Tag 11 Emerald Lake - Lake Louise - Moraine Lake

Was! Ein! Tag!

Für mich war dieser Tag fast das Highlight der ganze Reise: Morgens starteten wir vom CG zum Emerald Lake, der heute spiegelglatt vor uns lag. Ein Stück liefen wir das Seeufer entlang, bestaunten die Schneemassen der Lawine, die im Winter bis an den See herunter gekommen war und beobachteten die Tauchenten. So früh an Morgen war zum Glück noch nichts los obwohl das Wetter so fantastisch war. Noch ein Reisebus war zu sehen.

Danach gab es für uns ein köstliches Frühstück in der Emerald Lodge, das überraschenderweise gar nicht so teuer war wie gedacht. Und der Ausblick beim Essen war eh unbezahlbar!

Nach zwei kurzen Stopps (Natural Bridge und Spiral Tunnels) machten wir uns endlich endlich auf den Weg nach Lake Louise.

Monatelang hatte ich die Webcam vom Lake Louise "studiert", hatte Prognosen über den Winter gelesen und habe ja auch hier im Forum darüber diskutiert, wie wir unsere Route am besten fahren damit Lake Louise und Moraine Lake nicht noch voll zugefroren wären. Diese beiden Seen waren für mich ein Hauptmotiv für diese Reise und ich wäre unendlich enttäuscht gewesen, hätte ich von ihrer Schönheit nichts zu sehen bekommen. Nach dem wir am Lake Louise CG unsere Site für 2 Nächte bezogen hatten, fragte ich gleich die Rangerin, ob denn die Straße zum Moraine Lake schon offen wäre. Im Internet hatte ich vor 2 Tagen noch mit Schrecken gelesen, dass die Straße noch zu ist. Doch mir fiel ein Stein vom Herzen: Die Straße wäre seit wenigen Tagen offen und sie selbst war auch schon da. Es wäre traumhaft. Was war ich erleichtert!

Doch als erstes machten wir uns auf den Weg zum Lake Louise. Natürlich hatte ich schon hundertmal gelesen, dass am Lake Louise viel los ist. Und natürlich war ich auf vieles vorbereitet, was uns dort erwartet aber - alter Schwede - was war da los! Ich will mit gar nicht vorstellen, was dort im Sommer abgehen muss, wenn es schon Mitte Mai so voll ist! Der Parkplatz allein gleicht ja schon einem Fußballfeld und ist voller asiatischer Reisebusse. Doch noch etwas hat mich überrascht: Trotz allem ist der See noch viel schöner und majestätischer, als wir ihn uns vorgestellt hatten. Und läuft man nur etwas abseits der typischen "Selfispots", nimmt die Menschendichte rapide ab. Ich hatte Sorge, dass man durch den halbgefroren Zustand eventuell die Farbe nicht so sieht, doch auch das war unbegründet.

Die Straße zum Moraine Lake war zwar offen, doch abgesperrt, da schon zu viele Autos und RVs oben waren. Wir hatten uns eh überlegt, unser Highlight auf den Nachmittag zu legen, in der Hoffnung, dass dann nicht mehr so viel los wäre.

Nachdem wir schnell umgeplant hatten, beschlossen wir zum Parkplatz des Johnson Canyon zu fahren und zu den Wasserfällen "zu wandern". Auch hier war wirklich viel los. Jede Menge Leute vor uns, hinter uns und kamen uns entgegen. Nach dem ersten Wasserfall wurde es aber ruhiger, da nur wenige Leute bis zum zweiten liefen. Den zweiten Wasserfall fanden wir aber viel beeindruckender.

Jetzt machten wir uns also endlich auf dem Weg zum Moraine Lake und hatten tatsächlich Glück: Die zwei Herren, die an der Straße standen ließen uns passieren. Schon der Weg hoch zum See war ein Erlebnis und nach circa 10 Kilometern waren wir am Parkplatz angekommen. Ich war wirklich aufgeregt! Auch hier lag noch Schnee auf dem Boden aber in der Sonne war es angenehm warm. Wir liefen als erstes den Rockpile hoch und als wir oben waren, sahen wir ihn endlich: Ich konnte mein Glück kaum fassen, dass er tatsachlich schon zum größten Teil aufgetaut war. Mein letzter Gänsehautmoment dieser Klasse hatte ich beim Sonnenaufgang am Grand Canyon. Doch das hier toppte sogar für mich fast den Grand Canyon...!

Auch der Blick in die andere Richtung ist wunderschön!

Auf meiner Agenda stand eigentlich die Wanderung zu den Cosolation Lakes aber die musste wegen der vorgerückten Zeit und dem Schnee auf den Wegen leider ausfallen. Sie kommt dann auf die lange Liste, für die Dinge, die wir beim nächsten Mal noch ansehen/machen möchten.

Hier am See hätten wir Stunden verbringen können. Doch nach einer 3/4 Stunde wurde unser Sohn langsam ungeduldig. Für die sentimentalen Gefühle seiner Mama konnte er wenig Verständnis aufbringen Schweren Herzens verließen wir gegen 19.00h diesen sagenhaften Ort. Ich hatte es mir wirklich toll vorgestellt - aber es ist noch 3x schöner gewesen!

"Zuhause" am Campground, der uns wirklich gut gefiel, gab es noch gegrillten Lachs. Ein wirklich toller Tag ging zu Ende!