Heute sind wir recht pünktlich gegen 7 Uhr aufgestanden und haben gefrühstückt.
9Uhr haben wir uns dann auf den Weg zur Bushaltestelle gemacht. Es gibt 4 Linien mit denen man in verschiedene Richtungen fahren kann. Im Zentrum benutzt man die blaue Linie. Wir sind dann an der Mather Campround Haltestelle zugestiegen und zwei Stationen weiter von der Eastbound in die Westbound umgestiegen, um anschließend zur roten zu kommen, mit der wir zum letzten Halt, dem Hermits Rest, fahren wollten. Als wir umsteigen wollten, wurde uns aber klar, dass genau diese Idee auch viele andere hatten und somit planten wir spontan um und gingen den Rim Trail eben von dieser Haltestelle zu Fuss los. Zuerst ging es ein Stück weit immer berghoch, aber danach war der Trail eigentlich ganz easy zu laufen. Er führt sehr oft wirklich direkt am Rim entlang und man hat tolle Ausblicke in den Grand Canyon.
Wir gingen einige Kilometer bis zum Mojave Point. Schon von Beginn an konnte man sehen, dass in nördlicher Richtung ein Gewitter auf dem Weg in unsere Richtung war, deshalb wollten wir erstmal ein paar Punkte überspringen. Es war auch mit 70% Wahrscheinlichkeit wieder Gewitter angekündigt.
Über uns schien jedoch noch den ganzen Vormittag die Sonne, aber bei gut 25°C konnte man es noch aushalten, wir waren schließlich schon anderes gewöhnt. Wir fuhren dann zum Hermits Rest und freuten uns dort darauf, einen Kaffee zu bekommen. Das war nämlich gegenüber den anderen Parks schon eine Besonderheit, dass es hier doch ein paar Punkte gab, an denen man Snacks und ein paar Getränke kaufen konnte. Nicht so dass uns das extrem gefehlt hatte, aber ab und an dachten wir mal, in Österreich wäre wir jetzt bestimmt mal in eine schöne Almhütte eingekehrt. Na gut Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude und das war dann auch alles, weil heiße Getränke waren an dem Tag leider nicht verfügbar. Eine Pepsi und Wasser hatten wir selbst dabei, also kauften wir garnichts, aber ich bekam im Giftshop ein schönes T-Shirt. Aufgrund der unsicheren Wetterlage beschlossen wir, mit dem Shuttle bis zurück zum Visitor Center zu fahren und uns noch den Mather Point anzusehen. Die Fahrt dauerte dann doch schon fast eine Stunde bis dahin und die Busse waren teils rappelvoll. An die empfohlenen Masken hielten sich nur noch wenige, wir haben es die meiste Zeit gemacht und uns damit wohler gefühlt. Jetzt holten wir uns in dem Cafe neben dem Visitor Center erstmal Kaffee und Iced Coffee. Das Visitor Center hatte wieder geschlossen und diesmal waren auch davor keine Ranger. Am Mather Point war natürlich wie zu erwarten viel los. Erstmal hat man dort eine schöne Aussicht und weil dort auch die meisten PKW und Busparkplätze sind starten eben auch viele ihre Touren an diesem Punkt. Wir genossen trotzdem die Aussicht, machten ein paar Fotos und gingen noch ein Stück am Rim entlang.
Mittlerweile war es fast 15 Uhr und uns hat es dann auch gereicht, es wurde immer dunkler und wir hatten genügend Eindrücke gesammelt. Man hatte wirklich Probleme diese Größe und Weite des Canyons überhaupt zu realisieren, geschweige denn es auf einem Bild einfagen zu können. Um weitere Eindrücke zu bekommen, muss man dann einfach zumindest ein Stück weit hineinwandern oder vielleicht doch so eine Helitour buchen, aber dafür reichte einmal die Zeit nicht mehr bzw. eine Heliflug wäre uns auch zu teuer geworden, irgendwo muss man dann auch mal eine Budgetgrenze ziehen. Wir fuhren mit dem Shuttle dann bis zur Market Plaza, nutzten dort das bescheidene WLAN, um mal kurz nach zuhause zu texten. Wir hatten am Vorabend leckeren kalifornischen Rosé Wein dort gekauft, davon holten wir uns spontan nochmal einen und auch für die letzten beiden Abende unser Lieblingsbier, was man nicht überall bekam.
Da es in den letzten Tagen häufiger geregnet hatte, waren auch Campfire erlaubt und das wollten wir dann auch nochmal ausnutzen an unserem letzten richtigen Campground in der Natur, auf einem RV Park hat das ja dann doch nicht mehr so seinen Charme. Die restlichen paar Meter wollten wir dann rasch zu Fuss zurücklegen, da der Bus für uns erst einen riesen Umweg fahren würde und es ja eigentlich nicht weit zum Campground war. Eigentlich, wenn man den richtigen Weg nehmen würde, naja irgendwann haben wir den richtigen gefunden und es mit einigen Regentropfen auf dem Kopf zurück zum Womo geschafft. Dort gab es für Michelle einen amerikanisch „kleinen“ Muffin (wären bei uns selbstgebacken wahrscheinlich 2-3 geworden) und für mich einen leckeren DingDong. Wir chillten dann eine Runde im Womo, ehe wir uns gegen 17.30Uhr nochmal mit ein paar Sachen zur Laundry aufmachten. Dort angekommen standen wir vor verschlossener Tür, leider nur offen von 8 bis 16Uhr. Gut, dann eben heute doch nicht mehr. Der Abend endete mit Campfire und grillen über dem Holzfeuer. Das ist doch irgendwie immer das schönste am Campertag.