Nach einem morgendlichen Fotoausflug quer über den Jumbo Rocks
und dem Frühstück fahren wir zuerst zum Skull Rock. Witzige Felsformation, die tatsächlich so aussieht wie ein Schädel! Um diese frühe Uhrzeit ist es sogar noch möglich Fotos (fast) ohne Fremde im Bild zu machen.
Danach geht es weiter in Richtung nördlichem Bereich des Parks. Hier fangen endlich die unendlichen Joshua Tree Wälder links und rechts der Straßen an. Ja, das sieht toll aus hier! Wir steigen immer wieder aus, laufen ein bisschen zwischen ihnen hindurch und machen unzählige Fotos.
Die Kinder machen alles mit, teilen aber die Begeisterung eher weniger.
Da jetzt mating season ist, hoffen wir auf eine Begegnung mit einer schönen fetten Tarantel. Letztes Jahr haben wir im Herbst eine im Bereich Kingman-Oatman über die Landstraße laufen sehen. Wäre doch gelacht, wenn wir dieses Mal nichts zu sehen bekommen. Aber so far: Kein Glück! Langsam naht die Mittagessen-Zeit und außerdem wandert die Tanknadel stramm Richtung rot. Wir haben schiss, dass der Sprit nicht reicht, um noch den halben Tag durch den Park zu fahren und am nächsten Morgen hinaus. Von daher fahren wir immer weiter Richtung Norden, bis wir in Jumbo Rocks (City) ankommen. Dort tanken wir und essen anschließend bei "Pie for the people" Pizza. Ein Traum! Es schmeckt hervorragend!
Satt und damit zufrieden geht es wieder rein in den Park und ab zum Keys View. Ein toller Ausblick, der für uns als begeisterte "Loch-Gucker" mit eines der Highlights des Parks war.
Der krönende Abschluss des Tages erwartete uns dann aber auf dem Rückweg vom Keys View zum Jumbo Rocks Campground.
Mein Mann fuhr und ich schaute aus dem Beifahrerfenster. Plötzlich ruft er "Tarantel!", zeigt vorn auf die Windschutzscheibe und beginnt das Womo langsam abzubremsen. Tatsächlich! Gemächlich läuft ein kapitales, schwarzes, haariges Wesen über die Straße. Da gerade keiner hinter uns ist, halten wir ganz an und steigen aus. Wow! Unser haariger Freund läuft ungestört weiter und wir fünf schauen ihm fasziniert zu. Von hinten kommen nun andere Fahrzeuge halten ebenfalls an und die Insassen steigen interessiert aus. Schnell bilden wir gemeinsam eine Art Fotokreis, was unseren Freund gleichzeitig davor bewahrt von Autos überfahren zu werden, da so im Moment auf der Straße in keine Richtung mehr etwas geht. Entzückt teilen wir uns gegenseitig mit, wie toll dieses große Spinnenwesen ist. Als der paarungswillige Herr im Gestrüpp der anderen Straßenseite, die er inzwischen unbehelligt von uns allen erreicht hat, entschwindet, steigen wir alle wieder in unsere Fahrzeuge und der Tross beginnt sich langsam wieder in Bewegung zu setzen. Sehr cool, doch noch einen zu sehen bekommen! Und für mich als bis dato nicht unbedingt große Spinnenfreundin fast ein therapeutisches Erlebnis. So friedlich und entspannt wie dieser Kollege trotz der ihm so zahlreich zuteil gewordenen Aufmerksamkeit war, habe ich das Gefühl meine Abneigung und den Ekel gänzlich überwunden zu haben. Eigentlich sogar wirklich tolle Tiere!
Zum Abschluss des Tages klettern die Kinder immer wieder über die Felsen an und um die Campsite herum, erneut grillen wir und feuern parallel dazu die Feuerschale an. Die Kinder erledigen die noch fehlenden Seiten in ihren Junior Ranger Heften durch, da wir sie morgen beim rausfahren aus dem Park vorzeigen möchten.
Doch auch heute ist uns bald kalt und so entschwinden wir kurz nach Erlöschen des Feuers wieder ins warme Womo und dort in die Waagerechte.
Tolles Erlebnis mit der Tarantel! Und ich kann gut nachvollziehen, dass es therapeutische Wirkung hatte. ?
LG, Jani