Es war wieder ein Morgen an dem wir dachten: "Schade, dass wir schon wieder weg müssen." Der Stellplatz am Lake Powell war völlig in Ordnung und die Aussicht auf den See ist auch irgendwie sehenswert, obwohl rund um den See eigentlich nur Wüste und Gestein ist. Aber wir beschwerten uns nicht, schließlich hatten wir uns für diese Taktung entschieden. Man kann auch sagen, dass es so geplant war, aber da muss ich ehrlicherweise sagen, dass es vor Ort mit den eigenen Augen doch nochmal einen überwältigt im Vergleich zu den Bildern und Videos aus dem Internet.
Also, gefrühstückt, losgefahren und nochmal einen Overlook auf den Lake Powell mitgenommen (09:40 Uhr):
Danach ging es über den Glen Canyon zum Glen Canyon Overlook (10:00 Uhr). Einige Leute parkten halb legal an den Enden des Staudamms und sind darüber gelaufen. Wir hatten uns, nicht wegen der Zeit, dagegen entschieden, sondern weil wir auch noch den Hoover Dam auf unserer To-Do-Liste haben und wir uns sagten, dass uns der größere und berühmtere Staudamm reichen wird. Der Weg zum Aussichtspunkt ist nicht ohne, also mit profillosen Schuhen könnte man schnell auf so einem glatt getretenen Felsen ausrutschen,
Die Zeit im Blick ging es dann auch weiter zur Mystical Antelope Canyon Tour (09:30 Uhr - Zeitverschiebung), welche wir gebucht hatten. Aber die Zeit in dieser Gegend im Blick zu haben ist sehr wichtig, da man sich auf der Grenze von zwei Zeitzonen bewegt. Das erkennt man auch daran, wenn man daheim ist, sich die Fotos anschaut und sich fragt, wieso die durcheinander sind. Bei unserer Planung sind wir öfters auf die Mystical Antelope Canyon Tour gestoßen, auch unsere Vlogger-Inspiration von Life.to.go hatten bei denen eine Tour gemacht. Lustigerweise haben auch Daniel und Steffi eine Foto-Tour bei denen gebucht gehabt, dann hat man mehr Zeit und vermutlich auch weniger Leute. Im Vergleich zur offiziellen Tour teurer, aber dafür dauert es nicht nur 30 Minuten sondern eher 90 bis 120 Minuten. Hat sich auf jeden Fall für uns gelohnt und es war spektakulär. Zuerst trifft man sich an einem "Platz", da gibt es eine kleine Begrüßung und dann ging es mit einem Pick-Up-Bus zum Eingang des Canyons, ein wilder Ritt. Auf den Bildern kommt "die Magie" vielleicht nicht ganz so rüber und ich hatte mich bewusst dafür entschieden, die Bilder ohne Filter zu schießen. Unser Guide wusste direkt, welche Einstellungen man am Handy machen muss, um mit dem Filter "bessere" Bilder zu bekommen. Daher mal ein Vergleichsbild mit und ohne Filter und anschließend eben Bilder ungeschönt.
Zurück ging es dann mit dem Chef und seinem ATV-Buggy. Leider ist er langsam gefahren, die Fahrt durch die Wüste mit mehr Dampf wäre bestimmt lustig gewesen. Wir haben dann noch einen Bonus bekommen und er fuhr einen Umweg und zeigte uns, wo seine Mutter aufgewachsen ist. Am "Platz" zeigte er uns auch noch voller Stolz seine Ziegen, welche aber nur eng eingepfercht in der prallen Sonne standen, war dann nicht so geil.
Nach der Tour ging es dann weiter zum Horseshoe Bend (15:00 Uhr), ist ja schließlich ums Eck und auf dem Weg zum Grand Canyon. Parken war, wie ich von einem Freund erfahren habe, früher kostenlos, inzwischen kostet es für RV 10 $ (PKW 5 $). Das hat uns aber nicht abgeschreckt und wir sind der Masse dem befestigten Pfad gefolgt. Auf halber Strecke gibt es ein schattiges Plätzchen, welches entsprechend gut angenommen wurde, da die Sonne nun wieder ordentlich schien. Mich hat es fasziniert, wie viele Menschen in langen und dunklen Klamotten unterwegs waren, sehr viele in schwarz oder Jeans gekleidet. Lange Klamotten verstehe ich noch wegen Sonnenschutz, aber gleich schwarz, Jeans oder andere dicke Stoffe? Muss ja jeder selber für sich entscheiden.
Nach dem Horseshoe Bend ging es noch kurz zum nahegelegenen Walmart, Getränke nachkaufen und den Kuchen vom gestrigen Besuch im Safeway als Nachmittagssnack gegessen.
Anschließend ging es weiter nach Süden und es neigte sich zum Abend hin und der Magen war noch recht leer. Also haben wir an der Kreuzung, an der es "rechts" zum Grand Canyon geht, gesagt, dass wir Halt beim Burger King machen (damit wir auch einen Vergleich zum McDonald's haben). Um 18:30 Uhr waren wir dort und im Nachhinein war es auch die richtige Entscheidung, denn es hat noch eine Weile gedauert, bis wir an unserem Stellplatz auf dem Mather Campground waren. Zum Burger King: Es war definitiv besser als der McDonald's in Las Vegas und schmeckte auch tatsächlich so wie bei uns daheim im Burger King. Aber es war, wie beim McDonald's-Besuch, aus der Not gedrungen und war definitiv nicht auf unserer To-Do-Liste. Zum Kinostart des Spider-Man-Animationsfilms gab es einen Spider-Man-Whopper, einfach ein netter Gag.
Es ist dann wohl wieder ein Wechsel der Zeitzone gewesen, denn als wir nach dem Abendessen auf der Strecke zum Grand Canyon rechts für einen ersten Ausblick auf die Canyonlandschaft beim Little Colorado River Gorge Overlook angehalten haben, war es wieder 18:30 Uhr.
40 Minuten später sind wir wieder rechts rangefahren, diesmal am Desert View Watchtower. Es war überraschend voll, denn alle Leute haben sich am Grat entlang aufgestellt, um den Canyon mit dem tollen Licht des nahenden Sonnenuntergangs oder diesen selber zu fotografieren.
Um 20:15 Uhr kamen wir in völliger Dunkelheit am Checkpoint vom Mather Campground an und suchten auf der Liste unseren Stellplatz. An unserem Stellplatz war ein junges Pärchen, die da gepicknickt haben. Völlig überrascht sind sie davon gehuscht. Mir wäre es egal gewesen, er hätte einfach nur sein Auto entsprechend vorfahren sollen, dass wir unseren RV anschließen konnten. Nochmals dachten wir, dass es die richtige Entscheidung war, beim Burger King etwas gegessen zu haben, da wir dann doch recht platt vom Tag waren und auch keine Lust mehr gehabt hätten, so spät weder etwas zu zubereiten oder irgendwo noch einkehren. Nach Moab sind wir wieder erneut mehrere Tage an einem Ort, also wieder etwas entspannter.