Tag 2 im Watchman CG. Heute wollten wir noch weitere Wanderungen machen. Ab der Station Zion Lodge geht ein Trail zu den Emerald Pools. Es gibt den unteren, mittleren und den oberen Pool. Alle drei Pools lassen sich in einer Tour bewältigen. Ein weiterer Trail führt dann zurück zur Station The Grotto. Insgesamt eine Wanderung von rd. 6-7 km. Nachdem wir gestern zum Glück einen bedeckten Himmel hatten, was für Wanderungen natürlich optimal ist, scheint heute wieder die Sonne. Gestern hatten wir ca. 28 Grad, heute sind es sicher 32 Grad oder mehr im Schatten. Aber davon lassen wir uns nicht abhalten. Übrigens wird hier und in den anderen Parks empfohlen, täglich 1 Gallone Wasser zu trinken (3,6 Liter). Daran versuchen wir uns zu halten.
Die Trails die wir gehen, gehören zur mittleren bis leichten Kategorie. Wir sind keine ausgewiesenen Wanderer, daher lassen wir die echten Klettertouren sein. Zwischendurch treffen wir immer mal wieder einen Ranger, der uns auf besondere Dinge hinweist oder uns auf das Trinken aufmerksam macht. Der Weg führt teilweise durch die pralle Sonne. Schnell hat man seine Flasche mit 1 Wasser ausgetrunken. Wir können den Trail sehr empfehlen. Auch hier geht es wieder durch Felsteile, wo das Wasser wie in einer Dusche herrlich kühl auf einen herabfällt. Wir sind vielleicht 2,5 Stunden unterwegs. In der Zion Lodge essen wir dann noch ein paar Happen und Fahren zurück zum CG. Dort gibt es eine Umsteigemöglichkeit in den Shuttle Richtung Springdale. Dieses kleine Städtchen wollen wir uns auch noch einmal ansehen. Schnell merken wir aber, dass die Stadt wenig zu bieten hat. Aufgrund der Hitze fahren wir also wieder zurück zum CG. In einem nahen Shop kaufe ich mir noch einen Cowboyhut. Wenn man schon mal im Wilden Westen ist... Für den Beusch der Carl May Festspiele in Bad Segeberg bin ich ab sofort bestens ausgerüstet.
Den Rest des Tages verbringen wir am WoMo und entspannen mit Lesen. Kurz gehen wir noch an den Virgin River. Eigentlich wollte ich baden, aber durch einen Regenschauer ist de Fluss schmutzig geworden Muddy River wäre jetzt der richtige Begriff. Wir haben das Gefühl, alle interessanten Punkte des Zion gesehen zu haben. Hier war es wirklich schön. Abends sehen wir uns noch einen Ranger-Vortrag zu dem Schutzprogramm des Condors an. Von diesem Vogel, dessen Spannweite bis knapp 2 Meter betragen kann, gibt es mittlerweile in Californien und Utah wieder 437 Exemplare, nachdem diese Vögel bis 1987 komplett ausgestorben waren. Durch eine Wiederansiedelung von Zooexemplaren gibt es nun wieder eine kleine Population. Woran die Tiere gestorben sind? Am Blei. Dieses kommt zum einen von den Jägern in Form von Bleigeschossen, zum anderen aber aus der Nahrung. Aber auch Müll (Plastik, Kronkorken) wird in den Mägen der toten Exemplaren heute noch gefunden.
Gegen Abend bezieht sich der Himmel wieder uns es nieselt ein wenig. Aber wir fahren unsere Markise herunter und sitzen im trockenen. In der Ferne sieht man ein heftiges Leuchten. Scheinbar zieht ein Geitter heran. Morgen geht es nach Las Vegas.
lg Uwe