7. Tag: Auf nach Tucson

Der Tag wird heute durch das Klingeln des Weckers eröffnet. Es ist gerade einmal 6:30h, Silvia & Ines wollen sich zeitig auf den Weg zum nahe gelegenen Tafelberg machen, um von dort aus den Sonnenaufgang zu erleben. Jedoch sah der Berg näher aus, als er wirklich zu Fuß zu erreichen ist. In diesem riesigen Land verschwimmen einfach Dimensionen und die eigene Wahrnehmung. Da leider auch kein direkter Trail auf den Gipfel des Berges auszumachen ist,  sind die aufgehenden Sonnenstrahlen heute schneller als das ehrgeizige Ziel der Beiden.

Aber auf dem Weg lassen sich tolle Steppengewächse bestaunen:

Gerd & ich sind kurz nach den Frauen aufgebrochen, um den Campground  inkl. Felslabyrinth zu erforschen. In der Nähe des Eingang befinden sich Full Hook-up Plätze, alle belegt durch amerikanische Luxus-RV’s im Bus-Format. Die megagroßen Camper haben sich offensichtlich auf längere Aufenthalte eingerichtet. Ein wenig Neid überkommt uns – wir hatten nur eine Nacht auf diesem wunderschönen CG, denn in ein paar Tagen müssen wir Las Vegas erreicht haben und unsere V8-Villa wieder zurückgeben.  Nach dem Frühstück füllen wir noch den Wassertank auf und begeben uns auf den Weg  über Silver City nach Tucson. Silver City war eine nette, verträumte Stadt. Ein paar Straßen neben der Hauptroute fanden sich kleine Bars und Shops.

Da ich den mobilen Router nach wie vor nicht zum Laufen bekommen habe, nutzen wir im örtlichen Visitor Center das W-Lan und senden ein paar Lebenszeichen in die Heimat.
Nach recht eintönigen Meilen erreichen wir gegen 16 Uhr die Staatsgrenze von Arizona und können die Uhr eine Stunde zurück stellen. Weitere 2 Stunden später erhebt sich allmählig die staubige Silhouette von Tucson vor uns. Wir kommen aber nicht beritten einen staubigen Trail entlang auf die Western-umwobene Stadt zu wie uns das Schild warnt,

sondern auf sehr viel bequemere Art und Weise. Wenn wir diese Entfernungen auf unserer bisherigen Tour erleben und uns vorstellen, dass dies früher die Siedler auf Kutschen und größtenteils unbefestigten Wegen bewältigt haben, dann werden wir ganz klein. Es müssen unvorstellbare Strapazen gewesen sein!
Wir sind auf dem Weg zum Gilbert Ray Campground, kurz zuvor sehen wir die Old Toucson Film Studios, welche gerade schließen für Heute.

Aber wir werden uns morgen Zeit dafür nehmen. Kaum einen Kilometer weiter stadtauswärts führt eine Linksabbiegung zum Gilbert Ray Campground und die Sonne verlässt uns wieder mit einem traumhaften Szenario!

Diese Anlage ist wirklich ein traumhafter Platz, mitten in einem Meer von Sugaros  sind genügend Stellplätze für RV’s vorhanden.

Man steht auch nicht dicht an dicht und so verbrachten wir einen sehr entspannten Abend mit ausgedehnten Abendmahl und wieder leckerem Rotwein vor unserem WoMo. Allerdings hatte ich wohl zu sehr des guten Tropfen genossen, irgendwie kam es mir vor, dass plötzlich ein paar Leute mehr um mich herum waren ...

Wir haben bis in die Nacht gesessen und als irgendwo in der Tischnähe eine Wüstenmaus ihre Kampflaute ausstieß, hatten wir auch noch gehörig Spaß / Schadensfreude, da ein hier nicht näher benannter Mitreisender höllische Angst vor diesen zähnefletschenden Bestien hat und in Blitzesschnelle auf dem Tisch stand.