ja, der erste Tag war tatsächlich sehr aufregend, aber alles nur halb so schlimm, wie es sich liest. Lediglich der defekte Spannungswandler hatte mir schon ein wenig Kopfzerbrechen bereitet.
Ärgerlich war, dass wir in dem Walmart Supercenter nicht alle benötigten Dinge gefunden hatten, wir mussten also nochmals einen entsprechenden Markt in Las Vegas aufsuchen. Die Bezahlung hätten wir zur Not auch bar machen können, aber wir wollten nicht gleich am Anfang unsere Barreserven angreifen.
Dass der CG überflutet war, ist höhere Gewalt und wir wurden ja quasi schon vorgewarnt und konnten uns zumindest vorbereiten.
@Didi: ja, da gebe ich dir recht, womöglich haben wir an der falschen Stelle gespart. In diesem Jahr wird es sicherlich ein etwas teureres Gerät werden.... Stromverbraucher hatte ich noch keinen angeschlossen, daran kann es wohl nicht gelegen haben.
@Manfred/mamart: Den Namen des Fahrers wissen wir nicht mehr, er sah aber definitiv nicht nach "Zlatko" aus und war mexikanischer Herkunft. Bzgl. Feundlichkeit und Hilfsbereitschaft stimme ich dir absolut zu, alle (inkl. unserem Fahrer) bei El Monte waren sehr zuvorkommend und haben sich sehr viel Zeit für uns genommen.
unser Spannungswandler war auch am ersten Tag kaputt (allerdings ein teureres Gerät). Und wie bei dir war das einzige Utensil das keine 110V vertrug der Nintendo, wir haben deshalb einfach einen amerikanischen Transformator für das Gerät gekauft und das Problem war gelöst. In Europa kannst du acuh einen 110/220V Trafo für das Gerät kaufen.
Und ehrlich gesagt, ich habe den Spannungswandler nicht vermisst und werde sicher keinen neuen kaufen.
Ich freue mich auf die Weiterreise mit Euch, denn dein Bericht ist sehr spannend geschrieben.
Mat frëndleche Gréiss, Claude
Scout Womo-Abenteuer.de
______________________________________
In the end, it’s not the years in your life that count. It’s the life in your years.
Marc:Es ist 5.15 Uhr und ich bin schon hellwach. Also kann ich auch aufstehen. Die Luft ist schön frisch, die Rasensprenger tun bereits ihren Dienst und wären da nicht der Verkehrslärm vom Highway und die schier endlos langen Züge, die mit lauten Signalen vor dem nahen Bahnübergang auf sich aufmerksam machen und dann vorbei rattern, es wäre überaus idyllisch. Also halte ich den Spaziergang etwas kürzer und mache mich schon mal ans Aufbauen des gestern erstandenen Grills bei Walmart für $ 19,90. O.k, ich will ja nicht meckern, aber schon jetzt dreht eine Schraube eines Standbeines ins Leere und eine Mutter fehlt. Das macht einen Standgrill nicht wirklich stabiler. Aber was soll´s der Grill muss ja nur die 5 Wochen überstehen und sieht eigentlich für diesen Preis ganz gut aus. Wenn Ingrid und Etienne gleich aufstehen, werden sie ganz schön staunen.
Der Viking RV Park am Morgen
Der Grill ist aufgebaut!
Etienne:Hey, eigentlich wollte ich beim Aufbauen doch mitmachen. Aber jetzt, wo das Ding fertig ist, find ich’s auch cool. Heute Abend probieren wir’s gleich mal aus.
Ingrid:Sehr gut, so produktiv kannst du schlaflose Morgenstunden gerne immer nutzen.
Da wir beschließen, das Frühstück ins nächste „McD“ zu verlegen, sind wir dann auch recht schnell abfahrbereit. Denn wegen unseres defekten Spannungswandlers wollen wir so schnell wie möglich online gehen und im Womo-Abenteuer Forum um Hilfe bitten. Wir sind mit Mack und Baba sowieso in zwei Wochen im Arches NP verabredet, vielleicht können die uns bis dahin einen Spannungswandler besorgen und mitbringen, so unsere Überlegung. Die E-Mails fliegen hin und her und ein neues Stromversorgungskonzept wird ersonnen.
So ist es inzwischen 8.30 Uhr geworden, bis wir endlich Richtung Sequoia & Kings Canyon NP loskommen. Trotzdem lassen wir uns es nicht nehmen, an einem der vielen Obststände am Wegesrand anzuhalten und die Früchte zu bestaunen und zu kaufen, die so üppig an den Bäumen links und rechts entlang der Straßen hängen. Die Bewässerungsgräben sind gut gefüllt mit Wasser, auch hieran erkennt man, dass die Schneeschmelze in der Sierra Nevada in diesem Jahr erst vor Kurzem eingesetzt hat. Vor allem die Pfirsiche und Nektarinen sehen so verlockend aus. Aber auch an den Weinstöcken hängen schon viele Trauben und künden eine reiche Ernte an.
Ingrid:Wir werden nächstes Jahr den aktuellen Jahrgang testen!
Plantagen so weit das Auge reicht
Die Schilder am Straßenrand versprechen Genuss
Ein Verkaufsstand am Straßenrand
Langsam verändert sich die Landschaft, wir verlassen die fruchtbare Ebene, die riesigen Obst- und Weingüter mit ihren schönen Häusern, die den Wohlstand repräsentieren, werden jetzt immer mehr von kargem Brachland unterbrochen, je höher wir in die Berge kommen, bis auch die natürliche Vegetation sich ändert und es irgendwann immer waldreicher wird. Der Blick auf das Tal ist wundervoll und stetig schrauben wir uns auf der Bergstraße höher und höher.
Einige der letzten Obstbäume des Tals
Ein Blick zurück ins Tal
Der erste Sequoia, wenn auch nur ein kleiner
Dann plötzlich haben wir den ersten Sequoia entdeckt, wir kleben förmlich an der Fensterscheibe und nutzen auch den Ausblick aus den oberen Seitenfenstern vom Alkoven, um nur ja nichts zu verpassen. Dann erreichen wir die Einfahrt West, „Big Stump“ in den NP, wo wir erst einmal den Annual Pass „America the Beautiful“ kaufen und biegen kurz darauf auf den Parkplatz am Kings Canyon Visitor Center, Grant Grove Village, ein. Wir betreten das Visitor Center und lassen uns dort auf die Ausstellung ein. Ein wichtiges Anliegen ist aber auch, das Booklet für das Junior Ranger Program zu erhalten. Denn wir hatten bereits in Deutschland recherchiert, dass es für Kinder die Möglichkeit gibt, in den Nationalparks sich zum Junior Ranger ausbilden zu lassen und Etienne möchte das gerne probieren, auch wenn er wegen der Sprache noch ein bisschen Bedenken hat. Es zeigt sich aber bald, dass die Fragen und Aufgaben in dem Booklet ganz gut zu verstehen und umzusetzen sind und so werden uns diese auf den nächsten Hikes beschäftigen.
Grant Grove Village
Da wir für heute aber noch einiges vorhaben, machen wir uns wieder recht zügig auf den Weg Richtung General Grant Tree, einem der größten Sequoias und als „Christmas Tree of the Nation“ bekannt, weil er jedes Jahr zu Weihnachten geschmückt wird. Nach kurzer Fahrt biegen wir auf den Parkplatz General Grant Grove ein und erst jetzt sehen wir die wirklich großen Sequoias.
Ingrid und Etienne:Wow!!!!
Am Parkplatz General Grant Grove
Marc:Darauf habe ich mich so gefreut, es ist wie heimkommen! Als ich vor 20 Jahren hier war, haben mich diese riesigen Lebewesen so beeindruckt und haben mich seither nicht mehr losgelassen.
Die bis dahin an den Tag gelegte Zurückhaltung in puncto Fotografieren ist schlagartig vorbei, zu sehr befällt uns alle drei spontan das Gefühl, diese Schönheit festhalten zu müssen. Anderen Besuchern geht es offensichtlich ebenso, und wir beobachten das Treiben. Nicht nur die Asiaten wirken plötzlich so klein…
Ingrid:Ich habe das Bedürfnis, die Rinde zu berühren. Aber nur ganz zart. Ehrfurchtsvoll und langsam nähere ich mich, strecke behutsam meine Hand über den Zaun hinweg aus. Die Bäume wirken auf eine seltsame Art nicht nur majestätisch, sie wirken auf mich auch souverän und gutmütig. Die Rinde erinnert mich in seiner Anmutung an das Fell von Mammuts, weshalb ich den Namen Mammutbaum nicht nur wegen der schieren Größe passend finde.
Fühl mal!
Wie vermutlich alle Parkbesucher, machen auch wir uns auf den General Grant Tree Trail und den Fallen Monarch Trail. Das sind sehr einfache und kurze Rundwege, für die man zusammen ca. 45 Minuten benötigt.
Etienne:Ich finde es toll, dass man so einen Baum auch mal von innen sehen kann und sogar durch laufen kann
Fallen Monarch von außen
Fallen Monarch von innen
Der General Grant Tree
Die Weiterfahrt führt uns nun in den Kings Canyon National Park auf dem Hwy #-180. Innerhalb kürzester Zeit führt diese Straße in vielen Serpentinen von ca. 2.000 m auf ca. 1.400 m hinab und gewährt uns atemberaubende Blicke auf den Kings River und den Canyon. Unten angekommen, fährt man in dem sehr engen Tal an beeindruckenden Steilwänden vorbei den Kings River entlang bis Cedar Grove (35 mls einfach, Zeitbedarf mind. 2 Stunden). Der Fluss stürzt sich tosend durch das enge Tal und manchmal tritt er über seine Ufer. Unglaublich, welche Wassermassen durch das Flußbett schießen. Immer wieder halten wir an, machen Fotos, genießen die Luft, die stiebende Gischt und laufen mal ein Stückchen am Ufer entlang oder zum Beispiel über eine Holzbrücke, um dem wunderbaren Spektakel nahe zu sein. Die Straße endet in Cedar Grove, sodass wir umkehren müssen, weil die Sierra Nevada nun zu hoch und für Fahrzeuge unpassierbar ist.
Einfahrt in den Kings Canyon NP
Auf dem Weg in den Canyon
Ein schöner Blick in den Kings Canyon mit Kings River
Unten angekommen
Ein tosender Strom in Zeiten der Schneeschmelze
Baden auf eigene Gefahr
Auch den „Grizzly Falls“ und den „Roaring River Falls“ statten wir einen Besuch ab. Die Holzbänke und Tische laden zum Picknick ein. Der in der Planung eventuell ins Auge gefasste „Zumwalt Meadow Loop“ sowie der Spaziergang zum „Muir Rock“ lassen wir aus, zumal man bei den Wassertemperaturen und der starken Strömung auf keinen Fall dort baden kann.
Ein kurzer Weg führt direkt zu den Roaring River Falls
Die Roaring River Falls machen ihrem Namen alle Ehre
Man kann hier stundenlang sitzen
Blick auf die Steilwände im Kings Canyon
Die Grizzly Falls im eigenen Nebel
Wieder auf dem Weg zurück und eine andere Perspektive auf den Kings River
Steilwände
Um etwas abzukürzen, wählen wir auf unserem Rückweg Richtung Lodgepole Campground die Strecke am Hume Lake vorbei, der malerisch im Wald liegt. Auch hier am See ist an schwimmen nicht zu denken, egal wie klar und verlockend das Wasser aussieht. Über den Generals Hwy-198 fahren wir dann wieder in die Berge und in den Sequoia National Park.
Einfahrt in den Sequoia NP
Unterwegs entdecken wir immer wieder Schneereste am Wegesrand, manche Schneehaufen haben noch eine beachtliche Größe:
Kurz vor dem Ziel werden wir plötzlich auf eine Gruppe Motorradfahrer aufmerksam, die am Straßenrand geparkt haben und sehr aufgeregt gestikulierend über die Straße laufen. Ganz offensichtlich haben sie etwas entdeckt. Wir halten an und die Gruppe ruft schon: „Bären!“ Zwei Braunbären haben die Straße gekreuzt und sind im Wald verschwunden, erklären uns die Motoradfahrer.
Marc:Jetzt brauche ich erst einmal eine Haltemöglichkeit für unser Womo. Ich kann doch nicht einfach mitten in der Kurve hier stehen bleiben. Sollen Ingrid und Etienne schon mal vorlaufen und schauen.
Etienne:Da, daaaa! Ich hab einen gesehen!!! Schnell Mama, film doch!
Ingrid:Wo denn - ich kann sie nicht entdecken!
Auch die Motoradfahrer haben die beiden Bären inzwischen aus den Augen verloren, wir waren leider ein paar Augenblicke zu spät dran. Aber es hat uns eingestimmt auf das, was in dieser Gegend tatsächlich passieren kann, nämlich dass man einen Braunbären in freier Natur zu sehen bekommt. Jetzt wissen wir auch, dass die Container zur Lebensmittelaufbewahrung auf dem Campground extrem wichtig sind. Und wir glauben dem Ranger sofort, der uns eindringlich davor warnt, jegliche Lebensmittel im Womo zu lassen.
Wir fahren noch die paar Meter bis zum Lodgepole CG, wo wir Site #48 (direkt am Kaweah-River) gebucht haben. Als wir unsere Site beziehen, sitzen alle Nachbarn bereits an Lagerfeuer und Grill. Das macht eine heimelige Stimmung und vor allem die Gruppen von jungen Leuten nebenan haben noch lange ihren Spaß. Kein Wunder, denn die meisten rundherum zelten, da sitzt man gern noch länger am Feuer, denn es ist ziemlich kühl hier oben.
Ingrid: Das erinnert mich spontan an ein Pfadfinderlager: Die Atmosphäre, der relativ naturbelassene Platz, die sehr einfachen Sanitäranlagen…
Wir sind aber trotz aller Campingromantik froh, dass wir ein komfortables Womo haben – wir sind eben doch keine Pfadfinder mehr.
hättest du Zeit, deine Bilder und Schilderung hier im Highlight anzufügen http://www.womo-abenteuer.de/node/246 -- der Kings Canyon ist noch unter-repräsentiert !
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
ich spreche Claude mal drauf an, wenn ich ihn sehe
Spaß beiseite: so eine Wechstabenverbuchselung (oder Personen....) kann schon mal passieren....
Ja, sicher stellen wir auch zu den von uns besuchten Nationalparks und Campgrounds Bilder + Daten in die Highlight- + CG-Datenbank. Speziell zum Kings Canyon National Park gibt es Stand heute noch ziemlichen Nachholbedarf, das werden wir ändern
Hallo Marc,
da spring ich doch ganz schnell auch noch auf und bin bei Eurer Tour dabei.
Hoffentlich hält die Pannenstatistik nicht an.
LG
Remo
Liebe Grüsse Die Daltons
Hallo Marc und Family,
toll geschrieben, habe gerade alles nachgelesen.
Ich fand es so aufregend wie bei unserer 1. Tour.
Herzliche Grüsse Gisela
Hallo miteinander,
ja, der erste Tag war tatsächlich sehr aufregend, aber alles nur halb so schlimm, wie es sich liest. Lediglich der defekte Spannungswandler hatte mir schon ein wenig Kopfzerbrechen bereitet.
Ärgerlich war, dass wir in dem Walmart Supercenter nicht alle benötigten Dinge gefunden hatten, wir mussten also nochmals einen entsprechenden Markt in Las Vegas aufsuchen. Die Bezahlung hätten wir zur Not auch bar machen können, aber wir wollten nicht gleich am Anfang unsere Barreserven angreifen.
Dass der CG überflutet war, ist höhere Gewalt und wir wurden ja quasi schon vorgewarnt und konnten uns zumindest vorbereiten.
@Didi: ja, da gebe ich dir recht, womöglich haben wir an der falschen Stelle gespart. In diesem Jahr wird es sicherlich ein etwas teureres Gerät werden.... Stromverbraucher hatte ich noch keinen angeschlossen, daran kann es wohl nicht gelegen haben.
@Manfred/mamart: Den Namen des Fahrers wissen wir nicht mehr, er sah aber definitiv nicht nach "Zlatko" aus und war mexikanischer Herkunft. Bzgl. Feundlichkeit und Hilfsbereitschaft stimme ich dir absolut zu, alle (inkl. unserem Fahrer) bei El Monte waren sehr zuvorkommend und haben sich sehr viel Zeit für uns genommen.
Wir begrüßen alle neu zugestiegenen Mitfahrer
Marc
Hallo Marc
unser Spannungswandler war auch am ersten Tag kaputt (allerdings ein teureres Gerät). Und wie bei dir war das einzige Utensil das keine 110V vertrug der Nintendo, wir haben deshalb einfach einen amerikanischen Transformator für das Gerät gekauft und das Problem war gelöst. In Europa kannst du acuh einen 110/220V Trafo für das Gerät kaufen.
Und ehrlich gesagt, ich habe den Spannungswandler nicht vermisst und werde sicher keinen neuen kaufen.
Ich freue mich auf die Weiterreise mit Euch, denn dein Bericht ist sehr spannend geschrieben.
Mat frëndleche Gréiss, Claude
Scout Womo-Abenteuer.de
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In the end, it’s not the years in your life that count. It’s the life in your years.
„Höhenflug im tiefen Tal“
Kurzübersicht des Tages
(A) 08:30 Abfahrt Richtung SeKi NP
(B) 11:30 Ankunft Grant Grove
(C) 16:00 Cedar Grove
(D) 19:30 Ankunft Lodgepole
-------------------------------------------------------------------------------------------
Sonnenaufgang 05:40/Sonnenuntergang 20:16
Mondaufgang 00:53/Monduntergang 14:17/Mond 42,2% sichtbar
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Etappenübersicht Gesamtübersicht
158 mls / 254 km 359 mls / 578 km
Größere Kartenansicht
Marc: Es ist 5.15 Uhr und ich bin schon hellwach. Also kann ich auch aufstehen. Die Luft ist schön frisch, die Rasensprenger tun bereits ihren Dienst und wären da nicht der Verkehrslärm vom Highway und die schier endlos langen Züge, die mit lauten Signalen vor dem nahen Bahnübergang auf sich aufmerksam machen und dann vorbei rattern, es wäre überaus idyllisch. Also halte ich den Spaziergang etwas kürzer und mache mich schon mal ans Aufbauen des gestern erstandenen Grills bei Walmart für $ 19,90. O.k, ich will ja nicht meckern, aber schon jetzt dreht eine Schraube eines Standbeines ins Leere und eine Mutter fehlt. Das macht einen Standgrill nicht wirklich stabiler. Aber was soll´s der Grill muss ja nur die 5 Wochen überstehen und sieht eigentlich für diesen Preis ganz gut aus. Wenn Ingrid und Etienne gleich aufstehen, werden sie ganz schön staunen.
Der Viking RV Park am Morgen
Der Grill ist aufgebaut!
Etienne: Hey, eigentlich wollte ich beim Aufbauen doch mitmachen. Aber jetzt, wo das Ding fertig ist, find ich’s auch cool. Heute Abend probieren wir’s gleich mal aus.
Ingrid: Sehr gut, so produktiv kannst du schlaflose Morgenstunden gerne immer nutzen.
Da wir beschließen, das Frühstück ins nächste „McD“ zu verlegen, sind wir dann auch recht schnell abfahrbereit. Denn wegen unseres defekten Spannungswandlers wollen wir so schnell wie möglich online gehen und im Womo-Abenteuer Forum um Hilfe bitten. Wir sind mit Mack und Baba sowieso in zwei Wochen im Arches NP verabredet, vielleicht können die uns bis dahin einen Spannungswandler besorgen und mitbringen, so unsere Überlegung. Die E-Mails fliegen hin und her und ein neues Stromversorgungskonzept wird ersonnen.
So ist es inzwischen 8.30 Uhr geworden, bis wir endlich Richtung Sequoia & Kings Canyon NP loskommen. Trotzdem lassen wir uns es nicht nehmen, an einem der vielen Obststände am Wegesrand anzuhalten und die Früchte zu bestaunen und zu kaufen, die so üppig an den Bäumen links und rechts entlang der Straßen hängen. Die Bewässerungsgräben sind gut gefüllt mit Wasser, auch hieran erkennt man, dass die Schneeschmelze in der Sierra Nevada in diesem Jahr erst vor Kurzem eingesetzt hat. Vor allem die Pfirsiche und Nektarinen sehen so verlockend aus. Aber auch an den Weinstöcken hängen schon viele Trauben und künden eine reiche Ernte an.
Ingrid: Wir werden nächstes Jahr den aktuellen Jahrgang testen!
Plantagen so weit das Auge reicht
Die Schilder am Straßenrand versprechen Genuss
Ein Verkaufsstand am Straßenrand
Langsam verändert sich die Landschaft, wir verlassen die fruchtbare Ebene, die riesigen Obst- und Weingüter mit ihren schönen Häusern, die den Wohlstand repräsentieren, werden jetzt immer mehr von kargem Brachland unterbrochen, je höher wir in die Berge kommen, bis auch die natürliche Vegetation sich ändert und es irgendwann immer waldreicher wird. Der Blick auf das Tal ist wundervoll und stetig schrauben wir uns auf der Bergstraße höher und höher.
Einige der letzten Obstbäume des Tals
Ein Blick zurück ins Tal
Der erste Sequoia, wenn auch nur ein kleiner
Dann plötzlich haben wir den ersten Sequoia entdeckt, wir kleben förmlich an der Fensterscheibe und nutzen auch den Ausblick aus den oberen Seitenfenstern vom Alkoven, um nur ja nichts zu verpassen. Dann erreichen wir die Einfahrt West, „Big Stump“ in den NP, wo wir erst einmal den Annual Pass „America the Beautiful“ kaufen und biegen kurz darauf auf den Parkplatz am Kings Canyon Visitor Center, Grant Grove Village, ein.
Wir betreten das Visitor Center und lassen uns dort auf die Ausstellung ein. Ein wichtiges Anliegen ist aber auch, das Booklet für das Junior Ranger Program zu erhalten. Denn wir hatten bereits in Deutschland recherchiert, dass es für Kinder die Möglichkeit gibt, in den Nationalparks sich zum Junior Ranger ausbilden zu lassen und Etienne möchte das gerne probieren, auch wenn er wegen der Sprache noch ein bisschen Bedenken hat. Es zeigt sich aber bald, dass die Fragen und Aufgaben in dem Booklet ganz gut zu verstehen und umzusetzen sind und so werden uns diese auf den nächsten Hikes beschäftigen.
Grant Grove Village
Da wir für heute aber noch einiges vorhaben, machen wir uns wieder recht zügig auf den Weg Richtung General Grant Tree, einem der größten Sequoias und als „Christmas Tree of the Nation“ bekannt, weil er jedes Jahr zu Weihnachten geschmückt wird. Nach kurzer Fahrt biegen wir auf den Parkplatz General Grant Grove ein und erst jetzt sehen wir die wirklich großen Sequoias.
Ingrid und Etienne: Wow!!!!
Am Parkplatz General Grant Grove
Marc: Darauf habe ich mich so gefreut, es ist wie heimkommen! Als ich vor 20 Jahren hier war, haben mich diese riesigen Lebewesen so beeindruckt und haben mich seither nicht mehr losgelassen.
Die bis dahin an den Tag gelegte Zurückhaltung in puncto Fotografieren ist schlagartig vorbei, zu sehr befällt uns alle drei spontan das Gefühl, diese Schönheit festhalten zu müssen. Anderen Besuchern geht es offensichtlich ebenso, und wir beobachten das Treiben. Nicht nur die Asiaten wirken plötzlich so klein…
Ingrid: Ich habe das Bedürfnis, die Rinde zu berühren. Aber nur ganz zart. Ehrfurchtsvoll und langsam nähere ich mich, strecke behutsam meine Hand über den Zaun hinweg aus. Die Bäume wirken auf eine seltsame Art nicht nur majestätisch, sie wirken auf mich auch souverän und gutmütig. Die Rinde erinnert mich in seiner Anmutung an das Fell von Mammuts, weshalb ich den Namen Mammutbaum nicht nur wegen der schieren Größe passend finde.
Fühl mal!
Wie vermutlich alle Parkbesucher, machen auch wir uns auf den General Grant Tree Trail und den Fallen Monarch Trail. Das sind sehr einfache und kurze Rundwege, für die man zusammen ca. 45 Minuten benötigt.
Etienne: Ich finde es toll, dass man so einen Baum auch mal von innen sehen kann und sogar durch laufen kann
Fallen Monarch von außen
Fallen Monarch von innen
Der General Grant Tree
Die Weiterfahrt führt uns nun in den Kings Canyon National Park auf dem Hwy #-180. Innerhalb kürzester Zeit führt diese Straße in vielen Serpentinen von ca. 2.000 m auf ca. 1.400 m hinab und gewährt uns atemberaubende Blicke auf den Kings River und den Canyon. Unten angekommen, fährt man in dem sehr engen Tal an beeindruckenden Steilwänden vorbei den Kings River entlang bis Cedar Grove (35 mls einfach, Zeitbedarf mind. 2 Stunden). Der Fluss stürzt sich tosend durch das enge Tal und manchmal tritt er über seine Ufer. Unglaublich, welche Wassermassen durch das Flußbett schießen. Immer wieder halten wir an, machen Fotos, genießen die Luft, die stiebende Gischt und laufen mal ein Stückchen am Ufer entlang oder zum Beispiel über eine Holzbrücke, um dem wunderbaren Spektakel nahe zu sein. Die Straße endet in Cedar Grove, sodass wir umkehren müssen, weil die Sierra Nevada nun zu hoch und für Fahrzeuge unpassierbar ist.
Einfahrt in den Kings Canyon NP
Auf dem Weg in den Canyon
Ein schöner Blick in den Kings Canyon mit Kings River
Unten angekommen
Ein tosender Strom in Zeiten der Schneeschmelze
Baden auf eigene Gefahr
Auch den „Grizzly Falls“ und den „Roaring River Falls“ statten wir einen Besuch ab. Die Holzbänke und Tische laden zum Picknick ein. Der in der Planung eventuell ins Auge gefasste „Zumwalt Meadow Loop“ sowie der Spaziergang zum „Muir Rock“ lassen wir aus, zumal man bei den Wassertemperaturen und der starken Strömung auf keinen Fall dort baden kann.
Ein kurzer Weg führt direkt zu den Roaring River Falls
Die Roaring River Falls machen ihrem Namen alle Ehre
Man kann hier stundenlang sitzen
Blick auf die Steilwände im Kings Canyon
Die Grizzly Falls im eigenen Nebel
Wieder auf dem Weg zurück und eine andere Perspektive auf den Kings River
Steilwände
Um etwas abzukürzen, wählen wir auf unserem Rückweg Richtung Lodgepole Campground die Strecke am Hume Lake vorbei, der malerisch im Wald liegt. Auch hier am See ist an schwimmen nicht zu denken, egal wie klar und verlockend das Wasser aussieht. Über den Generals Hwy-198 fahren wir dann wieder in die Berge und in den Sequoia National Park.
Einfahrt in den Sequoia NP
Unterwegs entdecken wir immer wieder Schneereste am Wegesrand, manche Schneehaufen haben noch eine beachtliche Größe:
Kurz vor dem Ziel werden wir plötzlich auf eine Gruppe Motorradfahrer aufmerksam, die am Straßenrand geparkt haben und sehr aufgeregt gestikulierend über die Straße laufen. Ganz offensichtlich haben sie etwas entdeckt. Wir halten an und die Gruppe ruft schon: „Bären!“
Zwei Braunbären haben die Straße gekreuzt und sind im Wald verschwunden, erklären uns die Motoradfahrer.
Marc: Jetzt brauche ich erst einmal eine Haltemöglichkeit für unser Womo. Ich kann doch nicht einfach mitten in der Kurve hier stehen bleiben. Sollen Ingrid und Etienne schon mal vorlaufen und schauen.
Etienne: Da, daaaa! Ich hab einen gesehen!!! Schnell Mama, film doch!
Ingrid: Wo denn - ich kann sie nicht entdecken!
Auch die Motoradfahrer haben die beiden Bären inzwischen aus den Augen verloren, wir waren leider ein paar Augenblicke zu spät dran. Aber es hat uns eingestimmt auf das, was in dieser Gegend tatsächlich passieren kann, nämlich dass man einen Braunbären in freier Natur zu sehen bekommt. Jetzt wissen wir auch, dass die Container zur Lebensmittelaufbewahrung auf dem Campground extrem wichtig sind. Und wir glauben dem Ranger sofort, der uns eindringlich davor warnt, jegliche Lebensmittel im Womo zu lassen.
Wir fahren noch die paar Meter bis zum Lodgepole CG, wo wir Site #48 (direkt am Kaweah-River) gebucht haben.
Als wir unsere Site beziehen, sitzen alle Nachbarn bereits an Lagerfeuer und Grill. Das macht eine heimelige Stimmung und vor allem die Gruppen von jungen Leuten nebenan haben noch lange ihren Spaß. Kein Wunder, denn die meisten rundherum zelten, da sitzt man gern noch länger am Feuer, denn es ist ziemlich kühl hier oben.
Ingrid: Das erinnert mich spontan an ein Pfadfinderlager: Die Atmosphäre, der relativ naturbelassene Platz, die sehr einfachen Sanitäranlagen…
Wir sind aber trotz aller Campingromantik froh, dass wir ein komfortables Womo haben – wir sind eben doch keine Pfadfinder mehr.
Hallo Ihr Drei,
wieder ein sehr schöner Tag mit sehr schönen Fotos, freue mich auf mehr.
Liebe Grüße Peter
Hallo ihr Drei,
ein sehr schöner und spannender Bericht - bitte mehr davon
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen
Hallo miteinander,
schöne Bilder aus den beiden NP´S. Vielleicht schaffen wir es auch einmal dorthin
Il mondo è un libro. Chi non viaggia ne legge una pagina soltanto( St. Agostino)
Viele Grüße
Christian
Scout Womo-Abenteuer.de
Hallo Claude,
hättest du Zeit, deine Bilder und Schilderung hier im Highlight anzufügen http://www.womo-abenteuer.de/node/246 -- der Kings Canyon ist noch unter-repräsentiert !
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Bernhard,
ich spreche Claude mal drauf an, wenn ich ihn sehe
Spaß beiseite: so eine Wechstabenverbuchselung (oder Personen....) kann schon mal passieren....
Ja, sicher stellen wir auch zu den von uns besuchten Nationalparks und Campgrounds Bilder + Daten in die Highlight- + CG-Datenbank. Speziell zum Kings Canyon National Park gibt es Stand heute noch ziemlichen Nachholbedarf, das werden wir ändern
Gruß
Marc