28.09.2014
Endlich geht es los. Wochenlang standen schon Utensilien in Umzugskartons bereit, tagelang wurden Umzugskartons in Koffer umgepackt und mit den letzten Klamotten ergänzt. Wie immer: zwischendurch kommt der Gedanke: Das? soll bis dann? da? rein? Und doch. Wieder passt es und wieder werden wir tatsächlich noch vor dem Abflug fertig.
Wir stehen um 6 Uhr auf und ausgerechnet heute wollen unsere sonst so frühen Kinder ausschlafen. Aber das lang ersehnte „Amerika“ beschleunigt den Aufwachprozess enorm. Beim Anziehen entdeckt Sven an David einen großflächigen Ausschlag. Aufgrund vergangener Erfahrungen mit seinen Hautreaktionen läuten bei uns die Alarmglocken. Er wird kurz eingeschmiert, die Packung Fenistil Hydrocort landet im Handgepäck und los geht die Fahrt nach Frankfurt. Sonntags früh gibt’s natürlich auf der Straße überhaupt keine Probleme.
Auf dem vorgebuchten Parkplatz in Flörsheim werden wir schnell und professionell abgefertigt – David ist schon wieder wie wild am Kratzen - und direkt vor der Türe des Terminals abgesetzt. Wir packen noch Cetrizin und die Kruppzäpfchen für den Notfall ins Handgepäck und checken ein. Der Ausschlag hat mittlerweile den kompletten Rumpf erobert. Wir bekommen gründlich Muffensausen. Was kann das sein? Seine gewohnte Nesselsucht ist es nicht – die sieht anders aus. Aber gut. So lange Davids Allgemeinzustand völlig okay erscheint, wird schon nichts Schlimmes sein.
Unser geliebter McDonalds mit Blick aufs Flugfeld hat leider geschlossen. So passieren wir schon früh den Sicherheitscheck. Am Gate geben wir David Cetrizin-Tropfen, was ihm Linderung für die nächsten Stunden verschafft. Pünktlich beginnt das Boarding, pünktlich heben wir ab. Die Kinder bekommen als erstes ihre flugversüßenden Kopfhörer+MP3-Player von uns geschenkt und hören lange Hörspiele, bevor sie das Inseat Entertainment überhaupt als solches entdecken. Die Filme helfen uns über weitere Stunden hinweg.
Davids Ausschlag ist jetzt wirklich überall. Irgendwie wirkt er auch matt. Können wir Nichtmediziner das so noch gefahrlos selbst therapieren? Wohl eher nicht. Die Flugbegleiterinnen reagieren prompt auf unsere Angst und rufen für uns einen Arzt aus. Wir haben Glück: ein Kinderarzt aus Pennsylvania. Er guckt sich David an und meint, das sehe schlimmer aus als es ist und meine Medikation wäre genau, was er auch vorgeschlagen hätte. Antibiotika oder hochdosiertes Cortison sollen wir erst anfangen, wenn sich irgend etwas verschlechtert. Laut ihm können wir in Charlotte problemlos in unseren Anschlussflieger. Er wird kurz vor der Landung nochmal nach uns gucken. Puh. Jetzt sind wir erstmal ruhiger.
Eine sanfte Landung lässt unseren armen geschwächten Patienten doch einmal die Spucktüte benutzen. Die Umsitzenden machen sich sicher so ihre Gedanken „Ausschlag, Spuck… von diesem Kind hätten wir gerne etwas mehr Abstand gehalten“.
10 min länger sollen wir im Flieger bleiben, weil die Immigration überfüllt ist. Das klingt nicht gut bei einer Umsteigezeit von unter 2 Stunden. Sollte dann aber kein Problem werden. Innerhalb von 20 min sind wir durch die Immigration, haben unsere Koffer und diese schon wieder aufgegeben. Das hat geflutscht.
Nun haben wir wieder etwas Zeit, die Julian nach dem langen Sitzen sportlich nutzt. Er rennt und rennt. Immer um die Sitzgruppen im Gate – bis zur völligen Erschöpfung. Gut so.
Und so kann er auf dem Weiterflug nach Los Angeles ganz schnell einschlafen. David spielt und malt noch eine Weile, aber dann schafft auch er es.
Leider wacht Julian schnell und unglücklich wieder auf und schafft es nicht mehr in den Schlaf. David schläft bis zur Landung. Beide sind aber trotz totaler Erschöpfung recht gut zu haben.
Unser Gepäck ist schnell und vollständig gefunden, auf den Hotelshuttle hingegen warten wir müden Krieger jedoch ewig.
Endlich bekommen wir unser Zimmer im Crown Plaza Hotel. Auf dem Zimmer bekommen unsere Kinder noch einen Hungeranfall, gegen den ein Aldi-Folienkuchen Abhilfe schafft. Kurz darauf fallen wir in die Betten, wo wir Eltern noch vor den Kids eingeschlafen sind.
Ohje, Janina,
das war ja mal ein Start mit kleineren Turbulenzen.
Ich hoffe, ihr habt das in den Griff bekommen und konntet gemeinsam mit euren beiden Jungs einigermaßen entspannt und schmerzfrei in den Womourlaub starten.
Die kritischen Blicke eurer näheren Sitznachbarn kann ich mir doch sehr gut vorstellen
.
Freue mich schon auf die nächsten Tage, da auch wir mal eine Tour im Nordwesten als Alternative sehen.
Liebe Grüße, Tanni
Hallo Janina,
wir sind auch bei euch mit an Bord und freuen uns auf eure Reiseeindrücke. Kranke Kinder im Urlaub sind für uns Mütter immer eine Herausforderung. Wir haben auch schon den ein oder anderen Kurzurlaub mit krankem Kind abbrechen müssen oder konnten (zum Glück nur) fast eine geplante Reise deshalb nicht antreten. Nett ist auch immer, wenn die ganze Familie im Urlaub Magen-Darm oder ähnliches bekommt... Unsere Reiseapotheke hat mittlerweile vorsorglich auch immer die Größe eines eigenen Handgepäckstückes
.
Ich drücke auf jeden Fall fest die Daumen, dass es eurem Sohn in den nächsten Tagen wieder besser geht und ihr eure schöne Reise sorgenfrei geniessen könnt.
Liebe Grüße von der Ostsee
Stephie
Liebe Grüße von der Ostsee
Stephie Scout Womo-Abenteuer.deHi Stephie,
ich will ja nix vorweg nehmen, aber man kann ja sowieso in meinem Kurzbericht spickeln:
Grüßle, Janina
Hi Janina,
wie relaxt können wir in Urlaub fliegen. Wenn ich das so lese werde ich schon ganz kurzatmig. Alles hat seine Zeit. Ich hätte da nicht mehr so die Nerven für. Habt ihr gut gemeistert
.
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen
Ach, liebe Janina, das beginnt albtraummässig... Zum Glück habt ihr reisen können, zum Glück konnte Euch der mitreisende Arzt beruhigen!
Hoffentlich ging es dem kleinen Patienten bald beser...
Liebe Grüsse
Esther
Hallo Janina,
das erinnert mich so an Windpockenerlebnisse.... das ist der Horror im Urlaub! Da habt ihr ja wirklich Glück gehabt, auf einen Kinderarzt zu treffen, so warst du ja wenigstens etwas ruhiger. Ich kann mich da so richtig reinversetzen....
Mal sehen, was jetzt noch kommt, Magen-Darm im Urlaub bei 5 Personen kenne ich auch. Hoffentlich war ein Waschsalon in der Nähe!
Liebe Grüße
Susanne
Scout Womo-Abenteuer.de
Reiseberichte