Tag 9 - Wir erkunden die wilde Pazifikküste

Wir erwachen auf unsrem wunderschönen Campingplatz und machen uns gleich nach dem Frühstück auf nach Ucluelet. Das Wetter ist heute nicht ganz so schön, eher bedeckt, aber ohne Regen und nicht allzu kalt. Wir haben uns nichts vorgenommen und möchten einfach mal sehen, was so auf uns zukommt. Es gibt zahlreiche Beschilderungen für Wanderwege etc und wir entscheiden uns, den Lighthouse Loop zu laufen. 

Man hört ein ständiges "Walrufen". Wir haben uns schon gewundert und dann gelesen, dass es die Bojen sind, die diese Geräusche machen, damit sich die Boote bei Nebel orientieren können. Wir halten auch nach Walen Ausschau, aber es ist nichts zu sehen. Die Küste ist so schön, auch bei dem grauen Wetter ein Traum 

Da unsrem Sohn das Aquarium in Vancouver so gefallen hat, wollen wir heute auch das Aquarium in Ucluelet ansehen. Dort werden Meerestiere aus der Region gefangen, aber auch wieder freigelassen. Sie verbringen nur eine Saison im Becken, und werden dann wieder ausgesetzt. Normalerweise, ohne Corona, darf man die Tiere sogar teilweise berühren. Leider war dies nicht möglich. Aber nicht so schlimm, nachdem wir schon in Vancouver den Seestern mit dem "pinkie finger" berühren durften. 

Außen vor dem Aquarium ist ein großer Steg. Wir gehen dorthin uns beobachten das Wasser...

Wir sind ganz entzückt, als wir plötzlichen einen Seelöwen sehen, der mehrmals vorbeitaucht. Er war leider so schnell, dass ich kein Foto machen konnte .

Er versucht immer wieder ein paar Möwen zu fangen, die umherschwimmen. Ich glaube auf dem Speiseplan stehen die nicht oder? Ärgern wollte er sie aber in jedem Fall .

Als der Seelöwe dann nach einiger Zeit verschwunden ist, haben wir Hunger und suchen uns ein Restaurant. Zuvor suchen wir noch eine Tankstelle auf und füllen auch zum ersten Mal unser Gas nach, bzw lassen es nachfüllen. 

Zu Mittag finden wir das nette Familienrestaurant Howler´s. Es ist etwas düster und sieht für mich mehr nach Abendkneipe aus. Es gibt Flipperautomaten, Billiardtische etc... Mein Mann zeigt unsrem Sohn natürlich gleich wie man Flipper spielt und so sind sie beschäftigt bis das Essen kommt. Wir essen Burger, Wraps und gegrillten Käse. Alles sehr lecker. Ich nutze gleich mal das WLAN um ein paar Urlaubsfotos nach Hause zu senden. 

Das Wetter wird leider nicht besser, aber es macht uns nichts aus, nachdem wir gestern schon von der Sonne verwöhnt wurden. Wir möchten uns heute noch Tofino ansehen. Zum Glück ist es nicht weit und wir finden nach einigem Gekurve auch einen Parkplatz am Straßenrand. 

Wir laufen ein wenig spazieren und finden ein schönes Geschäft für Wanderausrüstung; Storm Light Outfitters. Dort bekommt mein Mann erstmal neue Wanderschuhe, nachdem seine nicht mehr die Besten waren. Uns fällt auf, dass sich Tofino viel auf WhaleWatching und derartige Angebote spezialisiert hat. Mit kleinen Kindern kommt das für uns aber nicht in Frage. Einen Wal von der Küste aus zu sehen, wäre toll. Aber da haben wir kein Glück heute . Auf dem Rückweg zum Wohnmobil finden wir einen kleinen Park mit Spielplatz und verbringen dort noch ein bisschen Zeit. Auch eine Skatebahn ist in der Nähe und aus einem bunten Bus steigt ein bestimmt 40 Jahre alter Mann mit langer, blonder Mähne aus. Typisch Surferboy . Und dann haben wir ihn und ein paar Kids noch beim Skateboardfahren beobachtet. Wahnsinn, was die für Sprünge machen. 

Als es dann später Nachmittag ist, überlegen wir, ob wir noch den Rainforest Trail laufen sollen, oder das auf den nächsten Tag verlegen. Da wir aber für den nächsten Tag eine Fähre gebucht haben und wir früh genug durch die Straßensperrung auf dem Highway müssen, entscheiden wir uns, es noch zu machen. Der Loop soll nicht allzu lang sein und wir rechnen damit, dass wir es vor Einbruch der Dunkelheit noch schaffen können. 

Ein paar Autos stehen noch am Parkplatz und so starten wir. Der Trail ist sehr einfach zu laufen und es beginnt leichter Regen. Es ist eine ganz mystische Stimmung. Wir treffen auf unsrem Weg keine Menschenseele und es ist total still, bis auf die Regentropfen, obwohl die Straße ja nicht weit sein kann. Nachdem es nun immer dunkler wird, wird es fast ein bisschen unheimlich so zwischen den Bäumen, vor allem wenn mein Sohn auf jeden erdenklichen Wurzelstock zeigt und sagt: Hier wohnt ein Cougar, hier wohnt ein Bär ....  Wir sind dann auch ein wenig schneller gelaufen und es kamen nicht so viele Fotos zustande . Als wir dann am Parkplatz angekommen sind, waren wir das letzte Auto. Ich fand den Trail sehr schön, vielleicht sogar deshalb, weil wir ihn alleine laufen konnten. Ich denke er ist sonst sicher sehr touristisch, da er ja extra angelegt wurde. Auf dem kleinen rundweg Rundweg habe ich mich ein bisschen wie Indiana Jones gefühlt, der sich durch den Dschungel schlägt.  Zum Leidwesen meines Mannes habe ich auch lautstark den Soundtrack dazu gesummt . 

Wir lassen den Tag noch gemütlich ausklingen und sind ein wenig traurig, dass es morgen schon runter geht von dieser schönen Insel. Aber es folgen natürlich noch ganz andere Eindrücke von diesem wunderschönen Land