Tag 34 – Buena Vista – Rafting - Denver

Tag 34 – Buena Vista – Rafting - Denver

Nach kurzer Anfahrt - auch wieder durch den tollen Tunnel - rollen wir um halb zehn pünktlich bei den River Runners in Buena Vista auf den Hof.

Wir hatten im Vorfeld lange überlegt, welchen Trip wir buchen sollten, konnten wir doch gar nicht einschätzen, ob das Rafting den Kindern z.B. zu wild oder zu langweilig werden würde. Nach einem Gespräch mit dem Chef hatten wir uns dann für den Ganztags-Trip im Browns Canyon entschieden. Kurz vorm Abflug hatte es noch Probleme gegeben, da hier normalerweise ein höheres Mindestalter verlangt wird. Sicherheit geht vor und so hatten wir vereinbart, vor Ort je nach Wasserstand zu entscheiden, ob wir nicht doch eine andere Tour machen würden. Ende der Saison war dann doch nicht so viel Wasser im Fluss und so konnten wir den Rafting-Trip wie geplant durchführen.

Zunächst erledigen wir allerlei Papierkram bevor wir für die Kids Splash-Jackets ausleihen, da es ab Mittag Schauer geben soll und auch nicht besonders warm ist. Mit einem Augenzwinkern wird uns gesagt, dass die Erwachsenen keine bräuchten, da der Guide immer ein paar Jacken dabei hätte, und da wir die einzige Gruppe seinen, könnten wir uns ein paar Dollar sparen. Habe ich richtig gehört – „Die einzigen?“ Yes! Übrigens hätten wir wegen der Kids einen sehr erfahrenen Guide - nennen wir ihn aufgrund fehlender Tagebuch-Aufzeichnungen mal Jack.

Excited warten wir also am Fluss auf unseren Guide Jack, der uns begrüßt und dann Boot und Ausrüstung vorbereitet. Wir versuchen zu helfen, wo wir können aber viel gibt es für uns nicht zu tun. Sobald unsere Kamera und die sonstige Ausrüstung sicher auf dem Boot fixiert  und verpackt ist geht es nach einer Einweisung auch schon los. Die Kinder wollen erst mal nicht paddeln und so üben die Erwachsenen mit dem Guide allerlei Manöver, damit die Kommandos in den kommenden Rapids auch sicher und koordiniert sitzen. Bestimmt eine halbe Stunde plätschern wir so vor uns hin, genießen die schöne Landschaft und werden nochmals daran erinnert  wie wir uns in den Rapids verhalten sollen, denn bald wird der Fluss wilder. Die Kinder jauchzen und jubeln dabei jedes Mal, wenn Wasser ins Boot spritzt, was vor allem vorne häufig vorkommt.

Dann steuern wir auf die ersten Rapids zu, die so klangvolle Namen wir „Pinball“, „Big Drop“ oder „Staircase“ tragen. Wenn es an einer Seite zwischen Boot und Felsen eng wird, sollen wir uns ins Boot lehnen, was dazu führt, dass Moritz bei fast jeder Stromschnelle ins Boot abtaucht und verschwindet.

Jack, der früher bei der Navy war, erzählt ansonsten in einer Tour und lässt dabei kein Thema aus. Er erklärt uns auch genau, was es mit der Strömung und den Felsen – von denen wirklich jeder einen Namen zu haben scheint - auf sich hat. Zwischendurch wird es auch mal politisch und wir sind überrascht zu hören, welch positives Ansehen Deutschland in den USA gerade wegen der Flüchtlinge hat. Flüchtlinge? Davon haben wir in den letzten Wochen gar nichts mitbekommen und vor dem Urlaub war das auch in Deutschland noch kein großes Thema… Und dann kommen auch schon die nächsten Rapids.

Gegen Mittag fängt es zu regnen an, sodass wir bei der nächsten Brücke warten wollen, aber es hört schon wieder auf, als wir bei einem tollen Felsen ankommen, an dem wir dann unsere Lunchpause einlegen. Moritz friert wegen de Reges, und so packen wir ihn zusätzlich in Mamas Fließjacke ein. Während wir die seit Ewigkeiten stillgelegte Bahnstrecke erkunden und uns etwas aufwärmen, bereitet Jack das Mittagessen – Wraps und Nachos – vor. Unser Guide hat sogar einen Tisch dabei!

Beim Erkunden und Balancieren auf den alten Gleisen finde ich einen alten, großen und rostigen Nagel, der sich perfekt als Souvenir eignet. Mangels anderer Aufbewahrungsmöglichkeiten wandert der in meine Fototasche und wird dort erst einmal vergessen – ob das so eine gute Entscheidung war?

Frisch gestärkt und aufgewärmt geht es dann weiter. Wir haben unendlich viel Spaß und auch Lea ist zwischenzeitlich – wenn auch nicht immer ganz synchron – eifrig am Paddeln. Als wir kurz nach drei am Ausstieg aus dem Arkansas River ankommen sind wir alle überrascht, wie schnell die Zeit verflogen ist und würden alle gerne noch weiter raften aber unser Shuttle wartet schon. Wie vorher angekündigt sind wir um Punkt 16.00 wieder bei den River Runners, wo wir uns noch T-Shirts und von der Tour Bilder kaufen.

Kurze Zeit später sind wir schon nach Denver unterwegs, wo wie gegen 19.00 Uhr von hunderten von Moskitos begrüßt werden! Unfassbar, wir kurbeln das Fenster des RVs nur ganz kurz runter und schon machen unzählige der Blutsauger auf uns jagt – und umgekehrt. Aber wir gewinnen! Essen müssen wir aber auch noch - zumal wir noch reichlich Feuerholz für heute aufgehoben haben. Während Anja drinnen packt bereite ich in Sekunden draußen ein großes Feuer vor über dem ich später in Rekordzeit die letzten Steaks und Würstchen grille. Zum Glück habe ich gestern den Kofferraum schon aufgeräumt…

Mittlerweile hat uns eine SMS von Daniel erreicht, der bei der WoMo-Abgabe gestern wegen Sand in einem Spalt am RV-Ausgang eine Reinigungsgebühr aufgebrummt bekommen hat. Demensprechend penibel putzen wir das WoMo, so dass wir nach diesem tollen Schlusstag müde aber glücklich ins Bett fallen.