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4. Akt – Hoch lebe das Entzerrungsschaf - Lake Louise, Lake Moraine, Icefields Parkway bis Jasper

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Wherever
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4. Akt – Hoch lebe das Entzerrungsschaf - Lake Louise, Lake Moraine, Icefields Parkway bis Jasper
Eckdaten zum Reiseabschnitt

4. Akt – Lake Louise, Moraine Lake, Icefields Parkway, Columbia Icefield, Athabasca Falls … und ein merkwürdiges Navi

 

Der Jetlag war wie bei den meisten Europäern in Übersee für die ersten Tage unser Freund. Um 5:30 Uhr standen wir bereits Quicklebendig im Wohnmobil und Jenny machte ihr fabelhaftes Tomate-Mozzarella-Rührei - die gewaltige Kalorienbombe am morgen.

Es stand heute viel auf dem Stundenplan, so sollte es von Banff über den Icefields Parkway an den Sehenswürdigkeiten Lake Louise, Moraine Lake, dem Columbia Icefield sowie den Athabasca Falls in Jasper enden.

Da wir so früh waren, empfahl uns der Ranger am menschenleeren Parkplatz an der Bergstation des Lake Louise Busses, gleich mit dem RV hochzufahren - es sei eh noch nichts los. Gesagt getan. Leider konnte Lake Louise uns gegenüber nicht seine Postkartenseite zeigen. Es hatte noch Schnee und Eis, sodass nur Löcher im Eis das kristallblaue Wasser hervorstechen ließ. Der noch höher gelegene Lake Moraine war jetzt am 23. Mai noch gar komplett versteckt, wenn auch die Zufahrtsstraße gerade seinen "ersten geöffneten" Tag hatte.

Bei der Talabfahrt stellen wir dann erneut fest, wie sehr doch unser Navigationsgerät das uns von CanaDream mitgegeben worden war durch die frische Höhenluft verwirrt worden sein musste. Wir hatten die Sprache auf deutsch gestellt und so sprach unser Navi auch englische Straßenname im deutschen Wortlaus aus. So wurde aus dem Befehl "Rechtsabbiegen auf Lake Louise Dr" dann "Rechtsabbiegen auf Larke Luise Doktor" - was logischerweise zu einiger Erheiterung beitrug.

Weiter ging es auf dem wunderschönen Icefields Parkway, der uns allerdings abschnittsweise fast verzweifeln lassen hat, da die Straßenbeschaffenheit dessen teilweise durch regelmäßige Bodenwellen dermaßen schlecht ist, das regelmäßig alle 10 Meter ein fester Ruck durch das Womomöbiliar ging und alle Teller vor Ehrfurcht klappern ließ. Ziemlich nervig, wenn man nicht gerade mit Schrittgeschwindigkeit unterwegs ist.

Ein landschaftliches Highlight unserer Route war definitiv der Mistaya Canyon entlang der Strecke. An dem Tag sogar möglicherweise DAS Highlight. Hätten wir vorher gewusst, was für ein angenehmes Klima und welch atemberaubende Landschaft uns dort erwartet, hätten wir dort sicher einen kleinen Hike eingeplant:

Mistaya Canyon

Auf dem Weg zum Columbia Gletscher nahm der Verkehr etwas zu, Busse mit chinesischen oder zumindest asiatischen Besucher traten wie Herdentiere auf und überholten uns teilweise auf dem Weg zum Gipfel. Auf halbem Weg staute es sich etwas, es dauerte nicht lang bis wir herausstellten dass dort vorne ein Dickhornschaf unverhohlen seines Weges mitten auf dem Highway ging - und alle Autos, RVs und Busse diese nur im Schritttempo begutachteten und vermutlich innerhalb von wenigen Minuten hundertfach auf Speicherkarte geknipst wurde. Dabei war es nur ein einfaches Dickhornschaf, aber auch wir konnten uns nicht dem Reiz entziehen, dieses Dickhornschaf abzulichten und es spätestens hiermit seinen Ruhm zu manifestieren. Später stellten wir fest, dass der Verkehr deutlich flüßiger lief und entspannter, weil die Abstände zwischen den Fahrzeugen größer wurden durch das Schaf. Ein kräftiges Prosit auf unser offizielles "Entzerrungs-Dickhornschaf" wie wir es dann offiziell tauften. Könnte man nicht vor den Stauhotspots in NRW auch mal ein paar Entzerrungsdickhörner positionieren?

Columbia Icefield

 

Wir sahen uns noch die Athabasca Falls an, die uns allerdings nicht so hunderprozentig überzeugten. Die Betonlandschaft stört die Atmosphäre doch sehr. Ebenso wie die asiatischen Touristen, die über die Absperrung (was auf allen Schildern zu Recht unter Höchststrafe untersagt war) stiegen, ganz nah an den Rand des Wasserfalls traten um das perfekte Selfie zu machen. Während alle Zuschauer gebannt auf eine Tragödie warteten, konnten wir uns das Drama nicht mehr ansehen und haben zugesehen das wir schnell das weite suchten. Ein Ranger war leider nicht in der Nähe. Heute frage ich mich, ob wir vielleicht besser eingegriffen hätten - und nicht nur wie unzählige weitere stille Beobachter des Spektakels sein sollten.

Wir fuhren bis Jasper, schauten uns auch dort den Ort und das Visitor Center an und checkten dann auf den Whistlers Campground wiedermals für zwei Nächte ein. Doch am nächsten morgen sollten uns gleich zwei schwere Überraschungen erwarten ...

Viele Grüße

Chris

Wolfsspur
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Beigetreten: 07.06.2013 - 21:38
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RE: 4. Akt – Hoch lebe das Entzerrungsschaf - Lake Louise, Lake

Hallo Chris & Jenny,

leider ist euer Bericht an dieser Stelle vor über einem Jahr ins Stocken geraten? Gehts noch weiter? wink

Liebe Grüße,
Ulli

Scout Womo-Abenteuer.de


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