Und schon verlassen wir Yosemite wieder. Hier wäre ein Tag mehr sicher nicht verkehrt gewesen, denn die Klettergruppe hat vom Tal bisher eigentlich nix gesehen. Doch duldet der Zeitplan noch keine Abweichungen, also geht es los Richtung Tioga Road. Diese Hochebene mit traumhaften Seen und malerischen, alpinen Bergen wäre es auch wert sie für ein paar Tage genauer zu erkunden.
Am Olmstead Point wandern wir die 500m zum Aussichtspunkt. Toller Blick hinab in das Yosemite Valley, doch ist es hier oben auch im heißen Sommer empfindlich kühl. Der Stopp lohnt sich in jedem Fall.
Die Fahrt nach Bodie zieht sich dann ganz schön, auch wenn es immer wieder sehr bemerkenswerte Aussichten und Streckenabschnitte hat. Von Süden aus kommend schickt uns der Navi auf eine 9 Meilen lange gravel road. Katharina befürchtet, dass das Womo gleich auseinander fällt, es rüttelt und schüttelt, die Zahnfüllungen lockern sich (es fühlt sich zumindest so an) und wir brauchen eine 3/4 Stunde bis hin. In Bodie selbst ist gerade eine Kostümtruppe zu Besuch, so schaut es noch echter nach wilder Westen aus. Die Geisterstadt hat zwar ein gewisses Flair, ob sie aber wirklich den Umweg und die anstrengende Anfahrt lohnt, wagen wir zu bezweifeln. Die Kinder fanden das Abenteuer der nicht befestigten Straße durchs Nirgendwo auf jeden Fall spannender.
Zurück geht es über die Bodie Road, die zwar weiter nördlich auf den Highway führt, aber dafür "nur" drei Meilen Buckelpiste hat. Entschädigt wird man unter anderem durch einen atemberaubenden Blick auf den Mono Lake. Die Tuffsteinformationen lassen wir aus, denn wir wollen noch Meilen machen und sind wie immer spät dran.
Der Blick auf die Berge des Küstengebirges und nachher auf das Owen`s Valley ist den Umweg nicht über den Highway 120 zu fahren allemal wert. Wir fahren weiter bis wir kurz hinter Bishop ein Schild sehen, das einen Campingplatz und heiße Quellen anpreist. Keough`s Hot Springs ist ein recht schöner, kleiner Campingplatz abseits der Straße. Der Clou des ruhigen Platzes ist das Schwimmbad, welches von einer heißen Quelle gespeist wird. Da wir eine Stunde vor Badeschluss erst ankommen, dürfen wir umsonst rein. Welch eine Wohltat nach langer Fahrt sich in das über 40°C heiße Entspannungsbecken zu legen!
Zum Schluss gibt es grillen und chillen unter tollem Sternenhimmel, bei dem man einen Eindruck bekommt, warum die Milchstraße ihren Namen zurecht trägt.