Was sollen wir heute tun? Im Schlaf kam die Erkenntnis auch nicht.
Dafür wurde uns die Entscheidung anderweitig abgenommen. Und zwar in Form unseres Großen, der mitten aus dem Zettelwahnsinn im Womo, bestehend aus Unterlagen diverser Campgrounds und sonstigem, gesammeltem Infomaterial einen Flyer der Universal-Studios zog, den wir bisher so erfolgreich verborgen hatten. Denn nun kam, was kommen muss: Er präsentierte ihn den andern beiden, verbunden mit dem Satz, der anderweitige Planungen unmöglich machte: "Da gibt's das Hogwarts Schloss"!!
Nach einigem hin und her buchten wir dann online Tickets, immer noch mit dem unguten Gefühl, dass es für unseren Kleinsten nichts ist, weil er u.U. aufgrund seines Alters und seiner Körpergröße kaum ein Fahrgeschäft wird mitfahren dürfen.
Da der Preis für einen Zwei-Tages-Pass genauso teuer war (meine ich jedenfalls), wie der für einen Tag, entschieden wir uns dafür. Damit wollten wir uns die Option offen halten, nach der Abgabe des Womo morgen nochmal hingehen zu können.
Bevor es los ging, schlenderten der Große und ich mit Kamera und GoPro bewaffnet durch sämtliche Loops des Campgrounds. Bei unserer Rückkehr würde es nämlich wahrscheinlich dunkel sein und Fotos damit kaum möglich. Was für ein abgefahrener Platz! Wer noch nicht da war, seht hier selbst:
Mit zwei Rucksäcken mit Broten und jeder Menge Getränke, ließen wir uns mit unserem inzwischen heißgeliebten Uber zum Universal City Walk fahren. Unserer Fahrer war dabei der Lieblingsfahrer des gesamten Urlaubs. Nicht weil sein Auto so super war, sondern weil er der netteste Fremde war, den, zumindest ich, seit langem kennengelernt habe. Er stammte aus der Dominikanischen Republik, war auch schon in Europa unterwegs gewesen und wir unterhielten uns über so viel unterschiedliches, dass die ca. 50 Minuten Fahrt unglaublich schnell vergingen.
Am Universal City Walk stiegen wir in einer Art Parkhaus für Uber/Lyft und sonstige shuttle services aus und waren damit schon mitten drin im Wahnsinn. Man stelle sich den "Walk" als eine Art enge Einkaufsstraße vor, die von unzähligen Souvenirshops, wenigen Klamottenläden und einigen Restaurants gesäumt ist, die nach 300 (?) m auf einem großen Vorplatz vor dem Eingang der Universal Studios endet.
Dort muss man durch einen Security Check, bei dem uniformiertes Personal die Taschen durchleuchtet und man selbst durch einen Metalldetektor muss. Unsere diversen Getränkedosen sind kein Problem. Gut, denn ich bin kein Freund der Fantasiepreise für Essen und Trinken in Freizeitparks und versuche daher gern mit mitgebrachtem, soweit erlaubt, gegen zu steuern. Und ganz ehrlich, mir hängt das fast food auch schon langsam zum Hals raus.
Der restliche Tag gestaltete sich dann wie folgt:
Selbstverständlich ging es SOFORT zum Hogwarts-Schloss und der Winkelgasse. Ein Traum, ernsthaft! Wir waren alle hin und weg und machten 1000 Fotos von allem und jedem. Hier eine kleine Auswahl:
Während der Kleine und mein Mann Butterbier tranken, fuhren wir anderen 3 den Harry-Potter-Ride. Beim Anstellen geht man quasi durch das Hogwarts-Schloss, was ebenfalls ganz wundervoll gemacht ist. Leider habe ich kein Handy dabei gehabt, so dass es keine Fotos von innen gibt. Die Kamera konnte schon gar nicht dabei sein, weil Taschen vorher abgegeben werden mussten.
Der Ride ist, wie die meisten im Park, eine Mischung aus ein bisschen Fahrgondelgewackel und VR-Reality. Für meinen Geschmack war es das tollste Fahrgeschäft des Parks.
Danach machten wir die Universal-Studios-Tour, für die wir doch einige Zeit anstehen mussten, dafür aber ständig mit Wasser benebelt wurden. Bei der doch nicht zu verachtenden Hitze von etwas über 30 Grad in der Sonne, nicht schlecht. Während der Tour sitzt man in einem Bus mit je 5 Leuten in jeder der etwa 8 Reihen. Im ersten der zwei aneinandergehängten Fahrzeuge, sitzt neben dem Fahrer ein Guide, der während der Tour alles, was zu sehen und zu erleben ist, erläutert. Manchmal, wie auf unserem Foto, sieht man ihn auch auf den an der Decke des Mittelgangs des Wagens hängenden Fernsehern. Ganz informativ. Man erfährt zum Beispiel, dass auf dem Gelände alle Palmen entfernt wurden, damit es bei Außenaufnahmen so aussieht, als könnte es "überall" gedreht worden sein.
Sie führt über das riesige Gelände
an diverse Filmkulissen, wie bspw. die Wisteria Lane aus "Desperate Housewives"
oder nach "Amity Island" ("Jaws"), wo dann tatsächlich, während wir vorbei fuhren, der Hai aus dem Wasser schnellte. Sehr cool!
Außerdem geht es mit dem Bus auch IN einige Studios hinein.
In einer der Hallen erlebten wir den "Jurassic Park" und wurden von kleinen Roboter-Dinos "angespuckt". Ganz toll! Denn meine Kamera wurde nass und unser Kleinster erschreckte sich dabei total und bekam außerdem alles ins Auge. Er wollte jetzt am liebsten sofort aussteigen. Glücklicherweise ließ er sich aber beruhigen. Allerdings kam sofort neue Angst auf, als der Bus in die nächste Halle rollte und sich hinter uns die Türen schlossen und wieder alles (fast) dunkel ist. Diesmal bekamen wir die Überflutung einer U-Bahn Station gezeigt. Schon beeindruckend.
Als er sieht, dass das alles war, ist es für ihn auch ok. Nicht so toll ist dann aus seiner Sicht kurz danach die Simulation von fast and furios (ich glaube zumindest, dass es das war). Da ist in der Halle mal wieder alles zu laut und zu wild. Der Kleine zieht sofort wieder die 3D-Brille aus, die, was ich bisher noch nicht erwähnt hatte, in den jeweiligen Hallen getragen wurde, da die realen Wesen und VR sich abwechselten bzw. ergänzten.
Als die Tour dann nach vielleicht 50 bis 60 Minuten beendet war, ist der Kleine nicht wirklich traurig darüber. Unsere Tochter und der Große fanden es allerdings gut, wir Eltern ganz "nett".
Danach haben wir den Simpsons Ride getestet, den unser Kleinster auch viel zu gruselig fand und damit mit den Fahrgeschäften (außer Kinderkarussel) durch war. Also blieb immer abwechselnd einer von uns bei ihm und der andere fuhr mit den anderen beiden. Unsere Tochter durfte mit ihren 6,5 Jahren schon alles mitmachen (zumindest all das, wo wir uns angestellt haben) und der Kleine hätte doch mehr als gedacht machen dürfen. Und wer sich jetzt fragt, was wir mit ihm gemacht haben. Wir waren stundenlang auf dem auf den folgenden Fotos zu bewundernden Jurassic Park Kinderspielplatz. Ein tolles Teil, dass ihn ernsthaft aufaddiert 2 Stunden beschäftigt hat. Schön ist dort auch das Glockenspiel, bei dem man mit der angebrachten Anleitung das Jurassic-Park-Lied spielen kann.
Schon zu diesem Zeitpunkt haben wir es bereut, keinen Fast-Pass gekauft zu haben, der pro Person nur etwa 20-30 Dollar mehr gekostet hätte und mit dem wir deutlich weniger lange hätten warten müssen. Wer das Prinzip nicht kennt: Man zahlt mehr und kann sich dafür bei jedem Fahrgeschäft an die Fast-Pass-Schlange anstellen, die jeweils höchstestens 1/6 so lang war, wie die normale. Ergebnis: Man kann in viel kürzerer Zeit viel mehr fahren!
Wir hatten jedenfalls an der falschen Stelle gegeizt. Also, wer überlegt hinzufahren: Mitkaufen!
Hier noch ein paar Impressionen vom Gelände:
Als dann die Tore schließen, müssen, wie schon in diversen Läden auf dem Gelände zuvor, alle Kinder erneut die wunderbaren Hogwarts-Zauberstäbe und Umhänge bewundern.
Wir ernten den Preis der fiesesten Eltern, weil wir nicht noch schnell zu Ladenschluss für jeden für 120 Dollar einen Umhang und für 30-50 Dollar einen Zauberstab kaufen wollen. Ein Vater mit seinen drei Kindern, die alle sowas tragen (auch der Vater), wird uns als Beispiel für echte Elternliebe gezeigt. Tja, man kann nicht alles haben und wir auf die Art eine gute Idee für Weihnachten...
Als wir uns jedenfalls in Richtung Ausgang schieben (lassen), kommen schon wieder neue Besucher rein. Abends ist Halloween-Horror-Spektakel und mein Mann und ich hätten jetzt gern einen Babysitter, um das auch noch mitnehmen zu können. Aber so haben wir ein Ziel für in ein paar Jahren.. Auch gut!
Nach dem Ausgang passieren wir noch diese nette Aussicht in der einsetzenden Dämmerung,
und folgen immer der Beschilderung in Richtung Uber/Lyft und sonstige pick up services.
Leider müssen wir ordentlich warten, bis sich ein Uber-Fahrer erbarmt. Denn um diese Uhrzeit herrscht noch immer Rush-Hour und wir müssen doch einige Kilometer bis zum Campground zurück legen. Da hat zunächst scheinbar keiner so richtig Lust drauf. Dafür ist der Wagen, der schlussendlich kommt, ein Suburban und unser Großer und ich sind glücklich. Angesichts des unfassbaren Verkehrs brauchen wir 1,5 Stunden zurück. Der helle Wahnsinn! Als Gegenentwurf zur Hinfahrt spricht die Fahrerin kein einziges Wort. Sowas gibt's also auch.
Zum guten Schluss und nach dem Abendessen, packen wir noch 1,5 Stunden lang die Koffer während bei den Kindern nichts mehr geht und sie nacheinander einschlafen.
Wir genießen noch die Bierreste und sind dann auch schnell im Land der Träume angekommen.