Nach einem schnellen Frühstück galt es heute mal wieder, unsere Zelte im Yoho NP abzubrechen (im wahrsten Sinne des Wortes), auch wenn sie durch den Regen der letzten Nacht noch etwas nass waren. Für heute war leider nicht das beste Wetter angesagt – zum einen sehr schade, stand doch heute die Fahrt in den Jasper National Park über den berühmten Icefield Parkway (die angeblich schönste Gebirgsstrasse der Welt) an, zum anderen war es vielleicht besser, dass es einen „Fahrttag“ und keinen „Wandertag“ getroffen hat.
Auf dem CG sah das Wetter eigentlich gar nicht so extrem schlecht aus...
(Die Wanderschuhe kamen heute übrigens ins Auto, da wir den Tag doch eher sitzend als laufend verrbingen wollten)
Als wir aus dem CG rausgefahren sind, sagte man uns noch, dass es in der vergangenen Nacht wegen des starken Regens einen Erdrutsch gegeben hat und deshalb der Icefield Parkway einige Stunden weiter nördlich komplett gesperrt ist, man aber hofft, es in den nächsten Stunden beseitigt zu haben. Oje, wenn wir nicht durchkommen, müssten wir einen Umweg von ca. 6 Stunden fahren, meinte Larry. Wir hofften also auf die rechtzeitige Räumung und wagten den Weg in Richtung Icefield Parkway, der uns zunächst erstmal zurück Richtung Ort Lake Louise führte, wo wir uns noch schnell einen Kaffee holten und dann ging es auf die berühmte Strasse drauf.
Heute hatte ich (Ulli) das große Glück, im Auto auf dem Beifahrersitz zu sitzen, also kam die große Kamera direkt mit auf den Schoss. ;)
Insgesamt ist der Icefield Parkway 230 km lang, die wir heute komplett absolvieren mussten. Unseren ersten Stopp machten wir am Bow Lake (bei km 34) – der trotz des durchwachsenen Wetters eine tolle blaue Farbe hatte.
Weiter ging es zum nächsten Highlight – dem Peyto Lake (km 40). Hierzu muss man von Süden kommend links etwas vom Parkway abbiegen. Das Wetter ließ nichts Gutes vermuten und oben auf dem Parkplatz angekommen teilte uns ein anderer Reiseleiter mit, dass wir gar nicht erst aussteigen müssen, da der See komplett in den Wolken liegt. Wie schade... aber vielleicht haben wir ja in 2 Tagen mehr Glück, wenn wir wieder zurückkommen. Heute zumindest gab es kein Bild vom Peyto Lake.
Nächstes Highlight an der Strecke war der Mistaya Canyon (km 71). Hier stiegen wir aus und nahmen den kurzen Trail zum Canyon.
Bei knapp halber Strecke am „Coleman Creek“ (km 99) stoppten wir für unsere Mittagspause. Dort gibt es einen großen Parkplatz mit Toiletten und auch eine Picknickarea. Leider regnete es schon wieder. Aber auch dafür waren wir ausgerüstet – Larry hatte eine riesige Plane mit, die wir am Aussichtspunkt aufspannten. Und kaum waren wir damit fertig, hörte der Regen auf und die Plane wurde wieder weggepackt...
Larry bereitete uns vor Ort einen extrem leckeren frischen Thunfischsalat mit Ananas und Erbsen zu. Da kam doch gleich wieder richtiges „Outdoorfeeling“ auf.
Und auch der Ausblick von der Picknick-Area aus war sehr schön...
Weiter gings "on the road" mit und ohne Regen ...
Ca. 30km später kamen wir am Icefield Center an. Einige fuhren für eine Wanderung zurück Richtung „Parker Ridge“. Da das Wetter aber nicht so gut aussah, entschieden wir bei uns, den Gletscher etwas näher anzusehen.
Der Parker Ridge Trail muss wohl sehr sehr gut gewesen sein, da sich auf dem Berg oben dann auch alle Wolken verzogen hatten. Auch wenn wir nicht dabei gewesen sind, kann man diese Tour sicher empfehlen, für Leute, die am Icefield Parkway auch mal einen etwas längeren Trail laufen wollen. Bei Tripadvsior ist dieser Trail mit fast 100 Top-Bewertungen ein „5-Sterne-Highlight“ (hier). (Entfernung hin- und zurück 5km, 2h)
Eric und ich sind jedenfalls Richtung Columbia Gletscher gelaufen, auch sehr eindrucksvoll.
Allerdings fanden wir diesen Gletschertourismus unmöglich. Hier werden Leute in FlipFlops mit Bussen zum Gletscher hochgekarrt, wo sie dann in Schneemobile umgeladen werden, um auf dem Gletscher zu spazieren und das Ganze zu Wucherpreisen. Warum können die Leute nicht zu Fuss hochgehen? Ist max. ne Stunde Weg. Dann würde man die Anzahl der Besucher auf „natürliche Weise“ reduzieren und die Natur wäre nicht mit diesen Bussen verschandelt. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es für den ohnehin viel zu schnell abschmelzenden Gletscher sehr förderlich ist, wenn diese schweren Schneemobile den ganzen Tag drauf rumfahren...
(Ich will hier aber keinen auf die Füsse treten, d.h. das ist unsere persönliche Meinung, wenn das Leute anders sehen, können sie da gern hochfahren )
Ansonsten gibt es zu dem Icefield Center nicht allzu viel Positives zu berichten – viel zu touristisch, Touristenbusse ohne Ende, und ein Restaurant/Cafe, was unglaublich dunkel und laut gestaltet ist und Sachen zu Extrempreisen verkauft...
Am Nachmittag gegen 16:30 ging es auf jeden Fall dann weiter, um den zweiten Part des Icefield Parkway Richtung Jasper zu absolvieren.
Da es mittlerweile schon recht spät war, gab es nur noch einen einzigen Stopp – an den Athabasca Falls:
Gegen 19 Uhr kamen wir nahe Jasper auf dem Whistler CG an. Wir hatten dort eine schöne Gruppen-Zelt-Site (mit kleinem Blick ins Zelt...):
Als ich (Ulli) zum Cooking-Place gehen wollte, stand mir auf einem eine „Wapiti-Dame“ gegenüber. Wow, die sind ganz schön groß.
Wieder so tolle Aufnahmen, trotz widrigen Witterungsumständen....Toll!
Und das Rezept mit Thunfisch-Erbsen-Ananas klingt richtig appetitanregend. Kommt in mein Womo-Menü-Buch
LG, Binchen
warte nicht, bis du Zeit hast...
Danke Bienchen! Ja, so ein WoMo-Kochbuch ist ne gute Idee. Diesbezüglich war diese Trekkingwoche sowieso Gold wert, haben da viele Essensideen für die Folgetage gesammelt.
gibts hier eigentlich schon einen "WoMo-Rezepte-Thread"?
Liebe Grüße,
Ulli
Scout Womo-Abenteuer.de
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Hallo Ulli,
wir sind damals mit dem Snowmobile zum Gletscher gefahren. Bei herrlichem Wetter hat es uns Spaß gemacht. Zu Fuß darf man dort nur mit einem Guide auf geführten Touren hin. Die Gefahr in eine Gletscherspalte zu fallen ist zu groß. Es hat schon einige tödliche Unfälle gegeben.
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen
Hallo Sonja,
ja, hab gerade eure Fotos in der Highlightdatenbank gesehen. Ihr hattet tatsächlich tolles Wetter. :) ich fand es irgendwie sehr nervig, wie das ganze vermarktet wurde, selbst auf den Toiletten... Hat mich eher an einen Disneypark erinnert als an ein Naturwunder. Klar, mit den Gletscherspalten kann ich gut nachvollziehen - wir haben auch schon in den Alpen Gletscherwanderungen gemacht, immer mit Guide.
LG, ulli
Liebe Grüße,
Ulli
Scout Womo-Abenteuer.de
www.dezembercamper.de
Hallo Ulli,
der Rummel dort hat uns auch nicht gefallen, doch mal auf dem Gletscher gewesen zu sein hat uns schon gereizt. Erschreckend wie schnell er sich zurück zieht.
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen
Hallo Ulli & Eric,
ich muss Euch auch loben, trotz der teilweise schlechten Witterung habt Ihr schöne Fotos gemacht. Für mich wäre so ein Wetter gar nichts und dann noch im Zelt. Neben den vielen km die Ihr gelaufen seid, gab es auch zahlreiche gefahrene km?
Liebe Grüße Peter
Hallo Peter,
ja, "wir" sind in der ersten Woche auch viele km gefahren, zum Glück mussten wir aber nicht selbst fahren. Allein, den Icefieldparkway Freitag hochzufahren um dann am Sonntag wieder komplett runter und dann noch weiter nach Calgary zu fahren - da kommen schon einige km zusammen. Selbst würde man das sich sicher nicht so planen, aber wir müssten ja wieder zum Startpunkt der Tour zurück.
Danke für das Lob mit den Fotos. Zumindest bekommt man bei solch einem Wetter interessante Wolkenbilder hin. Und klar, Zelten bei Regen macht nur bedingt Spass. Denn es zieht wirklich recht schnell die Feuchtigkeit in die Sachen rein. Wir hatten zum Glück aber wirklich nur recht selten schlechtes Wetter in der Woche. Ihr werdet es beim 07.09. sehen, da scheint wieder die Sonne .
Viele Grüße, Ulli
Liebe Grüße,
Ulli
Scout Womo-Abenteuer.de
www.dezembercamper.de
Hi,
am Gletscher hatten wir auch ein Schiietwetter und daher sind wir weitergefahren. Auch ein Grund dies nächstes Jahr nachzuholen.
Ja mit den teilweisen Wucherpreisen in Kanada muss ich dir leider Recht geben. Aber Angebot und Nachfrage regeln halt den Preis.
Ich war z.B. nicht bereit für eine dreistündige Kanutour 100 CAD oder für eine Minischiffstour auf den Magline Lake 45 CAD zu zahlen. Wenn bloß mehrere so denken würden, wären die Preise nicht so am Limit.
Liebe Grüsse
Liebe Grüße
Olaf
Hallo CanDu,
ja, das ist wirklich so. Bei uns waren 80$ für 2 Fahrräder für 4 Stunden oberhalb der Schmerzgrenze. Dabei wären wir so gern durch Vancouver geradelt. Oder 115$ pro Person für ne 3stündige Bootstour in Victoria um Waale zu sehen - eingequetscht auf einem engen Zodiac, wo nur einer am Rand gesessen hätte, um Fotos zu machen und viel zu sehen und mit ner "Typischen Massentourismusabwicklung" ...
Dafür bietet Kanada auf der anderen Seite so viel Natur pur, die man einfach so und kostenlos genießen kann. ;)
Liebe Grüße,
Ulli
Scout Womo-Abenteuer.de
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Hallo ihr Zwei,
wir hatten leider in diesem Jahr auch nicht das große Los mit dem Wetter gezogen. Den Peyto Lake haben wir aber bei leichtem Schneefall gesehen und er ist auch ohne Sonne richtig schön blau. Was die Gletscherfahrten betrifft, so stimme ich Euch voll zu. Die ganze Station am Icefield ist eigentlich nur Nepp und wimmelt nur so von Touristen. Wir haben auch nur einen kurzen Stopp gemacht. Der Whistler CG ist immer wieder schön, vor allem weil man hier meist über Waipitis "fällt".
Liebe Grüsse
Christine
Scout Womo-Abenteuer.de
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