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Nordamerika im Wohnmobil erleben!

04. Tag: Von Buckskin Mountain zum Mather Campground (Grand Canyon)

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Starfish_1
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04. Tag: Von Buckskin Mountain zum Mather Campground (Grand Canyon)
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
261 Meilen
Unser Camperleben hat sich mittlerweile gut eingespielt. Alle Dinge aus den Koffern sind verstaut und unsere Einkäufe haben ihren Platz. Das Meiste finden wir auch schnell wieder :-) Auch die Zeitumstellung ist für uns kein Problem mehr, abgesehen von der leichten  Müdigkeit die uns gegen 14 Uhr Ortszeit, 23 Uhr europ. SZ immer befällt. Wir gehen abends gegen 21:30 Uhr zu Bett und stehen morgens gegen 6:30 Uhr auf. Wenn die Sonne aufgeht, ist es hier wahnsinnig schön. Das rote Licht bzw. die Schatten zeichnen sich dann schön in den Bergen ab. It' s Fototime! Morgens brechen wir nach dem Frühstück immer so gegen 8:30 Uhr zu unserem nächsten Ziel auf.
Kurzer Nachklapp zu den gestrigen Tagestemperaturen. So ein Wohnmobil hat ja warmes und kaltes Wasser. Gestern gab es jedoch nur 40 Grad heisses Wasser, denn die Tanks sind natürlich immer nur so kalt, wie die Umgebungstemperatur. Zum Duschen wäre es mir zu heiss gewesen. Aber zum Glück gab es auf dem Campground Duschen.
 
In der Nacht haben wir zum ersten mal mit Klimaanlage geschlafen. Vor den 32 Grad Nachttemperatur haben wir uns doch irgendwie gefürchtet. Wir haben 76 Fahrenheit auf der Aircondition eingestellt. Diese umgerechneten 25 Grad kamen uns nachts schön kühl, teilweise aufgrund des Luftzuges sogar kalt vor :-) Wir haben jedenfalls bestens geschlafen. 
 
Die zahlreichen Mückenstiche bzw. der Jückreiz machen uns sehr zu schaffen und stören den Schlaf ein wenig. Die meisten Stiche haben wir uns gleich am ersten CG eingefangen. Dort muss es ein paar Tage zuvor geregnet haben. Auf diesen großartigen Moment haben wahrscheinlich Schwärme von Mückengenerationen gewartet. Und dann kam auch noch Frischblutqualität aus good old Germany! So eine Delikatesse kommt ja eher selten rein... Aber so ist das wohl, wenn man in der Natur campt. Da hilft auch "Anti Bite" nicht mehr. Warum stechen diese Viecher eigentlich immer in die Knöchelgelenke und auf die Knie? Man weiss es nicht... Selbst im Gesicht habe ich 3 Mückenstiche, allein am rechten Bein sind es bei mir 15 (!) Stiche. Normalerweise werden immer die anderen gestochen und nicht ich. Aber wir wollen ja nicht rumheulen.
 
Heute morgen habe ich den Wassertank erstmals mit Frischsser befüllt. Einfach Schlauch anschliessen und fertig. Dachte ich. Irgendwann plätscherte es so komisch. Oh Gott was war das? Eine riesige Wasserpfütze war unter unserem Camper. Ist der Tank defekt oder sogar ein Schlauch geplatzt? Ich bin erst mal unter das WoMo geklettert. Habe aber nichts gefunden. Scheinbar gibt es einen automatischen Überlauf, wenn der Tank voll ist. Nun wissen wir das beim nächsten mal auch.
 
Bevor ich mit der Tourbeschreibung beginne, vielleicht noch ein paar Worte zum Straßenverkehr. Die Straßen sind gut gekennzeichnet. Wir haben uns zwar auch schon verfahren, aber das lag meist an uns. Die Qualität des Straßenbelages schwankt sehr stark. Heute hatten wir wieder länger Strckenabschnitte, wo wir extrem durchgeschüttelt wurde. Bei einem Wohnmobil klappert es ohnehin an allen Ecken und Enden, aber auf diesem Abschnitten war es besondes schlimm. Als Fahrer bin ich ein bis zwei mal nahezu aus dem gut gefederten Sitz gehüpft. Das wäre auf unseren Autobahnen, die mit der Interstate vergleichbar sind, nicht möglich. 
 
Die Amerikaner sind sehr rücksichtsvoll im Strassenverkehr. Trotz der großen PS-trächtigen Fahrzeuge fahren sie sehr zurückhaltend. Wir selbst fahren eigentlich immer langsamer als wir dürften. Auf der Interstate darf man bis zu 75 Mi/h fahren, wir sind meistens mit 60-65 Mi/h unterwegs. Unsere WoMo-Schachtel ist sehr schluckfreudig und das bedächtliche Fahren spart vielleicht die eine oder andere Gallone. Die Amerikaner fahren meistens brav hinter uns her. Heute ist lange Zeit eine rote Corvette hinter uns her gefahren, obwohl überholen gut möglich gewesen wäre und auch die maximale erlaubte Geschwindigkeit  höher lag. Das würde in Deutschland wohl eher nicht passieren - zumindest mir nicht, wenn ich in einer roten Corvette säße. Auch wenn wir einen Fahrspurwechsel machen wollen, werden wir immer freundlich in die Lücke gelassen.
 
 
Auf dem Weg zum Grand Canyon ging es heute immer wieder aufwärts. Wir haben einige Höhenmeter gemacht. Vom Buckskin Mountain aus sind wir über die Interstate 40 Richtung Kingman gefahren. Zwischendurch haben wir in Lake Havasu noch mal eingekaft - vor allem Getränke. Über Kingman sind wir dann weiter bis zum Abzweig der Strasse 64. Hier haben wir den Camper noch mal vollgetankt. Und dann haben wir ihn gesehen: Nein, nicht den Yeti. Auch nicht Reinhold Messner. Einen bewaffneten "Cowboy", Typ Marlboro Man. Cowboyhut, 3 Tagebart, sonnengegerbte Haut. Nein, ich habe keine Vorurteile :-) Erst dachte ich, was der Mann für einen komischen Gürtel trägt. Von hinten war dann zu erkennen, was das war. Jeweils links und rechts am Halfter trug er mit großer Selbstverständlichkeit jeweils einen Revolver. Ist schon ein wenig angsteinflössend. Erst wollte ich ihn fragen, ob ich ihn mal Fotografieren kann. Aber dann hätte ich diesen Blog vielleicht nicht mehr schreiben können :-) Der hat vermutlich nicht Obama gewählt.
 
 
Wir sind heute auf dem Mather Campground und haben Site 52. Der Campingplatz ist sehr schön in einem Pinienwäldchen gelegen. Gleich nach einem kurzen Snack haben wir uns mit dem kostenlosen Shuttle auf den Weg zum South Rim gemacht. Der Blick auf den Grand Canyon schlägt alle unsere Erwartungen. Natürlich haben wir im TV oder in Zeitschriften schon Fotos davon gesehen. Aber das muss man einfach mit eigenen Augen sehen. Jede Blickrichtung ist ein Foto wert. Der Blick in den Canyon hinein ist atemberaubend. Ganz Wagemutige setzen sich auf einen der Felsvorsprünge und lassen die Beine über den Abgrund baumeln. Wie viele da wohl schon runterbgefallen sind? Zu Fuß sind wir dann am Rim entlang ca. 1,5 km vom Mather Viewpoint bis zum Yavapai Point gegangen. Immer am Rand des Canyons entlang. Von dort dann wieder zurück mit dem Shuttle Richtung Campground. Zum Essen gab es Nudeln mit Tomatensosse. Gegen 20 Uhr wird es hier dunkel. Selten habe ich so viele Sterne gesehen. Viele Nachbarcamper haben Lagerfeuer angezündet. So haben wir uns unseren Urlaub vorgestellt.
 
 
lg Uwe
robbelli
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Beigetreten: 07.09.2012 - 07:53
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Mückenplage...

Hallo Uwe,

Normalerweise werden immer die anderen gestochen und nicht ich. Aber wir wollen ja nicht rumheulen.

Hoffentlich regnet es bei uns in ein paar Wochen nicht kurz vor unserer Ankunft im Joshua Tree NP... Denn normalerweise bin ich diejenige, die immer alles abbekommt, wenn Mücken unterwegs sind. Aber rumheulen nutzt ja nichts...;-).

Ich wollte mich schon wundern, dass du so ausführlich berichtest und keine Bilder einstellst. Jetzt erst habe ich registriert, dass du einen Livebericht schreibst! Respekt, dafür wollte ich mir während der Reise keine Zeit nehmen. Ich reise auch ohne Bilder mit, aber vielleicht magst du ja noch welche einfügen, wenn ihr wieder zu Hause seid.

Liebe Grüße

Elli
Scout Womo-Abenteuer.de

Starfish_1
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RE: 04. Tag: Von Buckskin Mountain zum Mather Campground (Grand

Hallo Elli,

ja, Bilder werden noch eingestellt. Wir haben 2 Tage später im Supermarkt eine tolle Salbe gekauft, die den Juckreiz nahezu sofort unterbunden hat: Anti-Itch Cream. Sehr zu empfehlen! Nehme nichts aus Deutschland mit...Viel Spaß biu Eurer Tour. Wird schon 

lg aus San Francisco