In der San Rafael Swell gibt es die gerne genutze Verbindung zwischen der Interstate 70 und dem Temple Mountain bzw. der Zufahrt zu Goblin Valley und der UT 24. Obwohl innerhalb der Swell nicht geteert wird sie bei gutem Wetter wegen des meistens guten Zustands immer wieder auch von PKWs und RVs genutzt,
Warum sie Route relativ häufig befahren wird erschliesst sich oft nicht, sie gehört zu den eher öden, langweiligen Strecken, die im Endeffekt die meisten Attraktionen im Umfeld einfach rechts oder links liegen lässt. Einzig Temple Mountain und der Durchbruch durchs östliche Reef bieten auf einem relativ kurzem Teilstück etwas mehr fürs Auge. Ja, und man kann zum Goblin Valley gelangen, was aber auf der UT 24 bequemer und wesentlich schneller möglich wäre.
Da soll es aber noch eine zweite Route geben, - landschaftlich wesentlich attraktiver und auch einiges an Historie bietend. Klar ist von vornherein, hier geht nichts mehr mit einem nur strassentauglichen Fahrzeug, da muss Besseres her.
Unsere Anfahrt erfolgt von Moab über die I 70 bis zur Exit 131 oben auf der Swell.
Anstieg der I70 im Spottet Wolf Canyon
Trucks können hier recht langsam sein - also ist Vorsicht geboten!
Ranch Exits werden meist sehr spät angekündigt, hier mit nur eine viertel Meile Distanz.
Nördlich der Interstate liegt "The Wickiup", eine wichtige Landmark.
Es ist nun nicht so, dass die beiden Routen völlig unterschiedlich verlaufen. Ab der I 70 geht es erst mal für 10 Meilen nach Südwesten, egal, welche Strecke man wählt. Auf dem Taylor Flat bei ca. 12S 0522090 4291957 führt die Road links zum Temple Mountain bzw Goblin Valley. Wir halten uns eher geradeaus bzw. rechts um als erstes ein Ziel zu erreichen, das etwas mit der Cowboy History der Swell zu tun hat - Tan Seep!
Seven Sisters - eine weitere Landmark der Swell, auch als Family Butte bezeichnet
Nach nur wenig mehr als 3 Meilen ab der genannten Abzweigung führt bei 12S 0517187 4290084 ein Weg nach rechts. In kurzer Distanz sieht man im Westen eine niedrige Cliffline Hier fanden die Swaseys einen Seep, also eine nur schwach fliessende Quelle. Um an mehr Wasser fürs Vieh zu kommen gruben sie in der Nähe einen Brunnen in den sandigen Grund im Tal des Washes mit dem schönen Namen "Little Ocean Draw". Auch ein Corral wurde errichtet, einer der alten, einfachen Art.
Nebenan eine Ameisenkolonie - wo sie siedeln wächst nichts!
Nach diesem kurzen Ausflug in die Geschichte - keine 300 Meter neben der Gravelroad, aber Touristen weitgehend unbekannt - fahren wir weiter nach Westen. Nach einer Meile erreichen wir wieder ein Wegedreieck. Bei 12S 0515967 4289373 halten wir uns links.
Fortsetzung folgt!
Wayne interessierts!?
Have a nice day,
Andre
z.B. mich!
Fortsetzung....
Upper Chute Canyon View Point
Noch einmal die Seven Sisters:
Seven Sisters
Kurz dahinter beginnt ein Gebiet, im dem man häufiger Wildpferde beobachten kann. Kleine Herden ziehen hier umher.
Würde man auf der Road weiter nach Südwesten fahren käme man zur berühmten Hidden Splendor Mine und dem Durchbruch des Muddy Creeks durch das Reef der Swell. Dieser Durchbruchscanyon ist zum Wandern sensationell schön, aber auch ein bisschen gefährlich - Flash Flood Danger! Hier verlief eine Road von Hanksville zur Mine. Wir sind vor Jahren auch 2 mal mit dem SUV durchgefahren, inzwischen hat man die Strecke wegen ihrer Tücken gesperrt.
Sobald man vom Seep auf die grosse Road trifft, biegt man rechts an, hält sich an der in nur 0,1 Meilen Entfernung folgenden Kreuzung wieder rechts, bei 12S 0515967 4289373 halten wir uns links Bis hierher sind es rund 1 Meile.
Wir bleiben dann für 4 Meilen in südwestlicher Richtung auf dieser County Road 1012. Bei ziemlich genau 12S 0512000 4284918 gehts nach links auf einen steinigen Trail nach Osten. Ab hier ist ein SUV notwendig. Schwer ist die Strecke an sich nicht, aber eventuell für schlechte Strassenreifen, die man gerne auf Miet-SUVs findet, ein wenig hart. Viereinhalb Meilen weiter ist dann Schluss, man steht am Ende einer Landzunge, hat einen guten Rundumblick von den Caineville Mesas im Südwesten über die Henrys, Chute Buttress und Temple Mountain. Das Wichtigste liegt direkt vor einem im Osten - der Riesenslot des Chute Canyons.
Chute Canyon Slot
Der Canyon ist dort, wo er durchs Reef zieht, Family Fun, hier im Inneren der Swell aber Hardcore. Man sagt, gestandene Canyoneers mit entsprechender technischer Erfahrung und Ausrüstung benötigen 10 - 12 Stunden, um den Canyon zu begehen. Also nichts für ungeübte Leute wie uns.
Ca. 60 Meter tief ist der Graben
Der Slot ist einer der grössten in den USA, bietet auf der Strecke von der Behind the Reef - Road bis zu seinem nördlichen Ende keine Ausstiegsmöglichkeit. Normale Wandere können von der genannten Road im Süden bzw. vom Little Ocean Draw im Norden aus die Schlucht jeweils ein Stück begehen, bis sie an Stellen gelangen, die technische Ausrüstung fordern.
Ausblicke:
Temple Mountain
Temple Mountain, der grosse Erzberg der Swell ist durchlöchert wie ein Schweizer Käse. Wer die Möglichkeit hat, von der langweiligen Temple Mountain Road abzubiegen und den Berg zu umfahren, sieht die Anzeichen dafür. Hoch oben auf einer Felsnase steht das Wrack eines alten Trucks, der nur durch Stollen dort hinauf gelangt sein kann. Die Nordflanke ist ein einziges Gewirr aus Rampen und Stolleneingängen.
Nordflanke mit Rampen
Wer hier weiterfährt - es braucht mindestens ein SUV der Grand Cherokee - Klasse und einen kundigen Driver - kann noch die Ghost Town Magliaccios besuchen und durch den schönen North Temple Wash durchs Reef fehren.
North Temple Wash
Genug abgeschweift und geschwärmt!
Ganz im Süden erkennt man die Elk Ridge bzw. die Abajo Mountains - ca. 130 km entfernt.
Chute Buttress, Henry Mountains und die Caineville Mesas
In dieser Blickrichtung kann man gut erkennen, dass es sich bei der Swell um eine gigantische Aufwölbung handelt.
Jetzt geht es aber zurück nach Westen in Richtung CR 1012 bzw zur wenig bekannten Horse Valley Road.
Fortsetzung folgt!
Desert Drunk and Red Rock Crazy - Reisen im amerikanischen Südwesten (plus, plus, plus)
Fortsetzung....
Vom Slot-Viewpoint fahren wir den Weg nach Westen zurück, auf dem wir zuvor hingekommen waren. Etwas mehr als 4 Meilen und wir wären zurück auf der County Road 1012, die uns zum nördlichen Beginn der Horse Valley Road bringen soll.
Dann sehen wir nach knapp 3 Meilen eine schwache Spur, die nach Süden abbiegt. Wenn sie durchgeht, müsste sie auf der gesuchten Road enden und schwache Spuren sind sowieso unsere Spezialität. Die Entscheidung wird uns ca. 3 Meilen Weg ersparen, ob sie allerdings schneller war darf man durchaus in Frage stellen.
Da vielleicht nicht jeder so durchs Gebüsch will, nennen wir hier auch die normale Abzweigung. Sie liegt an der CR 1012 bei 12S 0511220, 4283180. Die Horse Valley Road zieht in Richtung Osten um nach 2 Meilen einen mehr südlichen Verlauf zu nehmen.Zur Rückseite des Reefs gehts dann in Schlangenlinien, die Road erweist sich als deutlich länger als die Distanz in Luftlinie. Aus sechseinhalb Meilen werden nahezu 14 bis wir die Behind the Rock - Road erreichen. Wenn die Bodenfreiheit stimmt, braucht man kein 4WD, denn schwierig ist die Strecke nicht.
An der Horse Valley Road
Blick zurück nach Norden. Von links: Seven Sisters, San Rafael Knob und Turkey Tower
Wild Horse Country
Schwierig ist die Road nicht
An zwei Punkten muss man aufpassen. Bei 12S 0515415, 4280835 gabelt sich die Road. Zwar treffen beide Spuren auf die Behind the Reef - Road, aber die linke führt durch den Little Wild Horse Canyon und besitzt einen hohen Schwierigkeitsgrad.
Noch einmal kann es zu Verwirrung kommen. Bei 12S 0513070, 4276350 gabelt sich der Weg erneut. Wir nehmen den linken Pfad, da dieser etwas kürzer sein soll. Letztendlich ist es aber gleichgültig. Nach spätestens 2 Meilen treffen beide Spuren wieder zusammen. Hier wird die Road gelegentlich etwas rauher.
Wer an diesem Punkt mit normalen DeLorme-Karten navigiert, würde rechts herum geleitet und für Delorme endet die Spur nach rund eineinhalb Meilen, was nicht richtig ist. Die linke existiert in dem Material gar nicht erst. USGS-Topomaps zeigen dagegen beide korrekt.
"Paw"-Country - typisch für die innere San Rafael Swell
Aussicht übers Reef zur Factory Butte und North Caineville Reef. Ganz am Horizont Boulder Mountain.
Henry Mountains
Wilde Swell
Neben der Road
Die letzten eineinhalb Meilen bis zur Behind the Reef - Road.
Landmark am Zusammentreffen von Horse Valley - und Behind the Reef - Road
Wir haben die Behind the Reef - Road erreicht und wenden uns nach Osten. Ab hier wird die Strecke deutlich anspruchsvoller. Schluss mit der Sonntagsnachmittags-Kaffeefahrt. Ein gutes 4WD und ein erfahrener Driver sind Voraussetzung, um weiter voran zu kommen.
Es sind vor allen Dingen einige Steigungen, die biestig sind. Da man hier sehr weit draussen ist, schadet es nicht seine Fähigkeiten und Grenzen zu kennen. Dafür wartet jetzt das landschaftlich bei weitem schönste Stück der Tour. Kommen wir durch, treffen wir am Temple Mountain wieder auf die Temple Mountain Road.
Fortsetzung....
Desert Drunk and Red Rock Crazy - Reisen im amerikanischen Südwesten (plus, plus, plus)
Hallo Rolf,
deine Beschreibung ist mal wieder sehr interessant!
Einzig mit deinen koordinaten hab ich so meine Probleme. Die muß ich jedesmal erst umwandeln bevor ich mir die Punkte auf einer Karte ansehen kann. Wäre es möglich dass du ein gebräuchlicheres System verwendest?
Viele Grüße, Jörg
Viele Grüße, Jörg
Impressionen aus Nordamerika
Moin Jörg,
das Thema hatten wir hier doch schon
Gruss Volker
Auch ich hatte Rolf schon einmal gebeten.
Sinngemäß war seine Antwort: Das können doch die 3.600 WOMO User selber machen.
Liebe Grüße Gerd
Meine Reiseberichte, bitte auch auf Seite 2 schauen.
Hallo Jörg,
UTM/UPS - System ist der offizielle US-amerikanische Standard für z.B. USGS-Kartenmaterial verbindlich. Somit das gebräuchlichste System in den USA. Da wir nur mit USGS-Karten arbeiten ist es logisch, es auch zu verwenden. Gradangaben sind einfach veraltet.
Auch in Deutschland ist das System inzwischen bei den Landesvermessungsanstalten Standard, löst das alte Gauss/Krüger ab (Vermessungstechnisch hat schon seit mehr als 100 Jahren niemand mehr mit Grad gearbeitet.) Die Liegenschaftskataster basieren inzwischen auch darauf.
Interessant ist, dass es in US-Foren keine Probleme damit gibt. Vermutung: Die waren alle bei der Army, die das herkömmliche Gradsystem längst nicht mehr benutzt. Das UTM/UPS-System hat grosse Vorteile, wenn man mal schnell eine ungefähre Entfernung in Luftlinie abschätzen will. Das kann man mit Kopfrechnen, bei Grad/Minuten/Sekunden ist das sehr viel schwieriger. Angaben in Grad sind historisch schön, aber technisch irgendwie veraltet.
Hier gibts einen netten kleinen Konverter für Koordinaten - Fizzycalc
Gruss
Rolf
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Hallo Rolf, hier bei uns im Dach (D-A-CH) schauen 99% der User die Ziel in google.maps nach.
Liebe Grüße Gerd
Meine Reiseberichte, bitte auch auf Seite 2 schauen.
Hallo Gerd!
Wäre denn nicht interessant, sich mit mal mit Systemen wie Openstreetmap zu befassen, die weniger rückständig sind?
Die Buddies in den USA kriegen UTM/UPS problemlos hin. (Da sind sie wohl mal deutlich moderner - das ist ja nicht mit allen technischen Dingen so!)
Gruss
Rolf
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