Wir nehmen Abschied von Seattle. Das Taxi ist deutlich zu klein für unser Gepäck, bringt uns aber schließlich doch noch zu Roadbear in Tacoma. Dort angekommen weist uns Sam rasend schnell in unser 30 Feet Wohnmobil ein. Naja, wir sind ja auch schon alte Hasen.
Der Tag hält noch einige Herausforderungen bereit. Erst einmal Großeinkauf bei Walmart, dann geht es über die verstopften Highways nach Downtown, von wo wir mit der Fähre nach Bainbridge übersetzen. Die Straßen auf der kleinen Insel erscheinen uns viel zu eng für unseren Truck, aber am Ende kommen wir dann heute doch noch zu unserem ersten Barbecue.
Wir starten in den Olympic National Park, der in der Nähe von Seattle auf einer vorgelagerten Halbinsel liegt. Der riesige NP besticht durch die hohen Berge und seine schier undurchdringliche Wildnis. Hier ist der sogenannte kalte Regenwald zu Hause, von denen es nur wenige auf unserer Erde gibt; an manchen Orten fallen hier 4-5 Meter Regen pro Jahr. Alles wächst wie wild in tausend verschiedenen Grüntönen. Wir tauchen in eine ganz eigene Welt ein.
Unser Campground liegt im dichten, dunklen Wald und hat nur wenige RV Stellplätze. Der von Ralf angekündigte, geplante "kleine" Abendhike zu den Sol Duc Falls zieht sich dann jedoch ganz schön in die Länge. Trotzdem wir weder auf die angekündigten Bären noch auf Berglöwen treffen, dafür aber auf umso mehr Squirrels, lohn sich diese abendliche "Tort(o)ur".
Der Campground hat keinen Strom oder Wasser, also besuchen wir am nächsten Morgen die nahe gelegenen heißen Schwefelquellen, um unsere Morgentoilette zu erledigen. Es ist toll, zwischen den kochend heißen und eiskalten Tubs zu wechseln, die hier ganz natürlich aus der Erde hervorquellen.
Für die Fahrt zum Hoh Rain Forest benötigen wir wesentlich länger als geplant. Die Straßen sind schmal, bergig und kurvig und die Entfernungsangaben sind auch äußerst fragwürdig....man könnte auch willkürlich gewählt meinen.
Märchenhafte Bäume mit moosbedeckten Stämmen und Ästen im Hoh Rain Forest. Diese Welt ist eine schöne und geheimnisvolle, wir machen hintereinander zwei Hikes, weil wir uns einfach nicht an dem wuchernden Grün satt sehen können.
Unser heutiger Campground liegt schon am Ausgang vom Olympic National Park und direkt am Pazifik. Der Strand ist endlos breit und die Sonne scheint.
In der Ferne sieht man Wale vorbeiziehen, beim Luftholen tauchen sie auf und blasen ihre Fontänen von Weitem sichtbar gen Himmel. Ein tolles Gefühl.
Hoh Rain Forest
Wasserfälle bei Sol Duc