habe erst unlängst einen Bericht in Phoenix über das D.V. gesehen, dass sich ein riesiger unterirdischer See im Herzen des Death Valleys befindet. Seltene Fische und unerforschte Mikroorganismen kommen dort vor, vielleicht hat sich ja unser Heilbutt dazwischen gemogelt?
9:30 Uhr letzte Einkäufe für's Grillen und Fahrt aus der Ranch zum Golden Canyon "um die Ecke". Gut versorgt mit Wasser, Sonnenschutz und Wanderstöcken geht's in die Schlucht zum Zabriskie Point. Es ist mittlerweile später Vormittag und die Sonne sticht bereits erbarmungslos auf uns - meist einsame - Hiker herab.
Wir durchqueren den Gold Canyon und biegen rechts in Richtung Zabriskie Point ein. Ein stetiger Anstieg um insgesamt 300 Höhenmeter führt uns zu faszinierenden Aussichtspunkten und schließlich zum Rundblick über das gesamte Spektrum der Death Valley Mud Rocks.
Knapp 4 Miles und 2 1/2 Stunden Wanderung sollten in dieser Hitze ausreichen. Wir nehmen den Shuttle, sprich unseren Pius zur Weiterfahrt an die Aussichtsplattform des Zabriskie Points im Osten. Dort geniessen wir die berauschende Kulisse und haben noch dazu das Glück, an einer halbstündigen Erklärung einer professionellen Rangerin über die Entstehungsgeschichte des Tales teilhaben zu können.
Zurück am Campground genehmigen wir uns ersteinmal ein kühles Getränk. Kurze Brotzeit im gekühlten WoMo und ab an den Pool zum Schmökern in den Reiseführern. Abends wollen wir uns mit unserem "Überführungskollegen" Didi aus dem Forum treffen.
Vorher geht's aber für Toni nochmal auf die Piste zum 5. Laufen auf dem Ranchgelände, vorbei an einer großen Solarfarm und am Rande eines Golfplatzes zurück zum WoMo. Bei knapp 30 Grad im Schatten - auch ein neues Erlebnis. Leider war das geplante BBQ im Ressort anlässlich des Earthday aufgrund eines Kommunikationsfehlers nicht mehr zustande gekommen, denn als wir um 19 Uhr gemeinsam mit Didi dort ankamen, war alles schon zu Ende. Drei herrliche Western-BBQ-Burger mit Bud Light Draft to go ersetzten das geplatzte Grillvergnügen aber dann bestens. Wir saßen in netter Runde den ganzen Abend zusammen mit Didi und seinen Eltern vor dessen 27 ft. Coachmen und tauschten allerlei nützliche und interessante Reiseerfahrungen aus. Letzer Absacker zu zweit noch vor unserem Pius - "isn't it a lovely evening".
Sunrise am Zabriskie Point war der Plan - und wurde auch einigermaßen eingehalten. Wenn auch 20 Minuten nach Sonnenaufgang, so trafen wir immerhin am fast menschenleeren Zabriskie Point bei herrlicher Frühmorgensonne ein und fanden in der Tat eine komplett andersartige, im schrägen Licht der aufgehenden Sonne kontrastreiche und bunt eingefärbte Fels- und Berglandschaft vor. Wir genossen wieder einmal die Einsamkeit und die faszinierende Vielfalt und Schönheit. Aber es sollte noch schöner und aufregender werden.
Wir machten uns auf zu den Stovepipe Wells. Sanddünenwanderung, auf Rangers Empfehlung sogar barfuß. Einzigartige Sandwüsten in der Morgensonne, soweit das Auge reicht. Barfuß mit der Kamera bewaffnet, war mein Driver nicht mehr aufzuhalten. Ich strich auf halber Höhe die Segel und ließ mich derweil im warmen Sand nieder, während Toni von einem Grat zum nächsten lief. Goldfarbene Dünen zeigten sich - mit scharfen, vom Wind geschnittetenen Kämmen und waschbrettartige Sandwellen. Der Sandboden ist auf der Luvseite gepresst und man sinkt kaum ein, während er in Lee durch die Finger rieselt - natürlich nehme ich ein Säckchen für unsere neue Sammlung und die Eisenbahn mit. Wer hat schon Sand vom Death Valley auf seiner Modelleisenbahn? Doch der Wind weist uns den Weg und weiter geht's, leider.
Trotz holpriger Anfahrt auf einer Gravel Road über 3 Miles war es ein echtes Erlebnis, in die Marmor- und Alabasterwelt des Mosaic Canyon, keine 5 Miles weiter einzutauchen. Ich hatte ja mittlerweile, trotz meines Handicaps, zur alten Form zurück gefunden und war hier kaum mehr aufzuhalten.
Nach einem verdienten Frühstück gings dann im WoMo weiter und so richtig zur Sache. Über Bergpässe mit über 8000 Ft, hinunter in enge Flusstäler mit weiteren Sandwüsten, vorbei an "Salzseen", die sich als Sulfatansammlungen erwiesen, haben wir das Tal des Todes auf seiner wohl schönsten und abwechslungsreichsten Strecke verlassen. Auch hier haben sich leider die Spritpreise mittlerweile an Nachfrage und Bedarf so angepasst, dass wir nach Ausfahrt aus dem Nationalpark schon mal 4,85 $ für eine Gallone Regular hinblättern mussten. Kein grosser Verdruss damit, sondern nur weiteres Erstaunen, als wir an verschiedenen Klimazonen und Landschaften vorbeifuhren. Es war dann doch sehr abrupt und überraschend, als wir aus dem heissen Death Valley nach kaum 3 Stunden Ritt durch Täler und über Berge plötzlich zwischen schneebedeckten Berghängen in rund 2500 Meter Hohe sogar die ersten Scheeflocken auf die Windschutzscheibe bekamen. Entsprechend "frostig" dann auch unsere Ankunft am Mono Vista CG am Mono Lake.
Schnell tauschen wir nach dem Beziehen unserer Site, die kurzen Hosen gegen lange, ließen uns aber den traditionellen Campari-Orange nicht nehmen. Wermutstropfen alleine, war wieder einmal die - diesmal fast eine Stunde dauerne - Suche und Behebung (Hammerschlàge) der defekten Gaszufuhr unseres Herdes. Doch eine leckere Pasta Thunfisch mit frischen Salat, machte dies alles wieder wett. Kurzer Blick ins Pay Web und dann schon einmal eine Durchsicht auf die in zwischen sehr stattliche Anzahl von Urlaubsbildern unserer jetzt leider bald zu Ende gehenden Traumreise. Aber die Physis lässt sich nicht täuschen und der frühe Sunrise am Zabriskie Point zollt Tribut: Wir brechen totmüde ab um im frischen Hochgebirgstal durch eine unserer letzten Überführungsnäcte zu regenerieren.
Ich erinnerere mich auch noch gerne an unser treffen im Death Valley zurück. Eure herrlichen Fotos habe ich eben am Stück genossen, auch das kalenderfoto aus dem Big bend.
War ne schöne Tour!
Liebe Grüße
Didi
Präsident des Vereins Abenteuer Wohnmobil
Man muss Träume auch mal in die Tat umsetzen, ansonsten bleiben es Träume
Nach einer kalten Nacht, trotz Schlafsack und 10 Grad am Morgen geht's um halb neun nach Sacramento. Der geplante Abstecher zur Bodie Ghost Town muss leider ausfallen - gesperrte Zufahrt wegen Schnee! Auch gut, denn wir sind wahrlich auf einem Ritt über die Berge der Sierra Nevada. Statt Osterlämmchen gib's in einem netten Highway Cafe Pancake mit Sirup und wie immer guten Kaffee. Mit unseren Kindern hatten wir bereits zum Frühstück telefoniert - alles roger! Der "Ritt" wurde dann immer winterlicher, zum Glück war unser geplanter Pass offen, denn fast alle anderen waren 'closed'. Auf über 7000 Höhenfüßen fahren wir im Schneetreiben und heftigen Winden durch hohe Schneewände und die meisten der US Osterausflügler hatten Skier auf dem Dach.
Es reicht jetzt mit den Pässen, wenn auch die Strecke abwechslungsreich und wunderschön ist: Wintersportlandschaften wechseln sich mit frühlingshaften Highlands a la Bayerwald ab. Doch sind wir beide froh, als sich der letzte Abstieg dieser Reise abzeichnet. Dauerregen - gut für den Wüstendreck am WoMo - begeleitet uns in das Tal um Sacramento. Dort angekommen, am KOA CG Sacramento West freuen wir uns wieder auf unser verlässliches Urlaubswetter: Sonne und diesmal angenehme Temperaturen um die knapp 20 Grad. Und zu unserer Ûberraschung sind wir wieder niedriger als der Meeresspiegel.
Nach einer ausgiebigen Mittagspause geht's per Public Bus und 1 $ in die Down Town. Als erstes wird natürlich die ehemalige Wirkungsstätte unseres Muskelprotz-Govenors aus Kärnten besichtigt. Das Capitol wird der Hauptstadt Kaliforniens wirklich gerecht. Strahlendes Weiss im grellen Sonnenlicht inmitten einer grünen Parklandschaft. Irgendwie passt Arnie da nicht rein, dachten wir uns leise.
Im Anschluss wandern wir durch eine Geisterstadt westwärts. Haben wir irgendetwas nicht mitbekommen? Alle Läden, Cafes und Restaurants sind geschlossen, ein paar Penner in Häuserschluchten und höchsten eine Handvoll Touris in der Haupstadt Sacramento am Sonntag um 17 Uhr. Endlich ein Starbucks in der Ferne und die Antwort ist ebenso kurz wie unverständlich: "It's Easter Sunday". Der Tipp des wie immer netten Starbuck-Personals, weiter nach Westen in die Old Downtown zu ziehen, war Gold wert. Hier herrschte Leben und die Architektur erinnerte an das French Quarter in New Orleans.
Wir stoßen noch dazu auf die Aussenanlagen des Old Railway Museum und entdecken die alten Dampfungetüme der Southern Pacific Railway mit ihren ausgedienten Reisewagen.
Welche Geschichten haben diese alten Pioniere aus zig Tonnen Stahl wohl miterlebt? Der direkt angrenzende Fluss prägte neben der Eisenbahn die Entwicklung der Stadt ebenso und es gibt hier genügend erstaunlich gut erhaltene Zeitzeugen aus dem frühen 19. Jahrhundert in Form von Stations, Offices, Hotels und natürlich Kneipen aller Coleur. Letztere veranlassten uns dann doch zu einer früheren Rückkehr zum Campground, da wir beide überraschender Weise keine Lust mehr hatten, in irgendeinem Saloon herum zu hängen. Ein Monat USA nonstop in Natur pur hat doch deutlichere Spuren bei uns hinterlassen, als wir uns eingestehen wollen. Wir sind erstmals froh, nur noch knapp 100 Meilen vor uns zu haben, obwohl wir keine der bis dato zurück gelegten 4.611 mls missen möchte.
Wir wagen - zurück gezogen in unserem Überführungs-WoMo - am Abend ein erstes Resümee und einen weiteren Blick auf unsere Bildersammlung, roh und unsortiert: Knapp 3.000 Fotos! Nach dem ersten Drittel kapitulieren wir erschöpft und müde. Morgen wird in Oakland ein weiteres Kapitel unserer Wohnmobilreisen zu Ende gehen und unser gemieteter Pius nach 28 gemeinsamen Tagen und Nächten zur Rückgabe am Mittwoch früh fertig gemacht.
Es bleibt uns morgen bewusst viel Zeit, neben Aufräumarbeiten und Kofferpacken, um los zu lassen: Aus einer Welt, die uns manchmal fremd scheint. Von einer Landschaft, die wir abwechslungsreich und wunderschön erlebt haben wie selten zuvor. Erlebnis und Wehmut zum einen, Freude und Neugier auf zu Hause zum Anderen halten sich die Waage. Eine gute Basis für weitere und hoffentlich noch viele USA Reisen. Mit diesen Gedanken legen wir uns zur Ruh.
Zum vorletzten Mal genießen wir unser gemütliches Frühstück ohne Zeitdruck. Alle Zutaten sind so gut wie aufgebraucht. Abkoppeln vom Full Hook-up, kurzer Re-fill am Gastank und ab geht's nach San Francisco Oakland, dem Zielort unserer Überführung. Westlich von Sacramento ist auch dies kein Problem, noch dazu um 10 Uhr. Nach knapp 80 Miles durch saftig grüne Bayerwald-Landschaft verlassen wir die Interstate vorbei an traumhaften Hängen mit Blick in die Bay of San Francisco. Hier läßt es sich wahrlich gut leben. Wir füllen nochmal den Tank - 4,57 $ für die Gallone - ein teurer Spass, angeblich nur "temporary", wie die Tankwärterin meinte? Die Einfahrt in den Anthony Chabot Park ist dann nochmal ein zusätzliches Highlight. Wenn auch etwas eng und bergig für den Driver, so ist die Fahrt durch Red Wood Trees selbst bei regenverhangenem Himmel ein neuer Genuss. Nicht nur für die Augen, wie wir beim Aussteigen auf unserer tollen Campground Site feststellen: Nach dem gestrigen Regen riecht alles ganz frisch und süßlich nach Zedernholz, Patcholi-Räucherstäbchen oder besser, nach Weihrauch.
Um 16 Uhr sind wir mit dem Packen - Logistig Plus ist angesagt - fertig.
Wir geniessen bei Sonne die frische Parkluft und umrunden den Campground. Später dreht Toni seine letzten Joggingrunden im schönen Redwood-Wald. Abends wird nochmal Steak in freier Natur gegrillt und die letzte Flasche Woodbridge Rotwein geleert. Nachdem wir alle unsere Vorräte weggegessen bzw. -getrunken haben, geht's heute schon um halb zehn in die Falle - auf einem wunderschönen Natur-Campground: Träumen erlaubt.
"Besserwisser Modus an" Dein Redwoodwald ist in Wirklichkeit ein Wald aus Eukalyptus Bäumen. Daher hat es so nach Medizin bzw. Hustensaft gerochen. "Besserwisser Modus aus"
Das verschlechtert Deinen Bericht aber in keinster Weise. Ich habe ihn bis dato immer genossen und werde auch noch die letzten Tage genießen.
Herzliche Grüsse, Tom
Reisen Sie langsam. Wenn Sie Zeit für acht Länder haben, nehmen Sie fünf. Wenn Sie durch fünf hetzen wollen, nehmen Sie drei. Kate Simon
Ach Beate, jetzt auch noch die Modelleisenbahn... Und ein Pap(p)a, der damit mal so beschäftigt war, dass er kaum mehr Zeit für die Jungs hatte? Wir sollten uns auch über das im Modelleisenbahnbau liegende Zukunftspotenzial mal austauschen...
Wie dem auch sei. Der Koffer auf dem Bett zeigt, dass es in Kürze nicht mehr weiter geht. Schade, schade, schade! Ich werde dich im Einzelnen dann wohl noch mal löchern müssen, denn so einiges von Eurer Tour haben wir – wie gesagt - auch auf dem Programm.
Habt Ihr auf der Karte am Kühlschrank jeweils Eure Etappen eingetragen? Tolle Idee, so eine Karte aufzuhängen, werde ich mir merken für unsere Oktoberstrecke. Da erhält man sicher ein besseres Gefühl für das, was noch vor einem liegt und was man schon „bewältigt“ hat. Wir haben bisher beide male unsere Fahrstrecke in eine Faltkarte in rot und blau eingetragen. (Rot hat einmal knapp und einmal deutlich gewonnen.)
gerne lasse ich mich auf so charmante Weise korrigieren . Wir hatten so ziemlich alle Gerüche in der Nase, nur nicht Eucalyptus! Freut mich, dass Dir unser Bericht gefällt.
Hallo Beate,
ihr macht es ja sehr kontrastreich: Alaska Heilbutt im Death Valley !! wie hat der sich denn dorthin verirrt ? War der Preis dementsprechend ?
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Bernhard,
habe erst unlängst einen Bericht in Phoenix über das D.V. gesehen, dass sich ein riesiger unterirdischer See im Herzen des Death Valleys befindet. Seltene Fische und unerforschte Mikroorganismen kommen dort vor, vielleicht hat sich ja unser Heilbutt dazwischen gemogelt?
Liebe Grüße,
Beate
Unser Reiseblog 5Jahreszeiten
Freitag, 22. April 2011 – Members on Tour
Furnace Creek CG, 2. Tag
9:30 Uhr letzte Einkäufe für's Grillen und Fahrt aus der Ranch zum Golden Canyon "um die Ecke". Gut versorgt mit Wasser, Sonnenschutz und Wanderstöcken geht's in die Schlucht zum Zabriskie Point. Es ist mittlerweile später Vormittag und die Sonne sticht bereits erbarmungslos auf uns - meist einsame - Hiker herab.
Wir durchqueren den Gold Canyon und biegen rechts in Richtung Zabriskie Point ein. Ein stetiger Anstieg um insgesamt 300 Höhenmeter führt uns zu faszinierenden Aussichtspunkten und schließlich zum Rundblick über das gesamte Spektrum der Death Valley Mud Rocks.
Knapp 4 Miles und 2 1/2 Stunden Wanderung sollten in dieser Hitze ausreichen. Wir nehmen den Shuttle, sprich unseren Pius zur Weiterfahrt an die Aussichtsplattform des Zabriskie Points im Osten. Dort geniessen wir die berauschende Kulisse und haben noch dazu das Glück, an einer halbstündigen Erklärung einer professionellen Rangerin über die Entstehungsgeschichte des Tales teilhaben zu können.
Zurück am Campground genehmigen wir uns ersteinmal ein kühles Getränk. Kurze Brotzeit im gekühlten WoMo und ab an den Pool zum Schmökern in den Reiseführern. Abends wollen wir uns mit unserem "Überführungskollegen" Didi aus dem Forum treffen.
Vorher geht's aber für Toni nochmal auf die Piste zum 5. Laufen auf dem Ranchgelände, vorbei an einer großen Solarfarm und am Rande eines Golfplatzes zurück zum WoMo. Bei knapp 30 Grad im Schatten - auch ein neues Erlebnis. Leider war das geplante BBQ im Ressort anlässlich des Earthday aufgrund eines Kommunikationsfehlers nicht mehr zustande gekommen, denn als wir um 19 Uhr gemeinsam mit Didi dort ankamen, war alles schon zu Ende. Drei herrliche Western-BBQ-Burger mit Bud Light Draft to go ersetzten das geplatzte Grillvergnügen aber dann bestens. Wir saßen in netter Runde den ganzen Abend zusammen mit Didi und seinen Eltern vor dessen 27 ft. Coachmen und tauschten allerlei nützliche und interessante Reiseerfahrungen aus. Letzer Absacker zu zweit noch vor unserem Pius - "isn't it a lovely evening".
Liebe Grüße,
Beate
Unser Reiseblog 5Jahreszeiten
23. April 2011 - in Death Valley gibt es alles außer Gletscher
Wir machten uns auf zu den Stovepipe Wells. Sanddünenwanderung, auf Rangers Empfehlung sogar barfuß. Einzigartige Sandwüsten in der Morgensonne, soweit das Auge reicht. Barfuß mit der Kamera bewaffnet, war mein Driver nicht mehr aufzuhalten. Ich strich auf halber Höhe die Segel und ließ mich derweil im warmen Sand nieder, während Toni von einem Grat zum nächsten lief. Goldfarbene Dünen zeigten sich - mit scharfen, vom Wind geschnittetenen Kämmen und waschbrettartige Sandwellen. Der Sandboden ist auf der Luvseite gepresst und man sinkt kaum ein, während er in Lee durch die Finger rieselt - natürlich nehme ich ein Säckchen für unsere neue Sammlung und die Eisenbahn mit. Wer hat schon Sand vom Death Valley auf seiner Modelleisenbahn? Doch der Wind weist uns den Weg und weiter geht's, leider.
Trotz holpriger Anfahrt auf einer Gravel Road über 3 Miles war es ein echtes Erlebnis, in die Marmor- und Alabasterwelt des Mosaic Canyon, keine 5 Miles weiter einzutauchen. Ich hatte ja mittlerweile, trotz meines Handicaps, zur alten Form zurück gefunden und war hier kaum mehr aufzuhalten.
Nach einem verdienten Frühstück gings dann im WoMo weiter und so richtig zur Sache. Über Bergpässe mit über 8000 Ft, hinunter in enge Flusstäler mit weiteren Sandwüsten, vorbei an "Salzseen", die sich als Sulfatansammlungen erwiesen, haben wir das Tal des Todes auf seiner wohl schönsten und abwechslungsreichsten Strecke verlassen.
Auch hier haben sich leider die Spritpreise mittlerweile an Nachfrage und Bedarf so angepasst, dass wir nach Ausfahrt aus dem Nationalpark schon mal 4,85 $ für eine Gallone Regular hinblättern mussten.
Kein grosser Verdruss damit, sondern nur weiteres Erstaunen, als wir an verschiedenen Klimazonen und Landschaften vorbeifuhren. Es war dann doch sehr abrupt und überraschend, als wir aus dem heissen Death Valley nach kaum 3 Stunden Ritt durch Täler und über Berge plötzlich zwischen schneebedeckten Berghängen in rund 2500 Meter Hohe sogar die ersten Scheeflocken auf die Windschutzscheibe bekamen. Entsprechend "frostig" dann auch unsere Ankunft am Mono Vista CG am Mono Lake.
Schnell tauschen wir nach dem Beziehen unserer Site, die kurzen Hosen gegen lange, ließen uns aber den traditionellen Campari-Orange nicht nehmen. Wermutstropfen alleine, war wieder einmal die - diesmal fast eine Stunde dauerne - Suche und Behebung (Hammerschlàge) der defekten Gaszufuhr unseres Herdes. Doch eine leckere Pasta Thunfisch mit frischen Salat, machte dies alles wieder wett.
Kurzer Blick ins Pay Web und dann schon einmal eine Durchsicht auf die in zwischen sehr stattliche Anzahl von Urlaubsbildern unserer jetzt leider bald zu Ende gehenden Traumreise. Aber die Physis lässt sich nicht täuschen und der frühe Sunrise am Zabriskie Point zollt Tribut: Wir brechen totmüde ab um im frischen Hochgebirgstal durch eine unserer letzten Überführungsnäcte zu regenerieren.
Liebe Grüße,
Beate
Unser Reiseblog 5Jahreszeiten
Hallo Beate und Toni,
Ich erinnerere mich auch noch gerne an unser treffen im Death Valley zurück. Eure herrlichen Fotos habe ich eben am Stück genossen, auch das kalenderfoto aus dem Big bend.
War ne schöne Tour!
Liebe Grüße
Didi
Präsident des Vereins Abenteuer Wohnmobil
Man muss Träume auch mal in die Tat umsetzen, ansonsten bleiben es Träume
24. April 2011 - Jeder muß einmal im Leben nach Sacramento reiten
KOA CG, Sacramento West, 236 mls
Nach einer kalten Nacht, trotz Schlafsack und 10 Grad am Morgen geht's um halb neun nach Sacramento. Der geplante Abstecher zur Bodie Ghost Town muss leider ausfallen - gesperrte Zufahrt wegen Schnee! Auch gut, denn wir sind wahrlich auf einem Ritt über die Berge der Sierra Nevada.
Statt Osterlämmchen gib's in einem netten Highway Cafe Pancake mit Sirup und wie immer guten Kaffee. Mit unseren Kindern hatten wir bereits zum Frühstück telefoniert - alles roger! Der "Ritt" wurde dann immer winterlicher, zum Glück war unser geplanter Pass offen, denn fast alle anderen waren 'closed'. Auf über 7000 Höhenfüßen fahren wir im Schneetreiben und heftigen Winden durch hohe Schneewände und die meisten der US Osterausflügler hatten Skier auf dem Dach.
Es reicht jetzt mit den Pässen, wenn auch die Strecke abwechslungsreich und wunderschön ist: Wintersportlandschaften wechseln sich mit frühlingshaften Highlands a la Bayerwald ab. Doch sind wir beide froh, als sich der letzte Abstieg dieser Reise abzeichnet. Dauerregen - gut für den Wüstendreck am WoMo - begeleitet uns in das Tal um Sacramento. Dort angekommen, am KOA CG Sacramento West freuen wir uns wieder auf unser verlässliches Urlaubswetter: Sonne und diesmal angenehme Temperaturen um die knapp 20 Grad. Und zu unserer Ûberraschung sind wir wieder niedriger als der Meeresspiegel.
Nach einer ausgiebigen Mittagspause geht's per Public Bus und 1 $ in die Down Town. Als erstes wird natürlich die ehemalige Wirkungsstätte unseres Muskelprotz-Govenors aus Kärnten besichtigt. Das Capitol wird der Hauptstadt Kaliforniens wirklich gerecht. Strahlendes Weiss im grellen Sonnenlicht inmitten einer grünen Parklandschaft. Irgendwie passt Arnie da nicht rein, dachten wir uns leise.
Im Anschluss wandern wir durch eine Geisterstadt westwärts. Haben wir irgendetwas nicht mitbekommen? Alle Läden, Cafes und Restaurants sind geschlossen, ein paar Penner in Häuserschluchten und höchsten eine Handvoll Touris in der Haupstadt Sacramento am Sonntag um 17 Uhr. Endlich ein Starbucks in der Ferne und die Antwort ist ebenso kurz wie unverständlich: "It's Easter Sunday". Der Tipp des wie immer netten Starbuck-Personals, weiter nach Westen in die Old Downtown zu ziehen, war Gold wert. Hier herrschte Leben und die Architektur erinnerte an das French Quarter in New Orleans.
Wir stoßen noch dazu auf die Aussenanlagen des Old Railway Museum und entdecken die alten Dampfungetüme der Southern Pacific Railway mit ihren ausgedienten Reisewagen.
Welche Geschichten haben diese alten Pioniere aus zig Tonnen Stahl wohl miterlebt? Der direkt angrenzende Fluss prägte neben der Eisenbahn die Entwicklung der Stadt ebenso und es gibt hier genügend erstaunlich gut erhaltene Zeitzeugen aus dem frühen 19. Jahrhundert in Form von Stations, Offices, Hotels und natürlich Kneipen aller Coleur. Letztere veranlassten uns dann doch zu einer früheren Rückkehr zum Campground, da wir beide überraschender Weise keine Lust mehr hatten, in irgendeinem Saloon herum zu hängen. Ein Monat USA nonstop in Natur pur hat doch deutlichere Spuren bei uns hinterlassen, als wir uns eingestehen wollen. Wir sind erstmals froh, nur noch knapp 100 Meilen vor uns zu haben, obwohl wir keine der bis dato zurück gelegten 4.611 mls missen möchte.
Wir wagen - zurück gezogen in unserem Überführungs-WoMo - am Abend ein erstes Resümee und einen weiteren Blick auf unsere Bildersammlung, roh und unsortiert: Knapp 3.000 Fotos! Nach dem ersten Drittel kapitulieren wir erschöpft und müde. Morgen wird in Oakland ein weiteres Kapitel unserer Wohnmobilreisen zu Ende gehen und unser gemieteter Pius nach 28 gemeinsamen Tagen und Nächten zur Rückgabe am Mittwoch früh fertig gemacht.
Es bleibt uns morgen bewusst viel Zeit, neben Aufräumarbeiten und Kofferpacken, um los zu lassen: Aus einer Welt, die uns manchmal fremd scheint. Von einer Landschaft, die wir abwechslungsreich und wunderschön erlebt haben wie selten zuvor. Erlebnis und Wehmut zum einen, Freude und Neugier auf zu Hause zum Anderen halten sich die Waage. Eine gute Basis für weitere und hoffentlich noch viele USA Reisen. Mit diesen Gedanken legen wir uns zur Ruh.
Liebe Grüße,
Beate
Unser Reiseblog 5Jahreszeiten
25. April 2011 - eine wunderbare Zeit geht langsam zu Ende
Antony Chabot CG, Regional Park, Oakland SFO, 91 mls
Zum vorletzten Mal genießen wir unser gemütliches Frühstück ohne Zeitdruck. Alle Zutaten sind so gut wie aufgebraucht. Abkoppeln vom Full Hook-up, kurzer Re-fill am Gastank und ab geht's nach San Francisco Oakland, dem Zielort unserer Überführung. Westlich von Sacramento ist auch dies kein Problem, noch dazu um 10 Uhr. Nach knapp 80 Miles durch saftig grüne Bayerwald-Landschaft verlassen wir die Interstate vorbei an traumhaften Hängen mit Blick in die Bay of San Francisco. Hier läßt es sich wahrlich gut leben. Wir füllen nochmal den Tank - 4,57 $ für die Gallone - ein teurer Spass, angeblich nur "temporary", wie die Tankwärterin meinte? Die Einfahrt in den Anthony Chabot Park ist dann nochmal ein zusätzliches Highlight. Wenn auch etwas eng und bergig für den Driver, so ist die Fahrt durch Red Wood Trees selbst bei regenverhangenem Himmel ein neuer Genuss. Nicht nur für die Augen, wie wir beim Aussteigen auf unserer tollen Campground Site feststellen: Nach dem gestrigen Regen riecht alles ganz frisch und süßlich nach Zedernholz, Patcholi-Räucherstäbchen oder besser, nach Weihrauch.
Um 16 Uhr sind wir mit dem Packen - Logistig Plus ist angesagt - fertig.
Wir geniessen bei Sonne die frische Parkluft und umrunden den Campground. Später dreht Toni seine letzten Joggingrunden im schönen Redwood-Wald. Abends wird nochmal Steak in freier Natur gegrillt und die letzte Flasche Woodbridge Rotwein geleert. Nachdem wir alle unsere Vorräte weggegessen bzw. -getrunken haben, geht's heute schon um halb zehn in die Falle - auf einem wunderschönen Natur-Campground: Träumen erlaubt.
Liebe Grüße,
Beate
Unser Reiseblog 5Jahreszeiten
Hallo Beate,
"Besserwisser Modus an" Dein Redwoodwald ist in Wirklichkeit ein Wald aus Eukalyptus Bäumen. Daher hat es so nach Medizin bzw. Hustensaft gerochen. "Besserwisser Modus aus"
Das verschlechtert Deinen Bericht aber in keinster Weise. Ich habe ihn bis dato immer genossen und werde auch noch die letzten Tage genießen.
Herzliche Grüsse, Tom
Reisen Sie langsam. Wenn Sie Zeit für acht Länder haben, nehmen Sie fünf. Wenn Sie durch fünf hetzen wollen, nehmen Sie drei. Kate Simon
Ach Beate, jetzt auch noch die Modelleisenbahn... Und ein Pap(p)a, der damit mal so beschäftigt war, dass er kaum mehr Zeit für die Jungs hatte? Wir sollten uns auch über das im Modelleisenbahnbau liegende Zukunftspotenzial mal austauschen...
Wie dem auch sei. Der Koffer auf dem Bett zeigt, dass es in Kürze nicht mehr weiter geht. Schade, schade, schade! Ich werde dich im Einzelnen dann wohl noch mal löchern müssen, denn so einiges von Eurer Tour haben wir – wie gesagt - auch auf dem Programm.
Habt Ihr auf der Karte am Kühlschrank jeweils Eure Etappen eingetragen? Tolle Idee, so eine Karte aufzuhängen, werde ich mir merken für unsere Oktoberstrecke. Da erhält man sicher ein besseres Gefühl für das, was noch vor einem liegt und was man schon „bewältigt“ hat. Wir haben bisher beide male unsere Fahrstrecke in eine Faltkarte in rot und blau eingetragen. (Rot hat einmal knapp und einmal deutlich gewonnen.)
Liebe Grüße - Gerlinde
Hallo Tom,
gerne lasse ich mich auf so charmante Weise korrigieren . Wir hatten so ziemlich alle Gerüche in der Nase, nur nicht Eucalyptus! Freut mich, dass Dir unser Bericht gefällt.
Liebe Grüße,
Beate
Unser Reiseblog 5Jahreszeiten