Tag 11: Ein Tag im Wells Gray Provincial Park

Heute begrüßte uns zur Abwechslung einmal strahlender Sonnenschein. Da wir unbedingt die springenden Lachse an den Felsstufen vom Bailey’s Chute sehen wollten, wagten wir uns mit unserem Riesengefährt auf die gravel road tiefer in den Park hinein. Es gibt zwar einige Schlaglöcher aber bei langsamer Fahrweise ist die Strecke unseres Erachtens durchaus auch mit einem RV machbar. Am Ende der für den Verkehr freigegebenen Strecke sonnten wir uns auf dem Holzsteg am Bootsanleger und schauten den Fliegenfischern im Clearwater Lake zu. Wenn man bedenkt, welch kräftezehrende Strecke die armen Lachse überwunden haben, wie viele riskanten Sprünge sie gewagt haben um über die zahlreichen Felsstufen und Wasserfälle bis hier hoch zu gelangen, ist es sehr makaber den Anglern zuzusehen. Wir hofften einfach, dass dies Hobbyangler seien, die die Lachse fangen und dann wieder frei lassen.

Dann schauten wir uns den Campground an, der sehr ähnlich wie der Pyramid Campground angelegt ist und einige wenige Stellplätze in Flussnähe  bietet. Das Kiosk hatte Anfang September leider schon Saisonende, bot Touristen aber auf lustigen Schautafeln Tipps für Freizeitaktivitäten und Wetterinformationen (ich habe leider keine Ahnung, wie ich da Bild drehen kann ).

Spontan machten wir die kurze Wanderung zum Dragon’s Tongue Loop. Ein sehr schön angelegter Weg, zunächst bergauf, oben dann über eine Brücke über einen strudelnden Wasserstrom und dann den Loop durch einen dichten Urwald. Leider fraßen uns die Moskitos dort oben auf, so dass wir schnell wieder den Rückweg antraten.

Auf der Rückfahrt besuchten wir die Aussichtsplattform am Bailey’s Chute und sahen tatsächlich Lachse springen! In ihrer ganzen Größe scheinen sie für wenige Sekundenbruchteile frei in der Luft zu schweben, bevor sie wieder in die tosenden Wasserfluten stürzen. Ein Wunder, wie ein solcher Fisch es schaffen kann, sich den Weg nach oben in den See zu bahnen.

Ein sehr lohnenswerter Stopp war auch noch der Aussichtspunkt The Shadden (gleicher Parkplatz wie Spahats Falls), von wo aus man eine tolle Sicht über den Flussverlauf und den Wells Gray Park hat.

Der einfach zu begehende Wasserfall-Aussichtspunkt Spahats Falls ist gut angelegt. Auch hier hat man eine tolle Aussicht über den vom Wasserfall wegführenden Canyon. Leider waren wir für Fotos zu einer ungünstigen Tageszeit dort. Der Sonnenstand am Morgen wäre optimal.

Unser Nachtlager schlugen wir am nahegelegenen Dutch Lake Camp Ground auf, wo wir noch einen schönen Stellplatz mit Seeblick bekamen (Nr. 26) und sprangen zur Erfrischung in den mit Seerosen bewachsenen See, wo man auf einer Holzplattform herrlich in der Sonne baden kann. Das Waschhaus wirkte damals recht neu saniert und war sehr sauber. Das Feuerholz war hier mit 10 CAD teuer und noch dazu sehr nass, so dass das Feuermachen am Abend eine echte Tortur war.

Tolle Fotos vom See konnten wir am nächsten Morgen aufnehmen, als in der Früh Wasserdampf vom See aufstieg. Am Rand des Sees stehen übrigens auch Blockhütten, die man zur Übernachtung beim Dutch Lake Resort buchen kann.