Heute geht es von 3 wunderschönen Tagen im Pacific Rim Nationalpark wieder zurück quer über Vancouver Island vorbei an Port Alberni und Parksville nach Courtenay und Comox. Wieder stimmt der Wetterbericht mit Wolken und Regen : bis in die Berge regnet es noch nicht, aber kurz hinter Port Alberni beginnt es (wieder) zu nieseln.
Da haben wir schon einen „Notstopp“ an der Straße hinter uns, wo ein einsames Schwarzbären-Baby fast unbeeindruckt von den wenigen Autos versucht, etwas essbares vom Highway aufzuklauben. Wir (Kerstin) machen schnell ein paar Fotos, bevor der Kleine dann aus Angst vor einem schweren LKW im Wald verschwindet. Man vermißt Mama-Bear, hoffentlich ist das Kleine nicht ganz alleine, denn dann wird es nur schwer überleben können.
Wir machen noch einen Halt für einen Spaziergang durch den Cathedral Cove Regenwald, hier sind wir aber für das große AHA doch schon sehr verwöhnt und am Little Qualicum Falls, einem Canyon, der sich in Wasserfällen und Kaskaden einen Weg durch den Felsen geschnitten hat. Das lässt sich trotz Nieselregen, der dann sogar aufhört, gut erlaufen und eröffnet tolle „einsichten“.
Über Parksville geht es dann auf der Autobahn schnell weiter nach Courtenay, wo im exzellenten Visitor Center zwar ein sehr gutes Internet wartet aber leider auch ziemlich inkompetente Auskunfts-Damen, die ziemlich hilflos fast jede Frage offenlassen, die wir so hatten. So landen wir dann erst mit einem Umweg auf einem der kleinen Küsten-Campingplätze, wo wir für 15 CAD eine einfache, aber preiswerte Unterkunft direkt am Wasser bekommen : auf dem Kitty Coleman Beach Campground.. Es hört dann sogar mal auf, zu regnen und wir können uns den Platz wenigstens in Ruhe ansehen und sehen dann sogar einen der großen Kreuzfahrtschiffe langsam vorbeiziehen – eine gute Wahl. Später beginnt es wieder zu regnen und hört dann auch die ganze Nacht nicht mehr auf ....
Tag 23 – 13.06.2018 - Mi
Heute ist schlechtes Wetter angesagt und wir haben uns auf Shopping und Stadtrundgang in Courtenay und Comox eingerichtet, der Morgen bringt allerdings eine überraschende Wende auf unserem Stellplatz direkt am Ufer : warme Sonne und wir können wieder einmal draußen frühstücken, leider bewölkt es sich dann wiededer etwas und wir bleiben bei unseren ursprünglichen Plänen : schlechtes Wetter einen Tag aussitzen !
Also auf nach Comox und siehe da, die Sonne scheint wieder und erlaubt vor einem weiteren kurzen Schauer einen schönen Rundgang durch die Marina – gerade rechtzeitig sind wir wieder im Auto und können die Shopping-Tour bei Walmart beginnen und beim Imbiss bei Tim Horton beenden. Nach dem Auftanken fahren wir wieder auf den schön und günstig gelegenen Kitty Coleman Beach Campingplatz und bekommen wieder einen schönen Platz am Wasser, diesmal mit mehr Platz zu den Nachbarn. Morgen soll es zumindest am Vormittag schöner werden und so wollen wir dem Mt. Washington Morgen eine Chance geben, bevor es dann weitergehen soll in den Strathconia Provinzpark weit hinein in die Berge. Der Abend bleibt trocken und so sind wir guten Mutes....
Tag 24 – 14.06.2018 - Do
am Morgen strahlt uns die Sonne auf den Strand und schon wieder können wir draußen Frühstücken. Dann wieder Plan A mit der Anfahrt zum Mt. Washington zum Wandern. Während der 25 km kurzen aber steilen Fahrt trübt sich das Wetter leider wieder ein und bleibt dann auch den ganzen Tag so – gut daran : es regnet nicht ! Der Sessellift operiert sowieso noch nicht vor Ende Juni und so parken wir kurz unter dem Gipfel am Trailhead vieler Wanderungen in den Paradise Meadows. Leider liegt noch viel Schnee im Wald und zum Teil auch auf den Wegen, so dass es auch für die Frühlingsblüter noch zu früh ist – gerade mal ein paar Osterglocken blühen.
Wir suchen uns eine moderate Wanderung über die Paradise Meadows zum Battleship und McKenzie Lake aus, die wir in knapp 4 Stunden hinter uns bringen. Leider können wir nirgends so richtig Picknick machen, da entweder noch keine Bänke aufgebaut sind oder es einfach noch zu kalt ist. Der Weg ist nicht sehr steil, aber durch die vielen verharschten Schneeverwehungen recht mühsam. Wir sind redlich geschafft, wie wir wieder am Auto eintreffen, hatten wir doch auch warme Kleidung für alle Eventualitäten vorgesorgt.
Der Gipfel des Mt. Washington ist immer noch in den Wolken und so fahren wir wieder hinab und gleich weiter über Campell River in den Strathconia Provincial Park, wo wir wie geplant auf dem Ralph River Campground freie Stellplätze zur Auswahl haben. Das Reservierungssystem ist wiederum ein wenig intransparent und so müssen wir auf den Ranger warten um die Reservierung für 2 Tage (auf verschiedenen Stellplätzen) zu organisieren. Auf jeden Falle eine tolle Gegend, ein sehr schöner Campingplatz und das Wetter soll ja auch die nächsten Tage immer besser werden.
Tag 25 – 15.06.2018 -Fr
Der Abendspaziergang auf der Wiese am Lake Butte war schön sehr schön aber was sich dann am Morgen bot, war (wieder) kitschig-schön pur – so stellt man sich kanadische Wildnis vor, kein Mensch zu sehen und die tollsten Landschaften mit See, Fluss, Kanus und tollen, schneebedeckten Bergen – schöner geht es wirklich nicht ! Es ist nur ein bisschen kühl zum Frühstücken in diesem Scenario aber danach müssen wir gleich raus und diese Landschaft genießen. Wir fahren 8 km in das Tal hinein und haben erst tolle Aussichten und dann eine Durchfahrt durch eine Mine, wo Kupfer, Zinn, Blei und Gold gewonnen werden zum Trailhead für die Upper Myra Falls.
Hier wandern wir einen leichten Waldweg mit ein paar Hindernissen immer berg-auf zu den Wasserfällen, die nicht sensationell aber schon beeindruckend sind – auch kommen uns nur einige wenige Wanderer entgegen (die angegebenen 100 m Höhenunterschied sind aber wohl eher sehr optimistisch – es fühlt sich mehr an ....). Nach 2 ½ Stunden sind wir zurück und wandern dann noch herab zu den Lower Myra Falls. Diese sind beeindruckend, da es mit viel Wasser in mehreren Stufen und Kaskaden in den Butte Lake geht - toll
Diese Tage im Strathconia Provinzpark werden uns mit Sicherheit als ein Höhepunkt in Erinnerung bleiben : die tolle Landschaft, zwei tolle Stellplätze mit Aussicht und so offen, daß wir auch etwas von der strahlenden Sonne hatten und viel draußen sitzen konnten und lohnende Wanderzeile zu Wasserfällen in der engeren Umgebung !
