Tag 03: Fahrtag bis zum Boysen State Park: Camping am Strand

Wetterbericht: morgens 14°C, nachmittags 35°C und Unwetter

Nachts ist es richtig kühl geworden. Mit den dünnen Decken frieren wir und ziehen uns wärmer an. Mehr als einmal werde ich mir die kuschelige Decke bei Roadbear zurückwünschen... Alle müssen nachts zur Toilette, noch ist der Körper in einem anderen Rhythmus. Gegen 6 Uhr bin ich als erste hellwach und setze mich im warmen Fleecepulli und langer Hose nach draußen und genieße die frische Luft und die schönen Farben am frühen Morgen. Ich drehe mit dem Fotoapparat eine Runde über den noch schlafenden Campground. Nach und nach wacht der Rest auf. Wir frühstücken trotz des kalten Windes draußen - schließlich sind wir im Camping-Urlaub!

Nach Abwasch und Aufräumen sind wir um 8:30 Uhr abfahrbereit. Kurzer W-LAN-Stopp am Visitor Center, dann geht es los. Die Straße führt uns zunächst noch etwas höher, unser Navi zeigt 2615m am höchsten Punkt an, und dann über die I-80 durch öde, weite Graslandschaft Richtung Rawlins. Hier folgt ein Walmart- und Tankstopp. Jetzt wissen wir schon besser, wer was isst, trinkt und braucht und füllen unsere Vorräte großzügig auf, denn der Yellowstone Park ruft.

Gegen 12:30 Uhr geht es weiter, und nach 150 Meilen, in denen der Fahrer gegen den heftigen Seitenwind und wir anderen gegen die Müdigkeit auf dieser eintönigen Strecke kämpfen, und einer kurzen Pause erreichen wir gegen 16 Uhr den Boysen State Park mit dem Tough Creek Campground. Die Einfahrt führt über eine Bahnlinie auf die Halbinsel, Teile ganz am Ende stehen noch unter Wasser und können nicht benutzt werden.

Für $25 (fcfs) dürfen wir uns eine Site aussuchen. Glücklicherweise ist Sonntag, die ganzen einheimischen Wochenendtouristen reisen alle gerade ab und hinterlassen eine große Auswahl freier Plätze. Markiert sind sie nur durch Tisch-Bank-Kombi und Feuerstelle, einen befestigten Untergrund gibt es besonders an den Seeufer-Sites nicht. Wir finden eine direkt am See und stehen hier mitten im Sand, wunderschön! Zu dumm, dass es erst einmal heftig anfängt zu regnen. So vertreiben wir uns die Zeit im Womo; ich fange an, Salat vorzubereiten. Als es blitzt und donnert, sehen wir unseren Grillabend am See im Unwetter versinken. Doch ebenso schnell, wie es gekommen ist, verschwindet das Unwetter und hinterläßt eine tolle Stimmung und wunderschöne Regenbögen. Endlich können wir baden, Junior mit dem neuen Tubing-Reifen, wir anderen tauchen ein und unter, herrlich erfrischend und belebend.

Die Männer zünden den Grill an, es gibt nochmal Maiskolben und die restlichen Burger.

Danach kümmert sich Junior um das Lagerfeuer, denn er ist scharf auf S´mores... aber oh je, die Schokolade ist im Schrank zu flüssiger brauner Soße mutiert und muss erstmal im Kühlschrank in ihren Ausgangs-Aggregatzustand rücküberführt werden. Daher S´mores heute ohne Schokolade. Was soll´s, schmeckt auch.

Nach dem Unwetter sind Millionen von Mücken da. Unser OFF-Spray hilft ein bißchen, zerstochen sind wir hinterher aber trotzdem alle.

Die Teens wollen unbedingt duschen und verschwinden danach im Bett. Wir Erwachsenen genießen den Abend am Lagerfeuer, es ist angenehm abgekühlt. Als wir um 22:30Uhr ins Womo verschwinden, erwartet uns eine unangenehme Überraschung: die Duschwanne steht voller Wasser aus dem Greywater-Tank! Dass der Tank so schnell voll wird, daran müssen wir uns in diesem Urlaub gewöhnen, 4 fast erwachsene Personen und dann noch tägliche Hygiene- (=Dusch-) Bedürfnisse der Teenager.... Also, entweder Duschverbot, oder öfter Dumpen - was, glaubt ihr, wird es werden??

Ach ja, heute stehen wir absolut gerade, das ist viel angenehmer. Von wegen, Leveln ist mit diesen Fahrzeugen nicht nötig.

Eure Inga