Tag 17: oh wie schön ist der Willis Creek und weiter zum Bryce Canyon

Sonntag  5.10.14:

Nach dem Frühstück überlegen wir wie es heute weitergeht.  Entweder direkt zum Bryce Canyon fahren oder ein Womo-Highlight in unmittelbarer Nähe besuchen.  Letzteres hat nur den Nachteil, dass das Ziel Willis Creek für die Wohnmobilanreise nicht geeignet ist ( gravel road ).  Da uns der State Park Mitarbeiter jedoch mitgeteilt hat, dass die Skutumpah Road insbesondere auf dem ersten Abschnitt vor kurzem instandgesetzt wurde, wagen wir das Abenteuer.  Wir verlassen die Kodachrome Road, fahren durch einen trockenen wash, sehen parkende Baufahrzeuge und eine 0,5 Meilen lange Steigung beginnt.  Der Untergrund ist eine festgefahrene Lehmschicht und so geht es fast erschütterungsfrei hinauf.  Zum Glück ist uns niemand entgegengekommen, sonst wäre es eng geworden.  ( Bilder: siehe Rückfahrt )

Nach 3 Meilen erreichen wir den betonierten Furt durch den Sheep Creek.  Die letzten 2 Meter der Abfahrt sind recht steil und mein Gehirn meldet:  Stopp, besser nicht durchfahren.   Unter Umständen hätte der Abwassertank aufgesetzt und das Risiko will ich nicht eingehen.  Vor dem Creek ist die Straße recht breit und ich parke ganz am Rand.

Von hier aus sind es ca. 3 mls bis zum Trailhead vom Willis Creek.   Wir beratschlagen:  3 mls hin, 3 mls zurück plus ca. 3 mls im Creek = 9 mls. Das müsste zu schaffen sein.  Der Wanderrucksack wird gepackt und als wir gerade losgehen wollen hält ein PKW am Creek.  Der vorsichtige Mann fährt auch nicht durch den Furt.  Wir kommen ins Gespräch und Steve aus Dallas, Tx meinte, dass es mind. 6 Meilen bis zum Trailhead sind.  Nachdem ich ihm meinen google maps Ausdruck inkl. Meilenangabe gezeigt habe, schließt er sich uns an.  Wir wandern über die Skutumpah Road die kein Ende zu nehmen scheint.  Er geht bergauf, bergab und mittlerweile wird es recht warm.  In der Ferne sichten wir bereits Bryce Canyon der allerdings rd. 300 Meter höher liegt.

Neben uns hält ein Ehepaar aus St. Barbara und fragt, ob sie uns ein Stück mitnehmen sollen.  Steve und wir nehmen die Einladung dankend an und kurze Zeit später beginnt die Wanderung durch die unberührte Landschaft des Willis Creek.

Willis Creek besteht aus mehreren Slot Canyons.  Wir gehen durch 4 Abschnitte und diese sind mal schmäler, mal breiter und auch die Tiefe wechselt.  Zwischen den Canyons gibt es Bachabschnitte mit viel Vegetation.

Zurück an der gravel road halten gerade 2 SUV mit einer deutschen Reisetruppe aus Cottbus.  Deren Ziel ist nicht der Canyon.  Sie wollen einfach nur Schotterpiste fahren.  Ich frage, ob sie uns ein Stück mitnehmen können, aber die Wagen sind recht vollgepackt.   So wandern wir zurück zum Womo………aber nur ein kleines Stück.  Nachdem der 1. SUV an uns vorbei gefahren ist, hält der 2.  Die netten Leute haben umgepackt und 2 Plätze sind für uns frei geworden.

Kurz vor unserem Womo halten die Fahrzeuge am Sheep Creek.  Alles aussteigen um die Bodenfreiheit zu erhöhen.  Mit Schwung nehmen die Fahrer die Steigung und nebenbei erfahren wir, dass zumindest der Fahrer derartiges Revier kennt.  Er arbeitet im Braunkohletagebau.  Oh, da gibt es viele Schotterpisten.

Nach Übergabe des „Lohns“  ( einige Fläschchen Bier ), wenden wir unser Fahrzeug und es geht zurück zur Hauptstraße.  Bei der Gefällestrecke bitte ich Gabi vorzugehen und sich ggf. vor  hinauffahrende Trucks zu werfen, da die road recht schmal ist.

Mir kommt aber niemand entgegen und weiter geht es zum Bryce Canyon.  Nächster Stopp am Parkplatz Mossy Cave.

Wir steuern den North CG an und es gibt genügend freie sites.  Nach dem Kaffee tanken wir Propangas,  da der Tank weniger nur noch ¼ anzeigt.  Des Weiteren prüfe ich den Reifendruck, da wir bereits 1800 Meilen unterwegs sind.  Alles okay und die Gasfüllung hat gerade mal 22 $ gekostet.  Danach fahren wir zum Bryce Point und genießen die Aussicht.

Fazit:  Ein weiteres Highlight meiner Planung konnten wir erreichen.  Der Willis Creek ist ein sehr schöner Slot Canyon und es gibt hier deutlich weniger Touristen als im Antelope Canyon.  Die Gegend zwischen Hwy 12 und Hwy 89 ist einen kompletten Urlaub wert.  Am besten mit einem Jeep.