Nachts hat es des öfteren mal geregnet, aber zum Frühstück draußen war es zum Glück trocken.
Die Hoffnung besseres Wetter zu bekommen währte erst mal nur kurz. Kaum waren wir aufgebrochen fing es wieder an zu regnen. Aber je weiter wir aus dem Gebiet des Grand Canyons herauskamen desto weiter öffneten sich die Wolken und gaben immer mehr blauen Himmel frei.
Übrigens, an vielen Stellen stehen Schilder auf denen „Open Range“ steht. Auch wenn man selten irgendwelches Viehzeug sieht könnte hinter jeder Kurve plötzlich so ein Steak auf vier Beinen auf der Straße auftauchen. Also immer wachsam Fahren und vorausschauen.
Es ging über Fredonia und Kanab Richtung Bryce Canyon als Tagesziel.
Irgendwann auf der 89 North kam man durch den Ort Orderville. Am Ortsausgang Richtung Norden auf der rechten Seite befindet sich eine deutsche Bäckerei: Forscher German Bakery and Restaurant. Wer etwas Abwechslung zum fluffigen amerikanischen Brot und heimatlichen taste möchte lohnt sich ein Halt. Außer deutsches Brot gibt es auch noch Leckereien wie Donauwellen, Bienenstich, Zuckerkuchen und zahlreiche andere süsse Teilchen. Allerdings muß man sagen das die Sachen dort recht teuer sind. Trotzdem gönnten wir uns ein paar Teilchen und drei große Laibe Graubrot. Diese wollten wir einfrieren und das sollte dann eventuell für die ganze Reise reichen. Leider hatten die in dem Laden keine Schneidemaschiene so das ich die Brotlaibe selber in Scheiben schneiden mußte um sie zu Portionieren. Und das bei dem Messerwerkzeugen die uns vom WoMo Vermieter überlassen wurde. Stumpf und ungeeignet. Es war ein Kraftakt ohne gleichen aber irgendwie bekam ich dann doch zahlreiche Tüten voll und konnte sie problemlos in unserem recht geräumigen Gefrierfach unterbringen.
Bevor wir zum Bryce Canyon weiterfuhren machten wir noch einen Abstecher zum Cedar Breaks National Monument. Es ging stetig bergauf und wir hatten nicht gedacht das es so hoch geht. Ein Schild mit Höhenangabe an einem Aussichtspunkt zeigte uns das wir uns auf einer Höhe von 3140 Meter befanden. Wenn man bedenkt das die Zugspitze in Deutschland nur 2962 Meter hoch ist, ist das schon ganz ordentlich.
Aber den Höchsten Punkt in diesem Cedar Breake NM erreichten wir wenig später mit sage und schreibe 3320 Meter laut meinem Höhenmesser.
Man beachte die gerade untere Wolkenkante woran man erkennen kann das man mit den Wolken fast auf Augenhöhe war.
Nun gings aber weiter, unser Ziel war ja der Bryce Canyon NP, eine kleine Wanderung wollten wir dort auch noch machen. Da wir schon einmal gemeinsam dort waren hatte ich nur eine Übernachtung eingeplant. Unterwegs schwante uns nix gutes. Dunkle Wolken am Horizont und überschwemmte Felder, volle Wassergräben und große Pfützen auf den Straßen zeigten uns das es hier vor kurzem ohne Ende geschüttet haben muß. Und die dunklen Wolken waren dort wo wir hinwollten. Wir hofften das Beste und es sah auch ganz gut aus als wir unseren vorgebuchten Platz Site 14 auf dem North Campground einnahmen. Es war auf jeden Fall trocken. Wir wollten die trockene Phase nutzen und machten uns gleich auf zur Bushaltestelle. Die Shuttlebusse des Parks fuhren die Aussichtspunkte rauf und runter und man konnte Aus- oder Zusteigen wo man wollte. Der Shuttlebus ist kostenlos. Wir wollten bis zum Ende der Shuttlestrecke, dem Bryce Point fahren und dann am Rim endlang, einem wunderschönem Wanderweg, zurück zum Campground laufen.
Wir hatten etwa die Hälfte der Strecke geschafft und waren gerade am Sunset Point als es immer dunkler wurde und anfing zu regnen. Da wir nicht wirklich richtige Regenkleidung dabei hatten entschlossen wir uns für den Rest der Strecke zurück wieder den Bus zu nehmen. Viel zu sehen gab es bei den tiefhängenden Wolken und dem Regen sowieso nicht. Wir waren froh einigermaßen trocken im WoMo an zu kommen. Von da an spielte sich alles drinnen ab, denn es fing an sich ein zu regnen. Den ganzen Abend und die ganze Nacht regnete es ununterbrochen. Blieb nur zu hoffen das es am nächsten Tag ausgeregnet hat.
Schade, dass Ihr so viel Regen hattet. In diesem Jahr war das Wetter nicht so toll, haben wir auch zu spürenbekommen.
Herzliche Grüsse Gisela