Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

17. Tag: Abstecher zum Lake Isabella

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binchen67
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17. Tag: Abstecher zum Lake Isabella
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
140 Meilen
Fazit: 
See ist nicht gleich See...

Guten Morgen in der Wüste! Die Nacht war vom ewigen Brausen der Interstate 15 erfüllt, aber wir haben trotzdem gut geschlummert. Es ist schon recht warm und wir fahren den schattenspendenden Awning zum Frühstück aus.

Für heute trauen wir uns noch einen Abstecher über den Lake Isabella zu, wir haben keine Lust, über Bakersfield schon wieder ewig Autobahn zu fahren...

In den Reiseführern, die wir dabei haben, steht allerdings herzlich wenig darüber. Das ist uns erstmal egal, obwohl im Hinterstübchen doch einer sitzt und sagt "wahrscheinlich ists nicht so interessant dort". Wir werden sehen. Unsere Tagesetappe:

 

Habe aus meinem Roadbook Campgrounds rund um Lake Isabella herausgesucht und übers Internet angefragt, tatsächlich auf dem Boulder Gulch CG noch etwas buchen können. Was nämlich heute erschwerend hinzukommt: es ist Freitag, und zwar der Freitag vor dem Labour Day Weekend, d.h. es sind massenhaft Einheimische in die Erholungsgebiete unterwegs und: viele CGs können nur für mindestens 3 Tage am Stück gebucht werden. Auf dem Boulder Gulch ists aber möglich, für 33$ (incl. 9$ Reservation Fee für reserveamerica) kriegen wir einen Platz. (Ich werde ihn nachher noch in die CG & Highlights Map eintragen).

Das sind die Südausläufer der Sierra Nevada. Wir fahren auf der Hwy 395 von Süden Richtung Ridgecrest und fühlen uns schon wie alte Hasen so erfahren, schließlich sind wir die 395 weiter nördlich ja schon gefahren.

Das ist die Hwy 178... landschaftlich nach der öden Wüste doch sehr abwechslungsreich ...

Und dann erreichen wir den Lake Isabella. Doch: wo ist das Wasser????

Wir fahren um den Lake Isabella südlich herum, kaufen im gleichnamigen Ort im Supermarkt (Safeway) mit Millionen von anderen Wochenendlern ein, und erreichen die Westseite des Sees (der Pfütze).

Sieht so aus, als hätte der See auch sehr unter der Dürre der letzten zwei Jahre gelitten. die Boote im Wasser drängen sich dicht im noch befahrbaren Wasserbereich...

Wir fahren auf den Boulder Gulch CG, er liegt genau am Westufer, Laufentfernung zum Lake. Dort geht es chaotisch zu.

Überall Autos, Zelte, Menschen, keine Anlaufstelle für Reservierungen. Wir rumpeln mit dem Womo über die engen Strässchen des CG und suchen verzweifelt herauszufinden, wie und wo wir einen Stellplatz bekommen. Endlich entdecke ich eine Dame in Rangeruniform, die bei anderen Campern steht (übrigens vorwiegend Zeltler mit Pickups hier, außer uns nur noch 1 Womo). Sie erklärt uns das hiesige System: über den Platz fahren, schauen, wo ein KLEINER gelber Zettel hängt, da können wir uns einfach hinstellen, sofern wir im Internet reserviert hätten. Gut gebrüllt, Löwe. Garnicht so einfach, bei den Massen irgendwo noch ein freies Plätzchen zu erspähen. Schließlich gehe ich zu Fuß los, da bin ich einfach schneller. Ich find auch eine einigermaßen "levelled" Site (das kommt ja beim Suchen hier erschwerend hinzu), und winke meiner Crew im Womo zu. Die verschwinden erstmal im Wegegewirr des Platzes, um 10 Minuten später wieder aufzutauchen, diesmal sogar auf dem richtigen Weg zur Site.

Ist sogar ein bisschen schattig (nicht der Sitzplatz, aber fürs Auto!)

Völlig durchgeschwitzt (ich vom Rennen über den CG, Bernd vom Rangieren) packen wir sogleich unsere Badesachen und begeben uns auf die Suche nach dem Wasser. Nach etwa 20 Minuten Fußmarsch in gleißender Hitze erreichen wir das Ufer des Sees (oder was davon übrig ist). Überall das gleiche Bild: Horden von Erholungsuchenden säumen die Ufer, ausgestattet mit Grills, Ghettoblastern, Hunden (übrigens alle zum Glück an der Leine, denn es sind oft Rottweiler) und vielen vielen Kühlboxen.

Ach ja, und wir sind die Exoten, sind wir doch ZU FUSS an den See gelaufen. Der Einheimische FÄHRT mit dem Pickup fast ins Wasser. Hier sehen wir drei Männer beim Versuch, den silbernen Pickup vom See wieder auf den Weg zu schieben....

Wir baden im erstaunlich sauberen Wasser, haben sogar noch ein Plätzchen zum in der Sonne liegen gefunden und gucken dem Treiben am Seeufer zu (auf dem Wasser übrigens überall wildes Geknatter: viele Speedboats unterwegs....)

Abends grillen wir. Seltsam nur, dass alle um uns herum ihre Gasgrills benutzen und nur EIN anderes Campfeuer brennt. Unsere Zeltnachbarn klären uns alsbald auf (eine Runde Juristen, mit Familien): "If you burn down our forests, Germany will have a big problem!" meinen sie augenzwinkernd, aber irgendwie hört sich das garnicht spaßig an. Wir erfahren, dass auf dem CG ABSOLUTES Feuerverbot herrscht wegen der Trockenheit.(wo steht das???). Natürlich wurde es nirgendwo plakatiert, sie haben es per Telefon erfahren bei der Buchung. WIR nicht. Löschen aber sofort die Flammen und braten unser T-Bone im Womo weiter (Uaaaa, diese Fettspritzer überall, wer soll das nur saubermachen).
Nein, mit der USA wollen wir nun wirklich keinen Haftpflichtfall anstrengen. Aber wie gesagt, NIRGENDWO ein schriftlicher Hinweis, wie sonst gewohnt in den trockenen Gegenden.

Heute abend wiegt uns Mariachi-Musik in den Schlaf. Es sind viele viele Hispanos auf dem Platz. Mein Mann (halber Spanier, in Madrid geboren und aufgewachsen, andalusische Mama) fühlt sich fast heimisch, so viel Spanisch können wir hier überall reden.

Ay, que mi niño...Ay, que mi niñoooohoooohooo...Buenas noches a todos...

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gafa
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RE: 17. Tag: Abstecher zum Lake Isabella

Hallo Binchen,

das war doch mal ein echt amerikanisches Campgroundfeeling das an solchen Tagen aufkommt. Wir mögen dass zwischendurch mal ganz gerne, da gibts immer so viel zu sehen und was die alles so zum campen mitschleppen. Das größte was wir bisher gesehen haben war 2010 auf unserer Überführungstour ein WoMo groß wie ein Reisebus, angehängt ein riesiger Pickup auf dessen Ladefläche zwei Jetskis standen und am Pickup war noch eine Bootsanhänger mit einem richtigen Jetboot angehängt. Ich kann mir gar nicht vorstellen wie sich sowas steuern läßt.

Gestern ist Dein Mann aber einen guten Schnitt mit 65 mls gefahren.

 

Liebe Grüße
Gabi

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binchen67
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RE: RE: 17. Tag: Abstecher zum Lake Isabella

Das mit dem "viel Sehen!" stimmt. Aber nicht nur, was die "big rigs" angeht (da hast du aber sicher mit Abstand die größte motorisierte Sammlung gesehen.hast es zufällig fotografiert? Des muss irre ausgesehen haben), sondern auch, was in den Supermärkten für abartige Mengen Essen gekauft werden. Konnte natürlich nicht immer die Kamera zücken. Hab mich aber zuweilen mit weit offenem Mund irgendwas oder wen anstarrend erwischt...und der rasende Stundenschnitt kam daher, dass wir soviel Interstate gefahren sind.Tut aber dem Geldbeutel nicht gut. Das Womo hat sicher mind 35 Liter auf 100km geschluckt....

LG, Binchen

 

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gafa
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Beigetreten: 30.07.2010 - 19:24
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RE: 17. Tag: Abstecher zum Lake Isabella

Ja im Supermarkt komm ich manchmal auch aus dem Staunen nicht raus, auch welche Großpackungen da oft gekauft werden, da würden manche Dinge bei mir dann ein Jahr langen. Aber so sind Sie halt die Amis big, bigger usw.

Nein leider habe ich von dem Supergespann kein Foto gemacht, hatten wir erst beim verlassen den Campground am nächsten Morgen beim rausfahren gesehen. Die hatten auch gleich zwei Stellplätze nebeneinander belegt damit überhaupt alles Platz hatte.

Liebe Grüße
Gabi

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binchen67
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Beigetreten: 09.06.2013 - 15:40
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Big rigs

Hallo Gabi!

Schaumal, das hab ich bei meinen Bildern von Reisetag 18 dabeigehabt...Ist zwar nicht halb so groß wie ich mir den vorstelle, den Du gesehn hast, aber immerhin hängt der Pickup hinten am "Reisebus" und es ist noch ein Riesenmotorrad dabei.. Übrigens direkt an der James-Dean-Memorial-Junction von rechts auf unsere Hwy eingeschert....

LG, Binchen

 

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gafa
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Beigetreten: 30.07.2010 - 19:24
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RE: Big rigs

Hallo Binchen,

klasse, kommt schon fast an unser Erlebnis hin, mußt Dir nur noch einen Bootsanhänger mit Jetboot drauf vorstellen. Wir sagen bei sowas immer die Amis die spinnen doch wirklich. Ich fürchte aber dass wenn wir Amis wären, es wohl je nach Wohnort wohl ähnlich aussehen würde.

Liebe Grüße
Gabi

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binchen67
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Definitiv!

Also, ich würd mein Haus auflösen und mit einem Camper durch die Lande ziehen, wie es unsere Hosts von den Twin Lakes machen. Sie haben in Pahrump (westlich von LV) ihren Hausstand in einem Container lagernd, und jobben als Hosts mal hier mal da....Kann ich aber erst machen, wenn die Kids ausm Haus sind. Mein Womo wäre sicher dann auch so ein Riesending, allerdings hätt ich hintendran eher einen Helikopter oder sowas Tongue out...

LG, Binchen

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