(Tag 02) 22. Juli 2014: Auf nach Manhattan! (Brooklyn, Südspitze Manhattan und Midtown)

22. Juli: Manhattan, wir kommen! (Brooklyn, Südspitze Manhattan und Midtwon)

Nach einer nicht sehr erholsamen Nacht habe ich Dank meiner Kinder die Chance, um 5.42 von meinem Schlafzimmerfenster aus den Sonnenaufgang über Manhattan zu fotografieren. Sollte ich ihnen nicht dankbarer sein?

Mit Frühstück und Einpacken des notwendigen Krams (ich gucke immer Leuten neidisch hinterher, die nur ihre Camera in der Hand haben. Wir hingegen haben Handtasche, Rucksack, Tasche für die Jacken und einen Buggy!) wird es 8, bis wir loskommen. Wir hatten am Vortag gesehen, dass der Fähranleger "Paulus Hook" direkt neben unserem Appartement ist und nehmen daher die Fähre zum World Financial Center. Ein super Blick auf die Skyline!

Wir laufen durch den Palmengarten im WFC zum 9/11 Memorial. Ein sehr bewegender Ort, der einem das Ausmaß der Tragödie erst einmal ins Gedächtnis ruft. Auf der Umrandung der Brunnen sind die Namen der Toten eingraviert. Es sind sehr, sehr viele.

In den eingravierten Namen stecken teilweise weiße Rosen oder kleine amerikanische Fähnchen.

Wir umrunden die Brunnen und machen natürlich auch Fotos vom neuen Turm. Schön, dass alles so sauber ist und keine Graffitti die Namen verschandeln. Es sind allerdings auch einige Security Mitarbeiter da und eine Dame rutscht auf Knien um die Brunnen und poliert die Platten.

Bei Century 21 bleiben wir standhaft, obwohl ich schon gern rein möchte. Aber wer weiß, wie lange die Kinder mitmachen, da möchte selbst ich nicht die Zeit mit Shoppen verbringen. Die U-Bahn ist nicht weit und mit neuen Wochentickets in der Tasche machen wir uns auf nach Brooklyn (High Street). Jannis findet die Metro super und möchte den ganzen Tag fahren. Mir ist wie immer kalt und ich bin bestimmt der einzige im Zug, der seinen Kindern und sich eine Jacke anzieht (nun wird auch klar, warum wir Jacken bei 28’C mithaben: für die klimatisierten Räumlichkeiten).

In Brooklyn angekommen, macht sich erste Erschöpfung breit und wir machen Pause in einem Deli. Als wir danach beim Aufgang zur Brooklyn Bridge ankommen, wird dieser Zugang gerade gesperrt und wir erfahren, dass der ganze Fußgänger weg gesperrt ist, keiner weiß, wie lange. Ich bin leicht enttäuscht, wir bleiben erst einmal ein paar Meter abseits stehen. Ein junger Amerikaner spricht mich an, ob wir von oben kämen oder nur warten. Er stellt sich als Matthew vor, der Reporter ist und Augenzeugen des Vorfalls sucht. Scheinbar hat in der Nacht ein Unbekannter die beiden US Flaggen auf den Brücken Pfeilern gegen zwei weiße Flaggen ausgetauscht und der Polizei ist es jetzt (!) um 11.30 am nächsten Tag aufgefallen und nun ist alles gesperrt. Er fragt noch nach unseren Plänen und schreibt sich unsere Namen und Herkunft auf, meine Tochter findet es super spannend, dass wir morgen in der Zeitung stehen werden. Dumm nur, ich habe vergessen, nach dem Namen der Zeitung zu fragen.

Ich ärgere mich weiter, denn wenn wir nicht Pause gemacht hätten, dann wären wir wohl noch auf die Brücke gekommen - also nie wieder Pausen vor geplanten Aktivitäten?

Wir entschließen uns zu einer weiteren Pause, setzen uns in den Park und gucken Leute. Und tatsächlich, zwanzig Minuten später ist der Spuk vorbei und alle Zugänge sind wieder frei. Wir laufen also los und Johanna, die sich das ja gewünscht hatte, macht Fotos über Fotos.

Kurz vor dem Ende der Brücke stehen wir fassungslos vor unserem geplanten Ort des Mittagessens: South Seaport dem Erdboden gleich! Davon hatte ich im Vorfeld nichts gelesen und bin echt irritiert, denn sooft ich in NY war, hier waren wir immer beim Chinesen im Food Court und haben auf der umlaufenden Veranda den Fähren und Schiffen zugesehen und gegessen. Nun ist es weg. Bin gespannt, was dorthin gebaut wird!

Also laufen wir bis zur 6. Avenue und nutzen unsere Wochenkarte, um den Bus bis zur 23. Street zu nehmen. Die Kinder „sollen“ das Flatiron bewundern, aber den beiden erschließt sich nicht die Bedeutung vom Bügeleisen Gebäude. Okay, kann man vielleicht noch nicht erwarten mit fünf und neun :-) nett sieht es aber aus, mit den bepflanzten Kübeln und kleinen Sitzgruppen. Das Nutella Geschäft, das wir uns auf dem Rückweg von innen angucken, begeistert sie jedenfalls mehr.

Wir steigen wieder in den Bus und fahren bis zur 45. Street, wo wir im Cranberry Café (ein Tipp aus dem Forum) ein spätes Mittagessen einnehmen und dann zum nächsten Highlight laufen - nein, nicht der Times Square, sondern Disney Shop! Wir kaufen diverse Cars Autos und ich kann den Laden nicht verlassen, ohne einen Getränke Becher mit Minnie Mouse als Freiheitsstatue.

Nächster stop ist m&m World, dem kann ich aber nichts abgewinnen, Johanna wollte da hin.

Jetzt kann irgendwie keiner mehr, es ist ja sehr warm und wir laufen seit 9 Stunden. Also gibt es ein Eis auf den Stufen des Times Squares mit "Leute gucken" und machen wir uns auf den Heimweg nach Jersey City. Beim Umsteigen darf ich den Buggy gefühlte 1000 Stufen rauf und runter tragen und frage mich, wie Menschen mit Babys das in NY so machen...

Für die Fahrt rüber nach NJ nehmen wird nochmal die Fähre, was speziell die Kinder super finden...

Nach einer Stunde Traveltime vom Times Square sind wir wieder am Appartment, wo wir noch schwimmen gehen und nach einem kleinen Snack um 9h im Bett landen. Ein wirklich toller Tag und ich bin stolz auf meine Kinder, dass sie so gut mitgemacht haben!