Tag 35 – Denver – Frankfurt

Tag 35 – Denver – Frankfurt

Nach einem schnellen Frühstück werden die letzten Kleinigkeiten im WoMo übergabebereit gemacht und die letzten Dinge in unsere Taschen gepackt, die ich dann schnell im „Keller“ verstaue. Es gibt nicht mehr so viele Moskitos wie gestern, aber beim Dumpen und beladen muss ich doch ganz schön beeilen, um nicht meinerseits als Frühstück zu enden, und so begehe ich einen schweren Fehler; ich vergesse den obligatorischen Rundgang ums WoMo vor der Abfahrt!

Als wir auf dem Highway sind, gestikuliert uns der Beifahrer eines überholenden Pick-Ups wild nach hinten deutend zu und da wird mir mein Versäumnis schlagartig bewusst. Gedanklich sehen wir schon unsere Koffer auf dem Highway liegen, und so fahre ich wie auf rohen Eiern die nächste Abfahrt ab. Glücklicherweise ist noch alles Gepäck da, aber ich möchte mir lieber nicht ausmalen, was da alles hätte passieren können…

Nun versuchen wir die auf einem Zettel von Road Bear verzeichnetet Tankstelle anzusteuern, um zu tanken und insbesondere Gas aufzufüllen, werden aber nicht fündig. Also auf zur Nächsten. Wir kommen durch eine ziemlich runter gekommene Gegend und stehen dann plötzlich vor einer Baustelle, an der es nur einspurig unter einer genauso runtergekommenen Eisenbahnbrücke lang geht. Wie das in den USA nun mal so der Fall ist, wird uns mit Flaggen signalisiert, in diesem Fall zügig weiterzufahren. Uns fallen sofort zahlreiche Schäden an der Brücke auf, die offensichtlich unzählige zu hohe Fahrzeuge verursacht haben und Ich merke sofort, dass das eng für uns wird und zum Glück steht vor der Brück noch ein weitere Bauarbeiter der mir zunächst ebenfalls signalisiert weiterzufahren, uns dann aber auf Nachfrage bestätigt, dass die Brücke für uns zu niedrig ist. Für was werden diese Leute hier eigentlich bezahlt? Nach einem abenteuerlichen Wendemanöver ist uns das Gas dann Schnuppe, und wir fahren zur WoMo Abgabe, wollen wir doch nach all der Aufregung nicht auch noch zu spät abgeben.

Der übergenaue Schweizer Mitarbeiter, vor dem uns Daniel am Vortag gewarnt hattet, hat heute zum Glück frei, und wir haben das RV ja auch blitzeblank geputzt. Lediglich die Markise wird pingeligst genau inspiziert, ein aus Unachtsamkeit abgebrochener Schrankknopf, auf den ich den Mitarbeiter aufmerksam mache, aber mit einem Wink abgetan. Das fehlende Gas wird uns in Rechnung gestellt, wobei wir bei gut 20 Dollar Gesamtkosten vielleicht 5 Dollar Mehrkosten zu tragen haben – und dafür der ganze Stress?!

Wir bestücken das Vorratsregal noch mit allerlei nützlichen Dingen inklusive einem nagelneuen Gasgrill und dann sind wir auch schon mit dem Shuttle auf dem Weg zum Flughafen, wobei wir noch viel Zeit totzuschlagen haben. Die nutzen wir für Lunch, typisch amerikanische Leckereien sowie zum Postkarten schreiben. Wir kaufe noch ein Kissen fürs Flugzeug bevor es zum Security Check geht, bei dem wir 2013 schon ein besonderes Erlebnis mit Anjas Taschenmesser hatten. Aber diesmal haben wir nichts vergessen, oder!? Ohne Zwischenfall absolvieren wir die Kontrolle, aber als ich bei Ben und Jerry‘s meine Kamera auspacken will, fällt mir als erstes der 12cm lange Nagel vom Vortag in die Finger… Was soll ich jetzt von der Sicherheitskontrolle halten?

So ungewollt aufregend der Rückreise-Tag bis hier hin verlief, umso erfreulich ereignisloser verläuft dann der Rest der Zeit am angenehm überschaubaren Flughafen und im Flieger. Pünktlich landen wir in Frankfurt und die einzige Frage die jetzt noch offen bleibt ist die, wann wir wieder einmal die Möglichkeit haben werden, dieses tolle Urlaubsland bereisen zu können, und wohin es uns dann führen wird.