Mittwoch, 14. September 2016
Valley of Fire und Kolob Canyon
Um 21:00 h fielen uns gestern vor lauter Müdigkeit die Augen zu und wir beschlossen in unser Bett zu kriechen. Es ist wirklich groß genug und wir haben gut geschlafen. Die erste Nacht in einem Wohnmobil.
Pünktlich um 6:00 h waren wir dann wieder fit. Es war so stilldraußen, dass man sich gar nicht getraut hat überhaupt zu sprechen. Diese Ruhe fühlt sich ein wenig an, als hätte man Watte in den Ohren. Eine vorbeifliegende Fliege hatte die gefühlte Lautstärke eines Düsenjets.
Ich setzte einen Kessel Wasser auf, um uns einen Kaffee zu machen. Voller Vorfreude füllte ich in jeden Becher zwei Löffel von demI nstant-Kaffee.
Merkwürdigerweise war das Pulver strahlend weiß. Hmmm, merkwürdig. Na ja, wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Wir hatten anstatt Kaffee mit Creamer und Karamell-Geschmack nur Creamer mit Karamell-Geschmack gekauft. Na super, also nichts mit Kaffee. So aßen wir unser Müsli ohne Kaffee und machten uns danach abreisefertig.
Wir wollten uns noch etwas genauer das Valley of Fire anschauen und ich schlug eine kleinere Wanderung in den White Domes vor. Es war noch früh und nicht so warm und die knapp 2 km für den Loop klangen gar nicht schlecht. Trotzdem machten wir unsere zwei Flaschen, die man an einer Gürtelschlaufe befestigt, fertig. Ich meinte zwar das wäre nicht nötig, aber Ina bestand darauf.
2 km sind halt nicht immer zwei km!! Es ging durch lockeren Wüstensand. Das alleine war schon anstrengend genug!
Danach ging es über Felsen zügig bergab.
Der Abstieg ließ nichts Gutes ahnen, und wir überlegten kurz, ob wir nicht gleich umdrehen sollten. Gott sei Dank haben wir beschlossen weiter zu gehen und wurden dafür reich belohnt. Unten angekommen erwartete uns ein Slot-Canyon. Schaut selbst:
Und hier kamen wir wieder raus!
Den Rest des Weges ging es nur flach bergauf und wir waren froh, diese Wanderung gemacht zu haben.
Heute saß übrigens Ina hinterm Steuer!
So ein Wohnmobil ist schon echt praktisch! Gerade auf den Rastplatz fahren, auf's Klo gehen, aus dem Kühlschrank was Kaltes zu trinken und etwas zu Essenholen und fertig.
Wir fuhren weiter und verließen Nevada, passierten Arizona und landeten schließlich in Utah.
Dort wollten wir heute noch den Kolob Canyon besichtigen, der ein Teil des Zion National-Park ist. Der Ranger fragte direkt, ob wir zum Wandern hier wären. Nein, heute nicht mehr, sind schon gewandert.
Wir fuhren den Scenic-Loop entlang.
Am Wendepunkt angekommen sahen wir, dass der Wanderweg zum Overlook-Point nur ca. eine Meile ist. Komm, das schaffen wir!
Es ging ganz gut. Hier oben ist es auch kühler, allerdings wird die Luft auch schon merklich dünner. Es ging praktisch nur bergauf, aber man hatte auch einen tollen Ausblick:
Zusammengefasst kann man schon sagen, dass wir heute Minimum 20 km gelaufen sind! Der erste Trip war 1,2 Meilen, der zweite 1 Meile. das macht in Kilometern schon mal ca. 3,6. dazu ging es ständig bergauf und bergab, dafür kann man das Ganze verdoppeln. Das mach dann 7,2km. Dazu kommt noch, dass wir völlig untrainiert sind, auch da zählt jeder Kilometer doppelt. Das macht dann schon 14,4 km. Und die restlichen 5,6 km sind der Bonus dafür, dass die Luft so dünn war. Alles klar??
Wen wundert es da noch, dass wir abends echt fertig waren. Unser Nachtquartier haben wir in Cedar City auf dem Gelände eines Best-Western Motels, die auch RV-Stellplätze anbieten. Dadurch, dass wir dem Motel zugehörig sind, haben wir kostenlose Pool-Nutzung und es gibt auch einen Hot Tub! Genau das richtige nach so einem Tag! Das Teil war so warm, dass man nur langsam einsteigen konnte und danach alles kribbelte, bevor die Entspannung eintrat!
Das tat so gut. Nur das rauskommen nicht. In dieser Höhe ist es etwas kühler und es waren nur noch 17 Grad Außentemperatur, als wir aus dem Teil raus sind. Dafür waren wir aber auch wieder sauber.
Zurück im Wohnmobil stellte ich fest, dass sich der komplette Inhalt meines Shampoos in meinen Kulturbeutel ergossen hatte. Begleitet von ständigem Fluchen - den genauen Wortlaut gebe ich hierlieber nicht wieder - wusch ich die ganzen Sachen sauber und versuchte diese verzweifelt in dem kleinen Spiegelschrank unter zubringen. Ina hielt mich dann davon ab, nun auch noch den Kulturbeutelauswaschen zu wollen, in einem Waschbecken, dass kleiner als selbiger ist. "Wozu gibt es Waschsalons??"
Auf dem Weg zum Abendessen besorgten wir endlich Kaffee und gingen dann zu Sizzler. Es gab einen Salat von der Salatbar und danach Giant-Shrimps mit Pommes.
Ich erinnere mich noch, dass mein lieber Mann für die kurze Wanderung vom Parkplatz zur Horseshoe Bend eine Gallone mitschleppte, was ich kopschüttelnd zur Kenntnis nahm - ist ja viel zu viel für die paar hundert Meter... Am Ende war die Gallone leer und wir waren wieder glücklich und immer noch durstig im Womo. Es ist wie du sagst, 2km ist nicht immer = 2 km -> mir gefallen deine Rechnungen allgemein sehr
Liebe Grüsse
Esther
Hallo Esther,
schön, dass Du auch dabei bist.
Ich bin auch eher der Verfechter: Was ich nicht trinke, muss ich nicht mit mir rummtragen.
Meine Frau ist da etwas anders: Wir sind hier in der Wüste und wer weiß....
Best regards, Bernd