Auf den heutigen Tag haben sich die Kinder und ich uns sehr gefreut:
Ich habe eine private Tour bei einem Navajo gebucht, er würde uns ‘sein’ Monument Valley zeigen.
Gebucht habe ich die Tour hier:
http://www.monumentvalleytours.net/
Der Treffpunkt war direkt vor dem View-Hotel.
Weil ich beim Campground auschecken musste, parkte ich den Camper auf dem Parkplatz vom The View Hotel.
Dort fanden wir auch direkt die Tour-Jeeps und ich sprach einen der Guides an.
Ich sagte meinen Namen, er schaute auf die Liste und dann zeigte er uns, zu welchem Jeep wir gehen sollten
Unser Wägelchen:
Da wir alleine waren, hatten wir freie Platzwahl und wir entschieden uns für die hintere Bank.
Und dann ging es endlich los!!! Nach allem, was bislang in diesem Urlaub schief lief, war ich so glücklich, dass wir diese Tour ohne Probleme antreten konnten. Unser Guide – ein echter Navajo – war sehr nett, er hat die ganze Zeit erklärt und die Tour war sehr kurzweilig und auch für die Kinder absolut lohnenswert, da der Guide mit vielen Bilder-Tafeln gearbeitet hat und Bilder sind Bilder, die versteht auch jemand, der noch nicht so gut englisch kann
Impressionen von unserer Tour:
Viele Buttes erinnern an Gegenstände oder Formen – Unser Guide hielt an den entsprechenden Buttes an, erklärte einiges dazu und zeigte den Kindern die Bilder und deutete auf die jeweiligen Buttes
Da in der Mitte sitzt zum Beispiel der König auf dem Thron
Die Fahrt im offenen Wagen machte Spaß – und die Hüte konnte man zum Glück festschnüren
Immer wieder sahen wir die im Monument Valley frei lebenden Pferde der Navajos
The Three Sisters
Es gibt einen großen Vorteil einer geführten Tour gegenüber einer Tour auf eigene Faust: Man bekommt auch Gegenden zu sehen, die mal als ‘normaler Tourist’ nicht zu sehen bekommt, zum Beispiel ein Dorf mit den traditionellen Häusern der Navajos, was vor allem für die Kinder sehr interessant war.
Die traditionellen Häuser heissen Hogans. Sie bestehen aus Lehm, Holz und Reisig und werden fensterlos gebaut. Der Eingang wird nach der aufgehenden Sonne ausgerichtet. Mittig im Hogan gibt es eine Vertiefung, hier befindet sich die Feuerstelle. Im Dach darüber ist ein Loch, wo der Rauch abziehen kann. Durch die Baumaterialien ist es im Hogan im Sommer angenehm kühl und im Winter mollig warm.
Geschlafen wurde rings um die Feuerstelle.
Starb ein Navajo, wurde auf der Rückseite vom Hogan ein Loch geschlagen, durch das der Verstorbene herausgetragen wurde. Das Haus wurde anschliessend samt Hab und Gut verbrannt und der Ort aus Furcht vor den Geistern des Toten gemieden.
Die modernen Häuser der Navajos sind achteckige Blockhütten mit einem Kuppeldach, aus welchem der Schornstein herausragt. Sie sind geräumiger, aber dennoch nach dem alten Stil der Hogans gebaut.
Unser Guide Benny erzählte uns, dass er damals mit seinen 5 Brüdern, seinen 5 Schwestern und seinen Eltern in so einem Hogan gelebt hat, also insgesamt 13 Personen. Ein Hogan war Wohnzimmer, Küche und Schlafzimmer in einem. Und das Badezimmer? – Das Badezimmer war die freie Natur!
Wir hatten etwas Zeit und konnten die verschiedenen Hogans erkunden
Blick ins innere
Das ist unser Guide Benny. Ich habe ihn gefragt, ob ich ihn fotografieren und das Foto für meinen Blog nutzen darf.
Er hat die Tour sehr toll gestaltet und man spürte immer wieder, wie sehr er das Monument Valley liebte.
Nur die Kinder waren anfangs irritiert, erwarteten sie doch einen Indianer mit Feder-Kopfschmuck und Gesichtsbemalung – aber Benny trug Jeans, ein Basecap und nutze sogar ein Smartphone.
Er freute sich, dass die Kinder sich für die Geschichte und die Landschaft des Monument Valleys interessierten und immer wieder Fragen stellten.
In einem anderen Hogan zeigte uns eine Navajo-Frau einige der traditionellen Arbeiten. Auch sie habe ich selbstverständlich vor dem fotografieren gefragt und ihr auch ein kleines Trinkgeld als Dankeschön dagelassen.
In der kleinen Navajo-Siedlung gab es einige Tiere, dieser kleine Hund hatte es meinem Sohn besonders angetan und sie spielten eine Weile über den Platz. Am liebsten hätte er ihn mitgenommen, wenigstens für die Tour. Die Navajos sind sehr tierlieb, unser Guide hat 20 Pferde, welche sich frei im MV bewegen, Reiten kann er leider nicht mehr, aber die Liebe zu Pferden ist trotzdem geblieben.
Weiter ging unsere Tour
Eye of the Sun
Ein weiteres kleines Highlight, welche man nur im Rahmen einer geführten Tour besichtigen kann: Alte Höhlenmalereien …. oder besser gesagt: Petroglyphen.
Die indianischen Steinritzungen stellen Dickhornschafe dar.
Der Unterschied zwischen Höhlenmalereien und Petroglyphen ist, dass Höhlenmalereien aufgemalt sind, während Petroglyphen in den Stein graviert, geschabt oder gepickt werden und damit in den Untergrund eingetieft sind.
Es ist beeindruckend, wenn man bedenkt, dass diese Kunstwerke vor über 1000 Jahren angefertigt wurden.
Ear of the Wind.
Sieht gar nicht so riesig aus?! …..
Um die Dimensionen besser darzustellen, habe ich mal meine Tochter etwas die Düne hochlaufen lassen
Da erkennt man gut, wie riesig das ist!
Big Hogan. Wir haben uns ganz am Ende auf den Boden gelegt und nach oben geschaut. Benny erklärte uns alles und wir hörten gespannt zu.
Manche sagen, ‘The Three Sisters’ seien eigentlich ein ‘W’ wie welcome!
Der lange schmale ist der Totempfahl, daneben tanzen 3 Navajos einen traditionellen Tanz. Der Totempfahl ist 600 Ft hoch, aber nur 30 Ft breit und der ein oder andere kennt ihn vielleicht aus den Filmen mit Clint Eastwood.
So hoch stand im Winter das Wasser im Monument Valley
The Submurine – Das auftauchende U-Boot
Immer wieder sah man die Pferde auf den Wiesen
Sie haben das ganze Areal als ihre Wiese
Oben erkennt man ‘The Chief’ – Der Häuptling
Und hier schläft der Drache Fuchur
Das ist am John Fords – Point
Fehlt nur noch ein Cowboy mit seinem Pferd ….
….. wir hatten Glück, es fand grad ein Fotoshooting statt und als dies fertig war, stellte sich ein Navajo mit seinem Pferd auf dem Vorsprung und für ein paar Dollar konnte man Fotos machen, auf Wunsch auch von sich auf dem Pferd.
Wild West – Live. Um uns herum, überall, als befänden wir uns mitten in einem der bekannten Filme, welche hier gedreht wurden.
Meine Kamera glühte fast. Die Kinder durften sich jeder einmal mit ihren Cowboy-Outfits auf das Pferdchen setzten und es entstanden tolle Fotos inmitten der Wild-West-Landschaft
The North Window
The Thumb
Das war die letzte Station unserer 2 1/2 Stündigen Tour. Von dort ging es zurück zum Parkplatz des Hotels
Zum Schluss von der Tour sang unser Guide ein traditionelles Lied seines Stammes.
Es war sehr ergreifend, mit dem vielen Hintergrundwissen, welches wir durch ihn bekommen haben und begleitet durch den traditionellen Gesang von unserem Guide durch das Monument Valley zu fahren.
Ein toller Abschluss von einer unvergesslichen Tour!
Das Gebäude dort oben ist das The View – Hotel
Fazit: Die Tour hat sich mehr als gelohnt, auch wenn sie doch einige Dollars kostet. Man bekommt so etliches gezeigt, was man vielleicht übersehen hätte, bekommt Wissenswertes der Geschichte der Navajos erzählt und vor allem sieht man auch viele Orte, welche man ohne Tour nicht zu Gesicht bekommen würde.
Für uns gehts es nun zur nächsten Etappe:
Dem Grand Canyon!!!
Hi
klasse Bericht (sehr informativ) gespickt mit tollen Fotos
Liebe Grüße
Micha
Scout Womo-Abenteuer.de
Meine Reiseberichte
YouTube
Hi,
wiedermal super Bericht! Klasse!
Freu mich schon wieder dort zu sein!!
Mit der Tour durchs Valley bin ich da irgendwie bisschen gespalten....
Toll da durch zu fahren, schönes Erlebnis.
Es ist halt sehr teuer und sorry für mich nicht wirklich authentisch rüber gekommen.
Jeder Guide hat sein ganz besonderes Lied seiner Vorfahren vorgesungen, wie halt 5 Minuten vorher und 5 Minuten später auch.
Vor Freundlichkeit gestrozt haben sie auch nicht alle gerade bei dem Abfahrtspunkt da wo die alle mit den Jeeps warten für die haufen Kohle die man bezahlt.
Ich fands da unfreundlich.
Weiß nicht ob ich die Tour nochmal mache, obwohl es schon was ganz besonderes ist.
Beste Grüße,
Michi
Danke für die Kommentare!
Teuer fand ich die Tour auch, aber ich wollte mehr vom Monument Valley sehen als ich es mit einer einfachen Durchfahrt gekonnt hätte, daher blieb mir da keine andere Wahl.
Bei uns waren die Guides aber nicht unfreundlich, im Gegenteil. Wir mussten für die Extra-Fotos mit den Pferden ein paar Dollars zahlen, aber ich hatte kein Bargeld dabei (im Wohnmobil vergessen.......) und mit KK konnte man da nicht zahlen. Da hat er mir das Geld vorgestreckt und als wir wieder am Hotel waren, habe ich es ihm wieder gegeben.
Er hat uns auf so viele Sachen aufmerksam gemacht und hat auch total relaxt reagiert, als mein Sohn die Petroglyphen um ein paar persönlichen Zeichnungen von ihm ergänzen wollten ...... Er sagte, dass schon viele Erwachsene das auch versucht hätten und man das einem Kind nicht verübeln könnte.
Ich fand unseren Guide sehr gut und es war auch sicherlich von Vorteil, dass wir alleine waren, weil wir so an einem der Punkte länger bleiben konnten und an einem anderen nicht so lange blieben- ich habe es keine Sekunde bereut, die Tour gebucht zu haben. Ich meine, für die Tour um die 200 Dollar bezahlt zu haben, würde beim nächsten mal sogar eine größere Tour buchen
Hi Elly,
toller informativer Bericht und mit dem Guide hattet Ihr wohl viel Glück - vielleicht auch weil Ihr alleine gewesen seid und er sich so voll auf Euch konzentrieren konnte.
Ich werde jetzt mal anfangen, deine anderen Tage zu lesen, da ich uralubsbedingt ne Menge verpasst habe - hört sich ja nicht so toll an, wenn so viel bisher nicht geklappt hat.
LG Mike
Liebe Grüße, Mike
Experience!
Scout Womo-Abenteuer.de
Danke! :)
Ich glaube auch, dass es gut war, dass wir alleine waren. Vor allem mit den Kindern, denn auch wenn die Kommunikation zwischen ihm und meinen Kindern schwierig war, ist er immer wieder auf die Kinder eingegangen und so war es auch für die Kinder sehr interessant und kurzweilig.