Tag 02: Auf den Satteln durch San Francisco

Der Wecker war nicht eingestellt  und trotzdem wachten wir schon um 06 Uhr auf – und zwar beide gleichzeitig. Prima – dann können wir uns ja schon fertig machen für den Tag! Um 07.30 Uhr standen wir dann beim Loris Diner (danke für den Tipp @ nice charly) und ich aß mein erstes amerikanisches Frühstück! 2x Pancakes mit sausages, bacon und sunny side eggs! Lecker! Nur der Ahornsirup (oder was das war) sagt mir nicht zu. Aber ich war noch nie ein Fan vom Sirup. Loris Diner sieht echt toll aus und ich hatte meinen Spaß an der Einrichtung! Als wir bezahlten und rausgingen sahen wir, dass sich mittlerweile eine Schlange gebildet hat. Da haben wir ja noch einmal Glück gehabt!

Nun ging es weiter mit dem Cable Car zum Fishermans Warf! Erst mal noch zur Powell St. an den Startpunkt und die Lage gecheckt. Schon voll! Und die Schlange war länger als gestern! Aber trotzdem erst mal zuschauen, wie das Cable Car gedreht wird.

Nu denn – schauen wir doch mal bei Powell-Hyde. Kein Mensch da! Die Cable Car kam und wir waren schon drin. Super! Natürlich hatten wir keinen so guten Platz und standen und sahen weniger als diejenigen, die draußen am Cable Car hingen, aber egal. Woooow  - wie steil die Straßen sind. Ich war begeistert und freute mich wie ein kleines Kind über die Kurvenfahrt.

Am Lombard Street sind wir ausgestiegen und die Aussicht ist von da oben einfach nur geil. Die Morgensonne genossen, die Aussicht genossen, Fotos gemacht. Den Autofahreren zugeschaut, wie sie die kurvige Straße runter fuhren. Ein alter Wagen, dessen Bremsen ordentlich quietschen, quälte sich hinunter. Wunderschöne Gärten. Wir sind dann die Lombard Street runter, um von unten noch einmal ein Bild zu machen. Dann links runter Richtung Pier.

Dort kamen wir, glaube ich, an Pier 41 raus und ich ging erst einmal schnurztracks in einen Souvenirladen rein und kam mit einem Shirt und drei Sonnenbrillen wieder raus! Drei Sonnenbrillen?! Tja – da wurde ich Opfer von dieser Mengen-Marketingmasche! Kaufe 2, bekomme das 3.te kostenlos. Egal – Hauptsache ich habe eine Sonnenbrille! :-D

Dann kamen wir an Blazzing Saddles vorbei und wir entschieden uns spontan nun mit dem Fahrrad weiter auf Spurensuche zu gehen. Wir fuhren um 09.30 Uhr bei strahlendem Sonnenschauen und blauem Himmel los durch Fort Mason, vorbei an Fort Point über die Golden Gate Bridge nach Sausalitos. Dort gönnten wir uns ein Bier und genossen die Aussicht! Anschließend bummelten wir (natürlich kaufte ich wieder ein Shirt und zwei Tassen…) ein wenig durch Sausalitos und wollten dann mit der Fähre wieder zurück. Es war aber so voll, dass wir uns in eine lange Schlange einreihen mussten und auf die nächste Fähre warten mussten, da die ursprüngliche schon voll war.

In SFO angekommen fuhren wir von der Ferry Plaza wieder zurück zu Pier 41 und schlenderten dann zum Fishermans Warf, wo wir dann einen Clam Chowder testen wollten. Nach dem uns bei den Ständen zu trubelig und voll war und wir sitzen wollten, entschieden wir uns für ein Restaurant in der Nähe. Mir schmeckte es! Mein Freund hatte was mit Tomaten und dem schmeckte das nicht so gut.

Es ging weiter Richtung Pier 39 und irgendwie war mir nicht bewusst, dass da SO viele Geschäfte sind. Toll! Am liebsten hätte ich überall gestöbert, aber dann wäre ich hinterher auch wohl recht schnell arm geworden, also riss ich mich zusammen und bestaunte viele Läden lieber von außen. Fand ich toll – hier fühlte ich mich – trotz des großen Gedränges – recht wohl.

Als es langsam dunkel wurde, fuhren wir nochmal Richtung Chinatown und gingen durch das Tor und die Straße mit den vielen Lampen entlang. Nunja – wie schon gestern gesagt – haute mich das jetzt nicht vom Hocker. Aber vielleicht waren wir auch immer nur zum falschen Zeitpunkt da – denn die meisten Läden waren um die Uhrzeit natürlich schon wieder zu.

Nun ab ins Hotel. Die Lichter gingen heute später aus, aber früh mussten wir trotzdem raus! Denn am nächsten Tag geht es nach Alcatraz!

Nur noch ein Wort: Armut und Reichtum liegen in Amerika wirklich sehr nah beeinander. Mich stimmt es nachdenklich, wie viele Obdachlose, Betrunkene, Drogensüchtige in den Straßen SFOs herumlungern. In der einen Straße sieht es gut aus, in der nächsten Straße schon wieder (viele) Obdachlose und in jeder Straße sieht man immer mindestens einen Obdachlosen. Das finde ich echt schon krass. Da ich auch mal eine Woche in der Obdachlosenhilfe ein Praktikum gemacht habe, habe ich nicht so große Vorbehalte gegenüber Obdachlosen wie vielleicht andere und weiß, dass viele Obdachlose auch vorher ein richtiges Leben geführt haben. Da sieht man mal wieder, wie gut unser Sozialsystem doch eigentlich funktioniert, auch wenn gerne darüber geschimpft wird.