Tag 13 - 16: Camperrückgabe, San Francisco, Heimflug

Schweren Herzens treten wir die letzte Fahrtstrecke an. Bis San Francisco ist es nicht mehr weit. Wir starten trotzdem um halb neun Uhr morgens, schließlich soll man ja zur WoMo-Rückgabe beizeiten bei der Road Bear Vermietstation aufschlagen. Eine Stunde später befinden wir uns zum Überqueren der SF-Bucht auf der sage und schreibe 11 km langen San-Mateo-Hayward Bridge.

Und parallel zur Brücke verlaufen die Hochspannungsleitungen, die SF mit Strom versorgen. Irgendwie krass, wie die Strompfeiler da alle im Wasser stehen. Und noch aufregender find ich den Job, den die Arbeiter machen, die an den Leitungen Reparaturarbeiten durchführen. Die hängen doch tatsächlich an einem Hubschrauberseil !. Hilfe! Das wäre definitiv kein Job für mich!

Einfach unglaublich, wo manche Leute ihren Arbeitsplatz haben!

Anschließend geht alles ziemlich schnell. Camperrückgabe - Formalitäten - Fahrt zum Hotel. Es ist erst 12 Uhr mittags. Im Hotel können wir zwar die Koffer schon mal abstellen aber noch nicht einchecken. Also spazieren wir einfach los. Es sind nur ein paar Meter zur Market Street und von dort laufen wir in östliche Richtung um die große Stadt einfach mal auf uns wirken zu lassen. Moderne Gebäude pfeilen schlank und stolz nebeneinander in die Höhe, gläserne Fassaden, Hochhaus-Aussenwände mit den für mich sehr amerikatypischen Aussentreppen von Stockwerk zu Stockwerk (irgendwie fällt mir da gleich die Filmszene von Pretty Woman ein, wo Richard Gere auf genau so einer Treppe mit der Rose quer im Mund .... ach lassen wir das). Unten hektischer Straßenverkehr, Menschen mit allen Hautfarben, überall immer wieder flatternde USA- und auch Californien-Fahnen und natürlich auch die Cable Cars ziehen unsere Blicke auf sich.

Wir futtern noch lecker Burger bei Ziggy's und gehen zurück zum Hotel.

Für den nächsten Tag um 9 h morgens haben wir zwei "Glückspilze" Karten für die Knastinsel Alcatraz. Schon vor Monaten im Internet organisiert, nicht ahnend, dass uns auch hier der federal government shutdown gnadenlos einbremst. Wir bekommen lediglich eine Gutschrift für den bereits bezahlten Eintritt und das war's dann. Und weil wir jetzt früh am morgen unweit von Pier 39 sind spazieren wir da gleich mal hin um die Seelöwen zu besuchen. Obwohl die meisten stinkfaul rumliegen ist das Seelöwengebell hier ganz schön laut. Und stinken tut's hier ohne Ende, aber ich könnt ihnen trotzdem stundenlang zuschauen. Dieses Gedrängel und Geschiebe und Geschubse, dieses Showtime-Gehabe wenn sie sich auf dem Floß in Position bringen (wir sind hier doch in SF und nicht in LA!), einfach herrlich! Sie leben hier schon wesentlich bequemer, als die Point-Lobos-Kollegen auf den Felsen an der stürmischen Küste.

Natürlich wandern  wir noch einige der Hills von SF ab. Da geht's wirklich ganz schön bergauf bergab, aber Hallo! Wir sehen schöne Wohnhäuser entlang der Straßen im viktorianischen Stil

und natürlich kommen wir auch zur berühmten "krummsten Straße der Welt", zur Lombard Street, die sich vom Russian Hill nach untern schlängelt:

Ein absoluter Hochgenuss ist das Seafood, das wir hier in einem Restaurant namens Lou's serviert bekommen. Und weil wir dank des Traumwetters im Freien in der Sonne sitzen können, das Seafood ganz hervorragend schmeckt, das Budweiser ne spitzenmäßige Viskosität hat und die Bedienung wie üblich hier supergutgelaunt ist überlegen wir uns gerade wieder, den Heimflug zu stornieren.

Als nächstes treten wir einen ausgedehnten Spaziergang zum berühmtesten Wahrzeichen der Stadt an: die Golden Gate Bridge.

Es ist immer noch eine der längsten Hängebrücken der Welt. Und wenn mich jetzt einer fragt, warum eigentlich diese Brücke in ihrem Rostschutz-Look die Berühmteste aller Brücken sein soll: ich weiß es. Aber eins kann ich sagen: es ist ein total schönes und irgendwie erhabenes Gefühl des Glücks auf dieser Brücke zu stehen. Meine Hochachtung für Leute, die in den 30er Jahren schon so ein Bauwerk schufen!

Die dicke Rolle auf dem rechten Foto demonstriert, man ahnt es, das "Seil" an dem die Brücke aufgehängt ist.

Zum Abschluss dieses Tages fahren wir noch ein  Stück mit dem Bus: wir wollen auf den Doppelhügel Twin Peaks, des tollen Ausblicks wegen. Irgendwie steigen wir dann wohl nicht in den geeigneten Bus ein. Wir müssen aus-, ein- und umsteigen, dazwischen immer wieder warten und ein großes Reststück zu Fuß zurücklegen. Und so ist es schon fast dunkel als wir reichlich außer Atem endlich oben ankommen:

links die erleuchtete Market Street, rechts sieht man die Oakland Bay Bridge.

Danach machen wir uns zu Fuß wieder auf den Rückweg. Natürlich verlaufen wir uns dabei wieder (das gelingt uns immer wieder prächtig) und ich habe schon Zweifel, dass wir unten angekommen um diese Uhrzeit noch irgendeinen brauchbaren Bus zurück zum Hotel erwischen. Aber es gelingt uns und wir kommen spät und bratfertig im Hotel an.

Am nächsten Tag geht's ab zur City Hall (=Rathaus). Innen und außen ganz schön schnaftig, aber mei, wir sind ja immerhin in San Francisco!

Dann nach Chinatown (hier speisen wir ganz vorzüglich!),

dann zur Transamerica Pyramid

links der Cable Car Wendehammer, rechts das San Francisco Museum of Modern Art

coole Cops

An unserem letzten SF-Tag fahren wir in den Garten von Liebe und Frieden und Flowerpower , in den Golden Gate Park, wo 1967 der legendäre "Summer of Love" stattfand. Hier sehen wir schlafende  Bisons, jede Menge Chipmonks, Blumen in allen Farben (obwohl Mitte Oktober), Wasserfälle, Fischreiher in Aktion, diverse Springbrunnen und sogar Schiller und Goethe begegnen uns hier

Es war ein verdammt geiler Urlaub mit genialen Eindrücken und Erlebnissen. Das Fahren mit dem WoMo durch die Weite Amerikas ist genau das Richtige für uns. Und auch die Stadtbesichtigungen Las Vegas, San Diego, Los Angeles und San Francisco möchte ich auf keinen Fall auslassen.  

Den Heimflug haben wir der Umstände halber dann doch nicht storniert , also treten wir die Heimreise an.  Aber eins ist mal sowas von klar:

wir kommen wieder! Ganz bald!