Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 16: Unterwegs auf dem Icefield Parkway

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darksun
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Beigetreten: 31.07.2016 - 17:51
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Tag 16: Unterwegs auf dem Icefield Parkway
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
67 Meilen
Fazit: 
Wintereinbruch Anfang September – neben kurzer Hose auch die Handschuhe und Müze einzupacken hat sich gelohnt!

Am Vorabend meinte mein Mann, wie schön es doch wäre, wenn es in der Nacht an diesem hochgelegenen Campground schneien würde. Ich erklärte ihn noch für verrückt…und tatsächlich lag am nächsten Morgen Schnee als wir die Vorhänge zurückzogen! Steffen muss das am Abend gerochen haben. Wir wanderten ein kurzes Stück des Wilcox Pass Trails bis zur ersten guten Aussicht über die verschneite Landschaft. Es fielen weiter vereinzelt Flöckchen und der Himmel war komplett grau-weiß.

Wir nutzten die eisige Stimmung des Wetters und fuhren noch einmal die kurze Strecke zum Icefield Center zurück und links rein bis zum Parkplatz am Columbia Icefield. Von dort aus spaziert man zum Fuß des Gletschers und kann auf Schildern am Wegesrand sehen, wie sich der Gletscher über die Jahre zurückzieht. Erschreckend wie viel Strecke das ist! Wir waren dick eingemummelt in alle warmen Sachen, die wir dabei hatten und auf dem Rückweg zum Womo fing es immer stärker an zu schneien. Wir wärmten uns in unserer fahrbaren Hütte erst einmal mit einem Tee auf und schauten den anderen Touristen beim kreativen Freischaufeln der Fenster zu. Es wurde mit bloßen Händen, Papptellern und Parkbroschüren gearbeitet, da keiner auf einen Wintereinbruch eingestellt war. Unser Alkoven schützte die Scheibe vor dem Schneegestöber.

Die Weiterfahrt Richtung Lake Louise brachte uns durch zauberhafte Winterlandschaft. Die umliegende Bergkulisse und Schönheit dieses eigentlich schönsten Streckenabschnitts auf dem Icefield Parkway blieb uns hinter Wolken und Schneetreiben leider verborgen. Wir müssen wohl noch mal wieder kommen ?

Vom Parkplatz des Mistaya Canyon spazierten wir die entspannten 500m (Hinweg bergab, Rückweg bergauf) zum Fluss. Der schwarze Stein, die zackig aufragenden Tannen  und das weiße Winterkleid sowie anhaltendes Schneegestöber verliehen diesem Ort einen ganz magischen Zauber. Es hat uns sehr gut dort gefallen und wir konnten die Atmosphäre auch ganz ungestört zu zweit genießen.

Am Parkplatz des Bow Summit / Peyto Lakes wussten wir zunächst gar nicht recht, was es hier zu erkunden gab. Mit dieser Sehenswürdigkeit hatten wir uns vorab gar nicht beschäftigt, da unser Reiseführer nur eine sehr anstrengende Tageswanderung auswies, die für uns nicht in Frage kam. Allerdings tummelten sich unzählige Asiaten auf dem Parkplatz und Richtung Trail. Und wo diese Volksgruppe sich auf den Weg macht, kann das Highlight bekanntlich nicht weit sein! Wir folgten also der Gruppe auf dem schon ausgetrampelten Schneepfad und kamen an den traumhaft schönen Aussichtspunkt über dem türkisfarben leuchtenden Peyto Lake. Ein Glück hatten wir die Reisegruppe gesehen, wir hätten uns im Nachhinein sehr geärgert, diesen Anblick verpasst zu haben! Ein süßer kurzer Trail führte auf dem Rückweg in einem  Bogen durch verschneiten Nadelwald.

Nächster Stopp war an der Num-ti-jah Lodge, die eine hinreißende Entstehungsgeschichte hat. Von hier aus hat man einen tollen Blick auf den Bow Glacier. In dieser hübschen Lodge soll man auch sehr köstlich essen können, wir haben dies allerdings nicht ausgetestet.

Noch ein paar weiteren Kilometern kamen wir am Mosquito Creek Campground an, wo wir uns freuten, dass dieser noch geöffnet hatte und uns wunderten, dass so extrem wenig los war. Wir fanden einen tollen Stellplatz wieder direkt am Fluss – nicht ganz so schön wie auf dem Illecilleweat CG, aber nahe dran. Man sieht die Straße noch vom Campground aus, diese ist allerdings vor allem in den Abendstunden und nachts kaum befahren und der tosende Fluss übertönt ohnehin jegliches Motorengeräusch.

Liebe Grüße aus Düsseldorf