Heute stand ein weiteres Highlight auf unserem Programm.
Ich hatte im Vorfeld bei der Buchung unserer Campsite gleich einen Jeep mit reserviert. Mit 250$ für den Tag kein Schnäppchen, aber damit war ja auch nicht zu rechnen. Wir frühstückten und bereiteten unseren Proviant vor. Ausreichend zu trinken sowie belegte Bagel und Muffin, die wir im Kiva Coffeehaus gekauft hatten, nahmen wir mit. Pünktlich 8Uhr waren wir beim Check In wo auch die Jeeps schon vor der Tür standen. Die sehr nette Dame, ich denke mal es ist die Inhaberin, machte mit uns den Schriftkram fertig und ein ebenfalls sehr netter Mann, ich denke der Inhaber 😊 zeigte uns das Fahrzeug. Er sagte uns dieser wäre sein neuster Jeep (hatte auch erst 9000mi runter) und er wies uns noch darauf hin das der Wagen nicht nur vollgetankt sondern auch gewaschen zurück gegeben werden müsste. Er zeigte uns auch noch ein paar Lappen zum trocken reiben die er im Kofferraum verstaut hatte, also man merkte schon das er seine Autos gut behandelt wissen möchte. Fanden wir alles vollkommen in Ordnung denn so sehen sich die Mieter auch mehr vor und das Fahrzeug war auch in top Zustand. Wo wir zum Waschen hinfahren können gab er uns auf einem Zettel mit also somit sollte das alles kein Problem sein auch wenn wir noch nie in den USA Auto waschen waren.
Da wir noch nicht ganz abreisefertig waren sind wir nochmal zurück zum Womo und es ging für uns dreiviertel 9 ab in Richtung Fruita zum Visitor Center. Wir schauten uns ein wenig um informierten uns, wo noch Strecken wären,die wir mit dem Jeep befahren könnten, wenn noch Zeit übrig ist. Dann ging es weiter bis kurz vor Caineville, wo links die Route für das Cathedral Valley begann (wir starteten die Runde gegen den Uhrzeigersinn,so wie uns von der Dame empfohlen wurde, so fährt man als letztes durch den Freemont River und hat gleich noch eine Unterbodenwäsche).
Ja zum Cathedral Valley kann man nur jedem, der mal eine Tour auf eigene Faust machen will, ausdrücklich raten. Ich dachte ja vorher, ok man mietet einen Jeep, aber wahrscheinlich ist es so eine Touriroute, wo man mit jedem SUV lang kommt….aber da hatte ich mich doch getäuscht. Man fährt durch zahlreiche Auswaschungen von Flash Foods und ausgetrocknete Flussbetten, die richtig tief sind, in manchen lagen gestapelte Steine, die Leute dorthingelegt haben, weil sie sonst nicht durchgekommen wären. Gleich zu Beginn kam ein ca. 1m tiefer Abhang, spätestens da dachte ich mir das mit der Touristrecke kann ich vergessen.
60 Meilen lang sollte der Loop sein + einigen Abstechern. Die ersten Stunden fuhren wir recht langsam (max 20mi) weil einem auf diesen Wegen ja das Auto leid tat, aber als wir nach knapp 4h grade mal bei der Hälfte der Strecke waren, wurde uns bewusst, dass wir vielleicht doch etwas schneller fahren müssen, dies ging natürlich nur bedingt, weil die Strecke oft so Offroad war, dass es nur in Schritttempo ging. Immer wieder musste man auf der Hut sein vor die Auswaschungen. Alles in allem beendeten wir die Tour am Freemont River nach 6 Stunden. Da war es dann schon dreiviertel 5.
Wir fuhren noch in Fruita ein Stück den Scenic Drive und kehrten dann um. Wir hatten ja im Cathedral Valley schon unzählige riesige Steinformationen gesehen und das aus allen Perpektiven, das reichte dann auch, noch mehr Eindrücke konnten wir garnicht aufnehmen.
Im Infomaterial waren immer Meilen angegeben, wo man die beschriebenen Highlights finden sollte (haben wir natürlich zu Beginn vergessen auf den Meilenstand zu achten), Schilder suchte man an den Punkten tatsächlich oftmals vergebens, ebenso waren nur ganz wenig Ausschilderungen für die Strecke und 2-3 mal standen wir an Gabelungen und mussten uns auf unseren Orientierungssinn verlassen.
Wenn ich ein Highlight hervorheben müsste wäre es wahrscheinlich der bekannte Temple of the Sun, aber auch die Bentonite Hills.
Also als Fazit zu dieser Tour. Eine absolute Empfehlung, man sieht sehr viel, man hat riesigen Fahrspaß und ist an Orten, wo nicht alle Schlange stehen für das perfekte Instagramfoto. Man muss sich aber auch im klaren sein, dass man dort fast allein ist, uns kamen den ganzen Tag ganze 6 Autos entgegen, teilweise 2-3h gar keins. Was auch nicht zu unterschätzen ist, ist die Anstrengung. Wir haben die 6h nicht oft irgendwo gestanden, kurz ein Foto oder Video und weiter. Am Abend haben wir uns gefühlt, als wären wir Marathon gelaufen, krumm und lahm waren wir, so wurden wir durchgeschüttelt und dann ständig diese Vibrationen von den Wellen in den Gravel Roads (ich weiß nicht mit was für Maschinen die diese Wege anlegen aber ich denke davon kommt das, hatte ich auf anderen Gravel Roads so auch schon gesehen).
Also nochmal: klare Empfehlung, aber man sollte keine Angst haben und sich im klaren sein, dass es keine Kaffeefahrt wird. Zum Schluss noch getankt (85er Regular Sprit reicht vollkommen meinte der Chef, keine Ahnung warum die bei den Womos immer auf den besseren pochen) und das Abkärchern war fast wie bei uns: Kreditkarte rein, auswählen was man machen will und wenn fertig Stop drücken. Den Preis konnte man die ganze Zeit ablesen. Ich habe 6,20$ am Ende gezahlt. Den Innenraum haben wir mit feuchtem Lappen vom Staub befreit und die Rückgabe lief kurz und schmerzlos. Mit einem netten Gespräch und einer Sixpack Bier verließen wir dann die Rückgabe.
Am Abend gabs dann noch unser leckeres Rippchen vom Grill. Mit ganz wenig Zutaten sehr lecker geworden. Einfach am Abend vorher mit Salz, Pfeffer und einen Grillgewürz bestreut und mit unserer gekauften Barbeque Hickory Soße eingestrichen. Nach einer guten halben Stunde und mehrmaligen Bestreichen und Drehen war es fertig und super lecker. Wieder ein gelungener Tag.
Hi,
sehr schöner, ausführlicher Bericht über euere Tour durch das Cathredral Valley. Der Preis ist nicht billig, aber sicher die Erfahrung, den eigenen Fahrspaß und diese schöne Natur wert.
Und dann noch etwas zum Washboard der Gravel Road:
Die Maschinen (Grader) sind dafür nicht verantwortlich, nach deren Überfahrt ist die Strecke für eine gewisse Zeit angenehm zu fahren. Verantwortlich dafür sind die Fahrzeuge, die nachher darüber fahren. Und nach allen Untersuchungen scheint es nicht vermeidbar zu sein, das sich solche Wellen bilden.
https://adventure.howstuffworks.com/outdoor-activities/ranch-life/what-c...
https://blog.midwestind.com/how-gravel-roads-get-washboarding/
Viele Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Bernhard,
ja also uns war es wirklich das Geld Wert, war ein besonderes Erlebnis für uns.
Danke für für die Erklärung zum washboarding. Ich hatte mich das tatsächlich schon bei unserer ersten Reise gefragt als wir zur Bodie Ghost Town gehoppelt sind. Mit den WOMOs muss man da wirklich Angst haben das was kaputt geht, der Jeep tat mir zwar auch leid aber sollte das aushalten.
Gruß Alex
Einmal USA und infiziert!
Servus Alex,
Wird i.d.Regel andersrum empfohlen. Was macht man, wenn der Fluß zu viel Wasser hat. Man fährt die gleichen 60 Meilen wieder zurück.
Wohl wahr, wobei ich bei meiner Fahrt 2016 einen Toyota PKW gesehen habe.
Ging mir genauso, wirklich anstrengend.
Ich musste Millionen von Quarters reinschmeissen.
Liebe Grüße
Micha
Scout Womo-Abenteuer.de
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Ging uns so. Haben uns nicht durch den Fluss getraut. Hatten auch den Tag nur ein einziges Auto getroffen.
Berichte heute Abend
< Wir stehen an der Seite der Ukraine >
Ja glaub ich, der Plan war ja auch in erster Variante so wie du warst, aber es kann sein daß sie uns das so empfohlen hat schon unter Berücksichtigung der Wetterlage.
Das war meine Angst auch, hatte auch noch ein paar von der Laundry aber dann ging es zum Glück mit Kreditkarte.
Da bin ich gespannt was ihr dann gemacht habt ..
Gruß Alex
Einmal USA und infiziert!
Ging uns so. Haben uns nicht durch den Fluss getraut. Hatten auch den Tag nur ein einziges Auto getroffen.
Wir sind von der I70 gekommen uns wollten nach Torrey.
Da nach einer "vor Ort" Sichtung um ca. 6pm die Querung der "fremont river ford" nicht möglich war, entschieden wir uns für die Fahrt via Fremont.
Wir waren dann gegen 11pm in Torrey. Abenteuer pur.
Liebe Grüße Gerd
< Wir stehen an der Seite der Ukraine >
Wow,Gerd, das stelle ich mir wirklich abenteuerlich vor. Im Dunkeln hätte ich da, glaub ich, Panik bekommen, da sieht man doch überhaupt nicht mehr, wo der richtige Weg ist, oder? Vor allem ist das ja auch wirklich nicht ganz ungefährlich an vielen Stellen.
Gruß Alex
Einmal USA und infiziert!
Es ging teilweise durch bergige Wälder auf Waldwegen. Im dunkeln.
Zum Glück hatte ich einen Laptop mit GPS und einer sehr guten Karte
Und einen erfahrenen Fahrer (mein Schwager aus den Harz),
der ist Förster und kennt sich mit Waldwegen aus.
No risk, no fun.
Gerd
< Wir stehen an der Seite der Ukraine >
Hallo Alex,
Wir haben diese Tour für nächstes Jahr im Mai auch geplant.
Wir haben allerdings den Jeep erst ab ca. 13h zu Verfügung. Ist es dann überhaupt noch möglich, diese Tour zu fahren? Ich rechne so mit 5h.
Grüße Daniel
Servus Daniel,
Wird knapp mit allen Fotostops.
Liebe Grüße
Micha
Scout Womo-Abenteuer.de
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Hallo Daniel,
erstmal cool das ihr auf unseren Bericht gestoßen seid
Ja also 13 Uhr wird schon knapp. Klar sind wir hier und da auch mal den ein oder anderen Weg "one way" von der Route abgezweigt um bestimmte Punkte zu erreichen, das muss man nicht machen und würde Zeit sparen, aber wenn man so eine Tour macht möchte man ja nicht von vorn herein so unter Druck stehen. Es ist ja auch zu bedenken wann es dunkel wird, das habe ich für eure Zeit jetzt nicht so auf dem Schirm. Wenn du 5h planst musst du auf jeden Fall von Beginn an hart am Gas hängen das kann je nachdem in welchem Zustand die Strecke da grad ist natürlich nicht so geplant werden, auch das Wetter spielt ja eine Rolle.
Kommt ihr an dem Tag erst dort an? Wenn ja gebe ich zu Bedenken das die Fahrt echt auch eine Anstrengung ist, also wenn man da vorher schon 4h Womo gefahren ist wird das wirklich anstrengend. Man hat aber auch die Möglichkeit den Loop bei circa der Hälfte zu verlassen und den Highway 72 zu nehmen, allerdings weiß ich nicht wie weit man es da noch Gravel fährt bis die Straße kommt. Wenn es irgendwie geht versucht früher zu fahren.
Gruß Alex
Gruß Alex
Einmal USA und infiziert!