Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 15: Mittwoch, 16.10.2019 - Von Yucapai nach Los Angeles ins Natural History Museum

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Kaddi
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Beigetreten: 28.10.2017 - 07:33
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Tag 15: Mittwoch, 16.10.2019 - Von Yucapai nach Los Angeles ins Natural History Museum
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Mittwoch, 16. Oktober 2019
Gefahrene Meilen: 
98 Meilen
Besuchte Highlights: 
Fazit: 
Das etwas andere Los Angeles-Sightseeing

Nach dem Aufstehen hatte ich mir angewöhnt, mit der vor dem Urlaub neu erworbenen Kamera durch die Gegend zu geistern. Meistens war ich als erstes wach, wodurch ich so in der Regel mindestens eine halbe Stunde hatte, die nur mir und meiner neuen Errungenschaft gehörte. Schöne Sache um einfach etwas rumzuprobieren.

Dabei entdeckte ich, dass an der Site gegenüber zwei riesige lila Büsche stehen (vielleicht eine Art Flieder?), die von torpedoähnlichen mini-Wesen angesteuert werden. Cool! Kolibris!! Ich zögere erst, weil ich Angst habe, dass man mich für eine Spannerin hält, aber dann hole ich doch mein Stativ aus dem "Keller" des Womos und baue es beinhart direkt an der Nachbarsite auf. Alle scheinen noch zu schlafen und ich formuliere innerlich schon mal eine Entschuldigung, falls gleich jemand aus dem Womo kommen sollte.... Aber nichts regt sich und so kann ich bestimmt 20 Minuten mein Glück versuchen. Und tada: Wenigstens ein paar sind ganz nett geworden.

Ansonsten begann heute so ein bisschen der gefühlt problematische Teil der Reise.

Es ging nämlich nach Los Angeles und trotz aller Recherche im Voraus, konnte ich im mich Hinblick auf mögliche Unternehmungen für nichts so richtig begeistern. Das gesamte "typische" Stadtprogramm mit "Walk of Fame", "Hollywood Sign" oder "Mullholland Drive", Stadtführung oder Beverly Hills würde aus den Kindermündern vermutlich das Prädikat "öde" oder "langweilig" verliehen bekommen. Bei den Freizeitparks war ich auch nicht überzeugt: Disneyland schied quasi gleich aus, weil bei uns niemand einen Bezug zu Mickey & Co hat und der Eintritt noch dazu gefühlt Fantastillionen kostet. Bei den Universal Studios, die zwar auch nicht so viel günstiger sind, war ich mir unsicher, ob hier der Kleinste mit seinen 4 Jahren nicht noch zu klein ist und am Ende kaum eine der Attraktionen würde mitfahren kann.
Internetrecherche hierzu brachte mich da in der Entschlussfindung auch nicht wirklich weiter. Also hoffte ich, dass uns spontan vor Ort die Erleuchtung kommen würde. Leider nicht, so dass wir die letzten Tage noch mal explizit nach kinderfreundlichen Unternehmungen in Los Angeles googelten. Dabei tauchte als Empfehlung immer wieder das Science oder das Natural History Museum auf. Das History Museum bekam bei uns letztlich den Vorzug, weil es mit einer großen Dinoausstellung aufwarten konnte und klar, alle drei Dinos mögen. Außerdem gehören Naturkundemuseum zu den all time classic, so dass man allein von daher eigentlich auch nichts falsch mache konnte. Damit stand für Tag Nummer eins schon mal das Programm!

Die nächste Frage war, wann und wie man den Ausflug am schlausten einbauen könnte. Vor allem, um möglichst nicht ständig quer durch die Stadt zu müssen, was Zeit und Nerven kostet. Böse Erinnerungen an unsere Taxifahrt zu Roadbear kommen da genauso wie die Fahrt vom Malibu RV Park nach San Diego hoch...

Ein Blick auf google maps legte nahe, direkt vom Yucaipa Regional Park zum Museum zu fahren und erst danach von dort aus zum gebuchten Campground, dem Hollywood RV Park.

So parkten wir 2,5 Stunden nach der Abfahrt für stolze 30$, dafür aber ohne Zeitlimit, am Exposition Park und liefen die paar Meter rüber zum Museum. Das Mittagessen, das wir morgens vorgekocht hatten, aßen wir vorher auf dem Parkplatz. Nicht gemütlich, aber praktisch. Außerdem, da langsam aber sicher die Womo-Zeit ihrem Ende zuging, mussten die natürlich noch viel zu reichhaltig vorhandenen Lebensmittel auch einfach gegessen werden.

 

An der Museumskasse wurden wir gefragt, ob wir auch ins 3D-Kino und/oder die Sonderausstellung zum Thema Spinnen wollen. Klar! Nach dem Tarantel-Erlebnis im Joshua Tree NP immer her mit den Dingern! Kurz nach der Kasse wartete bereits dieses Triceratops Skelett, was zusammen mit dem Interieur des Museums angenehm an "Nachts im Museum" erinnert.laugh

 

Da wir für das Kino und den Spinnenpavillion (außerhalb des Museums) time slots buchen mussten, musste der "normale" Teil des Museums drum herum geplant werden. Zunächst schlenderten wir durch eine oldschool anmutende Ausstellung mit ausgestopften afrikanischen Tieren in hübsch dekorierten Diorahmen um anschließend direkt zu den Dinos zu gehen, wo wir wirklich ewig blieben. Hier gab es auch richtige Paläontologen bei der Arbeit zu sehen, und ein Stück weiter in einer Art Kinderspielecke selbst Knochen frei zu legen. Beides sehr schön gemacht.

 

   

 

 

Danach mussten wir schnell raus aus dem Museum, um das Zeitfenster für die Spinnenausstellung einhalten zu können. Vorn rechts vor dem Museum war in einer Art überdachtem Garten von vielleicht 80 qm eine Spinnenausstellung von orb weavern. Und zwar lebenden, ca. 200 (wenn ich es richtig in Erinnerung habe), von teils stattlicher Größe, die frei lebend überall zwischen den im überdachten Garten befindlichen Pflanzen ihre riesigen Netze gespannt hatten. Wollte man die eine vor sich fotografieren, hing man ungelogen mit dem Hintern schon am Netz und damit dem Astralkörper der nächsten. Die meisten stammten aus (den südlichen) Ecken der USA, es gab aber auch einige aus Südostenasien. Mich haben sie seltsamerweise nicht geschockt (was wohl auch nicht Sinn der Ausstellung war..), für unsere Tochter war es aber schnell zu viel des Guten. Von daher habe ich sie nach kurzer Zeit einfach raus begleitet. Aus Sicht der restlichen Familie (auch der des Kleinsten): Witzige und mal absolut neue Idee. Auf meine Frage hin, ob auch andere Spinnen (Taranteln z.B.) hier drin unterwegs wären erklärte man mir, dass man solche umherwandernden Spinnen nicht integriert habe, weil hier die Gefahr bestünde, dass man drauf trete. Ok, fand ich nachvollziehbar, trotzdem aber schade, weil ich ja gerade ein paar Tage vorher meinen Frieden mit ihnen geschlossen hatte.

 

 

 

Im Museum zurück ging es nun in die Gruselausstellung, die letztlich der Teil des Museums war, den die Kinder noch toller fanden als die Dinos. Horror sells! Schön dargestellt war dort, wie man seinerzeit die Geräusche in den Filmen produziert hat. Man konnte den auf einem Fernseher darüber laufenden Film mit den ausgestellten Utensilien selbst mit Geräuschen untermalen: Hufgeklapper mit halben Kokosnüssen, Türgeknarze, klappernde Sohlen etc. Interaktiv und damit genau nach Kindergeschmack.

   

 

Danach stand das Kino zeitlich auf dem Programm, in dem wir mit 3D-Brillen auf der Nase einen ca. 30 minütigen Film bestehend aus Interview-Sequenzen mit einer Forscherin und animierten Dinos, ähnlich einer modernen Dokumentation über den Giganotosaurus (ich hoffe, ich habe den Namen noch richtig auf dem Schirm) und die Entdeckung dessen Fossilien in Utah (?) gesehen haben. Der war tatsächlich ganz nett gemacht und die animierten Bilder für die Kinder auch ohne Englischsprachkenntnisse beeindruckend. Anschließend gab es noch einen kürzeren Film über das Leben im Meer. Der war jetzt ganz ok, aber nicht der Brüller.

Im Anschluss schafften wir es gerade noch durch die Ausstellung "Antarctic Dinosaurs" zu gehen, die auch wieder viel interaktives beinhaltete und damit ein tolles Erlebnis war. Mich erinnerte sie in Teilen an das Klimahaus in Bremerhaven.

 

 

 

Im Eingang zu dieser Ausstellung war noch eindrucksvoll der lange Weg eines Berglöwen dargestellt, der aus den Santa Monica Mountains kommend sein Zuhause nun im Griffith Park gefunden hat. Schöne Darstellung mit wahnsinns Fotos aus einer Fotofalle.

 

 

Mehr zu sehen war dann nicht möglich, weil nun tatsächlich das Ende der Besuchszeit erreicht war.

Man merkt es vielleicht beim Lesen: Es war toll, für Kinder und Eltern!

Jetzt ging es durch den, wie befürchtet unendlichen Stau in Los Angeles zum Hollywood RV Campground. Ich glaube, wir sind tatsächlich mal wieder knapp 1,5 Stunden unterwegs gewesen. Dort zeigte uns ein sehr netter Mitarbeiter unsere Site, wies uns beim Parken professionell ein und hätte uns sogar den Dumpschlauch angeschlossen, wenn wir gewollt hätten. Absolut serviceorientiert und mega freundlich das Personal. Die Hilfe beim Einparken war mehr als sinnvoll, denn die Sites hier sind saueng. Dafür sieht der Platz aus wie ein Gesamtkunstwerk. Einen Teil davon sehen wir jetzt schon im Dunklen, den Rest sahen wir am morgen danach.

Wir gehen relativ schnell nach dem Abendessen ins Bett, weil das Gelaufe den ganzen Tag doch echt alle ordentlich müde gemacht hat. Mit ins Bett nehmen wir aber das L.A.-Problem: Ein Tag ist schön zu Ende gegangen. Aber was zum Geier sollen wir morgen machen?

scanfan
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Beigetreten: 27.06.2013 - 16:37
Beiträge: 4351
RE: Tag 15: Mittwoch, 16.10.2019 - Von Yucapai nach Los Angeles

Hi Kaddi,

 

danke für die reich bebilderte und ausführliche Vorstellung des Natural History Museum.yes

Imho wert in https://www.womo-abenteuer.de/highlights/los-angeles-california?page=1  einzufügen,

oder als neues Highlight anzulegen.

 

Liebe Grüße

Micha
Scout Womo-Abenteuer.de

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Jani
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Beigetreten: 22.06.2015 - 09:27
Beiträge: 644
RE: Tag 15: Mittwoch, 16.10.2019 - Von Yucapai nach Los Angeles

Im Spinnen-Pavillion hätte ich mich wahrscheinlich ganz schön zusammen reißen müssen. Aber total coole Idee!

LG, Jani