Vorwort:
Nach meinem ersten Wohnmobilkontakt im Mai 2011 war das Fieber ungebrochen, diese Art eines USA Abenteuers zu wiederholen. Dank dieser wirklich unschätzbaren Seite für USA Trekki’s bin ich unweigerlich auch eines Tages auf das Thema Überführungstouren gestoßen. Und da es für mich stets sehr reizvoll war, unendlich viele Meilen auf amerikanischen Roads zu entdecken, war ich seither von dieser Idee gefesselt. Nachdem sich die Reisekasse absehbar gefüllt hatte, schlug ich meinem Bruder solch eine Tour vor. Er begleitete mich bereits 2x durch den Westen der USA und ist nicht minder fasziniert von den traumhaften Landschaften, abwechslungsreichen Städten und den gelassenen, sowie stets freundlich gelaunten Amerikanern. Ebenfalls neugierig auf die Reise wurden seine Lebenspartnerin Silvia und Ihre langjährige Freundin Ines.
So begann Mitte 2013 bereits meine Routenplanung, welche sich als große Herausforderung herausstellen sollte. Zum einen wollte ich die Tour mit vielen Highlights spicken – derer es beim Lesen der vielen spannenden Reisebericht hier im Forum fast täglich mehr wurden, andererseits muss alles in die Zeitplanung passen – und was, wenn die Route plötzliche Änderungen erforderlich macht. Eine derartige Erfahrung mussten wir leider 2011 machen, als Mitte Mai der Tioga-Pass im Yosemite NP doch noch geschlossen war… So entstanden weitere Tourenvarianten, um bei Bedarf die Strecke je nach Zeit zu ändern. Hier im Forum erhielt ich hilfreiche Unterstützung durch einige User, die eine Überführung von Middlebury schon einmal gefahren waren. So lag die nördliche Variante über Denver nach Grand Junction schnell auf dem zu erwartenden ‚Eis‘ zu unserer Reisezeit. Die Orientierung sollte also mehr südlich verlaufen. Die Karte zeigt unsere letztendliche Route.
Tag1:
Aufstehen gegen 4:30h – heute geht es endlich los! Alle Ideen, Befürchtungen und das Grübeln was alles in den Koffer gehört muss nun einfach mal vom Tisch, denn jetzt geht es wirklich los – kein Zurück mehr! Silvia und Ines sind aufgeregt wie entzückte Kinder zu Weihnachten, gemischt mit dem leicht beklemmenden Gefühl des Ungewissen, was nun eigentlich auf Sie zukommt. Auch wenn ich und mein Bruder Ihnen durch unsere bereits gemachten Erfahrungen etwas Beruhigung vermitteln können, hat doch jeder für sich seine ganz eigenen Erwartungen – genau das was das Reisen so schön macht
Die Fahrt nach Frankfurt wird durch zwei kleinere Staus verzögert, aber wir haben einen Puffer bedacht. Also alle entspannt am Flughafen angekommen, wo wir bereits von meinem Cousin und seiner lieben Freundin erwartet werden. Er wird unser Auto mit zu sich nehmen, so sparen wir uns horrende Parkplatzkosten! Nach einem kurzen Plausch wie es Ihnen und uns jeweils geht, geben wir unsere Koffer zur Gepäckaufgabe. Na klasse, die Kofferwaage hatte gelogen! Zwei Koffer haben ein paar Pfund zu viel auf den Rippen. Also nochmal die Koffer aufreißen und kurz umdisponieren. So was sollte die Kofferwaage eigentlich vermeiden – grrr, ärgerlich!
Dann wird es Zeit und wir verabschieden uns in die Passkontrolle und den Abenteuerurlaub.
Beim Boarding dann eine große Überraschung – unsere Boeing 747-8 der Lufthansa hört auf den Namen ‚Thüringen‘ – hey, wir sind ‚zu Hause‘! Wenn das kein tolles Omen für einen unbeschwerten Flug wird?! Ok, die original Thüringer Bratwürste haben die Stewardessen dann doch nicht serviert
Der Start verzögerte sich etwas, aber dank günstigen Raum-Zeit-Kontinuums waren wir eine halbe Stunde früher im Landeanflug auf Chicago.
Das geduldige Warten bei der Immigration-Kontrolle gipfelte für unsere Frauen und Gerd mit lang verjährten Englisch Know-How in zweifelhaften und langen Gesichtern auf beiden Seiten des Sicherheitsglases. Nachdem ich hinzu kam und den Beamten erklärte: ‚that’s my brother‘ mit Blick auf meinen Bruder und weiteren Blick auf Silvia –‚she’s my brothers girlfriend‘ –‚what, not your’s?‘ –No. - ‚and who’s she?‘ wollte der Beamte nun zu Ines wissen. ‚Is she your wife?‘ – Ich: ‘no, she’s Silvias best friend!‘ Letztendlich hieß uns der Beamte verzweifelt willkommen.
Nach einigem Grinsen nach dieser Begrüßung warteten wir auf die Koffer und steuerten anschließend die Autovermietung an. Am Airport ORD erfolgt der Transport mit Bussen zu den Vermietern. Nach 5 Minuten holpriger Start-Stop Tour kamen wir bei Budget an. Der Verkäufer wollte natürlich wieder unglaublich viele Upgrades und Extraversicherungen anpreisen. Die Upgrades waren allerdings wenig sensationell und so beließen wir es beim vorbestellen Ford Escape. Viel weniger Auto hätte es wirklich nicht sein dürfen, drei Koffer teilten sich die hintere Sitzbank mit den Frauen. Nächstes Ziel war die City von Chicago, allerdings vermieste uns das graue und stürmische Wetter einen größeren Ausflug. Schade war vor allem, dass ein kurzer Abstecher zum Millennium Plaza nicht klappte. Aber Parkplätze im näheren Umfeld waren Fehlanzeige oder einfach nur die Neuerfindung von Wucher (Parkgarage 30min für $12 – hallo!?!) So drehten wir im warmen Auto eine kleine Runde durch Chicago, welches ich zuletzt 2005 besuchte und stoppten kurz am Lake Michigan, der noch immer mit Eisschollen des harten Winters bedeckt war.
Da sich allmählich etwas Hunger- und Müdigkeitserscheinungen manifestierten, wurde jetzt Kurs auf unser heutiges Hotel in Mishawaka genommen. Vorbei am großen Soldier Field –Football Stadium sahen Silvia und Ines erschrocken auch die bitterarme Seite der USA. Nach einigen Straßenzügen mit armseligen Bretterbuden verließen wir die Stadtgrenze Chicagos und kamen über die I20 East zum Abend an unser Ziel.
Nach kurzer Klärung im ‚Varsity Clubs of America‘, dass wir nicht für 3, sondern für 4 Personen gebucht hatten, konnten wir unsere Zimmer beziehen. Zum Abendbrot suchten wir in der örtlichen Gastronomie nach einem kleinen Odeuvre. Irgendwann saßen wir in einem 2.klassigen Italiener, aber unsere mittlerweile niederen Nahrungstriebe harmonierten mit dem Angebot der Küche. Gegen 23 Uhr fielen wir in einen wohlverdienten Schlaf.
Hallo Jupp,
da bin ich ja mal gespannt, was ihr so alles erlebt habt
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen
Hallo Sonja, ja da kommt die eine oder andere Überraschung noch dazu. Ein Feuerwehreinsatz, eine schöne Tour mit einer Harley und dann haben wir uns auch an einem Tag verloren....
LG Juppi
Begreifen kannst Du es nur, wenn Du es riechst, fühlst und siehst.
Hallo Juppi,
was lese ich da? Harley na klar, bin dabei - hoffe dass die nicht mit dem Feuerwehreinsatz in Verbindung steht und sont auch nichts schlimmes passiert ist.
Liebe Grüße
Didi
Präsident des Vereins Abenteuer Wohnmobil
Man muss Träume auch mal in die Tat umsetzen, ansonsten bleiben es Träume
Hallo Didi, schön dass Du mit auf Tour kommst! Bist Du ein Nachtwandler oder gerade in einer anderen Zeitzone unterwegs? Deinen Moppedausflug habe ich bereits gelesen - auf zwei Rädern durch den Südwesten hat schon etwas unglaublich Einmaliges! Nein, der sehnsuchtshämmernde V2 mit Chrom und elektrisierender Gänsehaut hat die Abschnittstour von San Diego nach Vegas unbeschadet abgetuckert. Bis zum Feuerwehreinsatz sind es aber nur noch wenige Tage...
LG Juppi.
Begreifen kannst Du es nur, wenn Du es riechst, fühlst und siehst.
Hallo Juppi,
nun, der eine ist Nachtschwärmer, der andere Frühaufsteher
... dann hab ich die Ruhe, wenn alle anderen schlafen.
Liebe Grüße
Didi
Präsident des Vereins Abenteuer Wohnmobil
Man muss Träume auch mal in die Tat umsetzen, ansonsten bleiben es Träume
Hallo Juppi,
passend zur Jahreszeit springe ich doch bei Eurer Überführungstour noch auf und bin gespannt wo Ihr genau entlang gefahren seit und was so alles geboten war. Den Spannungsbogen hast Du mit Harley, Feuerwehreinsatz und einen Tag verloren ja schon mal gut aufgebaut. Bin besonders gespannt wie ein Tag verloren gehen kann.
Liebe Grüße
Gabi
Scout Womo-Abenteuer.de
Genieße jeden Tag, denn es könnte auch dein letzter sein
Hallo Gabi, freut mich dass Du noch mit Platz nimmst auf unserer Tour! Und vorab könnte ich in den Raum stellen, der verlorene Tag war nach einer umfassenden Whisky-Verkostung - hihi, aber leider verlief diese Tour nicht durch Tennessee. Verloren haben wir nicht den Tag, nur uns, als ein 'Team' im WoMo unterwegs war und das andere auf der Harley fuhr. Das hatte unseren Spannungsbogen so richtig in Form gebracht . Aber später mehr dazu.
LG Juppi.
Begreifen kannst Du es nur, wenn Du es riechst, fühlst und siehst.
Hi Juppi,
da unsere letzte Überführung schon 4 Jahre zurück liegt, steige ich gerne bei Euch ein und bin gespannt, was Ihr so erlebt!
Herzliche Grüsse Gisela
Willkommen auf unserer Tour liebe Gisela, wenn wir etwas zusammen rutschen ist noch ein schöner Platz für Dich frei! Und Danke für Eure tollen Reisetagebücher, die ich sehr Klasse fand!
LG Juppi
Begreifen kannst Du es nur, wenn Du es riechst, fühlst und siehst.
Lieber Juppi
In den nächsten hundert Jahren werde ich wohl keine Überführungstour machen (leider) aber mitlesen kann ich ja trotzdem!
Ich freu mich
Liebe Grüsse
Esther