Hallo Forum,
ich bin Ines und hatte damals in meiner Elternzeit für unser 1. Kind unsere USA-Reise mithilfe der vielen Beiträge in diesem Forum super planen können. Jetzt bin ich wieder in Elternzeit, plane unsere nächste Reise und finde endlich Zeit, einen kleinen Nachbericht zu schreiben. Ich möchte besonders die Dinge aufführen, die für andere, die Lust auf eine solche Reise mit Baby haben, hilfreich sind. Die meisten Tipps kommen eh aus diesem Forum, aber es schadet ja nicht, wenn man sie noch mal bestätigt vor allem im Hinblick auf Tauglichkeit mit Baby im Gepäck.
Camper
Wir entschieden uns für die Sparvariante Cruise America. Unschlagbar günstig und wir hatten Glück und ein nagelneues Fahrzeug bekommen. Leider hat man laut Reisebüro nur in ca. 50% der Fälle GLück, ein gutes Fahrzeug zu bekommen. Ein C25 ist super für 2 Erwachsene plus Baby
Babykram
Unser Baby war 9 Monate alt und bekam 3 Breimahlzeiten, auch schon mal eine richtige Banane und morgens und abends, teils auch noch mal nachts Pre-Milch. Aus Deutschland haben wir genügend Pre-Milch-Pulver, Griesbreipulver und Flocken für den Obst-Gereidebrei mitgenommen. Im Walmart haben wir Obstbrei, Gemüse- und Gemüse-Fleischbrei (dortzulande als "Dinner"-Gläschen angepriesen) und Fleischzubereitung gekauft. Hier ist die Auswahl recht groß, um sich was zusammen zu mixen. Kartoffelbrei habe ich im Camper manchmal selbst gekocht und beigemixt, da es wenig Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Zubereitungen zu kaufen gab.
Geschlafen hat unser Baby im Deryan-Schlafzelt. Ich habe so eins vorab bei ebay Kleinanzeigen gekauft. Es ist wirklich sehr praktisch. Wir haben es auf den hinteren Schlafbereich gestellt. So war dieser Bereich halb Babybett, halb Wickelecke.
Gebadet haben wir den kleinen in der Spüle. Da kann ein Baby super drin sitzen und ist gleich auch auf richtiger Höhe.
Ein US-Kindersitz mit Base, die sich mit Beckengurt befestigen lässt, haben wir in Deutschland per ebay Kleinanzeigen gekauft. Wir haben das Ding in unseren größten Koffer aller 3 Freigepäck-Koffer gestopft und überall drum zu noch Klamotten. Als zusätzlichen Baby-Freigepäck hatten wir nämlich den Kinderwagen mit und hätten keinen kostenlose Sitz mehr mitnehmen können. Wenn man die Sitzpolster entfernt passt so ein Ding super in die Dinette.
An der Station haben wir noch einen Hochstuhl geschenkt bekommen, war fürs Essen draußen ganz praktisch. Ansonsten hätten wir das Baby im Kindersitz mit nach draußen genommen und auf einen Picknick-Tisch gestellt. Dank Base wäre das ja auch praktisch gewesen.
Alle Spaziergänge haben wir entweder mit unserem Baby-Sportwagen (also nen robusten, ein wenig Gelände-gängigen Kinderwagen-Buggy) oder mit Manduca-Trage (Baby unbedingt auf den Rücken, sonst wird's anstrengend!) gemacht. Je nachdem, ob barrierefrei oder nicht.
Route
Bei unserer Route war es ratsam, in SF zu starten. 1. weil es direkt in SF laut Reisebüro keinen RV-Park gibt und 2. weil man dort in der Stadt auch gut ohne Fuhrwerk unterwegs ist. Also planten wir am Anfang und am Ende unserer Reise Sightseeing in der Stadt OHNE Wohnwagenmiete ein und buchten 2 Hotelübernachtungen am Anfang und eine Nacht am Ende. Außerdem fuhr man in der Richtung nach LA den Pacific Coast Highway auf der Seite des Meeres und konnte immer gleich auf der richtigen Seite in eine Parkbucht fahren.
San Fransisco
Hier hatten haben wir eine Fahrt mit einer nostalgischen Straßenbahn vom Stadtzentrum bis zur Fischerman's Warf gemacht. Zwar teuer (17 Dollar ca.), aber toll! Der Kinderwagen ging eingeklappt auch mit drauf. An der steilsten Straße der Welt wird kurz Pause gemacht, damit man Fotos machen kann. Endstation ist Fischerman's Warf. Hier sind wir spazieren gegangen, haben die Aussicht auf's Meer (und Alkatraz) genossen und haben die Pier mit den vielen Seehunden besucht. Anschließend sind wir mit den öffentlichen Bussen zur Golden Gate Bridge gefahren, Aussicht genossen und ein wenig drauf herum spaziert, Delphine beobachtet. Abends waren wir noch im Ameoba Record Store und sind in der Gegend Haight-Ashbury herumspaziert. Abschließend mit Bus zurück zum Hotel.
Cruise America Vermietstation - Pfeiffer Big Sur State Park
(Leider ist die Fahrt von SF nach LA entlang der Küste zurzeit (2018) nicht möglich, da der Highway #1 teilweise gesperrt ist, 2015 war der Weg offen. Man könnte in Erwägung ziehen, die befahrbaren Teilabschnitte vielleicht doch abzufahren und wieder zurück zu fahren. Die Straße ist so unschlagbar schön!)
Nach der Camperübernahme (ohne early bird option) und Einkauf bei Walmart - beides eigentlich sehr flott und unkompliziert - sind wir doch erst im Dunkeln am Campingplatz angekommen (Pfeiffer Big Sur SP, lest dort meine Rezi). Ich würde heutzutage also empfehlen, den nächstgelegenen Campground vom Walmart aus anzufahren, um dort mindestens einmal zu übernachten. Keine Meilen machen!
Am nächsten Tag haben wir den Ort Carmel besucht. Ganz nett! Abends haben wir eine Spaziergang durch den Wald am Campground gemacht (Viele Trails sind ausgeschildert) und Pfauen und Stinktiere in freier Natur bewundert.
Was wir ausgelassen haben: Den Pfeiffer Beach - leider! Hier sollte man laut Schild nicht mit dem Womo reinfahren. Man könnte aber den Womo auf den Parkplatz vor der Straße zum Strand stellen und die 2-3 km (oder Meilen? - ich erinnere mich nicht) laufen. Oder aber Mietwagen.
Big Sur nach Morro Bay
Die anschließende Etappe führte uns durch die wunderschöne Landschaft am Meer entlang des Pacific Coast Highways. Immer wieder gab es super schöne Strände oder Küstenabschnitte mit Haltebucht, so dass man verweilen konnte (einen der Strände habe ich heutezutage in der tollen Serie Big Little Lies, die in Monterrey spielt, wiedererkannt). Eine der schönsten Stellen ist der McWay Falls (möglicherweise zurzeit wieder gesperrt).
In Morro Bay haben wir eine Übernachtung eingelegt, weil die Strecke bis LA zu lang gewesen wäre, insbesondere mit Baby. Und dieser große Fels, der Morro Rock, hat mich auf Fotos gereizt. In echt ist es einigermaßen überwältigend. Ebenso der unglaublich weitläufige leere Strand (in der ebenfalls tollen Serie The Affair, 4. Staffel, spielt ein Teil der Geschichte). Wir haben unser Womo auf dem Morro Dunes RV Resort (> meine Rezi) geparkt. Von da aus kann man direkt ne schöne Spätnachmittags- /Abendwanderung über den Strand zum Fels machen. Unser Sohn hat hier das erste Mal in Sand gelegen (in Deutschland war es bisher noch zu kalt) und ihn Schippen-weise gefressen. Tolle, putzige Fotomotive mit seiner Sand-Schnott-verschmierten Schnute vor dem Fels/Meer sind mit meiner Spiegelreflex-Kamera entstanden (ich möchte kein Bild von ihm online stellen), also, gut zum Nachmachen geeignet.
Morro Bay - LA
Auf dem Weg nach LA haben wir noch einen lang Strand mit hunderten Seeelephanten besucht (große Parkfläche sieht man von der Straße aus, ggf. vorher googlen, ist bekannt!) und sind am Strand von Santa Barbara spazieren gegangen. Am späten Nachmittag waren wir dann im Balboa RV Park (> meine Rezi). Wir waren 4 Nächste hier. Aus meiner heutigen Sicht hätten wir uns sicherlich eine Nacht ersparen können. Die Natur ist einfach toller und auf Dauer nerven die großen Distanzen in LA. Mit Baby kann man hier eh nur beschränkt was machen. Zu empfehlen ist mindestens: Eine Stadtrundfahrt mit Günther aus Deutschland (siehe u.a. hier)! Ich hatte Angst vor Massenabfertigung, Stress und Unklarheiten, wie wir das mit Kinderwagen, Autositz und Bezahlung für den Platz unseres Babys machen, wenn wir Startours oder sowas buchen. Aus dem Forum wusste ich von den privaten Stadtrundfahrten mit dem deutschen Tour-Anbieter Günther. Für 90€ pro Person (das Baby zahlte nix) waren wir mit ihm von 8 Uhr morgens bis 14/15 Uhr unterwegs. Durch Hollywood/Beverly Hills/Bel Air (wo er uns die Häuser der Stars zeigte und wir den echten Bruce Willis sahen), Sunset Strip, wo wir entscheiden konnten, wo wir anhalten und Fotos machen, Farmer's Market, wo wir gemeinsam zu Mittag aßen, Besichtigung der La Brea Tar Pits und natürlich Spaziergang über den Walk of Fame und Besuch des Dolby Theathres. Was wir noch gemacht haben: Einen Tag in den Universal Studios mit Front-Of-Line-Tickets, den Strand von St. Monica und Venice Beach entlang spaziert, Griffith Observatory für die tolle Aussicht auf LA und Hollywood Hill.
LA - Joshua Tree National Park
Von LA aus sind wir nach Palm Springs gefahren, wo wir ein wenig gegessen und Kafee getrunken haben. Dann weiter zum Indian Cove Campground (> meine Rezi), dem schönsten unserer Reise, im Joshua Tree NP.
Direkt vom Campground aus gibt es Trails und wir sind noch abends einen kleinen Rundweg gewandert, mit Kinderwagen. Die Temperaturen waren Mitte März 2015 eher etwas kühl, so dass es am nächsten Tag gar nicht zu heiß für einen etwas längeren Spaziergang war. Wir waren im Park und entschieden uns einfach kurzerhand für den Split Rock Trail. Der Ranger empfahl das. Mit 2 Komma Nochwas Meilen war das ne gute Sache mit Baby auf dem Rücken. Es war sonnig, man musste auf jeden Fall Wasser mitnehmen, aber überhaupt nicht zu heiß (24 Grad). Die großen Felsen spendeten auch immer wieder Scahtten. Es war herrlich so ganz allein zwischen den Felsen herumzukraxeln. Nur einmal begeneten wir einem einsamen Wanderer. Ich glaube, die meisten wählen den Skull Rock Trail, da wären sicherlich ein paar mehr Leute unterwegs gewesen.
Joshua Tree NP - Las Vegas
Am nächsten Tag führen wir nach Las Vegas. Die Strecke war irgendwie anstrengend, da wir eine nicht enden wollenden ruppige Straße mit vielen Schlaglöchern fuhren. Wir fuhren noch eine Werkstatt an, weil Cruise America empfahl, zwischendurch Öl zu checken, wir aber uns den Check nicht zutrauten. Der Mechaniker war super nett, hatte einen Roadrunner auf seinem Hof, den er immer fütterte, den er uns zeigte, bevor er den Ölcheck machte und was nachfüllte für wenige Dollar (musste wohl tatsächlich sein). In Las Vegas waren wir in dem Oasis RV Resort (> meine Rezi). Auch hier war es mit 25 Grad am Tage fast etwas zu kühl. Noch abends fuhren wir mit Taxi zum Strip. Die Rezeption ruft eins. Das Baby nahm ich auf den Schoß und die Manduca mit. Anders wären wir kaum zum Strip gekommen, den Autositz konnten wir ja schlecht mitnehmen für einen Spaziergang. Am nächsten Tag gingen wir einfach nur im Pool baden, das Baby lag zum Schlafen am Pool im Deryan-Zelt. Mit ins Wasser habe ich unseren Kleinen auch mal genommen.
Las Vegas - Death Valley
Dass es nicht so richtig heiß war dieser Tag war jetzt wirklich zuträglich: Es ging ins Death Valley. Hier waren es an diesem Tag "nur" 30° im (kaum vorhandenen) Schatten. Wir stiegen auf der Fahrt am Zabriske Point aus. Das ist ein Punkt, den man mit Baby wirklich gut mal eben besuchen kann. Der Weg auf den kleinen Berg ist in meiner Erinnerung sogar asphaltiert. Da oben hat meine eine herrliche Aussicht und kann viele schöne Fotos machen. Weiter ging es zum Badwater Basin. Hier sind wir aber abwechelnd rausgegangen, jeder für so ne halbe Stunde. Im Womo wird es überhaupt nicht schnell heiß, wenn es in der Sonne steht. Für diese Stunde mussten wir keine Klima anmachen. Nach diesem Besuch mussten wir wieder umkehren, um zur Hauptstraße zurückzufahren und diese dann weiter zu fahren bis zu unserer Übernachtungsstätte Stovepipe Wells (> meine Rezi). Das Death Valley hat mir jetzt schon unglaublich gefallen. So eine schöne Leere und Stille, die so viel Ruhe spendet, die ich bislang nirgendwo erlebt habe. Stove Pipe Wells ist eigentlich nur ein kleines, gemütliches "Resort". 2-3 Häuser links, 2-3 Häuschen rechts der Straße, oder so. Hier haben wir abends lecker und gemütlich in der an den Restaurant-Raum angeschlossenen Kneipenraum (Restaurant war schon voll) zu Abend gegessen. Mein Sohn krabbelte am Boden und "spielte" mit einem vierjährigen Mädchen, während wir aßen. Für den nächsten Tag stellten wir uns den Wecker auf 6 oder 7 Uhr (ich weiß es nicht mehr), um die nahe gelegenen Mesquite Sand Dunes zu besuchen. Hier spazierten wir bei noch sehr niedriger Sonne ganz alleine über die Dünen, in denen keine Spuren außer unseren und denen von Tieren zu sehen waren (sahen sogar eine junge Klapperschlange) und genossen noch mal diese unendliche Stille.
Death Valley - Yosemite National Park
Diese Etappe war die, die wir am wenigsten bzw. gar nicht geplant hatten. Und zwar kann man nicht sicher sein, ob man im Mai östliche der Sierra Nevada zum Park fahren kann (kürzere Strecke) oder westlich fahren muss, da der Tioga Pass (120) durch den Park noch Wintersperre haben könnte. In diesem Frühjahr war der Schnee schon sehr früh geräumt worden und der Pass *generell* offen. (Hier lang für Infos: https://www.nps.gov/yose/planyourvisit/tiogaopen.htm. Man kann hier die Öffnungen / Schließungen der letzten Jahre nachlesen, sowie die aktuelle Situation) .
Zunächst haben wir auf der Strecke kurz hinter dem Death Valley den Punkt besucht, an dem der Baum für U2 berühmtes Albumcover stand. Leider steht er da nicht mehr, wir haben trotzdem Fotos vor einem Joshua-Baum daneben gemacht. Danach haben wir halt am Mount Withney gemacht und sind etwas die Straße den Berg hoch gefahren. Anschließend Richtung Yosemite. Wir hatten sicherheitshalber für 2 Tage keine Reservierungen, für den Fall, dass wir auf der anderen Seite der Berge hätten fahren müssen. Ich hatte eine App installiert (gibt es nicht mehr, "unlimited RV" oder so ähnlich, aber dafür sicherlich viele ähnliche), die uns zeigte, wo man kostenlos übernachten konnte, also boondocken. Auf 2/3 der Strecke war was eingezeichnet in einem Wald. Tatsächlich fanden wir gegen Abend dort eine Art ungemanagter Campground und man konnte so gerade Sites mit Nummern erkennen. Wir waren auch nicht die einzigen hier. Es war hier bereits ca. 15 Grad kälter als im Death Valley und wir mussten abends und morgens wieder die Heizung anschalten. Am Nachmittag vorher zeigten uns schon auf der Straße die digitalen Anzeigen an, der Tioga Pass sei gesperrt. Dann dachte ich noch, ich hätte mich verguckt. Aber auf unserem Weg morgens war es dann offentlichtlich doch so. Am Visitor Center bestätigte man uns, dass es am Nachmittag einen Schneesturm gab und die Straße geräumt werden müsse. Ich habe leider nicht bedacht, dass "einmal geöffnet" nicht unbedingt heißt, dass der Pass nicht doch noch mal gesperrt werden könnte. Man muss sich immer über eine Telefonnummer oder der Park-Facebook-Seite auf dem Laufenden halten. Eventuell wäre es für uns am vorherigen Tag noch früh genug gewesen und es hätte sich gelohnt, umzukehren - vielleicht auch nicht. Jedenfalls konnte uns keiner sagen, wann der Pass wieder offen war. So entschieden wir uns den offenen Sonora Pass 108 (also eine Straße nördlich vom Tioga Pass rüber auf die andere Seite) zu nehmen. Der Umweg kostete (wahrscheinilch) viele Stunden mehr Fahrt und viele Nerven. Ich weiß nicht, wie schwer der Tioga Pass zu fahren ist, aber der Sonora Pass wurde laut Schild nicht empfohlen für größere Fahrzeuge. Wir haben es trotzdem gewagt. Entsprechend schmal, kurvig und steil war die Straße, so dass wir nicht auf Automatik, sondern immer in den ersten 3 Gängen fuhren - sehr sehr langsam. Wir haben es ohne Fahrzeugschäden geschafft, aber es war kein Spaß. Als wir auf der anderen Seite waren, fiel mir wie Schuppen von den Augen, dass wir ja nur 1x übernachtet haben, aber 2 unreservierte Nächte haben. Plötzlich wurde mir bang, dass wir hier am Yosemite keine 2. Übernachtungsstätte mehr finden. Was ich auch nicht auf dem Plan hatte: Es war Memorial Day Weekend, der Park war voll! Mir wurde heiß und kalt, wir parkten kurz irgendwo in Mariposa zum Überlegen. Laut Maps war ein KOA Campground um die Ecke, den wir anfuhren und zum Glück hatte dieser tatsächlich einen Platz frei. Alles wieder gut. Die 2 Nächte danach hatten wir nach am Park auf dem Indian Flat Campground (> meine Rezi) gebucht. Somit hatten wir sogar 2 volle Tage im (leider vollen) Park. An einem Tag sind wir zum Vernal Fall hochgestiegen. Das geht mit Trage, man muss nur ein wenig aufpassen, weil manche Steine vom Wasser glitschig sind. Am anderen Tag sind wir mit Kinderwagen zum Mirror Lake gegangen, sehr gemütlich und schön, und hier hat man den Half Dome super im Blick. Später am Tag sind wir - auch mit Kiwa - zum Lower Yosimete Fall. Alle Startpunkte kann man mit dem Shuttle anfahren, nachdem man irgendwo im Park einen Parkplatz gefunden hat. Mein Tipp: Ganz früh morgens ungeduscht, im Schlafanzug, ohne gefrühstückt zu haben, in den Park reinfahren und einen Parkplatz sichern. Dann erstmal gemütlich waschen, frühstücken und anziehen. Es sei denn, man übernachtet eh direkt im Park.
Yosemite - San Fransisco
Am nächsten Tag ging es zurück nach SF. Wir hatten noch eine Nacht vor der Camperübergabe, wussten aber nicht, wo wir die verbringen sollten. Meine App zeigte einen alten Militärort, auf den man angeblich übernachten konnte, den wir aber nicht fanden. Wir fuhren zum Walmart nahe der Rückgabestation, um zu fragen, ob man hier übernachten könne. Wir durften, aber der Filialleiter wies uns drauf hin, dass es die Stadt selbst nicht erlaubte und er nichts dagegen tun kann, wenn nachts die Polizei käme. Also fuhren wir zu Cruise America, um zu fragen, ob wir dort übernachten könnten, aber es war ja Memorial Day, also Feiertag, sie hatten zu. Vor den Toren am Straßenrand parkten 2-3 Wohnmobile. Man konnte nicht sehen, ob sie bewohnt waren. Wir entschieden uns einfach, unseres auch einfach hinter dem letztens an den Straßenrand zu stellen und übernachteten dort einfach. Zu Öffnungszeiten gaben wir dann am nächsten Tag gaben wir das Fahrzeug zurück. In San Fransisco schauten wir uns noch die Empfangshalle vom Lucas Arts Gebäude an, dann wieder zum Hotel für die letzte Nacht (alles mit Öffis).
Fazit
Wer mit einer ähnlichen Elternzeitreise liebäugelt, dem sei gesagt: Unbedingt machen! Viele im Bekanntenkreis rieten uns davon ab und wir kannten auch keine anderen Eltern, die sowas schon mal gemacht haben. Wir sind froh, es trotzdem gemacht zu haben.
Die wichtigsten Tipps:
Die schönsten Orte der Tour waren: Pacific Coast, Joshua Tree NP und Death Valley. Ich weiß nicht, wie es im Hochsommer ist, aber Death Valley kann man im Mai mit Baby wirlkich machen. Sollte man sogar unbedingt!
Beim Anfahren des Yosemite Parks vom Süden entweder von vorne herein eine Tour westlich entlang des Gebirges wählen (und zum Beispiel den Sequoia Park mit in die Reise aufnehmen) oder für den Abschnitt der Reise nichts reservieren und genügend Zeit für eventuelle eine westliche Umfahrung einplanen. Bevor man aber östlich hoch fährt, unbedingt die aktuelle Lage checken, ob der Tioga Pass wirklich gerade offen ist (auch wenn er schon offen war).
Verplant nicht zu viel Zeit in LA. 2, allerhöchstens 3 Tage mit Baby würden wir reichen.
Alle speziellen Baby-Tipps findet ihr am Anfang des Berichts.
Moin Ines,
Chapeau ! Einen kurzweiligen, informativen und toll bebilderten Kurzbericht hast Du geschrieben. Vielen Dank für deine Mühe, hat mir viel Freude bereitet diesen zu lesen .
Wieviele Miettage hattet ihr das Womo? Hwy1 und JT kamen wohl etwas zu kurz. Beim nächsten Mal würdet ihr euch da mehr Zeit nehmen, oder? ( PS: der Hwy1 ist seit diesem Spätsommer wieder durchgehend befahrbar )
Ärgerlich eure Umrundung den Yosemite Parks. Aber so kann es kommen und an die erneuten temporären Sperrungen des Tioga Passes wird bei mancher Planung nicht gedacht. BTW: Hwy120 durch den Yosemite ist kein richtiger Pass so wie wir es aus den Alpen kennen. Ein gut ausgebauter Hwy mit moderaten Steigungen und nicht einer einzigen Kehre.
Liebe Grüße
Matthias
Scout Womo-Abenteuer.de
Südwesten USA in 5 Wochen Herbst 2014
Hallo Matze,
danke, das höre ich gern :)
Super, dass die Straße wieder komplett befahrbar ist!
wir haben das Womo 18 Tage gehabt, zuzüglich der Zeit in San Francisco waren wir 22 Tage in den USA.
ja, stimmt, an der Küste hätte ich doch gern noch irgendwie den Pfeiffer Beach besucht und vielleicht Monterey. Im Joshua hätte man noch einfach abhängen und chillen, vielleicht noch eine zweite Wanderung machen können ... und Death Valley, vielleicht noch einen Ausflug entlang einer der tollen drives oder was es sonst noch so gibt...
lg Ines
Liebe Ines,
das ist ein schönes Fazit eurer Reise :-). Wir haben unterwegs auf unseren Reisen immer wieder Eltern getroffen, die das allesamt bestätigt haben und sehr entspannt und zufrieden mit ihren Babys unterwegs waren, bzw. zumindest so wirkten ;-). Dass ihr wieder plant mit Baby (und Kleinkind) zu reisen, zeigt ja zusätzlich wie gut machbar das doch ist. Das Foto im Joshua Tree Park von eurer Tochter unter dem Sonnenschirm ist ja sehr putzig :-). Da seh ich ja schon meine eigene Tochter sitzen!
Danke für die babyspezifischen Tipps, die werden wir uns vor unserer nächsten Reise (dann nämlich mit Baby :-)) sicher noch mal genauer anschauen und eventuell haben wir dann noch die ein oder andere Nachfrage, bei der du uns mit dann ja sogar doppelter "Baby-Womo-Erfahrung" sicher helfen kannst ;-). Wir planen im Herbst 2019 mit unserer dann ebenfalls ca. 9 monatigen Tochter von Las Vegas aus in 5 Wochen Richtung Phoenix zu fahren. Da für uns nach unseren ersten USA-Womo-Reisen klar war, dass wir das mit Baby machen wollen, lassen wir uns vom Frühbucherrabatt locken und nutzen die Schwangerschaft zur Planung. Ist vielleicht auch besser, ehe sich in den ersten Monaten auch noch darauf konzentrieren zu müssen :-D. Auf Teilbereiche unserer Strecke werdet ihr ein halbes Jahr früher unterwegs sein, wie ich grade gesehen habe.
Ich wünsche euch ganz viel Spaß und Vorfreude bei der Planung eurer nächsten Reise. Möge sie genauso toll werden, wir die letzte.
Viele Grüße
Lea
2015 & 2019 Südwesten / 2016 Yellowstone / 2017 Namibia