Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Denver-Yellowstone-Utah-Denver 2010 Simara

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simara
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Zündeln

Hallo Paul, du hast ja offensichtlich echt Spaß am Zündeln! Da lodern die Flammen auf das Allerprächtigste auf meinem Photo! Kann es vielleicht sein, dass du gerade auf Lagerfeuerentzug bist in den reisefreien Monaten?WinkWie machst du das eigentlich mit dem Nachbessern? (bin blutiger Computerlaie, ie du schon sicherlich mitgekriegt hast.....)

Viele Grüße, Simara

Gerlinde
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Hite Marina

Hallo Simara,

das ist ja spannend, was Du über die Hite Marina schreibst. Wie hoch steht denn dort das Wasser? Wir haben im Mai 2009 deutlich oberhalb der Toilettenanlagen auf einem freien Platz mit Campingtischen sehr schön und einsam übernachtet. Einsam auch in dem Sinne, dass der See sehr, sehr weit entfernt war. Selbst die Bootsrampe hat noch auf dem Trockenen geendet. Von dem Aussichtspunkt am anderen Seeufer am nächsten Morgen sah die Marina so (trocken) aus:

Wie weit ging denn das Wasser bei eurem Besuch? Hast Du vielleicht noch Bilder dazu?

Mit Wasser muss das ja deutlich attraktiver sein, aber auch mit weniger Plantschmöglichkeit ists ein schöner Übernachtungsplatz auf der langen Strecke im Nirgendwo.

Herzliche Grüße - Gerlinde

Paul
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Beigetreten: 22.08.2009 - 10:07
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Fotobearbeitung

Hallo Simara,

Fotobearbeitung geht am Besten mit "Photoshop".(Kostet nur ca. 1300 €) Also viel zu teuer.

Seht gut ist "Gimp"(kostenlos), aber von der Bedienung sehr sehr sehr schwierig.

Empfehlenswert ist imho Magix Xtreme.
http://www.magix.com/de/free-download/
und der "Magix Xtreme Foto Designer 6" ist auch noch umsonst.

Gut geht auch noch "Picasa" von Google, ist aber auch etwas gewöhnungsbedürftig.

Was ich bei dem Bild gemacht habe: ich habe nur die Intensität des Rot-Anteiles erhöht (allerdings mit Photoshop und der Tonwertkorrektur bzw Farbtöne/Sättigung).

 

Viele Grüße

paul (Werner)

Fredy
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Beigetreten: 21.08.2009 - 14:53
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Lake Powell

Hallo zusammen

@Gerlinde

Bei meinem ersten Besuch in der Gegend war die Hite Marina noch richtig am Wasser und konnte mit dem Boot gut angefahren werden. Auch die Brücke über den Colorado führte über viel Wasser und Boote fuhren unten durch. Heute sieht das genau so aus wie auf Deinem Foto. Damals fuhren auch die Ausflugsboote von Page bis fast unter die Rainbow Bridge, heute muss man da ziemlich marschieren.

Herzliche Grüsse,

Fredy

 

simara
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Beigetreten: 28.10.2009 - 20:25
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Hite Ranger Station

So sah es bei uns aus Anfang September:

Die Kinder sind, wie Ihr seht, heute inkognito. Beachtet bitt die dampfenden Pfannkuchen!

Im Wasser ragten ein paar trockene Äste von überfluteten Bäumen hervor, was für die Navigation unseres Aufblasreifens gewisse Herausforderung beinhaltete.

Es hängen nach Auskunft unseres Rangers verschiedene Stauseen zusammen, die die Wasserversorgung von insgesamt vier Staaten regeln. Dieses Jahr gab es viel Schnee/ Schmelzwasser, und zudem viel Regen im August, das hebt natürlich den Wasserstand. Wir waren ja auch sehr verwundert, dass wir eine Badestelle vorfanden und fragten deswegen nach. Seit ungefähr sechs Jahren soll es jetzt diese Ranger Station geben.

Wenn es nicht Donnerstag vor Labour Day gewesen wäre, wären wir über Nacht geblieben!

Simara

simara
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Beigetreten: 28.10.2009 - 20:25
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Capitol Reef NP

Weil das Labour day weekend naht, fahren wir noch zum Capitol reef NP, erreichen relativ spät den campground in Fruita und bekommen den allerletzten Platz! Die campgroundhosts öffnen anschließend allerdings noch die handicapped-Plätze für alle Nachzügler. Unsere netten Nachbarn spendieren uns Holz zu unseren kümmerlichen Restscheiten, sie kommen aus Montana und haben mindestens einen Festmeter Holz auf ihrem Pickup mitgebracht!

Für den nächsten Tag, Freitag, 3.9., wollen wir uns im alten historischen Fruita umschauen. Das alte Schulhaus steht auf dem Programm, was im gleichen Jahr wie unser imposantes zweistöckiges Dorfschulhaus erbaut wurde. Das ist für die Kinder natürlich richig interessant, dieses kleine einklassige Minischulhaus mit dünnen Holzwänden und fließend Wasser unten am Fluss!

In einem der alten Obstgärten sind gerade Pfirsiche und Äpfel reif. Besonders eine alte Pfirsichsorte hat es uns angetan: mit sehr robuster, pelziger Schale, und beim Reinbeißen spritzt uns der süßeste, aromatischste Pfirsichsaft entgegen, den wir je gekostet haben. Ganz klar, die Dinger werden geerntet! Draußen kann man sein selbstgepflücktes Obst abwiegen und bezahlen, das probieren im Obstgarten ist umsonst!

Bei den Petroglyphs, alten Zeichnungen auf dem Sandstein, bekommen wir einen ersten Eindruck einer alternativen Reiseform: eine komplette Busladung deutscher Touristen entlädt sich.....sogar junge Leute sind dabei, Mitte zwanzig, Eltern mit jugendlichen Kindern und natürlich haufenweise ältere Semester.

Nein, ganz und gar nicht unsere Art zu reisen! Die Reiseleiterin übersetzt die Hinweistafeln, alle stehen Schlange an den Fernrohren, laufen dann im Rudel den Holzsteg entlang und verschwinden zügig im Bus.

Es wird mittags zeit, WIR interessieren uns noch für das kleine alte Gifford Farmhouse. Unser deutscher Reisebus steht auch am Parkplatz, macht aber erst noch Picknickpause..........wir nutzen die Chance auf ein ungestörtes Farmhouse und freuen uns an den wunderschönen alten Patchworkdecken. Für die Kinder ist alles spannend: die Butterfässer, Bügeleisen, Einrichtung.....Und zu unserer großen Freude gibt es einen herrlichen kleinen Museumsladen mit kulinarischen Köstlichkeiten! Selbstgebackene Pies nach alten Rezepten (Nicht so quietschesüss....), Tortillas mit Pfirsichchutney, echtes Brot ohne KnautschfaktorSmile :

Für unser Picknik ist gesorgt! Ehrlich gesagt gehen unsere Vorräte auch ziemlich zu Ende, Wir hatten nicht mit einer derart mickrigen Infrastruktur gerechnet in Südutah......Wer auch immer eine ähnliche Route plant, bunkert euer Womo in Moab voll, es gibt dann NICHTS mehr!!!!!

Während wir unser Picknick unter wunderschönen schattigen Bäumen vorbereiten, rollt direkt neben uns- das Schicksal meint es heute nicht gut mit uns- der nächste Reisebus an. Dieses Mal hat er Amis geladen, deutlich mehr die Altenheimfraktion. Alle dürfen sich so eine Art doggybag aus dem Kofferraum nehmen, aber viel interessanter als das gebissträgertaugliche Sandwich ist das Geschehen in unserem Wohnmobil! Während wir unser fürstliches Tortilla-Chutney-Pie-Obst-Picknick mit Tellern, Tassen, Besteck rausräumen, stehen die Businsassen im Halbkreis um unser offenes Wohnmobil und erleben -ich weiß auch nicht, was sie bei uns erleben. Vielleicht hätten sie ja lieber bei uns mitfahren wollen?

Nach einem echt guten Mittagessen gehe ich mit den Kindern ihre Gutscheine für ein Geschenk im Nature Center einlösen: das ist eine von Rangern betreute Kinderstation. Die Kinder können dort an einer Patchworkdecke mitsticheln, mit Naturfarben malen, alte Spielzeuge ausprobieren. Als Geschenk gibt es Achate und andere Steine!

Der Rückweg gibt uns noch weitere Einblicke in den amerikanischen Reisebusalltag. Während des Picknicks sorgte der Animateur in einem Donald-Duck-Kostüm (bei hochsommerlichen Temperaturen, schwitz) für Unterhaltung, anschließend trägt er bei der  Einführung in die hiesige Tierwelt eine Mütze mit Elchgeweih, die er erst absetzt, als er die Paarungsrufe verschiedener Hirscharten nachzumachen versucht. Die Reisegruppe im Halbkreis auf Bänken um ihn rum.... Ich war so anständig, das nicht zu fotografieren.

 

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Bernhard
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Beigetreten: 21.08.2009 - 15:31
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Herrlich !

Hallo Simara,

herrlich deine Bschreibung der verschiedenen Reisebus-Besatzungen Laughing ! Habt ihr keinen Kontakt zu diesen "Außerirdischen" aufgenommen, um sie von der richtigen Art des Reisens zu überzeugen ?

Warum warst du nur so vornehm beim Photographieren  ? Ich glaube, da hätte ich nicht widerstehen können

Diese kleinen Erlebnisse neben den Naturschönheiten machen das Reisen so interessant - danke für die flotte Schilderung !

Grüße

Bernhard

Scout Womo-Abenteuer.de


Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)

simara
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Beigetreten: 28.10.2009 - 20:25
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Reisebusse

  Tja Bernhard, ich habe mich bereits ein bisschen schämen müssen, weil meine Kinder so deutlich hinüberschauten und dann vor lauter Schlapplachen nicht mehr geradeauslaufen konnten. Ich versuchte, so gut ich konnte, zu verhindern, dass sie in die Paarungsrufe des Animateurs mit einstimmten. Nicht alles gelingt, was man versucht.......So wandte ich meine volle Konzentration auf ein möglichst überzeugendes "Kommt, Kinder, Papa wartet schon..."

Ich möchte NIEMALS so eine Reisebustour machen! Es sei denn, ich bin derartig betagt, dass ich es aushalten kann und das Umfeld sowieso nicht mehr wahrnehme.

Also, für meinen Geschmack müssen wir die soziologischen Studien nicht weiter fortsetzen, mindestens diese beiden Reisebusse sind noch im Park, Labour Day Weekend, kein vorgebuchter Campingplatz...

Folglich vertagen wir alle anderen Highlights auf die nächste Reise und fahren weiter. Der General Store von Hanksville ist in seiner Vielfalt und Kargheit wirklich sehenswert, wir könnten ALLES an Werkzeugen, Angelhaken, Malerbedarf erstehen, die Lebensmittelecke ist dagegen sehr übersichtlich . Eintritt wird auf die Preise geschlagen: ein Halbgalllon-Orangensaft kostet 4.99 Dollar! Dafür hätten wir völlig kostenfrei eine riesige Auswahl an 2010 Kalendern. Wir nehmen nur das Allernötigste und begnügen uns mit Resteessen.

Ein kurzes Stück nach Norden auf der 24, und wir erreichen noch am Nachmittag den Goblin State Park.

Gerlinde
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Beigetreten: 07.09.2010 - 20:12
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Pfannkuchen

Danke, Simara, die Pfannkuchen sehen ja wirklich lecker aus. Und der See wirklich eher nach See. Anscheinend ändert sich da der Wasserstand doch mehr als gedacht. Klasse Deine Kids mit den "Sonnenbrillen"!.

Viele Grüße - Gerlinde

 

simara
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Beigetreten: 28.10.2009 - 20:25
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Goblin State Park

So Leute, Ihr hattet genügend Pause, alles einsteigen! Es ist Freitag, der 3.September, Langes Wochenende in USA, was zumindest in dieser Region bedeutet, dass jeder, der ein Boot besitzt, Richtung Lake Powell fährt. Wir waren ja schon dort, haben auch kein Boot, halten uns gegen den Strom und finden ein schönes Plätzchen im Goblin State Park.

Es ist gut heiß, meine Lektüre gerade furchtbar spannend, deswegen gönnen wir Erwachsenen uns einen ruhigen Nachmittag mit Eis und Buch. Beim Eis machen die Kinder gerne mit, ansonsten findet man sie

hier zum Beispiel oder

auf dem Weg nach ganz oben.....Schuhe brauchen sie selbstverständlich nicht, es ist in den Felsen "wahnsinnig kühl", und Erwachsene sollen auch nicht unbedingt mitkommen, weil wir eventuell wieder etwas verbieten, was gar nicht richtig gefährlich ist, jedenfalls nicht für Kinder.

Nach einer Weile wollen sie uns dann doch noch zeigen, wo sie waren, und da bewahrheiten sich die vorher geäußerten Befürchtungen: Erwachsene sind gar nicht richtig schwindelfrei, viel langsamer und gar nicht so gut zu gebrauchen, wenn sie senkrecht irgendwelche Sandsteinfelsen hinauf sollen........"Warum könnt Ihr das nicht so gut wie wir????????"

Die allerletzten grillbaren Lebensmittel werden hervorgekramt. Schmeckt trotzdem prima! Und nach dem Abendessen rüsten wir uns zum großen Abendprogramm:

Ranger Mike berichtet beim Amphitheater über sein neues Hobby: Skorpione. Einen hält er im Terrarium, besser gesagt, eine Skorpionin, die ist nämlich frischgebackene Mama! Gerade eben erst hat Mike die Babies entdeckt, und er ist selber noch ganz überrascht! Die Skorpionbabies, und das sind eine Riesenzahl, sitzen bei Mama auf dem Rücken und warten, dass ihr Panzer aushärtet.

Wir alle sind total begeistert! Wir erfahren bei einem Diavortrag ganz viel über Skorpione, dann lädt uns Mike zu einer nächtlichen Skorpionjagd durch die Wüste ein! Ausgerüstet mit festen Schuhen und Taschenlampen startet unser kleines Grüppchen. Der Ranger verteilt an uns einige "blacklights", also UV-Taschenlampen: der ausgehärtete Panzer der Skorpione fluoresziert  nämlich unter UV-Licht. Damit sind die Viecher natürlich leicht zu finden: wie diese kleinen Neonviecher zu Halloween leuchten die Skorpione in der Wüste.

Es dauert nicht lange, da haben wir den ersten geortet. Mike packt ihn am Schwanz und präsentiert uns den kleinen Kerl, der vergeblich versucht, Mikes Finger zu erwischen. Angeblich tun die Skorpionstiche in Utah nicht mehr weh als ein Bienenstich- den mag ich allerdings auch nicht und verzichte lieber auf den Nahkontakt......

Mike ist mit unseren gefundenen Skorpionen noch nicht zufrieden, wir suchen weiter nach einem "desert lion", das ist eine behaartere Spezies. Unser von den Kindern entdeckte Wüstenlöwe profitiert von unseren Lampen: ein Käfer lässt sich vom Licht anlocken, der Skorpion fackelt nicht lange, packt die Beute und sticht total übereifrig mit seinem Stachel auf den Käfer ein. Eine wahrhaft zirkusreife Akrobatik: vorne mit den Scheren den Käfer festhalten, Schwanz vorklappen und zupieksen.....Jeder Verbiegekünstler kann da nur vor Neid erblassen.

Eine unglaubliche Atmosphäre! Wir erleben Skorpione "life", über uns der Sternenhimmel, allerdings ist niemand in der Lage, das passende Sternbild zu orten.....Die Kinder sagen, diese Nacht wäre das absolut Coolste vom ganzen Urlaub. Und so verewigt sich unser Abenteuer auch in diversen Schulaufsätzen.........

Etwas mulmig wird mir, wenn ich darüber nachdenke, dass wir hier bei Heligkeit barfuss unterwegs waren. Aber da sollten die Tierchen eingegraben sein.

Am nächsten Morgen wollen wir das Goblin Valley erkunden. Lauter kleine mushrooms und Sandsteinfiguren sitzen in einem Tal und laden ein zum Verstecken, Erkunden.....Ein genialer Vormittag ohne feste Wegstrecke, wir wissen die Richtung vom Wohnmobil und werden schon wieder zurückfinden.

Die drei sind ja noch separiert, bald wird es wie auf einer Großdemo:

Und überall gibt es Spalten, Höhlen, Kletterfelsen......ein echtes Paradies!

Ein Schild warnt vor diesen kleinen Kreaturen, und wir finden sie sogleich:

Auch hier sind wir wieder nicht lang genug und müssen unbedingt wiederkommen: das Little White Horse Canyon steht auf meiner Liste für's nächste Mal! Nicht 2011, aber ich spare fleißig!!!!