Sonntag, 16. September 2012
Schlaflos in Vancouver! Bereits 2:30 Uhr waren wir nicht schlecht wach. So extrem hatten wir das auch nicht in Erinnerung. Bis 6:30 Uhr versuchten wir noch weiter leidlich ein paar Mützen Schlaf zu bekommen.
Ein Frühstück machten wir uns selbst auf dem Hotelzimmer. Es gab am Vorabend eingekaufte Muffins und Kaffee aus der Kaffeemaschine. Der Shuttle von Fraserway kam wie vor zwei Tagen von Deutschland aus telefonisch verabredet kurz vor acht Uhr. Man bemerke: Es ist SONNTAG!! Von Mai bis September haben die Fraserway-Stationen in Calgary und hier in Vancouver auch am Sonntag von 9-15 Uhr geöffnet. Danke an Fraserway & seine Mitarbeiter für diesen Service!
Wir waren trotz der zeitigen Ankunft zu 8.30 Uhr nicht die ersten Gäste auf dem Hof von Fraserway. Die Größe des Office und des Platzes drinnen überraschte uns doch sehr. Hier standen noch eine Unmenge Wohnmobile, doch 24 davon sollten heute am Sonntag auch den Hof wieder verlassen.
Wir erledigten nach kurzer Wartezeit den Papierkram und bekamen im gebuchten TCS (Truck Camper Slide) unsere Einweisung. Unser fahrbarer Untersatz der kommenden drei Wochen hatte keine 12TKM auf dem Tacho und sah wie sein Campaufsatz wie neu aus. Ich werde das Fahrzeug wieder zum Ende des Reiseberichtes ausführlich vorstellen. Bis dahin taucht er immer mal wieder schon auf Bildern auf.
Berechtigte Zwischenfrage: Warum fliegen wie eigentlich nach Vancouver, wo wir doch sofort und ausschließlich in die USA nach Washington & Oregon wollen??! --> Kerstin hatte sich 2006 im Yukon & Alaska in den Truck Camper als WoMo verguckt und nie aufgehört zu fragen, ob wir DEN nicht mal wieder fahren können. In den USA ist ein TC schwer zur Miete zu bekommen und so ergab sich mal wieder die Möglichkeit: Wir mußten halt nur ab Vancouver starten ...
Zurück auf den Hof von Fraserway: Wir packten nach der Einweisung die Taschen aus und lagerten diese später auch hier bei Fraserway ein. Im TC gibt es keinen großen „Keller“!
10:45 Uhr verließen wir den Hof von Fraserway und gleich rüber über die "Alex Fraser Bridge" ...
... dem Verlauf der #91 und #99 South folgend und waren keine halbe Stunde später an der Grenze zur USA bzw. am Ende der Fahrzeugschlange, welche dort anstand.
Laut Voraussage der Leuchtzeichen über dem Highway hatten wir mit 40 Minuten zu rechnen. Die Passkontrolle verlief unspektakulär, doch wir mussten natürlich zur zweiten Kontrolle raus betreff Ausfüllens des I94-Vordruckes.
Die Menschenschlange, welche im inneren des Gebäudes wartete ließ nicht auf schnelle Abfertigung hoffen . Als wir nach einer gefühlten Stunde vor dem Officer standen, wollte der uns wohl beim Ausfüllen des I94 behilflich sein und fragte nach dem Woher und Wohin und nach der Adresse der ersten geplanten Übernachtung. Mit einem einfache Namen eines State Parks gab er sich nicht zufrieden, drückte uns die Formulare in die Hand und wir sollten wieder zu Ihm kommen, wenn wir diese ausgefüllt hatten ...
Da fingen meine Probleme an. Wir gingen hinaus zum TC und ich begann fieberhaft nach einer geeigneten Adresse zu suchen. Kein WiFi, kein Datenroaming – sah man schlecht aus mit all den App`s auf dem iPhone! Im TomTom-Navi waren Namen oder Koordinaten programmiert, keine Straßennamen oder dergleichen .
Als ich so im Navi suche, hämmert draußen schon unser Officer an den Truck: Wir sollen die Formulare im Gebäude ausfüllen und nicht im Camper. Also flink reingezoomt ins Navi, eine Straße abgeschrieben und den Namen des RV-Parks notiert.
Wieder vor seinem Counter reichten die Daten dem Officer nicht. Keine Hausnummer, kein Postleitzahl, kein Staat … ! Als er meine sich verstärkende Hilflosigkeit bemerkte, begann er im PC vor sich zu recherchieren, fand den benannten RV-Park und füllte den Rest unseres I94 für uns aus. Nach Entrichtung von 2x6 Dollar bekamen wir die ersehnten Abschnitte in den Pass getackert und konnten unserer Wege gehen. Knapp zwei Stunden hat uns insgesamt die Einreise in die USA gekostet .
Das Schlimmste daran: Dem Officer war kein Vorwurf zu machen! Der hatte halt einerseits einen "alten Hasen " getroffen, der bei der Einreise per Flieger die Adresse vom Hotel der ersten Übernachtung immer bei sich hat und gleichzeitig sowas von einen "Newbie " vor dem Counter stehen, der partout nicht dran gedacht hat, das dies für einen Strassengrenzübergang exakt identisch zu handhaben ist!!!
Das Navi führte uns weiter bis zum programmierten WalMart in Bellingham. Erst dort fand ich langsam zu meiner Sprache zurück. Ziemlich tief saß immer noch der Ärger über meine eigene Dummheit, nicht auf die Frage des Officer nach der Adresse der ersten Übernachtung vorbereitet gewesen zu sein.
Der Walmart in Mount Vernon (2301 Freeway Dr, Mount Vernon, WA 98273) kann im Nachhinein nicht wirklich empfohlen werden. Allein die erfolgreiche Online-Abfrage nach einem Tischgasgrill bei der Urlaubsvorbereitung führte uns hierher. Wir fuhren ein kleines Stück zurück nach Norden und vervollständigten unsere Einkäufe dann auch in einem von Karin empfohlenen Store der „Fred Meyer - Kette (S Burlington Blvd, Burlington, WA 98233)“ . Dort machte das Einkaufen dann wieder den gewohnten Spaß!
Eines war allerdings bei beiden Märkten identisch und im gleichen Maße neu für uns: Wir wurden an der Kasse gefragt, wieviel Papiertüten wir zum Verstauen unserer Einkäufe käuflich erwerben möchten! Häää?!? Der völlig falsche Film lief hier vor uns ab: Keine Unmenge von Einkaufstüten --> keine Mülltüten für`s RV! Im zweiten Markt bei "Fred Meyer" traute ich mich dann an der Kasse nach dem Ungewohnten zu fragen. Die Antwort: Alle Märkte der Stadt Burlington und Umgebung möchten ihren Teil zur Müllvermeidung beitragen und haben die Kunststoff-Einkaufstüten aus ihren Märkten verbannt!
Vor der Weiterfahrt – es war mittlerweile fast 16 Uhr und wir hatten seit Sieben nichts gegessen – besänftigten wir die knurrenden Mägen noch bei Taco Bell.
Das Navi sollte uns nun zum Deception Pass State Park führen und brachte uns dafür auf der #20 ab Burlington westwärts bis zum Ziel. Der Ranger am Eingang des State Park schloss gerade sein Office. So suchten wir uns selbst eine Site und macht uns per Selbstregistration wieder ehrlich. Dann noch ein paar Schritte hinab ans Meer – herrlich! Man konnte das Wasser riechen! Der Strand war voller Treibholzstämme.
Nach einem kurzen Rundgang über einen Teil des recht großen CG`s begann ich mit dem Zusammenbau des Gasgrills und Kerstin zauberte uns einen Hot Whiskey. Wir beschlossen mangels größeren Hungers die Einweihung des Fleischverbrenners auf morgen zu verschieben und hatten als Ersatz nur ein cremiges Süppchen und etwas frisches Gemüse.
Wir betrachteten den Sonnenuntergang von unserer Site aus ...
... und die innere Uhr erinnerte daran, das es Zuhause bereits wieder Zeit wäre für den SonnenAUFgang und wir gaben der Müdigkeit zeitig nach! Licht aus! Es war 21:30 Uhr.
Das Wetter heute: am Morgen 15, tagsüber bis 22 Grad, wolkenlos und unsere zurückgelegte Route:
Hallo Kerstin und Michael,
Eure Befürchtungen haben sich bestätigt, aber es hätte schlimmer kommen können.
Die Frage die ich mir gestellt habe, warum brauchen die eine Adresse wenn Sie doch sehen das man mit dem Camper unterwegs ist und nach dem ersten Ziel sowie so nicht mehr zu erreichen ist?
Frage mich auch was sie mit den vielen Fotos und Fingerabbdrücke von uns machen die müssten uns doch langsam kennen
Sehr schöner Sonnenuntergang, davon kann ich nie genug bekommen.
Liebe Grüße Peter
Hallo Peter,
ganz einfach: Weil das so im Formular steht! :-)
... auch wenn es keinen Sinn macht, es muss nur der Form entsprechen
Liebe Grüße
Didi
Präsident des Vereins Abenteuer Wohnmobil
Man muss Träume auch mal in die Tat umsetzen, ansonsten bleiben es Träume
Hi Peter & Didi,
ich habe keine Groll gegenüber dem Officer.
Als wir im Herbst 2004 an der Ostküste Canada`s in der Nähe von Montral unterwegs waren, da haben wir uns dort spontan für einen Abstecher nach POTSDAM, NY, USA entschieden. Das selbe Procedere an der Grenze, aber wahrscheinlich war meine Aussage, das wir nur kurz nach Potsdam möchten und in ein paar Stunden zurück sind, irgendein Schlüssel und der Officer hat das I94 für mich ausgefüllt. Ich kann mich nur erinnern, das dies fast sogar eine heitere Kontrolle war, wir zwar ebenso ins Office mussten und die Officer dies interessant fanden, das es ja eben auch in Deutschland ein POTSDAM gibt und da ein Touri steht, der IHRES hier besuchen mochte.
Freundliche Grüße aus dem Brandenburgischen von Micha
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Servus Michael,
schön das es wieder einen Reisebericht von Dir zu lesen, besser gesagt zum Erleben, gibt. Warum seid Ihr nicht auf einen kleineren Grenzübergang ausgewichen. So habe ich das vor Jahren mal gemacht, da ich den Schlangen auf der Interstate entgehen wollte. Das hat bei uns auch gut geklappt. Wenn ich mich richtig erinnere waren wir nach 15 Minuten in den USA.
Herzliche Grüsse, Tom
Reisen Sie langsam. Wenn Sie Zeit für acht Länder haben, nehmen Sie fünf. Wenn Sie durch fünf hetzen wollen, nehmen Sie drei. Kate Simon
Hi Tom,
ich hatte mir eine Alternative etwas ostwärts vorab herausgesucht. GoogleMaps-Verkehrsprognose war der Meinung, das für den Sonntag-Vormittag keine Riesenstaus avisiert seien ...
Auf dem Rückweg sind wir einen anderen Grenzübergang gefahren - in Gegenrichtung mußten wir gar nicht warten, doch in Richtung USA gab es auch eine gut besuchte Autoschlange ... - dazu am jeweiligen Tag dann mehr ...
Freundliche Grüße aus dem Brandenburgischen von Micha
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Hi Kerstin und Micha,
ich erinnere mich auch noch an unsere Fahrt vor vielen Jahren, die in Vancouver/ Cruise Canada startete und grob angepeilt Euren Verlauf hatte, ich freue mich extrem auf Eure Erfahrungen.
Die Grenze war eine Stapaze, dabei war die reine Einreise nicht mal der Punkt. Die Warterei davor, wir hatten noch nicht eingekauft und nur morgens einen Happen gegessen, da wir ja gleich in den USA den Grosseinkauf vorhatten... Ich bin dann mit den Kids in der Warteschlange ausgestiegen und habe uns wenigstens Wasser aus den Trinkwasserbrunnen gezapft.... Lustig war nur, dass die Zoellnerin uns nicht glaubte, dass wir keine Lebensmittel im Womo haetten und eigens einstieg und in den kahlen Kuehlschrank sehen musste.... Tut mir leid, meine Tastatur hat nach einem Firmwareupdate nur noch englische Tastaturbelegung, ich konnte sie noch nicht wieder hinbekommen.
Am Ende der Reise gab es dann wieder den Stau, nur andersherum, da wir schon den Late Checkout bei Cruise Canada bekommen hatten, kamen wir dann erst, als sie uns eigentlich schon abgeschrieben hatten. Peinlich....
Im Nachhinein haben wir auch gedacht, dass die Grenze am Interstate einfach zu besucht ist, aber alles Andere ist auch ein ziemlicher Umweg gewesen. Aber Du sagst ja auch, dass die Kanada/USA Richtung nicht frei war bei dem kleinen Uebergang. Ist einfach schwer einzuschaetzen, leider wohl auch mit neuen technischen Hilfsmitteln.
Ich bin auf den naechsten Tag so gespannt, sieht aus, als haettet Ihr da auch Seattle umfahren, um gleich mit der Faehre nach Port Townsend und zum Olympic NP durchzustarten.
Eure Bilder sind so schoen, ich bekomme sofort Fernweh. Der Sonnenuntergang ist so wunderbar bunt! Das ist Gaensehautfeeling pur.
Tschuess und danke
Karin
Karin & Rolf Kanadas Osten 2021
Servus Karin,
habe hier einen Link http://www.uni-regensburg.de/EDV/Misc/KeyBoards/#EnglischUSA
mit diesem kannst Du die Tasten ausschneiden und dann aufkleben. Dann findest Du alles. Nix für unguat.
Herzliche Grüsse, Tom
Reisen Sie langsam. Wenn Sie Zeit für acht Länder haben, nehmen Sie fünf. Wenn Sie durch fünf hetzen wollen, nehmen Sie drei. Kate Simon
Hi Tom,
danke, bis ich bei meinem Asus Transformer Tablet mit Tastatur Dock klar komme, ein guter Tipp.
Ich hatte es schon hinbekommen, vor dem letzten Firmwareupdate. Eigentlich hatte ich die richtigen Einstellungen, na ja, ich arbeite dran. Vertauschte z und y habe ich schon ganz gut drauf dank jahrelanger USA-Librarie-Rechner-Erfahrungen , aber die Umlaute nerven.
Tschüß
Karin
Karin & Rolf Kanadas Osten 2021
Hallo Michael
wir benutzen schon seit Jahren den Grenzübergang bei Aldergrove. Wir haben in diesem September mit 5 Wohnmobilen nur 40 Minuten gebraucht.
Liebe Grüße
Werner
Eine Reise gleicht einem Spiel. Es ist immer etwas Gewinn und Verlust dabei - meist von der unerwarteten Seite.“ (Goethe)
Hallo zusammen,
ist die Wiedereinreise in die USA mit einem PKW auch so zeitaufwändig?
Herzliche Grüsse Gisela
@Gisela
N`Abend Gisela,
war es in unserem Fall nicht - schau mal ein Stück weiter oben, als ich Tom antwortete. Ranfahren - Woher? Wohin? - Und wech ... - eine gefühlte Minute. Schreib ich dann aber am Tag der Wiedereinreise noch mal was dazu ...
Freundliche Grüße aus dem Brandenburgischen von Micha
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