In der Kraxe durch den wilden Westen

15. März 2012

Schon seit drei Tagen ist unsere kleine Familie aufgeregt. Unsere Vorbereitungen werden immer konkreter. Die ersten Taschen sind gepackt. Das funktioniert folgendermaßen: Ich packe die Sachen in die Tasche und ehe ich mich versehe packt unsere Tochter sie wieder aus. Das spannendste ist dabei den Überblick darüber zu behalten, was wirklich in der Tasche ist. Die nächste große Herausforderung ist: Wie passen unsere ganzen Sachen in vier Taschen? Es ist wirklich nicht zu glauben, was wir mit Kleinkind alles mitnehmen müssen. Ich sage nur Reisebettchen, Tischsitz, Buggy … .

Endlich ist es so weit! Wir haben unsere Reise begonnen. Es ging am Donnerstagnachmittag per Direktflug von München nach Los Angeles. Dreimal darf geraten werden, natürlich mit 5 Taschen.

Eine der spannendsten Fragen zu unserer Reise war für uns, wie denn wohl der Flug mit einem gerade ein Jahr alten Kind wird. Die Eltern waren deutlich aufgeregter als der Nachwuchs.

Der Flug verlief ausgesprochen angenehm. Das Babybettchen war Gold wert. Unsere Kleine schlief zur normalen Schlafenszeit ein und als die Eltern schlafen wollten, war sie wieder wach.

Die nächsten 4 Stunden verbrachte die Kleine abwechselnd auf den Armen Ihrer beiden Eltern oder in der Tragehilfe, wo sie von den Stewardessen und einem sehr netten mitreisenden Herren gut bespaßt wurde. Danach schlief die Familie, bis die Crew uns weckte und kam etwas müde und glücklich in Los Angeles an, wo wir von unserer Verwandtschaft in Empfang genommen wurden.

Das Einführen von Milchpulver und anderweitiger Babynahrung wie z.B. Dinkelstangen, Obstgläschen … stellte auch keinerlei Problem dar.

16. -18. März

So schnell vergeht die Zeit – die Tage mit unserer Verwandtschaft sind wie im Fluge vergangen. Wir hatten eine super Zeit und haben es bereits nach drei Tagen geschafft den Jetlag los zu werden. Dass dies mit unserer kleinen so schnell klappt hatten wir uns nicht einmal zu hoffen getraut. Wir haben nicht so viel unternommen, da wir LA schon ziemlich gut kennen und die gemeinsame Zeit bei und mit unseren Verwandten unser Schwerpunkt der ersten drei Tage war.

Am ersten Tag sind wir etwas müde aber zufrieden gegen fünf Uhr morgens aufgewacht. Nach einem gemütlichen Frühstück mit lecker Bagels und Cream Cheese haben wir erst einmal Besorgungen für die Reise erledigt. Nachmittags hingen wir ganz schön in den Seilen – Jetlag. Daher beschlossen wir spazieren zu gehen. Wir fuhren in einen State Park mitten in LA (leider haben wir den Namen vergessen) und wanderten dort bei leider sehr durchwachsenem Wetter. Erst ging es durch wunderschöne grüne Hügel, dann durch ein Viertel von wohlhabenden Leuten. Hier schmiegen sich die Häuser mit Ihren gewundenen Einfahrten an die Hügel. Viele Häuser sind auf alt und europäisch gemacht. Hier würde es uns auch gefallen. Abends gingen wir lecker Pho Bo essen beim Vietnam Market hmm. Das ist einer der Dinge die wir an LA toll finden, hier kam man sich authentisch durch alle Länder dieser Welt futtern. Das andere was wir toll finden sind die Museen und die Lage am Pazifik. Ansonsten ist uns die Stadt zu groß und zu laut. Vor allem das nicht Vorhandensein eines funktionierenden Nahverkehrssystems empfinden wir als sehr störend.

Am nächsten Tag haben wir erst mal vormittags relaxt und gespielt. Gegen Mittag fuhren wir in eine Shopping Mall und beobachteten amerikanisches Einkaufszentrums Getümmel. Wir finden es jedes Mal wieder beeindruckend.

Am Sonntag sind wir zunächst zum Dim Sum Frühstücken gefahren in Chinatown von LA. Die Atmosphäre und das Essen in dem Dim Sum Lokal waren super. Ständig kamen Chinesinnen an unserem Tisch gefahren und wollten uns neue Köstlichkeiten andrehen. Hätten wir immer ja gesagt wären wir geplatzt. Am Nachmittag besuchten wir das Los Angeles County Museum of Art (LACMA). Die moderne Kunst die wir hier sehen ist “Kunst zum anfassen”. Z.b. Metropolis II.

 Wir lassen den Tag bei Kaffee und superlecker Kuchen im jüdischen Viertel ausklingen.

Wir sind schon ganz aufgeregt. Morgen übernehmen wir das Wohnmobil. Wir hoffen auch dass das Wetter besser wird. Die letzten drei Tage war es für hiesige Verhältnisse ganz schön kalt. Es war so 16-18°C. Wir hoffen dass es die nächsten Tage wärmer wird und wir ein bisschen Sommer genießen dürfen.

Hallo Ihr zwei,

freue mich sehr dass Ihr mitreisst. Ich habe von Euren Tips und Reiseberichten bei der Planung sehr profitiert. Unser Wohnmobil bietet noch ausreichend Platz und der Kühlschrank und die Vorratschränke sind immer gut gefüllt. Da ist für jeden Geschmack etwas dabei .

Ich habe noch was vergessen zu ergänzen, was im Vorfeld hier im Forum zwischen "jungen Eltern" heftig diskutiert wurde. Wir hatten einen Autokindersitz bei Walmart vorbestellt. Diese wurde problemlos an unsere Verwandtschaft geliefert, so dass wir von der ersten Sekunde an einen zugelassenen Autositz hatten. Wie das immer so ist, man bekommt was man zahlt. Wir sind froh, dass wir ein bischen mehr Geld ausgegeben haben und einen genommen haben, dann man auch leicht schräg stellen konnte, da die normale Sitzhaltung für unsere Tochter definitiv zu steil gewesen wäre. Ansonsten ist der Sitz "einfach billig" aber zweckmässig und war für die sieben Wochen völlig aureichend.

So nun aber weiter mit der eigentlichen Reise .

Liebe Grüße Simone

19. März 2012

Heute sind wir morgens mit dem Zweitwagen unserer Verwandtschaft zu Road Bear gefahren und haben unser Wohnmobil in Empfang genommen. Die Bezeichnung “Schiff” ist durchaus angemessen – es ist riesig und hat sehr viel Platz. Vor allem der “slide out” ist genial und wir sind froh dass wir ein solches Wohnmobil ausgesucht haben.  Es ist ein “Class C 27-30’” von Road Bear.

Ein 25ft von Apollo mit Slide Out wäre uns lieber gewesen, dafür waren wir aber zu spät dran und haben keines mehr bekommen. Im Nachhinein wäre dies aber die optimale Größe für uns gewesen, da wir damit alle Strecken hätten fahren können. Ein Slide Out mit Krabbelkind ist nur zu empfehlen, vor allem wenn das Wetter sehr durchwachsen ist. Wir haben das „Schiff“ aber zu keinem Zeitpunkt bereut.

Da unsere Verwandten in der Nähe von Road Bear und am Weg zu unserem ersten Stopp leben, haben wir uns entschieden erst das WoMo gemütlich abzuholen und dann als Zwischenstopp bei unserer Verwandtschaft gemütlich zu packen.

Hier haben wir gleich mal etwas gelernt was wir im Forum oft gelesen haben, aber was jeder glaube Ich selber austesten muss. Mit einem WoMo braucht man immer deutlich länger als gedacht. Nachdem wir gemütlich beim packen getrödelt haben und von unseren Verwandten das nötige Campingequipment bekommen und auch eingepackt haben, wie z.B. Campingstühle einen kleinen japanischen Campinggrill (der Grill war super klein und super gut)und den Kinderautositz ordentlich befestigt hatten, ging es mit mehreren Einkaufsstopps nach Carlsbad. Wir mussten unterwegs noch die bei REI vorbestellte Kraxe abholen und Lebensmittel einkaufen. Wir wussten dass direkt bei REI ein Farmers Market ist, wo wir die Lebensmittel kaufen können, die wir lieber in Bioqualität haben wollten. Was wir aber dort vergeblich suchten, war ein normaler Supermarkt.

Wir haben uns im Vorfeld Gedanken gemacht ob wir auch überall Biomilch bzw. hormonfreie Milch bekommen und haben vorsorglich Milchpulverpackungen mitgenommen. Letzteres war unnötig, auch im kleinsten Dorf in Utah gab es hormonfreie Vollmilch.

Der Berufsverkehr von LA war für uns kein Problem, da wir hier die Zeiten gut beachtet hatten. Aber die Distanz und die Zeit bis die Besorgungen erledigt sind hatten wir unterschätzt.

In Carlsbad fanden wir dann einen Ralphs so dass wir das nötigste für die ersten 3 Tage einkauften.

Wir kamen dann am South Carlsbad State Beach bei Dunkelheit und mit viel Glück an! Der Ranger meinte gerade dass er am zusammen packen ist und in 5 Minuten Feierabend macht! Nach etwas Einräum-Aktion und einem späten Abendessen sind wir dann als glückliche (wenn auch müde) Wohnmobilreisende in die Betten gefallen. Wir waren sehr gespannt, wie es wohl da so aussieht, wo wir heute stehen.

Der kleinste Wohnmobilreisende bekam natürlich das große Bett hinten in ihrem Reisezelt (einfach genial!), während die Eltern oben im Alkoven schliefen. Der Vorteil war dass wir bei schlechtem Wetter nach öffnen der Badezimmertür im WoMo so zwei Räume hatten. Das hat sich im Laufe der nächsten Wochen absolut bewährt.

Morgen fahren wir weiter nach San Diego und dann kommen auch endlich mehr Photos.

Ich hoffe der Reisebericht ist so in Ordnung für Euch!

Liebe Grüße,

Simone

Hallo Ihr Alle,

freue mich sehr  darüber dass Ihr nun alle mit uns mitreist .

@ Bernhard: Ich habe den CG bewertet und ein paar Photos eingestellt.

Und weiter geht die Reise ...

LG

Simone