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Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Nine Mile Canyon, Hwy-191, Price, Utah

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Bernhard
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Nine Mile Canyon, Hwy-191, Price, Utah
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Die Pictographs und Petroglyphs der prähistorischen Fremont-Kultur (950 bis 1250 A.D.) an den Wänden dieses Canyons (und kurzer Seitencanyons) werden auch  als "The World´s Longest Art Gallery" bezeichnet.  Es wurden gut 1000 Panels mit mehr als 10.000 Einzeldarstellungen (oder auch mehr) gezählt -- die höchste Konzentration in ganz Nordamerika. 

Die Felszeichnungen waren seit dem Beginn der Förderung von Erdgas durch Staub und  Abgase der Trucks gefährdet. Durch den Bau einer Paved Road von Wellington 2012 mindestens bis zum Panel "The great Hunt"  (hier sitzt der Marker)  entfällt diese Gefahr.  Die Strecke nach / aus Norden  ist für ca 7 Meilen von den gesamt 30 Meilen noch unpaved.(siehe BLM-Map)

https://en.wikipedia.org/wiki/Ninemile_Canyon_(Utah)

Video von Video-Bloggers Tristan Higbee

Sangres.com

BLM Map

Foto: "The Great Hunt"   GPS: 39.78030784164074, -110.13498607491768 --- mindestens bis hier paved road

Guide to Nine Mile Canyon

TrekPlanner Driving Guide (mit sehr vielen Bildern)

Direction: The turnoff to Nine Mile Canyon is approximately two miles east of Wellington on US-191. There is a sign indicating the turnoff near the Chevron Station  -->  N 2200 E /Soldier Creek Rd  ( Abzweig-GPS: 39.54933372069739, -110.66833484367656). ---  Wellington is about 10 miles southeast of Price. The Backway ends at the junction of US-40 one mile west of Myton. In addition to the main route, side roads lead into several other canyons and on to the West Tavaputs Plateau.

Die geteerte Strecke von Wellington bis zu den meisten und schönsten Panels beträgt ca. 35 Meilen. Der Marker sitzt bei dem Panel "The Great Hunt".  Bisherhin sollte man auf jeden Fall fahren (paved road). Die Seiten-Canyons sind meist unpaved, aber wohl in einem guten Zustand. Der Name des" Nine-Mile"-Canyons führt hier in die Irre

Wer noch weitere, besonders aktuelle Informationen wünscht, erhält sie in Price im Carbon County Visitor Center. ---- 751 E 100 N #2600, Price, UT 84501


 

Koordinaten: 
39° 46' 50.943" N, 110° 8' 5.53" W

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Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)

Bernhard
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RE: Nine Mile Canyon, Hwy-191, Utah

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Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)

Santi
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Beigetreten: 13.02.2012 - 15:07
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Nine Mile Canyon - unbedingt sehenswert!

Ich kann den Besuch hier nur wärmstens empfehlen!
Am 1. September 2012 kamen wir am östlichen Ortsrand von Wellington an einer Abzweigung vorbei, die unser Interesse weckte:
Gleich nach einer Chevron-Tankstelle stand dort ein Hinweisschild des Bureau of Land Management nach links zum "Nine Mile Canyon".
Schon bei der Vorbereitung unserer Reise hatten wir irgendwo gelesen, dass es in dieser Gegend viele Felszeichnungen der amerikanischen Ureinwohner, der Utas, sowie der Freemont-Kultur, einem vor über 1.000 Jahren lebendem Volk von Jägern und Ackerbauern, geben soll. Also dachten wir uns, den kleinen Abstecher von 9 Meilen schnell mitnehmen zu können.

 

Zu dem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass der Name irreführend ist, denn der Canyon ist bis zu seinem Ende deutlich mehr als 40 Meilen lang.

Zunächst fuhren wir also auf der Soldier Creek Road durch eine unspektakuläre, hügelige Landschaft und waren von dem vermeintlichen Canyon enttäuscht. Als wir schon daran dachten, umzukehren, kamen wir nach etwa 10 Meilen in eine wunderschöne, enge Schlucht, die von hoch aufragenden Felswänden begrenzt war. Wir waren offenbar die einzigen Besucher an diesem Tag, denn außer uns waren nur ein paar Bauarbeiter zu sehen, die mit Asphaltarbeiten beschäftigt waren. Nach der Baustelle war die Straße nicht mehr geteert, aber auch mit dem Wohnmobil noch gut befahrbar.

Nachdem wir schon mehr als 27 Meilen vom Highway 6 entfernt waren kamen wir zu einem sehr idyllisch gelegenen Rastplatz mit Plumpsklo an einem kleinen Bach, der "Cottonwood Glen Picnic Area", wo auch eine alte, verfallene Blockhütte ein reizvolles Fotomotiv darstellte. Wegen der Schönheit des Tals änderten wir spontan unseren heutigen Reiseplan und fuhren gemütlich weiter in den Canyon hinein, meist zu Füßen der Felswand, vorbei an saftig grünen Wiesen. Wir konnten uns kaum satt sehen an den immer neuen Ausblicken auf die Berge und die Seitencanyons. Schließlich kamen wir zu den kulturhistorisch wichtigsten Sehenswürdigkeiten, den Petroglyphen - mit harten Gegenständen in den Fels geritzten Bildern. Am "Daddy Canyon Complex" trafen wir die einzigen anderen Touristen, ein Paar aus Salt Lake City, das hierher einen Tagesausflug unternommen hatte. Von diesen erfuhren wir, dass dieses Tal wegen dieser Felsbilder berühmt ist und es sich um eine über 25 Meilen verteilte "Outdoor-Gallery" handelt, in der sich Künstler verschiedener Zeitepochen verewigt haben. Wir fotografierten uns gegenseitig vor der "Daddy Canyon Site", einem sehr beeindruckenden Wandbild mit Symbolen von Hirschen und Menschen.

Mit dem Plan, den es auch online gegeben hätte, wäre alles besser gegangen. Hinterher ist man immer schlauer! Ganz in der Nähe, im Seitental Cottonwood Wash, befand sich auch das "Great Hunt Panel", eine der größten und schönsten Felszeichnungen des Canyons, mit einer Darstellung der Jagd auf Bighorn-Schafe.
Auf der ca. 45 Meilen langen Rückfahrt zum HW 6 hielten wir noch an weiteren Felszeichnungen an, die durch Holzzäune gesichert waren. Besonders schön war auch der Balanced Rock bei Mile Maker 31,9 und die First Site (MM 26,2), die wir am Hinweg überhaupt nicht bemerkt hatten. Hier waren die Bilder teilweise mehrere Meter über der Straße, so dass ein Fernglas nützlich gewesen wäre. Außerdem sahen wir unterwegs einige alte Farmgebäude.

Etwa drei Stunden, nachdem wir unseren vermeintlich kurzen Abstecher begonnen hatten, kamen wir auf die Hauptstraße zurück. Wir hatten mehr als 90 Meilen im "Nine Miles Canyon" zurückgelegt, aber es hatte sich sehr gelohnt! Wir kommen sicher wieder einmal, dann aber mit mehr Zeit, denn dieses Tal ist wunderschön und durch die Ruhe und Abgeschiedenheit einzigartig. Denn dadurch, dass diese Gegend etwas abseits der üblichen Touristenroute liegt, wird dieser Ort kaum besucht. Hoffentlich bleibt das noch lange so!  

Für alle, die sich für amerikanische Frühgeschichte und "Rock Art" interessieren, ist ein Abstecher sehr lohnenswert.
Normal wären dafür wenigstens 4-5 Stunden zu empfehlen, wer an jeder Petroglyphe Site anhält, kann aber auch einen ganzen Tag verbringen.

Plan des Canyon

Viele Grüße Santi

Cool Am Horizont fängt es erst an!

Bernhard
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RE: Nine Mile Canyon, Hwy-191, Price, Utah

Hallo Santi,

herzlichen Dank für diesen ausführlichen Bericht über diese Location, aus dem auch nach 10 Jahren eine große Begeisterung spricht !yes

Vielleicht hast du auch noch ein paar Bilder von den Petroglyphs auf deiner Festplatte, die du uns hier zeigen kannst. Wenn nicht, ist es auch recht, die Links oben bringen auch manche Information.

Viele Grüße

Bernhard

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Santi
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Beigetreten: 13.02.2012 - 15:07
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RE: Nine Mile Canyon, Hwy-191, Price, Utah

Lieber Bernhard,
gern ergänze ich die Infos noch mit Bildern der Petroglyphen. Ein Abstecher, etwa auf der Fahrt von Salt Lake City nach Moab, lohnt sich wirklich sehr.

Unterwegs im Nine-Mile-Canyon

Viele Grüße Santi

Cool Am Horizont fängt es erst an!

Bernhard
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Beigetreten: 21.08.2009 - 15:31
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RE: Nine Mile Canyon, Hwy-191, Price, Utah

Hallo Santi,

ganz herzlichen Dank !

Viele Grüße

Bernhard

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