Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

3. Tag: Frühstück in St. Louis, im Regen nach Springfield und Feueralarm!

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jupprider
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3. Tag: Frühstück in St. Louis, im Regen nach Springfield und Feueralarm!
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
468 Meilen
Besuchte Highlights: 
Fazit: 
Ein langer Tag mit glücklicher Routenänderung und Feuerwehralarm.

Mittwoch, 2.April

Unsere erste Nacht im Wohnmobil war von einem mörderischen Gewitter und Starkregen geprägt. Das Bett im Schlafeck ist ordentlich hart, Silvia & Gerd haben alle Knochen weh getan. Ines hingegen war begeistert in ihren Alkoven und hat himmlisch geschlafen. Das die Bettenqualität so unterschiedlich ist, finden wir für so ein Wohnmobil heutiger Zeit wenig standesgemäß. Entweder gewöhnen sich Silvia & Gerd an die harte Schlaferei, oder  Sie werden uns jeden Morgen mit knackendem Rücken in den Ohren liegen.

Um 6.45 Uhr sind die Männer losgefahren, Ines und Silvia lagen noch in den Betten. Verkehrssicherheitstechnisch nicht ganz korrekt, aber der Verkehr ist ruhig und wir können weit vorausschauend auf der I70 weiter nach  Südwesten fahren. Gegen 8.30h erreichen wir St. Louis und parken nach ein paar Auseinandersetzungen mit dem Navi direkt am Mississippi – gleich unterhalb des Gateway Arch.

Unser erstes Frühstück im Womo fand  somit eindrucksvoll am Ufer des großen Mississippi statt! Wir versuchen mit einer Backfunktion der Mikrowelle unsere Brötchen aufzubacken - heraus kamen vier helle Steine -grrr. Absolut nicht essbar! Ersatz: Toastbrot (ein kleiner Toaster war an Bord). Für Ines und Silvia Müsli – wie fast an jeden der kommenden Morgen.

Gestärkt laufen wir gegen 10.45 Uhr die Stufen hinauf zum Gateway Arch. Kurzer Weg, große staunende Augen - der 192 Meter hohe und weit gespannte Bogen, der symbolisch dafür steht, dass von St. Louis aus Amerikas Westen entdeckt und besiedelt wurde, passt nicht in unserer komplettes Blickfeld.

Unter dem Arch liegt verborgen in der Erde das Jefferson National Expansion Memorial.  Es stellt die Expansion in den Westen sehr anschaulich dar. Wenn auch alles in Englisch und wir wenig verstehen, war es sehr schön gestaltet und meist selbsterklärend.

Als Ines & Silvia so von Ausstellungsstück zu Ausstellungsstück gehen und die Bilder anschauen, sprach Sie ein kleiner älterer Herr an. Ines gleich mit ihren Standard-Satz „Wie speak not good English“. Darauf der Mann, „Na dann können wir ja deutsch reden.“ Sie sind total verblüfft und schon waren Sie mitten drin in Seiner Geschichte. Seine Eltern sind mit ihm nach Kanada ausgewandert, da war er neun Jahre alt. Und er hat sich die deutsche Sprache erhalten & gepflegt, sich immer noch mit deutschen Bekannten oder Verwandten geschrieben. Und so freut er sich stets, wenn er Deutsche trifft und sich mit ihnen austauschen kann. Eine Fahrt auf die Aussichtsplattform des Arch haben wir uns nach Begutachtung der Fahrstuhl-Rolle gespart, da nicht alle von uns frei von Platz- und Höhenangst sind.

Nach dem Museumsbesuch haben wir noch einen kurzen Blick auf die Silhouette von St. Louis geworfen, um dann im strömenden Regen am Ufer des Mississippi entlang zurück zum Wohnmobil zu kommen.

Wir waren alle vier pitschenass. sad

12.15 Uhr Abfahrt mit Zwischenhalt an der Union Station, um dort ein Hurrican-Glas aus dem Hard-Rock-Café für meine Sammlung zu kaufen.

Als wir St. Louis verließen wurde der Regen nicht geringer und die Wolken hingen tief und dicht. Je länger wir fuhren, desto niedriger kamen die Wolken. Unsere zunächst geplante Route ab Springfield südwärts Richtung Branson, durch die Ozark Mountains weiter nach Hot Springs haben wir auf Grund des schlechten Wetters gestrichen, denn die zu erwartenden tollen Kammstraßen in den Ozarks würden mit hoher Wahrscheinlichkeit im Nebel verlaufen. - Eine gute Entscheidung wie wir später leider noch feststellen mussten - ein Tornado verwüstete Teile von Little Rock (ein paar Meilen von unserem angedachten Nachtlager entfernt) und 17 Menschen kamen dabei ums Leben :-(

Wir legten in Springfield einen Stopp ein und waren neugierig, welche Leckereien im ‚Waffle House‘ geboten werden. Wie der Name schon andeutet, legt diese Fast Food Kette eine gebackene Waffel als Basis unter jede Menüvariante. Nachdem wir gewählt hatten und bereits schon eine heiße Tasse Kaffee tranken, kam der Kellner zurück an unseren Tisch, nicht mit unseren Essen – nein, aber dafür mit großen Augen und der Bitte, sofort das Restaurant zu verlassen. Den Kaffee können wir gerne mitnehmen. Er entschuldigt sich, aber Sie hätten in der Küche ein Gasleck! Ok, die Einladung vor die Tür nahmen wir gerne an. Auf dem Parkplatz gingen wir hinter unserem Wohnmobil in Deckung, etwas in Sorge um das Restaurantpersonal, denn diese verließen Ihren Arbeitsplatz komischerweise nicht. Nach halb geleerten Kaffeetassen hörten wir die Feuerwehr aus Springfield mit lautem Geheul heraneilen. Nach rasantem Stopp vor dem Waffle-House plötzlich Szenenwechsel! Die Feuerwehrmänner stiegen gemächlich aus Ihrem hochpoliertem Truck und zogen sich gemütlich Ihre Schutzjacken über. Offenbar war keine Eile geboten, denn es schlugen ja keine Flammen aus dem Restaurant. Die Feuerwehr sprach mit den Angestellten und nach 2 Minuten packten Sie wieder Ihre Sachen und rückten ab. Danach wurde uns vom Personal mitgeteilt, dass wir die Getränke natürlich nicht bezahlen müssen. Waffeln gab‘s aber auch nicht mehr.

Nach immer noch leerem Magen und ein wenig langen Gesichtern sind wir in den nächsten Walmart einkaufen gegangen und haben uns für das bevorstehende Abendbrot eingedeckt. Der von Ines & Silvia zubereiteter Salat war erfrischend und lecker. Dazu gab es  Toast aus dem neu erstandenen Grillofen. Den Umsatz vom Walmart steigerte Gerd auch noch durch eine Schaumstoffunterlage, die Silvia und  er gemeinsam mit der übrig gebliebenen XXL-Bettdecke unter das Laken packten. Von nun an war das Schlafen für Sie erträglich, ja schon fast perfekt!

Die Jungs wollten heute Nacht noch weiter fahren, um noch ein paar Meilen zu schrubben. Wir haben festgestellt, dass wir viel Zeit mit Einkaufen und Essen verbringen/vertrödeln…

Nachts 2.30 Uhr fuhren wir dann auf den Parkplatz vor dem Hard Rock Hotel in Tulsa. Hier standen bereits mehrere RV‘s, somit wahrscheinlich ein ungestörter Platz zum Nächtigen.

Begreifen kannst Du es nur, wenn Du es riechst, fühlst und siehst.

gafa
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Beigetreten: 30.07.2010 - 19:24
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RE: Reisebericht: 3. Tag: Frühstück in St. Louis, im Regen nach

Hallo Juppi,

für uns wär die Etappe zu lang gewesen, aber Ihr habt das offensichtlich gut weg gesteckt. Schade das das Wetter nicht so mitgespielt hat, hätte es doch entlang Eurer Route so einiges zu sehen gegeben. So ein Gasalarm im Lokal bräuchte ich wohl auch nicht. Bin schon gespannt ob Eure weiteresn Etappen auch so lang sind .

Liebe Grüße
Gabi

Scout Womo-Abenteuer.de

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jupprider
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Beigetreten: 14.03.2013 - 17:46
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RE: 3. Tag: Frühstück in St. Louis, im Regen nach Springfield un

Hallo Gabi, wir hatten uns ein wenig darauf festgelegt, zu Beginn der Reise voran zu kommen, um dann ab den Carlsbad Caverns in den Urlaubsmodus zu schalten. Ab da werden die Abschnitte überschaubarer ;-)

LG, Juppi.

Begreifen kannst Du es nur, wenn Du es riechst, fühlst und siehst.

Didi
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Beigetreten: 25.08.2009 - 23:52
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RE: Reisebericht: 3. Tag: Frühstück in St. Louis, im Regen nach

Hallo Juppi,

na da fällt mir ja ein Stein vom Herzen, dass weder Menschen noch Material zu schaden kam - Danke für die Auflösung :!!

jeztzt freue ich mich auf die Harley - und die Zeit bis dahin :-)

Liebe Grüße
   Didi
Präsident des Vereins Abenteuer Wohnmobil

Man muss Träume auch mal in die Tat umsetzen, ansonsten bleiben es Träume

jupprider
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Beigetreten: 14.03.2013 - 17:46
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RE: Reisebericht: 3. Tag: Frühstück in St. Louis, im Regen nach

Hallo Didi,

da gebe ich Dir Recht - gerade im Urlaub sollte alles unbeschadet ablaufen! Bisher ist es immer gut gegangen - toi, toi, toi für uns Alle!

Bis zur Harley musst Du Dich noch bis San Diego gedulden, aber es sind nur noch wenige Tage :-)

 

LG!

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