Die Nacht war das erste Mal um 1 Uhr unterbrochen mit der Annahme es wäre schon viel später, das nächste mal waren wir gemeinsam gegen 5.30Uhr wach fanden dann aber doch noch einmal bis 7.30Uhr in den Schlaf. Rasch geduscht und runter zum Starbucks einen Kaffee und eine Kleinigkeit zu Essen holen. Wir hatten bei der Buchung bei Road Bear den Kommentar hinterlegt das wir wenn möglich einen Early Pick Up nehmen würden. Wir wurden daraufhin 4 Tage vorher angeschrieben dass sie ein Zeitfenster für uns haben und wir haben dann 9.30 Uhr als Zeit bekommen, ohne Aufpreis. Somit standen wir 10 vor 9 vor dem Hotel und versuchten, dieses Mal erfolgreich, ein Uber zu rufen. Den Shuttle Service von Road Bear konnte wir bei der frühen Übernahme nicht nutzen. Kurz vor halb 10 waren wir dann bei Road Bear auf dem Hof wo wir im Office bereits erwartet wurden. Und siehe da, mein Verdacht vom Telefonat wurde bestätigt, ein bekanntes Gesicht begrüßte uns dort. Eine deutsche Mitarbeiterin die uns 2019 unser Womo in Los Angeles übergeben hatte. Nun noch die spannende Frage was es wohl wird? Es wurde, wie gebucht, ein 26-28ft Womo, der Aufbau war ein Leprechaun by Coachmen und das Fahrzeug war mit gut 6000mi noch sehr neu. Alles war schnell erledigt und bei der Abnahme, für die wir uns viel Zeit nahmen, war erst einmal alles in Ordnung. Auch der SlideOut dessen Funktion uns auch gezeigt wurde (wahrscheinlich könnt ihr euch denken das ich das jetzt nicht umsonst erwähne). Nun waren wir gegen 10.45Uhr Abfahrbereit und die zusätzliche Zeit nutzten wir um das Outletcenter South anzusteuern. Ca. 1,5h Stunden verbrachten wir dort und zumindest ich konnte dort ein paar Sachen finden. Dort nutzten wir noch kurz das WLAN und ich stellte fest das bei mir auf einmal nichts mehr ging. Kein Netz, keine Daten, kein WLAN. Ich hatte nicht bedacht das mein Handy noch keine 2 Jahre alt war und somit noch einen SIM lock hatte, damit hatte sich das mit der neuen Karte auch erledigt. Eigene Blödheit sag ich dazu mal. Naja ca. 13.30Uhr sollte es dann losgehen in Richtung Walmart, also wieder rauf auf den South Las Vegas Blvd in Richtung Norden. Nach einigen Meilen ordneten wir uns rechts ein und bogen auf die I 215 ein. Grade bei einfedeln auf die Interstate begann es wie aus dem nichts zu poltern und ich sah im Rückspiegel wie die Markise vom Slideout mit samt der Rolle wo sie aufgewickelt wird im Fahrtwind umher flog und immer gegen unser Womo schlug. Wir hielten auf dem Seitenstreifen und die Plane hing noch am Fahrzeug runter, ich fuhr noch weiter nach rechts in den Schotter. Der Sog von einem vorbeifahrenden Truck hätte das ganze Geschleudere wieder zum Fliegen gebracht und das hätte nicht gut geendet. Was nun? Ich musste dann erstmal auf dem Randstreifen der Interstate hoch auf das Dach und legte alles oben drauf in der Hoffnung das es da bleibt, weil zum Befestigen viel mir nichts ein. Wir stellten und die Frage: "Was nun?" Weiterfahren geht nicht, das wäre sofort alles wieder abgehoben. Also Road Bear Hotline, Warteschleife, und ein Truck nach dem anderen rauschte an uns vorbei, jedesmal hatte man Angst das Teil hebt wieder ab und fliegt einem anderen ins Fahrzeug. Dann war endlich mal eine nette Frau am Telefon aber leider viel es uns sehr schwer ihr zu erklären wo wir genau sind und sie meinte auf der Interstate wäre es zu gefährlich, da kann uns keiner helfen, wir müssen da runter. Wenn wir die „Flashers“ einschalten würden alle nur ganz vorsichtig an uns vorbei fahren…..aha, ich verneinte, definitiv zu gefährlich. Wir fragten dann ob wir nicht einfach die Plane durchschneiden können, dann hätte ich das alles einfach einladen können, aber so richtig wollte sie da nicht rann und dann musste Sie erstmal Rücksprache halten…. Michelle musste das am Telefon alles managen, aber in der Zeit viel mir ein das Sie mir sagte sie hat noch eine Wäscheleine im 1€ Shop gekauft und diese kramte ich dann raus. Wieder raus aufs Dach und mit einer Mischung aus Feuerwehrknoten und letzter Angst die Rollen auf dem Fahrzeugdach an der anderen Markise und der Klimaanlage festgebunden. Michelle war nach wie vor damit beschäftigt der Frau zu erklären wo wir sind und ob abschneiden oder nicht. So wie es dann war beschloss ich mit Warnblinkern und auf dem Seitenstreifen die Interstate zu verlassen. Wir suchten einen Ort den die Frau auch eindeutig zuordnen konnten und sie schickte uns 2 Road Bear Mitarbeiter die dann nach schon nach 25 min bei uns waren. Zum Glück waren wir noch in Las Vegas. Die beiden kamen, sagten mir "You can enjoy we work" oder so ähnlich.... Ich dachte nur "enjoy??? ich saß grad bei über 40 grad auf dem sche*** Dach auf der Autobahn, ohne Bier enjoy ich hier überhaupt nicht . Naja die beiden taten natürlich was? Na klar, Plane abgeschnitten, gute Fahrt gewünscht und auf Nachfrage noch gesagt das die Markise nicht wichtig ist und das Wasser auch so abläuft. Nach der Aktion schon in den ersten 20mi waren wir eigentlich schon Kernschrott, aber wir mussten ja noch zum Walmart. Ok wie schnell man da noch 2,5h verbringen kann muss ich hier wahrscheinlich keinem mehr erzählen. So dann kurzen Rat gehalten, es war ja schon 18.50Uhr, Valley of Fire ja oder nein? Wir entschieden uns noch hin zu fahren, so könnten wir am nächsten morgen wenigstens noch hindurchfahren und haben es mal gesehen. Wir waren dann 20.30Uhr am Eingang, es war schon dunkel. So richtig wussten wir nicht was wir denn nun bezahlen müssten und auf den Umschlag an der Self Pay Station schreiben sollten. Wir haben nach besten Wissen und Gewissen 20$ in den Umschlag gesteckt und sind weiter in Richtung Atlatl, aber würden wir da jetzt noch was kriegen? Wir sahen das gleich am Anfang die Site 1 frei war und stellten uns dort hin. Hunger hatten wir keinen mehr aber ein zwei Bier hatten wir uns redlich verdient. Strom hatten wir leider nicht, hätten wir aber gut gebrauchen können da es noch sehr warm war, aber es ging dann auch so. Man was für ein Start…
Achso, die Wäscheleine hatten wir natürlich wieder eingepackt, eigentlich nur zum Wäsche aufhängen, aber wer weiß wofür sie noch dienen könnte…..
Hallo Alex
na, das ist ja mal ein furioser Start. Hoffentlich geht es etwas geruhsamer weiter. Ich bin gespannt.
Viele Grüße
Petra
Moin Alex,
oha, so eine Aktion kann man ja gar nicht gebrauchen. Zum Glück ist alles gut gegangen, aber ich kann mir vorstellen, dass ihr auf dem Randstreifen Blut und Wasser geschwitzt habt. Nach diesem Start kann es ja ab dem morgigen Tag eigentlich nur besser werden.
Liebe Grüße von der Ostsee
Stephie Scout Womo-Abenteuer.deJa geschwitzt in vielerlei Hinsicht haben wir definitiv. Jedes Mal wenn ein LKW vorbeigerauscht ist hat die ganze Hütte gewackelt und wir hatten Angst das alles wieder vom Dach fliegt. Und die "flashers" haben die anderen Leute nicht besonders beeindruckt. Im Nachhinein eine Story die man oft erzählt und drüber schmunzelt aber in dem Moment war es uns nicht wohl. Hat uns ja dann auch im Endeffekt den ersten Abend auf diesem wunderschönen Campground gekostet was natürlich auch etwas ärgerlich war.
Gruß Alex
Einmal USA und infiziert!