Tag 07
Bryce Canyon
Freitag, 16. September 2016
Etwas frisch war es heute Nacht und da wir keinen Stromanschluss hatten und der Generator hier nur bis 16:00 h erlaubt ist, mussten wir uns gut in unsere Decken kuscheln. Es ging aber und als wir morgens aufstanden war es nicht ganz so kalt, wie gestern.
Sobald die Sonne da ist, wird es auch direkt warm, so dass man die lange Hose getrost gegen kurze Shorts tauschen kann.
Nach einem Kaffee und einer Schale Müsli, die wir dann doch drinnen genossen haben, ging unsere Reise weiter in Richtung Bryce Canyon.
Am Bryce Canyon angekommen, bekamen wir erst einmal einen Zettel in die Hand, auf dem Stand, dass nur RV's unter 25 Fuß rein dürfen. Glück gehabt, unserer ist nur 22 Fuß lang. Am Visitor Center war noch jede Menge Parkplatz frei. Also anhalten und rein. Nach kurzer Info ging es dann weiter. Frohen Mutes fuhr Ina den ersten Parkplatz an: Full! Also zum Nächsten. Auf dem waren zwar noch Plätze frei, aber nur für kleinere Autos. Bevor der Frust nun zu groß wurde, beschlossen wir nun doch unser Gefährt außerhalb zuparken und den Shuttlebus zu nehmen. Wahrscheinlich die wesentlich stressfreiere Lösung.
Der Shuttlebus brachte uns zum Inspiration Point, der hintere Teil des Parks ist wegen Straßenarbeiten gesperrt.
Wir beschlossen den Rückweg zu Fuß anzutreten und wanderten so einmal um den kompletten Canyon.
So langsam gewöhnen wir uns an die dünne Luft und kommen nicht mehr ganz so schnell außer Atem. Zum Inspiration Point ist es ein recht steiler Aufstieg, aber der Ausblick unterwegs ist schon toll!!
Einer alten Indianer-Legende zu folge sind die sogenannten Hoodoo's Menschen, die von Coyoten versteinert wurde, um sie zu bestrafen. Da zu dieser Zeit nur Indianer in diesem Gebiet gewohnt haben, müssen sie wohl einiges auf dem Kerbholz gehabt haben, soviele Hoodoo's, wie hier stehen.
Hier seht ihr, wo wir langgegangen sind. Oben auf dem Rim einmal rundherum.
So hatte es doch noch einen Vorteil, dass wir nicht mit dem Camper im Park waren. Wir liefen vom Inspiration Point bis zum letzten, bzw. ersten Overlook, dem Sunrise-Point, zurück und konnten dort bequem wieder in den Shuttle Bus steigen, der uns zu unserem Auto zurückgebracht hat.
Mit dem Mietwagen wären wir nie auf die Idee gekommen den Shuttle Bus zu nehmen.
Über den traumhaften Scenic Byway 12 fuhren wir weiter zu unserem heutigen Campground nahe Escalante im Escalante Petrified Forest State Park. Dieser liegt innerhalb des Colorado Plateaus, welches sich seit ca. 40 Millionen Jahren immer weiter anhebt.
Das war unser Stellplatz. Mit Seeblick (kommt auf den Fotos leider nicht so rüber).
Vor 135 bis 155 Millionen Jahren war diese Gegend überwiegend flach, lag näher am Äquator und es gab viel mehr Niederschläge.Wasserfluten und Erosion entwurzelten die Bäume und lagerten sie an Flutebenen und Sandbänken ab. Wurden die Bäume schnell mit Sand und Schlamm bedeckt, so dass kein Sauerstoff für die Verrottung sorgte, war eine Versteinerung erst möglich. Später bedeckte vulkanische Asche die Bäume. Das Grundwasser hier ist reich an Silicium und anderen, eisenhaltigen Verbindungen. Diese durchdrangen die Bäume und verschlossen die Hohlräume und führten innerhalb von Millionen von Jahren zu einer Versteinerung.
Kurz bevor es dunkel wurde, machten wir uns an den Anstieg zum Loop, mussten aber feststellen, dass die Sonne uns einen Strich durch die Rechnung macht, in dem sie schnell hinter den Bergen verschwand. Da der Weg sehr steil und kaum 30 cm breit den Berg hinauf ging, drehten wir nach einem knappen Kilometer wieder um. In der Dunkelheit wollten wir nicht wieder runter müssen.
Wir haben heute Abend wieder den Grill angeschmissen und danach gab es noch Marshmallows am Lagerfeuer!
Yammiii!!!
Leider waren die gekauften Marshmallows zu einem einzigen Klumpen verschmolzen. Als Ina endlich ein Stück auf dem Spieß hatte, dauerte es nicht lange und das Teil fing Feuer!
Ich habe dann lieber noch ein Bierchen genossen.