beim 2. oder 3. Besuch noch staunen.

Schöne Flitterwochen..............auch wenn es noch ein Jahr dauert wink.

PS: wieso sind 4 Oberteile zu wenig?    Als Mann kann ich das gaaaaaaaaaaar nicht verstehen.

Liebe Grüße
Matthias
Scout Womo-Abenteuer.de

Südwesten USA in 5 Wochen Herbst 2014

suru
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Beigetreten: 05.03.2011 - 20:13
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RE: Reisebericht: Tag 23 Fazit

Hallo Dana,

danke für deinen Reisebericht und das Fazit, ich war bis zum Schluss dabei.

Dein Fazit ist interessant für die Entscheidung Auto - Wohnmobil, da sieht man sehr gut wie unterschiedlich die Empfindungen sind. Ihr seid ja (für mich) noch sehr jung, nur etwas älter als meine älteste Tochter. Die sieht viele Dinge auch ganz anders, deshalb hat mir deine Einschätzung auch so gut gefallen. Sie würde auch (mindestens) einen Tag shoppen gehen und 4 Oberteile wären definitiv zu wenig!

Auch vom VoF ist sie eher deiner Meinung und für mich ist es eines der absoluten Highlights.

Ich bin gespannt, wo eure Flitterwochen hingehen (und ob mit oder ohne Wohnmobil) , ich wünsche euch auf jeden Fall alles Gute.

 

Liebe Grüße

Susanne
Scout Womo-Abenteuer.de

Reiseberichte

robbelli
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Beigetreten: 07.09.2012 - 07:53
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RE: Reisebericht: Tag 23 Fazit

Liebe Dana,

ich danke dir für deinen schönen und ausführlichen Bericht, der mir sehr gut gefallen hat.

Schade, dass sich dein Freund nicht in gleicher Form wie du für das Reisen mit dem Wohnmobil begeistern konnte. Ist ja schon toll, immer alles dabei zu haben und mitten auf den Traumplätzen übernachten zu können. Unter dem Sternenhimmel am Lagerfeuer sitzend ein kühles Bierchen trinken und sich über die tollsten Erlebnisse des Tages noch einmal auszutauschen... das kann halt kein Hotelzimmer toppen. Aber alles zu seiner Zeit und jeder, wie er magsmiley!

Ich wünsche euch alles Gute und würde mich freuen, wenn du hier weiter aktiv wärst, vor allem, falls ihr eure Flitterwochen tatsächlich in den USA verbringt. Womöglich sogar mit Wohnmobilwink!

Liebe Grüße

Elli
Scout Womo-Abenteuer.de

Richard
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Beigetreten: 07.10.2009 - 21:00
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RE: Reisebericht: Tag 23 Fazit

Hallo Dana,

ich versuche möglichst nicht in Kontakt mit den Einheimischen zu kommen, um mich vor Peinlichkeiten zu schützen

Das ist schade, sind diese es doch gewohnt mit vielen Sprachen zu recht zu kommen und geben sich daher in aller Regel viel Mühe und schätzen es sehr, wenn man überhaupt Englisch spricht. Versuch es beim nächsten Mal vilelleicht vorher mit einem VHS-Kurs damit sich die Scheu vor dem Sprechen löst.

Mit dem VoF bin ich allerdings auch anderer Meinung. Ich liebe es bei über 40Grad in den Felsen herumzuklettern weil mich das an meine Grenzen bringt. Siehst du, so unterschiedlich sind die Wahrnehmungen.

Viele Grüße
Richard

Unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Von dem was wir für unmöglich halten.

Frepa
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Beigetreten: 29.01.2014 - 11:58
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RE: Reisebericht: Tag 23 Fazit

Hallo ihr Lieben,

vielen lieben Dank für das positive Feedback, das tut doch gut zu lesen, dass sich einige meinen Reisebericht bis zum Ende durchgelesen haben! :-)

Klaro - ich brauche ganz viele Shirts, um mich immer passend kleiden zu können und die Art Shirts die ich bei LuckyBrand entdeckt habe, habe ich hier leider noch nicht gefunden. Da muss ich wohl weiter suchen oder wieder in die USA fliegen! cool

Richard - ich kann die englische Sprache, habe ja Psychologie studiert und ganz viele englische Texte gelesen. Es ist eher das Hören, ich bin ja hochgradig schwerhörig und die Amis haben eine Art Slang/Dialekt, die ich  akustisch nicht verstehe. Aber klar - Konfrontation wäre besser als Vermeidung. Ich versuche es bei jeder Reise! :-) 

Neulich am Wochenende äußerte mein Freund gegenüber Freunden, dass er gerne später mit Kind(ern) mit dem Wohnmobil fahren würde. Vielleicht besteht ja doch noch Hoffnung und es war doch nicht alles so schlimm? ;-) 

Ich werde mich bemühen auch weiterhin etwas aktiv zu bleiben. Einige  Campgrounds muss ichja noch bewerten und dann versuche ich auch ein bisschen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, sofern die Zeit es zulässt. 

Im August geht es ins Baltikum mit meinem Vater, ein wenig Ahnenforschung betreiben und mit meiner Freundin geht es nächstes Jahr wohl nach Island. heart Mal sehen, wohin es in den Flitterwochen geht. 

Liebe Grüße,

Dana

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robbelli
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Beigetreten: 07.09.2012 - 07:53
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RE: Reisebericht: Tag 23 Fazit

Hi Dana,

da hast du ja einige sehr schöne Pläne! Viel Spaß dabei.

Liebe Grüße

Elli
Scout Womo-Abenteuer.de

Richard
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Beigetreten: 07.10.2009 - 21:00
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RE: Reisebericht: Tag 23 Fazit

Hallo Dana,

 Es ist eher das Hören

Das ist an mir vorbeigegangen, dann kann ich nur hoffen dass du bei einem guten Hörgeräteakkustiker bist. Apropos Island, finde ich genial.

Viele Grüße
Richard

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Frepa
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Beigetreten: 29.01.2014 - 11:58
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RE: Reisebericht: Tag 23 Fazit

Hallo Richard, 

wirklich? cheeky Das steht doch im Eingangstext und im Fazit. laugh

Ich bin im Übrigen bereits mit 2,5 Jahren ertaubt und mit 9 Jahren stand ich kurz vor der Gehörlosigkeit. Mit 10 Jahren habe ich mein erstes und mit 19 Jahren mein zweites CI (Cochlea Implantat) bekommen. Sonst wäre ich jetzt komplett gehörlos und komplett auf Gebärdensprache angewiesen. Was an sich nichts schlimmes ist, aber ich bin sehr froh, hören zu können und nicht nur Gebärdensprache, sondern auch Lautsprache verstehen zu können. Das ich mein Psycho-Studium mit einem Master geschafft habe, war kein Klacks - von Hauptschulein der Sonderschule bis zum Master an einer stinknormalen Uni, da bin ich mittlerweile doch schon recht stolz drauf. Deswegen habe ich mir auch diese Reise gegönnt, es war eine Belohnung für alle meine jahrelange Mühe und ich bin so froh, direkt einen unbefristeten Job gefunden zu haben und als Psychologin in der psychologischen Beratung für hörgeschädigte Menschen tätig zu sein. Einfach perfekt!

Von daher bin ich eigentlich auch bei keinem Hörakustiker, sondern in einem CI-Centrum in Köln in der Uniklinik. Die CIs können nicht von normalen Akustikern eingestellt werden, sondern nur von speziell ausgebildeten Menschen. Ich hab in meiner Hörschnecke 21 Elektroden, die wie ein Klavier die Schnecke stimulieren (und die verstorbenen Haarzellen simulieren - normalerweise hat ein Mensch über 400 verschiedene Töne in der Schnecke = Cochlea). Außen trage ich ein Hörgerät mit einer Magnetspule, welches mit an ein Magnet unter meiner Kopfhaut angepappt wird, wenn ich es trage. So höre ich über das Mikrofon, es wird in elektrische Impulse umgewandelt und über die Magnete an die Elektrode in meiner Schnecke weiter geleitet. Schon etwas komplexer das Ganze. :) 

Das bedeutet (leider) auch, dass ich alles an Geräuschen gleichzeitig höre, ich kann nicht steuern, was ich jetzt lieber präferiere. Wenn ich jetzt z.B. in einem lauten Restaurant sitze, dann höre ich den Gesprächspartner genauso gut/schlecht wie die Musik im Hintergrund und das Geplabbere anderer Gäste. Ich kann meinen akustischen Fokus nicht auf den Gesprächspartner lenken und alles "ausblenden", so wie ihr das z.B. könnt. Ich konzentriere mich dann zwar mehr auf das Mundbild, aber das bedeutet dann auch automatisch mehr Anstrengung. 

Und das ist dann halt auch das Problem bei Ausländern. Das Mundbild ist zum einen anders, die Sprache ist fremd und wenn dann kein klares Englisch gesprochen wird, sondern irgendeine Art von Slang dabei ist, dann ist es in der Regel schon "aus". Ich muss mich mega mega mega anstrengen, um etwas zu verstehen. Deswegen war ich auch z.B. bei der obdachlosen Frau in San Francisco, bevor wir nach Alcatraz gefahren sind, sehr still und habe nichts gesagt. Weil ich sie einfach nicht verstanden habe und ihr jetzt auch nicht unbedingt erklären wollte, dass ich nicht gut höre, weil ich schon ahnte, wie sie reagieren würde. Als mein Freund dann doch was gesagt hat, ist genau das eingetreten: Sie hat "gebärdet" und übertrieben artikuliert und ständig "I love you" gesagt... ;-) Das war mir dann auch sehr unangenehm, ich bin ja trotzdem ein normaler Mensch und nicht liebenswerter, nur weil ich eine Hörschädigung habe.

Okai, ist jetzt doch ein längerer Text geworden... Wollte ich nur mal etwas näher erläutern, da ich keine "normale" Schwerhörigkeit habe. :) 

Ich freue mich schon sehr auf Island. Da hier ja auch immer wieder Afrika-Reiseberichte zu finden sind: Wenn gewünscht, kann ich auch einen Reisebericht zu Island verfassen. 

Ganz liebe Grüße,
Dana

 

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tanni
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Beigetreten: 10.11.2012 - 01:07
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RE: Reisebericht: Tag 23 Fazit

Hi Dana,

Respekt, wie ihr (insbesondere DU) die Reise gemeistert habt.

Du zeigst uns allen, wie auch Melle von JoMel oder Fee (Sternenfee66), daß man auch mit Handicap so ein Land erleben und geniessen kann.

Man muss sich einfach darauf einlassen und die Unwegbarkeiten meistern.

Island fänd ich toll.

Meine Freundin hat dieses tolle Land vor 2 Jahren mit ihrem Lebensgefährten in der Kombi

SUV/Jugendherberge bereist und war total begeistert.

Da er im letzten Sommer bei einem Motoradunfall ums Leben kam, kommt immer wieder die Erinnerung an diesen letzten, gemeinsamen Urlaub zur Sprache.

Die Bilder dieser sagenhaften, oft mystischen Landschaft sind für meine Freundin Erinnerung, für mich einfach faszinierend.

Als Kontrast gegenüber den auch sehr schönen Reiseberichten aus Afrika würde ich mich sehr freuen, wenn du dir die Mühe machen würdest, einen Reisebericht zu verfassen und hier einzustellen.

Ich wäre jedenfalls ein begeisterter Mitleser.

 

Herzlichen Dank für das Angebot!!!

 

 

Liebe Grüße, Tanni

Bernhard
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Beigetreten: 21.08.2009 - 15:31
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RE: Reisebericht: Tag 23 Fazit

Hallo Dana,

meinen Respekt, dass du so offen über dein Handicap schreibst  und deinen Weg gegangen bist bis zur WoMo-Fahrt durch die USA yes

Ich hatte auch deinen Bericht nicht komplett von vorne gelesen und hatte mich über deine oben beschriebene Zurückhaltung in der Kommunikation gewundert, aber dafür kann es ja mehrere Gründe gebe. Ich denke auch mal, dass Richard es ähnlich gegangen ist. (ich habe eben mal den Eingangsthread nachgelesen -- da waren ja die Frauen als Reisebegleiter ja fast unter sich ;-)  )

Insgesamt aber auch einen herzlichen Dank für die Zeit, die du uns mit dem Schreiben dieses Berichtes geschenkt hast !

Alles Gute !

Bernhard

Scout Womo-Abenteuer.de


Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)

gafa
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RE: Reisebericht: Tag 23 Fazit

Hallo Dana,

interessantes Fazit welches recht differenziert ausfällt.

Ja das mit dem Sättigungsgefühl am Ende der Reise kennen wir auch sehr gut und planen deshalb inzwischen weniger Ziele aber diese dafür ausführlicher ein.

Einen Wandertag im Bryce Canyon kann ich Dir nur wärmsten empfehlen und bei einer längeren Runde dort begegnet man auch nur hin und wieder anderen Besuchern und erst zum Ende hin wie am Anfang trifft man auf die Menschenmengen.

Ich möchte Dir an dieser Stelle nochmal sehr herzlich für die Erstellung Deines Reiseberichts danken und würde mich wie Tanni über Deine Erlebnisse auf Island sehr freuen. Ist dies doch auch noch ein Ziel welches ich gerne noch besuchen möchte.

Auch ich würde mich freuen Dich hier hin und wieder zu lesen und wer weiß ob es nicht doch nochmal einen Wohnmobilurlaub gibt wenn auch evtl. erst in ein paar Jahren wenn auch Dein künftiger Mann und die Kids mit auf Tour sind. Derweil kannst Du ja hier im Forum immer etwas WoMo-Luft schnuppern.smiley

Liebe Grüße
Gabi

Scout Womo-Abenteuer.de

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Frepa
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Beigetreten: 29.01.2014 - 11:58
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RE: Reisebericht: Tag 23 Fazit

Hallo ihr Lieben, 

klaro gehe ich offen mit meiner Behinderung um. Anders kann man doch kein unbeschwertes Leben führen. :)

Da der Wunsch nach einem Reisebericht über Island vorhanden ist, werde ich nächstes Jahr sicherlich an euch denken und berichten! Meine Freundin und ich haben aktuell vor im Juni/Juli, also eigentlich zur Hauptsaison, dahin zu fliegen und dann mit Bus und Camping und evtl. ab und an mal mit einem Allrad-Wagen Island in 8-10 Tagen zu erkunden. Schauen wir mal, was aus dem Vorhaben wird. :) Wir sind beide CI-Trägerinnen, das wird dann bestimmt auch ganz interessante Erfahrungen mit sich bringen, wobei meine Freundin zurzeit ein Jahr in Australien ist. 

Ganz liebe Grüße, 
Dana

Es ist nicht genug zu wissen, man muss es auch anwenden;
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suru
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Beigetreten: 05.03.2011 - 20:13
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RE: Reisebericht: Tag 23 Fazit

Hallo Dana,

ich habe bereits zu Anfang von deiner Behinderung gelesen. Mir war aber nicht klar, wie groß die Beeinträchtigung ist. Ich habe eine Freundin, die im Alter schwerhörig geworden ist. Sie erzählt auch immer von den Problemen mit dem Hörgerät und den Nebengeräuschen, die genau so laut sind. Bei dir ist es ja noch viel extremer, du kannst wirklich stolz darauf sein, es so gut zu meistern!

Dein Bericht ist ein sehr schönes Beispiel dafür, sich nicht unterkriegen zu lassen und trotz einer Behinderung genauso Spaß am Leben zu haben. Da hast du es dir wirklich verdient, dass es mit dem Job und der Reise so gut gepasst hat. Ich freue mich für dich - und Island finde ich auch sehr interessant!

Liebe Grüße

Susanne
Scout Womo-Abenteuer.de

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