Wigwam Motel
Die nächsten 4 - 5 Tage werden wir auf Campgrounds ohne Full Hook-Ups verbringen. Deshalb dumpen wir alle Tanks und tanken Frischwasser nach. In Holbrook füllen wir noch unsere Vorräte auf. Kurz vor der Weiterfahrt machen wir noch Halt am Wigwam Motel. Das ist eine sehr originelle Unterkunftsmöglichkeit, denn die "Zimmer" sind, wie der Name bereits vermuten lässt, echte Wigwams (allerdings aus Beton). Mit den davor abgestellten Oldtimern sieht das echt gut aus und passt ideal zur Route 66, die wir heute für unseren Abstecher zum Canyon de Chelly erstmal verlassen.
Wir fahren auf der I-40 ein kurzes Stück in östlicher Richtung, bevor wir Richtung Norden auf die Navajo Service Route 6 ins Indianerland abbiegen.
Die nächsten zwei Stunden geht es durch bergiges Wüstenland auf einer der rütteligsten Strecken während unserer ganzen Reise. Wir werden durchgeschüttelt und auch unsere Mikrowelle "verlässt" Ihren angestammten Platz über dem Küchenschrank und verabschiedet sich aus der Halterung. Ist ja nicht das erste Mal, dass uns dieses Teil ärgert.
Hubbell Trading Post
Kurz nach der Ortschaft Indian Wells biegen wir in Richtung Osten auf den frisch geteerten Highway 15 ab. Doch die Hoffnung, dass die Rüttelfahrt nun vorbei ist, zerschlägt sich bereits nach wenigen Metern. Ich habe noch nie eine so schlechte neue Straße erlebt, wie das, was wir auf den nächsten 50 Meilen unter den Rädern haben.
In Burnside machen wir Rast und versuchen den "Parkinson" wieder los zu werden.
Ein Wegweiser animiert uns, zum 5 Meilen entfernten Hubbell Trading Post National Historic Site zu fahren. Etwas Kultur tut uns vielleicht gut nach der Erdbebenfahrt...
Der historische Handelsposten aus dem Jahr 1878 beherbergt ein kleines (Freilicht-)Museum und einen Coffeeshop. Wir kommen mit dem Betreiber, einem sehr gebildeten und beeindruckenden Navajo ins Gespräch. Er erzählt uns etwas über den Gründer und die Geschichte des Postens. Sehr angenehm und informativ.
Canyon de Chelly, Spider Rock Campground
Es sind noch gut 80 Kilometer bis zum Canyon de Chelly. Vom Highway 191 hat man tolle Blicke ins "Beautiful Valley". In Chinle, der größten Ortschaft dieses Navajo Reservats biegen wir in die Stichstraße zum Canyon de Chelly ab.
Am Visitor Center informieren wir uns über die beiden Campgrounds. Wir entschließen uns für den Spider Rock Campground, der sich fast am Ende des etwa 18 Meilen langen Southrim-Drive auf über 2000 m Meereshöhe befindet.
Der Campground liegt idyllisch in der Nähe der Abbruchkante des Canyons, verfügt aber über keinerlei Komfort. Wir bleiben an einigen der Aussichtspunkte stehen und verschaffen uns einen ersten Eindruck. Schön! Urig! Wild! Indianer!