Am Morgen des 4. Tages erwachten wir bei herrlichem Sonnenschein - wie eigentlich immer (warme Jacken ) - und Blick auf den Rock Lake:
In meiner Planung war der Algonquin der Park mit der längsten Aufenthaltszeit. Ich hatte mir so gedacht, dass wir hier erstmal "ankommen" sollten, den Jetlag hinter uns lassen würden und uns mit unserem Camper und dem Campingleben an sich erstmal bekannt machen sollten. Daher waren für den Algonquin insgesamt fast 4 Tage eingeplant (Ankunft am 20.09., Abfahrt am 24.09.). In den anderen Parks war der Aufenthalt so geplant: 1 Tag Ankunft, 1 Tag bleiben, 1 Tag Abfahrt. Wobei die Fahrtzeiten meist so gelegt waren, dass man bei zeitiger Abfahrt zur Mitte des Tages wieder am neuen Ziel war also ca. 1 1/2 Tag pro Aufenthalt hatte.
Nach einer kurzen Visite und Anmeldung im Campground Office sowie des dortigen Kaufs von Feuerholz, gings zurück zum Camper. Hierzu ein kleiner Exkurs an
TIPPS:
-
Das Feuerholz in den Campground-Offices ist meist nicht besonders gut getrocknet. Im Algonquin z.B. habe ich es am ersten Abend nicht geschafft, das Feuer am brennen zu halten. Außerdem bekommt man beim Tragen des Holzes in diesen blöden Plastiknetzen vom Office bis zur Campsite richtig lange Arme und "abgschnürte" Finger
Wesentlich besser ist da schon das Holz, das per Schild an der Straße - wie bei uns die Erdbeeren
- angeboten wird. Am trockensten und besten habe ich das Holz in Erinnerung, das ich im Supermarkt kaufen konnte. Da brennt dann so ein Stapel allerdings auch in Null-Komma nichts dahin - man muss also irgendwie mischen oder genug Vorrat haben
-
Apropos Supermarkt: es ist leider so und der einzige Wermutstropfen in Kanada: Kanada ist extrem teuer! Besonders, was Milchprodukte anbelangt! Ein Stückchen Camembert von nicht 200gr kostet locker mal eben 8$ und auch alle anderen Dinge des täglichen Lebens sind sicher 2- bis 3-mal so teuer wie bei uns - zumindest war dies unsere Erfahrung. Wenn man sich also länger dort aufhält, lohnen sich in jedem Fall die beiden folgenden Dinge: a) Coupons sammeln/ausschneiden und - mehr noch - b) auf die "Mehrfachkauf-Angebote" achten. Ich weiß nicht, wie man das sonst nennen soll, aber anders als bei uns gibt es in den kanadischen Supermärkten seltener Angebotspreise für einzelne Artikel sondern - viel häufiger - Angebote für den Mehrfachkauf eines Artikels, also "Kauf 3 zahl 2" usw. . Hier kann man wirklich bares Geld sparen - aber natürlich nur dann, wenn man noch lange genug vor Ort ist, denn was nützen mir 3 Camemberts, wenn mir der Käse ausgeht, ich aber nur noch 2 Tage im Land bin?
-
Ich bin ein Fleischesser und liebe gutes Fleisch und gutes Essen insgesamt sehr und ich muss festhalten: wir haben noch nie - und werden wahrscheinlich nie wieder außerhalb Kanadas - solch gutes Fleisch grillen und essen, wie auf unserer Tour! Es war einfach fantastisch. So butterzart und viel, viel mehr Geschmack dran als bei uns (und wir kaufen gern auch mal beim Metzger unseres Vertrauens). Kein Tropfen kam da raus beim Grillen und es garte gleichmäßig medium von unten nach oben durch ohne auch nur im Geringsten "einzulaufen". Jemandem der gern Fleisch isst dies zu beschreiben, wenn er es nicht selbst geschmeckt hat, ist einfach unmöglich. Sogar meine Frau, die eigentlich nicht so der Fleischesser ist, hat sich abends richtig auf Ihr Steak oder auch ihre Würstchen vom Grill gefreut
- Ein Exkurs zur Kommunikation mit der Heimat und den Daheimgebliebenen: auf den Campgrounds selbst haben wir so gut wie nie ein Mobilfunknetz gehabt. Sobald man wieder auf den zuführenden Highways war, funktionierte die Kommunikation jedoch tadellos. Wir haben uns für unsere Tour eine "Prepaid Sim Karte USA, Kanada & Mexico" mit 30GB 4G LTE für 59€ bei Amazon gekauft. Anbieter war der Verkäufer "travSim". Das hat super geklappt. Während der ganzen Fahrt waren Anrufe UND ANGERUFEN WERDEN kostenlos und wir hatten noch 30GB Datenvolumen, das wir nicht annähernd verbraucht haben! Einfach bei der Ankunft in Kanada die SIM-Karte rein ins Handy und fertig - funktionierte auch z.B. tadellos im Android-Tablet!
- Mietet Euch ein Kanu wo es geht und das Wetter es zulässt!! Es lohnt sich!!
Doch zurück zu Tag 4:
Nach kurzer Überlegung und Rücksprache mit unseren kanadischen Nachbarn, die bereits seit mehr als 10 Jahren zum Algonquin fuhren, haben wir uns für den "Booth´s Rock-Trail" entschieden und wurden, trotz des heißen Wetters (warme Jacken ) mit tollen Aussichten und jeder Menge Eich- und vor allem Streifenhörnchen belohnt. Obwohl der Trail meist durch schattigen Wald ging, war er aufgrund der mehr als 30°C (warme Jacken
) rel. anstrengend und wir waren froh, als wir wieder bei unserem Camper waren. Wir nahmen uns fest vor: Am nächsten Tag wird erstmal ausgiebig relaxt & gefaulenzt
Nach einem kurzen Bad im Rock Lake und einem fantastischen Mahl vom Grill, einem kleinen Feuerchen, das immer wieder ausging und einem guten Whiskey-Cola mit Eis aus unserem hervorragenden Kühlschrank mit großem und super funktionierenden Eisfach, fielen uns die Augen zu und wir freuten uns bereits auf den nächsten Tag!