Die ganze Nacht hatte es in Fairbanks weiterhin leicht geregnet, aber zum Morgen verzogen sich die Wolken und der Himmel klarte auf. Der Regen war für die wütenden Feuer in den Bergen vermutlich ein Segen. Unser Unwohlsein der letzten Tage manifestierte sich mittlerweile in einem sehr nervigen Husten, der uns aber zunächst nicht weiter einschränkte.
Im Internet sahen wir, dass es in der letzten Nacht in Chena Hot Springs die ersten Polarlichter der Saison zu sehen gegeben hatte.
Da es nun trocken war, starteten wir den Tag mit einem gemütlichen Spaziergang über den CG und am Fluss entlang.
Vor der Abfahrt dumpten wir und die gekaufte Ölfilterzange leistete uns dieses Mal gute Dienste beim Lösen der Verschlusskappe. Wir fuhren vor Öffnung des CG-Offices ab und schrieben ihnen deswegen eine E-Mail mit unseren KK-Daten, damit die Kosten für die Übernachtung abgebucht werden konnten.
Unser erster Stopp galt heute dem Besuch von Santa Claus in Northpole. Auf dem Parkplatz aßen wir vorher noch leckeres Frühstück mit aufgebackenen Brötchen und geräuchertem Alaska Smoked Salmon mit Lachssauce, bei uns an der Ostsee hätten wir wohl Stremellachs dazu gesagt, der einzige Unterschied war für uns geschmacklich darin festzustellen, dass dieser Lachs stärker geräuchert war. So oder so war der Lachs ein Gedicht!
In Santas House stöberten wir ein wenig und kauften uns ein paar Anhänger für den heimischen Weihnachtsbaum. Wir sind totale Weihnachtsfans und deswegen hat uns der Besuch hier super gefallen, auch wenn das Ganze natürlich sehr kommerziell aufgezogen ist.
Ansonsten hat das Örtchen Northpole nicht allzu viel zu bieten, weswegen wir die Fahrt nach dem Besuch bei Santa zügig fortsetzten. Der nächste Halt war der urige Knotty Shop, wo wir super geniales Eis aßen, wir entschieden uns für die Sorten Reindeertrace und Rocky Road.
Die heutige Strecke war sehr lang aber auch trotz langer karger Etappen sehr schön zu fahren und mit einigen Highlights gespickt.
Dazu gehörten u.a der Big Delta State Historical Park mit seinem quietschenden Windrad:
Und der Pipeline Viewpoint am Richardson Highway V243,5, wo wir eine Siesta hielten und einen Mittagssnack zu uns nahmen.
Mittlerweile hatten wir beide Husten und Halsschmerzen, seit gestern Abend wurde es stetig schlechter.
In Tok besuchten wir das kuriose Mukluk Land, eine Ansammlung von Schrott und Absurditäten für 5 Dollar Eintritt, wir fanden es recht witzig.
Bis zu unserem geplanten Übernachtungsplatz, der Site 77 auf dem Tundra RV Park war es von hier nicht mehr weit, allerdings herrschte dort regelrecht Mosquito-Alarm. Der halbe Ort stand aufgrund der Regenfälle der letzten Tage ziemlich unter Wasser und die Mosquito-Population schien förmlich explodiert zu sein. Wir saßen nach dem Einparken auf unserer super engen und zugewachsenen Campsite im Camper und wir hörten, wie die Mosquitos die ganze Zeit auf die Wände des Campers prasselten. Ziemlich gruselig… Wir wägten unsere Optionen ab und entschieden uns dagegen, als menschliche Blutbank zu dienen und entschlossen uns, soweit wir eben Lust hatten, die geplante Strecke Richtung Valdez zu fahren und irgendwo zu übernachten, wo Mosquitos uns nicht allzu doll stören würden.
Wir wollten eigentlich nur „ein Stück“ weiterfahren 😝, fuhren aber von hier aus tatsächlich die ganzen 250 Meilen nach Valdez. Unterwegs fanden wir tatsächlich keinen ansprechenden Campground oder Übernachtungsplatz für uns und außerdem merkten wir, dass wir uns immer kränker fühlten. Daher hatten wir Angst, dass wir die Fahrt morgen ggf. nicht mehr fortführen können würden. Deswegen verlängerten wir online unsere Campsite in Valdez für einen Tag und fuhren und fuhren und fuhren. Dies war bislang unser längster Fahrtag und auch die allererste Dunkel- bzw. Nachtfahrt mit einem Camper. So eine Nachtfahrt birgt natürlich Gefahren, aber wir fuhren vorsichtig und hielten beide Ausschau nach Tieren am Straßenrand. Wir hatten auf jeden Fall sehr viel Glück, da uns kein Tier vor den Camper bzw. auf die Straße gelaufen war.
Vor Valdez war eine große Nachtbaustelle mit „follow me car“ und einem gesprächigen Bauarbeiter, der 1997 auf dem Oktoberfest war und München mit NYC verglich und begeistert von seiner Heimatstadt Valdez als „Little Switzerland“ sprach. Diese Baustelle kostete uns nochmal 30 Minuten Wartezeit und es wurde immer später. Von der schönen Panoramstrecke gen Valdez haben wir in der Nacht natürlich nichts gesehen, wir nahmen uns vor, diese Strecke unbedint nochmal bei Tageslicht zu fahren.
Der heutige Tag war insgesamt echt toll, trotz der sehr langen Fahrt!!! In Summe waren wir heute mehr als 540 Meilen unterwegs, aber wir haben viel gesehen und unsere Entscheidung die Übernachtung am Mosquito Hotspot Tok zu canceln nicht bereut!
Um Mitternacht erreichten wir dann endlich unsere Site 1 auf dem Valdez RV Park, es roch nach Meer und damit nach zu Hause und leichter Nebel waberte über den Platz. Der ganze Campground schien zu schlafen. Mittlerweile waren wir richtig müde, froren, fühlten uns mies, waren aber richtig froh, bis hierhin gefahren zu sein, da wir uns nun zwei Tage und Nächte auskurieren konnten, ohne den Camper bewegen zu müssen.
Ich kann gerade sehr gut nachfühlen, wie es Euch ging, da es mich am Freitag erwischt hat und ich Samstag völlig platt war.
Viele Grüsse
Kerstin
Liebe Kerstin,
da wünsche ich Dir auf jeden Fall gute Besserung und einen milden Verlauf!!!
Liebe Grüße von der Ostsee
Stephie Scout Womo-Abenteuer.deHallo Stephie,
schade, dass Ihr an einem Donnerstag in Northpole wart, denn an einem Mittwoch oder Sonntag hätte noch Santa Claus mit seiner Frau in dem Laden gesessen. Der war ein echter Hingucker und sah genau so aus, wie wir uns einen "echten Santa Claus" vorstellen
. Wir fanden Northpole aber auch urig und etwas schräg und hatten dort Spaß.
Das mit Eurer Krankheit während des Urlaubs ist wirklich ärgerlich und hat Euch ja auch eingebremst. Leider hat man auf so was keinen Einfluß und muß es hinnehmen. Es ist Euch aber scheinbar trotzdem geglückt, das Beste daraus zu machen.
Ich bin gespannt wie es Euch weiter so erging.
Liebe Grüße Jasmin
Hey Jasmin,
an dein Foto mit Santa in eurem Reisebericht erinnere ich mich tatsächlich noch
!
Wir waren zwar wie du schriebst an einem Donnerstag vor Ort, aber Santa saß trotzdem auf seinem großen Stuhl und hat Audienz gehalten. Seine Frau war allerdings nicht da, die musste vermutlich die Wichtel beaufsichtigen
. Auf ein Foto von oder mit Santa haben wir allerdings verzichtet, hätten wir Kinder dabei gehabt hätten wir das bestimmt auch total gerne gemacht. Laut Website soll man in der Hauptsaison mit 2-3 Stunden Wartezeit rechnen, um bis zu Santa vorzukommen, bei unserem Besuch waren wir allerdings die ersten Gäste bei der Ladenöffnung und mit uns waren maximal 10 Leute dort.
Liebe Grüße von der Ostsee
Stephie Scout Womo-Abenteuer.deHallo Stephie,
das sieht schon lustig aus, mitten im Sommer bei Santa Claus
. Die alten Sachen sehen schon chic aus. Sowas fotografiere ich auch gerne - schade nur, dass Euch der Virus erwischt hat.
VG Roland
Meine Reiseberichte:
Hey Roland,
wir hatten wirklich Glück, dass wir trotz Krankheit noch so viel sehen konnten. Nachdem wir wussten, dass wir Corona hatten, haben wir uns aber von Menschen ferngehalten. Zum Glück ist das in Alaska mit seiner geringen Bevölkerungsdichte ja nicht so ein großes Problem
.
Gerade am Wochenende haben wir die in North Pole gekauften Baumanhänger in unseren Weihnachtsbaum gehängt, da werden die Urlaubserinnerungen noch lebendiger.
Liebe Grüße von der Ostsee
Stephie Scout Womo-Abenteuer.deLiebe Stephie,
da gibts ja allerhand Skurilitäten am Wegesrand...
Wow, was eine mega Etappe heute. Aber Vampirfutter hätte ich auch nicht sein wollen. Blöd halt, dass ihr krank wart.
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de